Folgender Fragestellung möchte die vorliegende Arbeit nachgehen: Welche Auswirkungen hat die EU-Kohäsionspolitik auf die ökonomische Ungleichheit zwischen EU-Regionen und zwischen Haushalten?
Mit ungefähr 352 Mrd. Euro, also etwa einem Drittel Anteil am Gesamtbudget, zählt die Kohäsionspolitik auch im Zeitraum 2014-2020 zu den wichtigsten Politikfeldern der Europäischen Union (EU). An der Implementation sind Akteure der supranationalen, nationalen, regionalen und lokalen Ebene beteiligt. Wichtige Instrumente der Kohäsionspolitik sind die Europäischen Struktur- und Investitionsfonds, insbesondere der Europäische Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), der Europäische Sozialfonds (ESF) und der Kohäsionsfonds (KF). Ihre Daseinsberechtigung ergibt sich aus dem im Vertrag über die Europäische Union festgesetzten Ziel der EU, „den wirtschaftlichen, sozialen und territorialen Zusammenhalt [zu fördern]“ (Art. 3, S. 3 EUV). Kohäsion kann in diesem Zusammenhang als Reduzierung von Disparitäten zwischen den Mitgliedsstaaten bzw. Regionen der EU verstanden werden.
Wegen des großen Umfangs der Kohäsionsmittel und da etwa ökonomische Disparitäten zwischen den Regionen noch immer vorhanden sind, stellt sich die Frage nach der Effektivität kohäsionspolitischer Maßnahmen bei der Erreichung dieses Ziels. Durch die Forderung nach integrativen Wachstum wird der Erkenntnis Rechnung getragen, dass von einem Wachstum des Bruttoinlandsproduktes nicht zwangsläufig alle Bevölkerungsgruppen gleich profitieren, sondern etwa die Einkommensungleichheit zwischen Individuen steigen könne. Soziale Ungleichheit, zu der die ökonomische Ungleichheit zählt, bestimmt dabei nicht nur als Schlagwort immer wieder die politische Debatte in der EU. Auch wissenschaftliche Untersuchungen haben negative Effekte sozialer Ungleichheit festgestellt. Will man die Effektivität der EU-Kohäsionspolitik zuverlässig bewerten, sollte man daher nicht nur die Auswirkungen auf die Einkommensverteilung zwischen Regionen, sondern auch innerhalb dieser berücksichtigen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Ökonomische Ungleichheit als Dimension sozialer Ungleichheit
- Dimensionen sozialer Ungleichheit
- Messung ökonomischer Ungleichheit
- Ökonomische Ungleichheit zwischen Regionen
- Ökonomische Ungleichheit zwischen Haushalten
- Auswirkungen der EU-Kohäsionspolitik auf die ökonomische Ungleichheit
- Auswirkungen auf die ökonomische Ungleichheit zwischen Regionen
- Auswirkungen auf die ökonomische Ungleichheit zwischen Haushalten
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Auswirkungen der EU-Kohäsionspolitik auf die ökonomische Ungleichheit in der Europäischen Union. Sie analysiert, inwieweit die Kohäsionspolitik dazu beiträgt, die ökonomischen Disparitäten zwischen den Regionen und innerhalb der Regionen zu verringern. Dabei werden sowohl die regionalen als auch die Haushaltsebene betrachtet.
- Definition und Dimensionen sozialer Ungleichheit
- Messung ökonomischer Ungleichheit anhand relevanter Indikatoren
- Bewertung der Auswirkungen der EU-Kohäsionspolitik auf die ökonomische Ungleichheit
- Analyse der Effektivität von Kohäsionsmaßnahmen zur Reduzierung ökonomischer Disparitäten
- Diskussion der Relevanz einer Berücksichtigung der Haushaltsebene bei der Analyse der EU-Kohäsionspolitik
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1: Einleitung
Dieses Kapitel führt in die Thematik der EU-Kohäsionspolitik ein und beleuchtet ihre Bedeutung als eines der wichtigsten Politikfelder der Europäischen Union. Es werden die Ziele der Kohäsionspolitik sowie die Relevanz der ökonomischen Ungleichheit im Kontext der EU-Integration hervorgehoben. Die Arbeit stellt die zentrale Forschungsfrage nach den Auswirkungen der EU-Kohäsionspolitik auf die ökonomische Ungleichheit zwischen EU-Regionen und zwischen Haushalten.
Kapitel 2: Ökonomische Ungleichheit als Dimension sozialer Ungleichheit
Kapitel 2 definiert den Begriff der sozialen Ungleichheit und ordnet die ökonomische Ungleichheit innerhalb dieses Konzepts ein. Es werden verschiedene Dimensionen sozialer Ungleichheit aufgezeigt und die Bedeutung der ökonomischen Dimension für die Lebenschancen von Individuen und Gesellschaften betont. Der Abschnitt beleuchtet verschiedene Indikatoren zur Messung ökonomischer Ungleichheit, sowohl zwischen Regionen als auch zwischen Haushalten.
Kapitel 3: Auswirkungen der EU-Kohäsionspolitik auf die ökonomische Ungleichheit
In Kapitel 3 werden die wichtigsten Ergebnisse zu den Auswirkungen der EU-Kohäsionspolitik auf die ökonomische Ungleichheit vorgestellt. Der Fokus liegt dabei sowohl auf den Effekten auf die Ungleichheit zwischen Regionen als auch auf die Ungleichheit innerhalb der Regionen. Die Arbeit analysiert die Effektivität der Kohäsionspolitik im Hinblick auf die Reduzierung ökonomischer Disparitäten.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den zentralen Themen der EU-Kohäsionspolitik, der ökonomischen Ungleichheit, der regionalen Entwicklung und der sozialen Integration. Sie analysiert den Zusammenhang zwischen der EU-Kohäsionspolitik und der ökonomischen Ungleichheit in der Europäischen Union und untersucht die Effektivität von Kohäsionsmaßnahmen zur Reduzierung ökonomischer Disparitäten zwischen den Regionen und innerhalb der Regionen. Die Arbeit bezieht sich auf relevante Konzepte wie das Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf, die NUTS-Klassifizierung (Nomenclature des Unités territoriales Statistiques) und die verschiedenen Instrumente der EU-Kohäsionspolitik.
- Citar trabajo
- Steven Dunn (Autor), 2018, Auswirkungen der EU-Kohäsionspolitik auf die ökonomische Ungleichheit, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/423840