1. ANATOMISCHER AUFBAU DER SCHULTER
1.1 Schultergürtel
Der Schultergürtel (Cingulum membri superioris) des Menschen, setzt sich aus drei wesentlichen Bausteinen zusammen. Zum einen aus dem Schulterblatt (Skapula), dem Schlüsselbein (Klavikula) und dem Brustbein (Sternum). Das Schlüsselbein ist an seinen Enden auf der einen Seite mit dem Schulterblatt durch das Akromioklavikulargelenk, und auf der anderen Seite mit dem Brustbein, durch das Sternoclavikulargelenk fixiert. Die Gelenkverbindung durch das Sternoklavikulargelenk, stellt gleichzeitig die einzige knöcherne Verbindung zum Rest des menschlichen Skelettsystems dar. Die Stabilität des Schultergürtels, wird zu einem großen Teil von den Ligamenten gewährleistet. Die Schulter setzt sich im wesentlichen aus 3 Gelenken zusammen. Wie schon erwähnt, dem Ac-Gelenk, dem Sc- Gelenk, sowie dem Schultergelenk.
1.2 Schultergelenk
Das Schultergelenk (Art. humeri) ist ein Kugelgelenk. Der Kopf des Oberarmes (Catput humeri ) und die Gelenkpfanne des Schulterblattes (Cavitas glenoidalis), stehen in einer gelenkigen Verbindung. Umschlossen wird diese Verbindung durch die glenoide Kapsel. Die Größenverhältnisse der Oberfläche zwischen Gelenkpfanne und Gelenkkopf verhalten sich 1 : 4. Die Gelenkkapsel der Schulter ist relativ schwach und instabil. Diese beiden Komponente befähigen die Schulter dazu, dass beweglichste Gelenk des Menschen zu sein. Jedoch ist es deshalb auch das luxationsgefährdeste. Geschützt und gekräftigt wird das Schultergelenk hauptsächlich durch die Muskulatur der Rotatorenmanschette. Durch Druck- und zirkuläre Scherkräfte garantiert sie die Stabilität des Humeruskopfes in der Gelenkpfanne. Die Muskulatur der Rotatorenmanschette setzt sich aus den Oberarmdrehmuskeln (Musculi subscapularis, supra- u. infraspinatus, teres major et minor) bestehende Muskelmanschette des Schultergelenkes zusammen.
Inhaltsverzeichnis
1 ANATOMISCHER AUFBAU DER SCHULTER
1.1 Schultergürtel
1.2 Schultergelenk
1.3 Schultermuskulatur
2 SCHULTERVERLETZUNGEN
2.1 Akute Verletzungen
2.2 Überlastungsschäden
2.3 Verletzungen der peripheren Nerven
3 SPORTARTENTYPISCHE SCHULTERVERLETZUNGEN
4 PRÄVENTIVE UND REHABILITATIVE MAßNAHMEN
4.1 Forschungsgegenstand
4.2 Prävention und Rehabilitation am Beispiel der Propriozeptiven neuromuskulären Fazilitation (PNF)
LITERATURVERZEICHNIS
ABBILDUNGSVERZEICHNIS
1. ANATOMISCHER AUFBAU DER SCHULTER
1.1 Schultergürtel
Der Schultergürtel (Cingulum membri superioris) des Menschen, setzt sich aus drei wesentlichen Bausteinen zusammen. Zum einen aus dem Schulterblatt (Skapula), dem Schlüsselbein (Klavikula) und dem Brustbein (Sternum). Das Schlüsselbein ist an seinen Enden auf der einen Seite mit dem Schulterblatt durch das Akromioklavikulargelenk, und auf der anderen Seite mit dem Brustbein, durch das Sternoclavikulargelenk fixiert. Die Gelenkverbindung durch das Sternoklavikulargelenk, stellt gleichzeitig die einzige knöcherne Verbindung zum Rest des menschlichen Skelettsystems dar. Die Stabilität des Schultergürtels, wird zu einem großen Teil von den Ligamenten gewährleistet. Die Schulter setzt sich im wesentlichen aus 3 Gelenken zusammen. Wie schon erwähnt, dem Ac-Gelenk, dem Sc-Gelenk, sowie dem Schultergelenk. [1]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1.2 Schultergelenk
Das Schultergelenk (Art. humeri) ist ein Kugelgelenk.
