Einleitung
Loss Aversion und Endowment Effect sind zwei Phänomene, die interdependent miteinander verwoben sind und in den letzten Jahren für reichlich Aufsehen in der wirtschaftswissenschaftlichen Forschung gesorgt haben, stellen sie doch seit ihrer erstmaligen Beschreibung im Jahre 1979 bzw. 1980 das traditionelle neoklassische Modell der rationalen Entscheidung deutlich in Frage. Bis zu diesem Zeitpunkt galt es quasi als unumstritten, dass ein Individuum seine Entscheidung unter Unsicherheit gemäß der objektiv erwarteten Nutzenmaximierung treffen sollte und vor allem in der Realität auch trifft. Das neoklassische Modell, dem sowohl positivistische als auch normative Ableitungen attribuiert wurden, geht dabei vom homo oeconomicus als zentrales Menschenbild aus.
Die folgende Arbeit soll einen umfassenden Überblick auf das Wesen und die Relevanz zum Thema Endowment Effect und Loss Aversion geben. Ziel ist es, diese nachweisbaren Phänomene in ihrer Wirkungsweise zu beschreiben, anhand von Experimenten zu erklären und anwendbare Implikationen für die Praxis vorzustellen. Einleitend wird dazu im Kapitel 2 die Entstehung der Loss Aversion durch die Prospect Theory dargestellt und der Begriff in seiner Bedeutung definiert. Im nächsten Schritt werden die angeführten theoretischen Annahmen durch eine empirische Beweisführung untermauert und im Anschluss daran folgt die Beschreibung des Endowment Effects, der ebenfalls zunächst begriffstechnisch abgegrenzt und dann hinsichtlich seiner einzelnen Facetten näher untersucht und zugleich empirisch belegt wird. Nachdem das Wesen der Loss Aversion und des Endowment Effects dargestellt wurde, folgen im Kapitel 3 die verschiedenen Implikationen, die beide Phänomene für den Käufer und für das Marketing mit sich bringen. Im abschließenden Fazit werden aktuelle Forschungsansätze diskutiert und es wird auf ein Grundproblem verwiesen, welches die Forschung zum Endowment Effect schon seit längerer Zeit und auch aktuell wieder regelmäßig tangiert: Ist das Konzept eine eigenständige Theorie oder doch nur eine Anomalie?
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Wesen und Begriffsdefinition
- 2.1. Loss Aversion
- 2.1.1. Erklärung/Beschreibung
- 2.1.2. Empirische Evidenz
- 2.2. Endowment Effect und Willingness to Accept/Willingness to Pay
- 2.2.1. Erklärung/Beschreibung
- 2.2.2. Merkmale und Empirische Evidenz
- 3. Relevanz und Implikationen
- 3.1. Aus Sicht des Käufers
- 3.2. Aus Sicht des Marketings
- 4. Schluss
- 5. Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit bietet einen umfassenden Überblick über den Endowment Effect und die Loss Aversion. Ziel ist die Beschreibung dieser Phänomene, ihre Erklärung anhand von Experimenten und die Darstellung anwendbarer Implikationen für die Praxis des Käuferverhaltens und Marketings. Die Arbeit untersucht, wie diese Phänomene das neoklassische Modell der rationalen Entscheidung in Frage stellen.
- Loss Aversion als asymmetrische Bewertung von Verlusten gegenüber Gewinnen
- Der Endowment Effect und seine Auswirkungen auf Kaufentscheidungen
- Die Prospect Theory als theoretischer Rahmen für die Erklärung beider Phänomene
- Implikationen für Käuferverhalten und Marketingstrategien
- Diskussion der Forschungslandschaft und offener Fragen zum Endowment Effect
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung stellt den Endowment Effect und die Loss Aversion als interdependente Phänomene vor, die das neoklassische Modell der rationalen Entscheidung herausfordern. Sie umreißt den Aufbau der Arbeit, der die Definition der Konzepte, die empirische Untermauerung und die Implikationen für Käufer und Marketing umfasst. Die Arbeit zielt darauf ab, ein umfassendes Verständnis dieser Phänomene zu liefern und ihre Relevanz für die Praxis aufzuzeigen, wobei die Frage nach dem eigenständigen Status des Endowment Effect als Theorie oder Anomalie angedeutet wird.
2. Wesen und Begriffsdefinition: Dieses Kapitel definiert Loss Aversion und den Endowment Effect. Es präsentiert die Prospect Theory von Kahneman und Tversky (1979) als theoretische Grundlage für die Loss Aversion, welche die asymmetrische Bewertung von Verlusten gegenüber Gewinnen beschreibt. Die Arbeit argumentiert, dass die ausschließliche Fokussierung auf die neoklassische Entscheidungstheorie zu systematischen Fehlern führt. Der Endowment Effect wird begrifflich abgegrenzt und anhand seiner Facetten untersucht, wobei empirische Belege angeführt werden. Die Wertfunktion der Prospect Theory wird graphisch dargestellt und erklärt, um die asymmetrische Bewertung von Gewinnen und Verlusten zu veranschaulichen.
