Meine Facharbeit über das Thema „Cannabis als alternatives Schmerzmittel und eigene Therapiemöglichkeit“ soll sich mit Cannabis als Schmerzmittel und als neue eigene Therapie auseinandersetzen. Ich möchte das Produkt Cannabis objektiv betrachten und mir Vorteile als auch die Nebenwirkungen von Cannabis genau anschauen, da Cannabis im Moment einen sehr großen Aufschwung in der Medizin hat. Zuerst wird Cannabis im Allgemeinen erklärt und welche Wirkstoffe aus der Hanfpflanze überhaupt als Medikamente benutzt werden können. Des Weiteren wird sich mit der Frage auseinandergesetzt, ob Cannabis ein gutes Schmerzmittel ist, in dem Vor- und Nachteile bzw. Wechselwirkungen abgewägt werden und man es mit anderen Schmerzmitteln vergleicht. Außerdem geht es um eine alternative Krebstherapie, bei der Cannabis nicht nur als Schmerzmittel, zur Heilung des Tumors eingesetzt wird. Ich habe mich für dieses Thema entschieden, da es mich persönlich sehr interessiert, weil Cannabis von den meisten Menschen nur als Droge angesehen wird und viele gar nicht an die medizinischen Möglichkeiten denken. Viele sind abgeschreckt, da die Droge hier in Deutschland illegal ist und denken, dass etwas Illegales einem Menschen nicht helfen kann. Ich möchte probieren diese Denkweise etwas umzustimmen und Cannabis objektiv als medizinisches Produkt betrachten sowie die Komponenten der Droge und medizinischen Nutzung nicht zu vermischen.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2.1 Welche Substanzen aus der Cannabispflanze können genutzt werden?
2.2 Wie funktioniert Cannabis als Schmerzmittel
2.3 Die wichtigsten Vorteile der Nutzung von Cannabis in der Medizin
2.4 Die Nebenwirkungen nach dem Konsum von Cannabis
2.4.1 Akute Nebenwirkungen
2.4.2 Akute psychische Nebenwirkungen
2.4.3 Akute körperliche Nebenwirkungen
2.4.4 Langzeitnebenwirkungen
2.4.5 Einfluss auf die Psyche und das Denken
2.4.6 Abhängigkeit
2.5 Die Kombinationen und Wechselwirkungen von Cannabis mit anderen Medikamenten
2.6 Cannabis als Schmerzmittel: Abwägung Vorteile, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen
2.7 Cannabinoide bei Krebserkrankungen als eigene Therapiemöglichkeit
2.8 Cannabis in der Medizin - persönliche Einschätzung
3. Schluss/Zusammenfassung
1. Einleitung
Meine Facharbeit über das Thema ״Cannabis als alternatives Schmerzmittel und eigene Therapiemöglichkeit“ soll sich mit Cannabis als Schmerzmittel und als neue eigene Therapie auseinandersetzen. Ich möchte das Produkt Cannabis objektiv betrachten und mir Vorteile als auch die Nebenwirkungen von Cannabis genau anschauen, da Cannabis im Moment einen sehr großen Aufschwung in der Medizin hat. Zuerst wird Cannabis im Allgemeinen erklärt und welche Wirkstoffe aus der Hanfpflanze überhaupt als Medikamente benutzt werden können. Des Weiteren wird sich mit der Frage auseinandergesetzt, ob Cannabis ein gutes Schmerzmittel ist, in dem Vor- und Nachteile bzw. Wechselwirkungen abgewägt werden und man es mit anderen Schmerzmitteln vergleicht. Außerdem geht es um eine alternative Krebstherapie, bei der Cannabis nicht nur als Schmerzmittel, zur Heilung des Tumors eingesetzt wird. Ich habe mich für dieses Thema entschieden, da es mich persönlich sehr interessiert, weil Cannabis von den meisten Menschen nur als Droge angesehen wird und viele gar nicht an die medizinischen Möglichkeiten denken. Viele sind abgeschreckt, da die Droge hier in Deutschland illegal ist und denken, dass etwas Illegales einem Menschen nicht helfen kann. Ich möchte probieren diese Denkweise etwas umzustimmen und Cannabis objektiv als medizinisches Produkt betrachten sowie die Komponenten der Droge und medizinischen Nutzung nicht zu vermischen.
