Georg Herbert Mead gilt als ein Klassiker der Sozialpsychologie, obwohl er nie ein Buch zu diesem Thema veröffentlicht hat. Berühmt wurde er lediglich durch einen sozialpsychologischen Kurs den er fast 30 Jahre immer wieder in ähnlicher Weise vertrat.
Das vorliegende Buch soll sich mit den Grundgedanken der Interaktions- bzw. Kommunikationstheorie, wie sie von Mead entwickelt wurde, befassen. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt auf der Klärung der wichtigsten Grundbegriffe dieser Theorie, z. B die gestenvermittelte Kommunikation, die schließlich zur Konstitution des Selbst bzw. einer Identität – nach Mead – durch „I“ und „Me“ führt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Mead und der Sozialbehaviorismus
- Kommunikation durch Gesten und Sprache
- gebärden- und gestenvermittelte Interaktion
- symbolisch vermittelte Interaktion
- Lebensgeschichtlicher Aufbau einer Identität
- Play (Spiel bzw. Rollenspiel)
- Game (Wettspiel)
- Konstitution des Selbst
- „Me“
- „I“
- Dialektik von „Me“ und „I“
- Fazit
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Grundgedanken von Meads Interaktions- und Kommunikationstheorie. Der Fokus liegt auf der Klärung zentraler Begriffe wie gestenvermittelte Kommunikation und die daraus resultierende Konstitution des Selbst durch „I“ und „Me“. Die Arbeit bezieht sich hauptsächlich auf Meads Werk „Geist, Identität und Gesellschaft aus der Sicht des Sozialbehaviorismus“ und beleuchtet den Unterschied zwischen Sozialbehaviorismus und Behaviorismus.
- Meads Sozialbehaviorismus im Vergleich zum Behaviorismus
- Gestenvermittelte und symbolisch vermittelte Interaktion
- Die Rolle von „Play“ und „Game“ in der Identitätsentwicklung
- Die Konstitution des Selbst durch das „Me“ und das „I“
- Die Bedeutung von Kommunikation für die soziale Konstitution des Selbst
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung stellt Georg Herbert Mead als Klassiker der Sozialpsychologie vor und erläutert den Fokus der Arbeit: die Klärung der wichtigsten Grundbegriffe von Meads Interaktions- und Kommunikationstheorie, insbesondere die gestenvermittelte Kommunikation und die Konstitution des Selbst durch „I“ und „Me“. Sie hebt die Bedeutung von Meads Werk „Geist, Identität und Gesellschaft aus der Sicht des Sozialbehaviorismus“ hervor und kündigt die Klärung des Verhältnisses von Meads Theorie zum Sozialbehaviorismus an.
2. Mead und der Sozialbehaviorismus: Dieses Kapitel vergleicht den Behaviorismus mit dem Sozialbehaviorismus. Der Behaviorismus wird als Forschungsrichtung beschrieben, die Verhalten als Reaktion auf Umweltreize betrachtet und innere psychische Vorgänge vernachlässigt. Im Gegensatz dazu betont der Sozialbehaviorismus die wechselseitige Beeinflussung von Individuum und Gesellschaft, wobei die Kommunikation als zentraler Faktor hervorgehoben wird. Meads Erweiterung des Behaviorismus hin zur Entstehung von Intelligenz, Geist, Identität und Selbstbewusstsein wird ebenfalls dargestellt.
3. Kommunikation durch Gesten und Sprache: Dieses Kapitel beschreibt Meads Verständnis von Kommunikation als Grundlage des sozialen Handelns. Es differenziert zwischen gebärden- und gestenvermittelter sowie symbolisch vermittelter Interaktion. Die Bedeutung gemeinsamer Symbole für erfolgreiche Kommunikation wird betont. Der Abschnitt über gebärden- und gestenvermittelte Interaktion erläutert diese als Vorform der sprachlich vermittelten Interaktion, unterscheidet Meads Sichtweise von Wundts und beschreibt die Komplexität menschlicher Sprache als System von Gebärden, welches Handlungshemmung bewirkt. Die Anpassung des Verhaltens an den Interaktionspartner wird als entscheidend für die effektive Kommunikation hervorgehoben.
