Erkenntnistheoretische Aspekt (Konstruktivismus)
Der Begriff ‚Konstruktion′ wird vom lateinischen ‚constructa′ abgeleitet und bedeutet ‚gedanklicher Entwurf′, ‚Plan′, ‚Entwicklung′.
Konstruktivisten behaupten, es gibt keine allgemein endgültige Wahrheit bzw. Wirklichkeit. Jeder konstruiert seine Eigene. Das heißt, das Lernen des Schülers ist ein eigenständiger Konstruktionsprozess. Hiller und Popp unterscheiden eine Wirklichkeit erster Ordnung von einer Wirklichkeit zweiter Ordnung.
Unter Wirklichkeit erster Ordnung verstehen wir die Wirklichkeit, die objektiv feststell- und nachprüfbar ist (Tatsachen). Zum Beispiel: Im Supermarkt gibt es Sonderangebote.
Unter Wirklichkeit zweiter Ordnung verstehen wir die Wirklichkeit, die wir konstruieren, die andere aber auch ganze anders konstruieren können. Es ist die Wirklichkeit der Deutungen und subjektiven Bedeutungen. Zum Beispiel: Der Supermarkt als Einkaufsfalle.
Um den Begriff eines Gegenstandes wirklich zu verstehen, muss der Sinn des Gegenstandes erfasst worden sein. "Anschauen ist eine Tätigkeit". Um etwas wahrzunehmen, muss man etwas wissen und Fragen haben, sonst bleibt der Sinneskontakt oberflächlich und ohne wirklichen Erkenntnisgewinn. Das heißt, Sehen hängt vom Vorwissen des Betrachters ab.
1.) Wenn der Lehrer dem Schüler etwas vor die Augen stellt, sollte er das Vorwissen der Kinder prüfen, überlegen, welche Informationen vorab nötig sind. Schüler haben unterschiedliches Vorwissen und deshalb nehmen sie auch unterschiedlich wahr.
2.) Aus diesem Grund ist es wichtig, vorab einen persönlichen Bezug zum betrachteten Gegenstand aufzubauen. Man muss den Kindern ein Motiv liefern, sich mit etwas anschaulich auseinanderzusetzen.
Anschauen ist also ein aktiver Vorgang. Dies erfordert Anstrengung (genaues Hinsehen, Fragen stellen, Antworten finden). Kinder brauchen Motivation, Interesse, Neugier und Anstrengungsbereitschaft.
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Inhaltsverzeichnis
- I Erkenntnistheoretische Aspekt (Konstruktivismus)
- 2. Lernorte außerhalb des Klassenzimmers
- 2.1 Der Lehrplan für die Grundschule in Bayern 2000
- 2.2 Lernorte und Lernstandorte
- 2.3 Lernorte — Wozu?
- 2.3.1 Aus reformpädagogischer Sicht
- 2.3.2 Aus heutiger schulpädagogischer Sicht
- 2.4 Durchführung eines Unterrichtsganges
- 2.4.1 Lernorte — Wann?
- 2.4.2 Der methodische Dreischritt
- 3. Medien
- 3.1 Was sind Medien?
- 3.2 Ziele eines Medieneinsatzes
- 3.3 Funktionen der Medien
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit setzt sich mit der Bedeutung von Lernorten außerhalb des Klassenzimmers auseinander, wobei der Fokus auf der Relevanz dieser Orte im Rahmen des Sachunterrichts in der Grundschule liegt. Die Arbeit analysiert die theoretischen Grundlagen des Konstruktivismus als pädagogisches Konzept und beleuchtet die historischen und aktuellen Argumente für die Nutzung von Lernorten außerhalb des Klassenzimmers. Darüber hinaus werden die methodischen Schritte eines Unterrichtsganges, die Auswahlkriterien für Lernorte und die Rolle von Medien im Zusammenhang mit Lernorten außerhalb des Klassenzimmers untersucht.
- Konstruktivismus als Grundlage für das Lernen
- Reformpädagogische und aktuelle Argumente für Lernorte außerhalb des Klassenzimmers
- Methodische Planung und Durchführung von Unterrichtsgängen
- Auswahlkriterien für Lernorte
- Die Rolle von Medien im Unterricht und im Zusammenhang mit Lernorten außerhalb des Klassenzimmers
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel der Arbeit befasst sich mit dem konstruktivistischen Verständnis von Lernen. Es wird erläutert, dass Lernen als ein aktiver Konstruktionsprozess verstanden wird, bei dem der Lernende seine eigene Wirklichkeit konstruiert. Der Unterschied zwischen Wirklichkeit erster und zweiter Ordnung wird hervorgehoben, wobei der Fokus auf die Bedeutung von Interpretationen und subjektiven Bedeutungen im Lernprozess liegt.
Im zweiten Kapitel wird die Bedeutung von Lernorten außerhalb des Klassenzimmers im Rahmen des Sachunterrichts in der Grundschule beleuchtet. Der Lehrplan für die Grundschule in Bayern 2000 wird als Grundlage für die Argumentation herangezogen, wobei insbesondere die Bedeutung von "originaler Begegnung" und "selbsttätiger Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit" betont wird. Die Arbeit unterscheidet zwischen Lernorten und Lernstandorten und erläutert die historischen und aktuellen Argumente für die Nutzung von Lernorten außerhalb des Klassenzimmers. Es werden verschiedene Aspekte wie Umweltbezug, situationsbezogenes Lernen, fächerübergreifendes Lernen und entdeckendes Lernen behandelt, die die Relevanz von Lernorten außerhalb des Klassenzimmers belegen.
Das dritte Kapitel der Arbeit beschäftigt sich mit der Rolle von Medien im Unterricht. Es wird definiert, was Medien sind und welche Funktionen sie im Zusammenhang mit Lernorten außerhalb des Klassenzimmers erfüllen können. Die Arbeit erläutert die Ziele eines Medieneinsatzes, wie z.B. die Motivation der Lernenden, die Bereitstellung von Informationen und die Steuerung der Aktivität. Darüber hinaus werden verschiedene Funktionen von Medien, wie z.B. die Bereitstellung von Rückmeldung und die Kontrolle des Lernerfolgs, behandelt.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Lernorte außerhalb des Klassenzimmers, Sachunterricht, Grundschule, Konstruktivismus, Reformpädagogik, Unterrichtsgänge, Medien und Didaktik. Die Arbeit beleuchtet die Bedeutung von Lernorten außerhalb des Klassenzimmers für die Förderung des selbstständigen Lernens und der Entwicklung von Kompetenzen im Sachunterricht. Sie analysiert die theoretischen Grundlagen des Konstruktivismus und die Rolle von Medien im Unterricht.
- Arbeit zitieren
- Franziska Reichel (Autor:in), 2002, Lernorte außerhalb des Klassenzimmers oder Medien?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/4248
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