Definition Rehabilitation
Rehabilitation ist die Gesamtheit der medizinischen, pädagogischen, beruflichen und sozialen Maßnahmen, die eine drohende Behinderung verhüten oder die weiteren Folgen einer vorhandenen Behinderung, verhindern soll ( Böhm, S. 492). In Anbetracht auf das Verständnis des Themas, „Der Einsatz von Bewegung im Wasser für Rehabilitanden und Behinderte“, ist Rehabilitation erstens; als ein Prozess der Nachbehandlung von behobenen Verletzungen, durch einen operativen Eingriff, bis zur Genesung zu sehen und zweitens; als ein Prozess der Linderung von Folgen vorhandener Behinderungen, psychisch sowie physisch.
Inhalt
Einleitung
1. Rehabilitation im Wasser
1.1 Definition Rehabilitation
1.2 Postoperative Therapie im Wasser
1.3 Vier Phasen der postoperativen Rehabilitation im Wasser
2. Bewegungsformen im Wasser für behinderte Menschen
2.1 Begriffe
2.1.1 Behinderung
2.1.2 Behindertensport
2.2 Möglichkeiten der Gestaltung von Bewegungsformen im Wasser für Behinderte
2.2.1 Integrativer Familiensport im Wasser (offene Behindertensportgruppe)
Nachwort
Literaturverzeichnis
1. Rehabilitation im Wasser
1.1 Definition Rehabilitation
Rehabilitation ist die Gesamtheit der medizinischen, pädagogischen, beruflichen und sozialen Maßnahmen, die eine drohende Behinderung verhüten oder die weiteren Folgen einer vorhandenen Behinderung, verhindern soll ( Böhm, S. 492).
In Anbetracht auf das Verständnis des Themas, „Der Einsatz von Bewegung im Wasser
für Rehabilitanden und Behinderte“, ist Rehabilitation erstens; als ein Prozess der Nachbehandlung von behobenen Verletzungen, durch einen operativen Eingriff, bis zur Genesung zu sehen und zweitens; als ein Prozess der Linderung von Folgen vorhandener Behinderungen, psychisch sowie physisch.
1.2 Postoperative Therapie im Wasser
Da bei jedem operativen Eingriff dem menschlichen Körper eine Verletzung zugeführt wird, ist der Körper durch den Selbstheilungsprozess bestrebt, diese Verletzungen so schnell wie möglich zu lindern bzw. zu beheben. Die Heilungszeit variiert je nach Art des Gewebes. „In manchen Fällen dauert sie einige Tage; doch das Zusammenwachsen von Knochen und Sehnen und die Heilung von Muskeln, Haut und Bindegewebe erfordert oft mehrere Wochen (Huey & Forster, S. 111). Durch die technische Entwicklung und den Fortschritten in der Medizin, gelingt es heutzutage weniger für den Körper belastende operative Möglichkeiten anzuwenden. Je geringer bzw. je kleiner ein Eingriff oder Einschnitt in den menschlichen Körper ist, desto kürzer ist die Erholungs- oder Krankheitsphase (Huey & Forster 1997). Um diese Erholungsphase wiederum zu verkürzen und aktiv zu gestalten, ergibt sich die Möglichkeit einer Rehabilitation, in diesem Sinne könnte man auch von einer Physiotherapie sprechen.
Als eine sehr gute Therapiemöglichkeit erscheint die postoperative Therapie im Wasser. Die Rehabilitation im Wasser ist eine aktive Therapie, die unter guten Umständen der Wundheilung relativ früh nach der Operation angewandt werden kann. Es gibt sogar die Möglichkeit, mit einem wasserdichten Kunststoffgips, binnen der ersten 48 Stunden nach der Operation, die Therapie im Wasser zu beginnen. Diese Möglichkeit ist jedoch vom Umfang und Schwere der jeweiligen Operation abhängig.
Die Vorteile einer postoperativen Therapie nach (Huey & Forster, 1997), sind folgende;
Wasser lindert die Schmerzempfindlichkeit. Daher kann sich der Patient, wie o.g., während der Genesungszeit schon früh einer Bewegung der behandelten Stelle unterziehen. Der Patient erlebt eine größere Bewegungsfreiheit und Funktionsfähigkeit als an Land. Da der Wasserauftrieb die Schwerkraft fast vollständig aufhebt (Dem Zug des Körpergewichts nach unten wirkt die Auftriebskraft so stark entgegen, dass nur noch ca. 10 % der Schwerkraft wirken [G. Nowak, 1988]), kann darauf vertraut werden, dass zusammengenähte Sehnen oder fixierte Brüche während einer Trainingseinheit im Wasser, nicht auseinanderbrechen. Übungen im Wasser beinhalten einen variablen Widerstand. Wenn der Patient unmittelbar nach der Operation geschwächt ist und ihm Bewegungen Schmerz bereiten, liegt es in seinem Ermessen, den Grad der Intensität von den Bewegungen im Wasser zu bestimmen. Der Widerstand auf den der Patient dabei trifft, ist bei geringer Bewegungsintensität relativ gering. Bewegt sich der Patient schneller im Wasser, trifft er auf einen größeren Wasserwiderstand und somit auf eine größere Belastung. Die Intensität und Belastung kann also jederzeit vom Patienten selbst bestimmt werden.