2.1 Welche Substanzen aus der Cannabispflanze können genutzt werden?
In der Hanfpflanze bzw. in Cannabis befindet sich Tetrahydrocannabinol und Cannabidiol. Bei beiden handelt es sich um sogenannte Cannabinoide[1]. Der Unterschied liegt darin, dass Cannabidiol auch CBD genannt selten in einer hohen Dosis im Hanf vorhanden ist. Es bindet sich an die Rezeptorzellen[2], fördert die Reaktion des Nervensystems und wird deshalb als Mittel bei zB. Behandlung von frühkindlichen refraktären Epilepsien[3] genutzt. Tetrahydrocannabinol auch THC oder Dronabinol genannt ist das stärkste Cannabinoide für die Psyche des Menschen. THC ist am meisten erforscht und bindet sich an die Nervenzellrezeptoren[4]. Im Gegensatz zu CBD wirkt THC berauschend. Es ist das bekannteste Cannabidiol, da THC das euphorische Gefühl im menschlichen Körper auslöst, welches auch umgangsprachlich als ״high" Gefühl bezeichnet wird. Neben THC und CBD gibt es auch noch andere hergestellte Cannabinoide wie zB. Nabilon, bei welchem es sich um ein vollsynthetisch[5] hergestelltes Cannabinoide handelt. Es ist THC sehr ähnlich, wird jedoch genutzt, da es im Vergleich zum THC minimale Euphorie auslöst und vorhersagbare Nebenwirkungen hat, allerdings auch nicht so stark wirkt wie THC. Es wurde früher bei einfachem Erbrechen oder Übelkeit eingesetzt. Ein weiteres Produkt aus Hanf ist Sativex, bei welchem es sich um ein Gemisch aus THC und CBD handelt. Sativex wurde zB. für die schmerzhafte Spastik bei Multipler Sklerose[6] eingenommen. Sativex ist ein Mundspray, welches von den Patienten auf die Zunge gesprüht wird und somit in den Blutkreislauf kommt, wo sich das Gemisch an die СВ-Rezeptoren[7] binden kann. Die Patienten können ihre motorischen Fähigkeiten damit verbessern und ihre Spastik unterdrücken.
2.2 Wie funktioniert Cannabis als Schmerzmittel?
Cannabis funktioniert durch das Endocannabinoidsystem[8], welches ein System im Körper ist, durch das die Cannabinoide ihre Wirkung entfalten können. Die Cannabinoide können sich in dem System an speziellen Bindungsstellen an den Wänden der Zellen binden. Durch die Bindung wird eine Reaktion ausgelöst, die den Körper verändert[9]. Es sind zwei Arten von Rezeptortypen bekannt, die für die Regulierung dieses Systems vorhanden sind. Es handelt sich um die Typen CB1[10] und CB2, welche sich im zentralen Nervensystem befinden. Sie sind mitverantwortlich für das Gedächtnis, die Wahrnehmung, motorische Fähigkeiten und die Kontrolle der Körperhaltung. Die CB1- und CB2-Rezeptoren befinden sich nicht im Hirnstamm, welches zB. für die Atmung und andere lebenswichtige Funktionen vorhanden ist. Cannabidiol hat also im Vergleich zu anderen Substanzen dort keine Bindungsstellen, weshalb auch eine große Menge Cannabis nicht lebensbedrohlich sein kann.
2.3 Die wichtigsten Vorteile der Nutzung von Cannabis in der Medizin
Der wichtigste Vorteil, warum Cannabis als Schmerzmittel konsumiert wird, ist um Schmerzen zu lindern. Cannabis hat viele Wirkungen, die Erkrankungen wie Schmerzen, Muskel spastik, Blasenfunktionsstörungen Schlafstörungen, Appetitlosigkeit, Übelkeit und Depressionen lindern kann. Cannabis kann durch diese große Vielfalt viele Medikamente, die man sonst kombinieren müsste, in einem Medikament vereinen[11].
Der Konsum von Cannabis übt keine Schäden auf innere Organe[12] aus. Konsumenten, die über Jahre sehr viel Cannabis konsumiert haben, weisen keine Veränderungen bei inneren Organen auf. Viele andere Medikamente wie zB. eine einfache Ibuprofen kann zu einer HerzKreislauf-Erkrankung führen[13]. Ein großer Vorteil, der Cannabis sehr attraktiv als Schmerzmittel macht.