3. Relevanz und Implikationen: Dieses Kapitel beleuchtet die Implikationen der Loss Aversion und des Endowment Effects für Käufer und Marketing. Aus Käufersicht wird untersucht, wie diese Phänomene Kaufentscheidungen beeinflussen. Aus Marketingsicht werden Strategien diskutiert, die diese Phänomene nutzen, um Konsumentenverhalten zu beeinflussen. Die Kapitel beschreibt, wie das Verständnis dieser Phänomene zu effektiveren Marketingstrategien und zu einem besseren Verständnis des Käuferverhaltens führt. Es betont die Bedeutung der Berücksichtigung dieser psychologischen Faktoren bei der Gestaltung von Marketingmaßnahmen.
Schlüsselwörter
Loss Aversion, Endowment Effect, Prospect Theory, Käuferverhalten, Marketing, rationale Entscheidung, neoklassisches Modell, homo oeconomicus, empirische Evidenz, Wertfunktion.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Seminararbeit: Endowment Effect und Loss Aversion
Was ist der Gegenstand der Seminararbeit?
Die Seminararbeit bietet einen umfassenden Überblick über den Endowment Effect und die Loss Aversion. Sie beschreibt diese Phänomene, erklärt sie anhand von Experimenten und zeigt anwendbare Implikationen für das Käuferverhalten und das Marketing auf. Ein zentrales Thema ist, wie diese Phänomene das neoklassische Modell der rationalen Entscheidung in Frage stellen.
Welche Themen werden in der Seminararbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Schwerpunktthemen: Loss Aversion als asymmetrische Bewertung von Verlusten gegenüber Gewinnen, den Endowment Effect und seine Auswirkungen auf Kaufentscheidungen, die Prospect Theory als theoretischen Rahmen, Implikationen für Käuferverhalten und Marketingstrategien sowie eine Diskussion der Forschungslandschaft und offener Fragen zum Endowment Effect.
Wie ist die Seminararbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Einleitung, Wesen und Begriffsdefinition (mit Unterkapiteln zu Loss Aversion und Endowment Effect), Relevanz und Implikationen (für Käufer und Marketing), Schlussfolgerung und Literaturverzeichnis. Der Aufbau umfasst die Definition der Konzepte, empirische Belege und die Darstellung praktischer Implikationen.
Was ist die Zielsetzung der Seminararbeit?
Ziel der Arbeit ist es, ein umfassendes Verständnis des Endowment Effects und der Loss Aversion zu liefern und deren Relevanz für die Praxis aufzuzeigen. Sie untersucht, wie diese Phänomene die neoklassische Theorie der rationalen Entscheidung herausfordern und welche Konsequenzen sich daraus für Käuferverhalten und Marketingstrategien ergeben.
Was wird im Kapitel "Wesen und Begriffsdefinition" behandelt?
Dieses Kapitel definiert Loss Aversion und den Endowment Effect und präsentiert die Prospect Theory von Kahneman und Tversky (1979) als theoretische Grundlage. Es beschreibt die asymmetrische Bewertung von Verlusten gegenüber Gewinnen und untersucht den Endowment Effect anhand seiner Facetten und empirischer Belege. Die Wertfunktion der Prospect Theory wird zur Veranschaulichung der asymmetrischen Bewertung graphisch dargestellt.
Welche Implikationen werden im Kapitel "Relevanz und Implikationen" diskutiert?
Das Kapitel beleuchtet die Auswirkungen der Loss Aversion und des Endowment Effects auf Käufer und Marketing. Aus Käufersicht wird der Einfluss auf Kaufentscheidungen untersucht, aus Marketingsicht werden Strategien zur Beeinflussung des Konsumentenverhaltens diskutiert. Es wird betont, wie das Verständnis dieser Phänomene zu effektiveren Marketingstrategien und einem besseren Verständnis des Käuferverhaltens führt.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für die Seminararbeit?
Wichtige Schlüsselwörter sind: Loss Aversion, Endowment Effect, Prospect Theory, Käuferverhalten, Marketing, rationale Entscheidung, neoklassisches Modell, homo oeconomicus, empirische Evidenz und Wertfunktion.
Welche Fragen werden in der Arbeit angesprochen?
Die Arbeit adressiert die Frage nach dem eigenständigen Status des Endowment Effect als Theorie oder Anomalie und untersucht, wie die ausschließliche Fokussierung auf die neoklassische Entscheidungstheorie zu systematischen Fehlern führen kann.
- Quote paper
- Diplom Kaufmann Shamsey Oloko (Author), 2005, Loss Aversion und Endowment Effect - Wesen und Relevanz für Käufer und Marketing, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/42470