Schlüsselwörter
Georg Herbert Mead, Sozialbehaviorismus, Interaktion, Kommunikation, Gesten, Symbole, Identität, Selbst, „Me“, „I“, Play, Game, soziale Konstitution des Selbst.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Meads Interaktions- und Kommunikationstheorie
Was ist der Inhalt dieser Arbeit?
Diese Hausarbeit analysiert die Kernkonzepte von Georg Herbert Meads Interaktions- und Kommunikationstheorie. Der Schwerpunkt liegt auf der Erläuterung zentraler Begriffe wie gestenvermittelte Kommunikation und der daraus resultierenden Selbstkonstitution durch "I" und "Me". Verglichen wird Meads Sozialbehaviorismus mit dem traditionellen Behaviorismus. Die Arbeit stützt sich hauptsächlich auf Meads Werk "Geist, Identität und Gesellschaft aus der Sicht des Sozialbehaviorismus".
Welche Themen werden im Einzelnen behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Meads Sozialbehaviorismus im Vergleich zum Behaviorismus; gestenvermittelte und symbolisch vermittelte Interaktion; die Rolle von "Play" und "Game" in der Identitätsentwicklung; die Konstitution des Selbst durch "Me" und "I"; und die Bedeutung von Kommunikation für die soziale Konstitution des Selbst.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung; Mead und der Sozialbehaviorismus; Kommunikation durch Gesten und Sprache (inkl. gebärden- und gestenvermittelter sowie symbolisch vermittelter Interaktion); Lebensgeschichtlicher Aufbau einer Identität (inkl. "Play" und "Game"); Konstitution des Selbst ("Me", "I", Dialektik von "Me" und "I"); Fazit; Literatur.
Was ist der Unterschied zwischen Behaviorismus und Sozialbehaviorismus nach Mead?
Der Behaviorismus betrachtet Verhalten als Reaktion auf Umweltreize und vernachlässigt innere psychische Prozesse. Meads Sozialbehaviorismus hingegen betont die wechselseitige Beeinflussung von Individuum und Gesellschaft, wobei Kommunikation als zentraler Faktor gilt. Er erweitert den Behaviorismus um die Entstehung von Intelligenz, Geist, Identität und Selbstbewusstsein.
Wie beschreibt Mead Kommunikation?
Mead versteht Kommunikation als Grundlage sozialen Handelns. Er unterscheidet zwischen gebärden- und gestenvermittelter sowie symbolisch vermittelter Interaktion. Gemeinsame Symbole sind für erfolgreiche Kommunikation entscheidend. Gestenvermittelte Interaktion wird als Vorform sprachlicher Interaktion beschrieben, die Handlungshemmung bewirkt. Die Anpassung des Verhaltens an den Interaktionspartner ist für effektive Kommunikation unerlässlich.
Welche Rolle spielen "Play" und "Game" in Meads Theorie?
"Play" (Rollenspiel) und "Game" (Wettspiel) sind für Mead zentrale Phasen in der Identitätsentwicklung. Sie beschreiben den Prozess, in dem Kinder durch Nachahmung und Rollenübernahme ein Verständnis für soziale Rollen und Perspektiven entwickeln und so ihr Selbst konstituieren.
Was bedeuten "Me" und "I" in Meads Theorie?
"Me" repräsentiert den internalisierten gesellschaftlichen Aspekt des Selbst, die Erwartungen und Normen der Gesellschaft. "I" hingegen ist der spontane, kreative und impulsive Aspekt des Selbst. Die Dialektik zwischen "Me" und "I" beschreibt die dynamische Interaktion zwischen gesellschaftlichen Erwartungen und individueller Handlungsfreiheit in der Selbstkonstitution.
Welche Schlüsselbegriffe sind in der Arbeit zentral?
Zentrale Schlüsselbegriffe sind: Georg Herbert Mead, Sozialbehaviorismus, Interaktion, Kommunikation, Gesten, Symbole, Identität, Selbst, "Me", "I", Play, Game, soziale Konstitution des Selbst.
- Arbeit zitieren
- Anne Gehrke (Autor:in), 2005, Meads Interaktionstheorie: Konstitution des Selbst in sozialer Interaktion, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/42249