Cannabis kann außerdem sehr gut mit anderen Medikamenten in einer Kombination auftreten, zum Beispiel ein Zusammenspiel aus schmerzlindernden Opiaten[14] und Dronabinol (THC). In diesem Zusammenspiel verstärkt das Drobaninol den schmerzlindernden Effekt des Opiate und lindert nebenbei noch die Übelkeit, die durch das Opiat hervorgerufen wird. Cannabis ist also nicht nur als Einzel-, sondern auch als Kombinationsprodukt sehr gut geeignet.
2.4 Die Nebenwirkungen nach dem Konsum von Cannabis
Da Cannabis auf viele verschiedene Organsysteme wirkt, kann es zu vielen verschiedenen Nebenwirkungen kommen, die für gewöhnlich nicht sehr schwerwiegend sind. Die meisten Menschen können Cannabis gut vertragen. Beim Fall von Herzkrankheiten kann es zu hohem Puls und Blutdruck führen. Es ist noch kein Fall bekannt, wo ein Mensch an einer Überdosis Cannabis gestorben ist. THC schadet im Vergleich zu vielen anderen Medikamenten den inneren Organen des Menschen nicht. Das Medizininstitut der EISA sagte im Jahre 1999, dass Cannabis und THC nur durch Rauchen zu Schäden führe und die restliche Wirkung in anderen Medikamenten auch toleriert werde[15].
2.4.1 Akute Nebenwirkungen
Wegen des großen Wirkungsspektrums von Cannabis können einige Wirkungen von jedem persönlich als gewünschte und unerwünschte Nebenwirkungen erkannt werden. Ein Effekt von Cannabis ist beispielsweise der steigende Appetit, der bei Abmagerung sehr hilfreich, aber bei einer Gewichtszunahme für eine andere Person eher nicht hilfreich sein kann[16]. Die allgemeine Wirkung von Cannabis hängt mit der Psyche[17] und der körperlichen Verfassung zusammen, zum Beispiel wird die Beeinflussung des Herzkreislaufsystems als die wichtigste akute Nebenwirkung betrachtet.
2.4.2 Akute psychische Nebenwirkungen
Die physischen Wirkungen sind die Leistungsfähigkeit sowohl motorisch als auch geistig und die Wahrnehmung[18]. Diese führen zum Rauschzustand, der von Konsumenten als angenehm und entspannt beschrieben wird. Der Zustand des Konsumenten richtet sich nach der Dosierung und physischen Verfassung dieser Person. Der Rausch von Cannabis zeichnet sich durch leichte Euphorie aus, eine Steigerung des Wohlbefindens, Veränderungen der Zeitwahrnehmung, assoziatives Denken mit Störungen des Kurzzeitgedächtnisses[19] und einer Intensivierung der Sinneswahmehmung. Falls zu viel THC bzw. Cannabis konsumiert wird, kann es zu Angstzuständen kommen. THC führt außerdem zu Verschlechterung der Reaktionsfähigkeit, Aufmerksamkeit, Feinmotorik und der Bewegungskoordination. Unter diesem Zustand sollte man also keine schwierigen Aufgaben bewältigen, zum Beispiel komplexe Denkaufgaben.
2.4.3 Akute körperliche Nebenwirkungen
Die akuten körperlichen Nebenwirkungen beim Konsum von Cannabis sind eine Abnahme der Speichelproduktion mit trockenem Mund und Rachen, Abnahme des Tränenflusses, Rötung der Augen, Steigerung der Herzfrequenz und eine Veränderung des Blutdruckes. Die körperlichen Nebenwirkungen werden als eher schwach, nicht störend und nicht gefährlich eingeschätzt[20]. Bei einer Herzerkrankung sollte man allerdings aufpassen, da die Veränderung des Blutdrucks und der Herzfrequenz Folgen haben könnten.
2.4.4 Langzeitnebenwirkungen
Langzeitnebenwirkungen von Cannabis treten bei regelmäßigem Konsum auf und beziehen sich auf die Psyche und die Denkweise bzw. auch auf das Immun- und Hormonsystem eines Menschen, welche jedoch sehr gering sind. Wenn Cannabis geraucht wird, führt es außerdem zu einer Schädigung der Atemwege. Zu den Langzeitnebenwirkungen muss man allerdings erwähnen, dass sich heutzutage mehr THC-Gehalt in Cannabis befindet und man zu diesen neuen Sorten noch schlecht die Langzeitnebenwirkungen einschätzen kann[21].