Das Ziel der postoperativen Rehabilitation im Wasser besteht darin, sekundäre Schäden, die nach einer Operation auftreten, wie z.B. Steifheit, Zirkulationsstörungen, muskuläre Dysbalancen und Muskelatrophien zu verhindern oder auf ein Minimum zu beschränken.
Die postoperative Rehabilitation im Wasser beinhaltet nicht nur die Rehabilitation der
individuellen Verletzung. In einem Programm zur Therapie werden die spezifischen Rehabilitationsübungen zur Erlangung der Funktionstüchtigkeit der verletzten Körperstelle, mit einem allgemeinen Fitnessprogramm ergänzt. Diese Kombination unterstützt den Prozess der Heilung, und dient gleichermaßen unterstützend zur Erhaltung der allgemeinen Fitness und Funktionstüchtigkeit, im weiteren Sinne.
1.3 Vier Phasen der postoperativen Rehabilitation im Wasser
In der medizinischen Fachliteratur wird als Grundlage für eine postoperative Therapie, von vier Phasen der Rehabilitation gesprochen. Die vier Phasen der postoperativen Rehabilitation verlaufen analog zu den vier Phasen der konservativen Rehabilitation., da die Ziele die gleichen sind: Reduktion der Schmerzen, der Schwellungen, und Entzündungen, während der Bewegungsradius, die Kraft und die Funktion erhöht wird. Sobald die Operationswunden des Patienten soweit verheilt sind, dass er ins Wasser gehen kann, beginnt er mit dem Rehabilitationsprogramm.
Der Patient sollte aber dennoch zu diesem Zeitpunkt unter kontinuierlicher ärztlicher Beobachtung stehen, um eventuelle Entzündungen des Narbengewebes oder erneuter Schädigungen durch Fehlverhalten, frühzeitig zu erkennen. In der Literatur wird empfohlen ein begonnenes Rehabilitationsprogramm anfangs täglich, aber mindestens im Zweitagezyklus durchzuführen, um bemerkbare Fortschritte zu erzielen. Im späteren Verlauf beschränkt sich der Therapieaufwand, auf drei Übungseinheiten pro Woche.
Phase 1.
Die unmittelbaren Folgen einer Operation können Schmerz, Entzündung, Schwellungen, Beweglichkeits-, und Muskelschwund sein. Die Ziele der ersten Phase bestehen im wesentlichen darin, die genannten Folgen einer Operation zu hemmen bzw. zu unterdrücken. Im Wasser kann man sich allen Faktoren widmen.
Schmerzen verringern sich, da die Stimulation des Wassers den Schmerz bis zu einem gewissen Punkt aufhebt (Huey & Forster S. 19). Ebenfalls lösen Bewegungen kompetitive Nervenimpulse aus, die zusätzlich zur Schmerzlinderung beitragen. Der kühlende Effekt des Wassers bewirkt eine Vasokonstriktion (Engstellung der Blutgefäße) und beseitigt in einer komplexen Abfolge von Vorgängen die chemischen Produkte der Entzündung. Die Schwellung wird durch vorsichtige Bewegungen, durch die Kühle des Wassers und den hydrostatischen Druck reduziert. Um Mögliche Verschlechterungen oder erneute Verletzungen vorzubeugen, empfiehlt es sich die operierte Körperstelle, wenn möglich, mit entsprechenden Bandagen, Schienen oder speziellen Gipsen zu fixieren.
In der ersten Phase sollten im Wasser nur schonende Übungen ausgeführt werden. Je nach zu belastender Körperstelle werden langsame Bewegungen und dementsprechender Intensität vollzogen. Es wird ebenfalls empfohlen die Übungen im Tiefwasser, mit unterstützender Schwimmhilfe durchzuführen, um den kompletten Auftrieb des Wassers zu nutzen und die durch die Körperlast beanspruchten Stellen zu Schonen. Diese erste Phase der Rehabilitation erstreckt sich über die ersten drei Wochen nach der Operation.
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- Quote paper
- Nico Stroech (Author), 2001, Der Einsatz von Bewegung im Wasser für Rehabilitanden und Behinderte, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/42244
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