2.4.5 Einfluss auf die Psyche und das Denken
Die meisten Folgen zum Langzeiteinfluss auf die Psyche und das Denken des Menschen sind noch nicht belegt, sicher ist jedoch, dass Cannabis eine Schizophrenie bzw. eine schizophrene Psychose bei Personen mit der Veranlagung auslösen kann. Eine Psychose ist eine Wahnvorstellung des Menschen, bei dem man den Bezug zur Realität verliert. Viele Menschen mit Schizophrenie konsumieren Cannabis und verstärken somit die Chance auf eine weitere Psychose, weshalb diese Menschen kein Cannabis konsumieren sollten.
Bei Menschen die oft Cannabis konsumieren werden oft Depressionen, Angstzustände, Verlust der Motivation und Rückzugsverhalten[22] beobachtet. Es ist jedoch noch nicht wirklich sicher, ob Cannabis zu diesen Nebenwirkungen führt oder ob es nur zur Lösung dieser Probleme führen soll, die ursprünglich schon vorhanden sind.
Des Weiteren soll starker und häufiger Cannabiskonsum zur Verschlechterung des Gedächtnisses, der Aufmerksamkeit und der Fähigkeit der Lösung von komplexen Aufgaben führen. Direkt bewiesen wurde dieses allerdings nicht. Vor allem sollen diese Einflüsse bei Jugendlichen auftreten und im Vergleich bei Erwachsenen keine großen gravierende Schäden aufweisen[23]. Studien haben gezeigt, dass Jugendliche nach einigen Wochen nach dem starken Cannabiskonsum ihre Leistungsfähigkeit wieder komplett hergestellt haben[24].
Bei jugendlichen Menschen kann der Konsum von Cannabis jedoch zur schlechteren Anpassung in neue Gruppen, also zur schlechteren psychosozialen Anpassungsfähigkeit und zur Beeinträchtigung des Kurzzeitgedächtnisses und der Konzentrationsfähigkeit führen.
[...]
[1] Produkte von der Hanfpflanze
[2] Sinneszelle
[3] Eine Epilepsie, die nicht geheilt werden kann
[4] THC bindet sich an die Bindungstelle und Wirkungen werden ausgelöst
[5] Künstlich zusammengefügt
[6] Entzündliche Erkrankung im zentralen Nervensystem
[7] Cannabinioid-Rezeptoren 1 und 2 im menschlichen Körper
[8] Teil des Nervenssystems
[9] Die Wirkung entfaltet sich
[10] Cannabinoid-Rezeptor
[11] zB. Schmerzmittel wie Ibuprofen
[12] zB. Magen, Herz, Leber, Nieren
[13] hitps://www.welt.de/gesnndheit/articlell6708933/Ibnprofen-Hilft-de1n-Kopf-schadet-de1n-Koerper.ht1nl
[14] Medikament mit einem Bestandteil von Opium
[15] Die Behandlung mit Cannabis und THC von Dr.med. Franjo Grotenhennen und Dr.rer.nat Britta Reckendrees. Buch S.53
[16] Nebenwirkungen sind Vorteile für manche Menschen
[17] Menschliches Fühlen und Denken
[18] Einschränkung der Leistungsfälligkeit und Veränderung der Wahrnehmung
[19] Andere Denkweise, man geht Dinge oft viel objektiver an
[20] Konsumenten beschreiben die Nebenwirkungen als nicht störend
[21] Cannabis - Was man weiß, was man wissen sollte von Peter Cremer-Schaeffer Buch S.48/49
[22] Konsumenten ziehen sich geme zurück und beschäftigen sich mit sich selbst
[23] Vor allem Jugendliche werden von Cannabis in ihrer Entwicklung stark beeinflusst
[24] Studien besagen, dass die Leistungsfälligkeit nur für einen bestiimnten Zeitraum eingeschränkt wird
- Arbeit zitieren
- Henri Rubbel (Autor:in), 2018, Cannabis als Schmerzmittel und eigene Therapiemöglichkeit, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/423500
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