Der Kopf des Oberarmes (Catput humeri ) und die
Gelenkpfanne des Schulterblattes (Cavitas glenoidalis), Abb. 1. Schultergürtel
stehen in einer gelenkigen Verbindung. Umschlossen
wird diese Verbindung durch die glenoide Kapsel. Die Größenverhältnisse der Oberfläche zwischen Gelenkpfanne und Gelenkkopf verhalten sich 1 : 4. Die Gelenkkapsel der Schulter ist relativ schwach und instabil. Diese beiden Komponente befähigen die Schulter dazu, dass beweglichste Gelenk des Menschen zu sein. Jedoch ist es deshalb auch das luxationsgefährdeste. Geschützt und gekräftigt wird das Schultergelenk hauptsächlich durch
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
die Muskulatur der Rotatorenmanschette. Durch
Druck- und zirkuläre Scherkräfte garantiert sie die
Stabilität des Humeruskopfes in der Gelenkpfanne.
Die Muskulatur der Rotatorenmanschette setzt sich aus den Oberarmdrehmuskeln (Musculi subscapularis, supra- u. infraspinatus, teres major et minor)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb.2. Kapselapparat der Schulter bestehende Muskelmanschette des Schultergelenkes
zusammen.[2]
1.3 Schultermuskulatur
Die Muskulatur der Rotatorenmanschette wurde im letzten Abschnitt bereits angesprochen. Wie aus der Literatur zu entnehmen ist, dient sie der Stabilisierung des Schultergelenks und hat somit in erster Linie eine Schutzfunktion. Die Schultermuskulatur besteht aber eben nicht nur aus den Bestandteilen der Rotatorenmanschette, sondern aus vielen mehr. Im folgenden werden nun die grössten und somit kräftigsten Muskeln, die an einer Bewegung und der Stabilisierung der gesamten Schulterregion beteiligt sind, kurz beschrieben.
M. trapezius
Der „Trapezmuskel hat seinen Ursprung an der Hinterhauptschuppe, sowie an den Dornfortsätzen der Hals- und Brustwirbel. Seinen Ansatz hat dieser Muskel am Schlüsselbein und der Schulterblattgräte. Entsprechend der verschiedenen Verlaufsrichtungen der Fasern des M. trapezius, hat dieser auch unterschiedliche Funktionen. Dadurch unterscheidet man in einen oberen, mittleren und unteren Teil des Muskels. Der obere Teil zieht die Schultern nach oben. Bei allen Zieh- und Hebebewegungen spielt er eine grosse Rolle. Deshalb ist er auch bei Gewichthebern besonders stark ausgeprägt. Der mittlere Teil nähert die Schulterblätter der Wirbelsäule, z.B. beim Rückführen der Arme. Der untere Teil senkt die Schultern. Beim Stütz (z.B. Barren) verhindert er zusammen mit anderen Muskeln das Absinken des Rumpfes. Der M. trapezius wird selten in seiner Gesamtheit beansprucht. Seine verschiedenen Anteile arbeiten meist mit anderen Muskelgruppen zusammen. Dieser Muskel ist sehr flexibel und ein gutes Beispiel dafür, das ein- und derselbe Muskel es vermag, auch gegensätzliche Bewegungen auszuführen.[3]
M. latissimus dorsi
Der „grosse Rückenmuskel“ bedeckt zusammen mit dem M. trapezius fast den gesamten Rücken. Er hat seinen Ursprung an den Dornfortsätzen der Lendenwirbel, sowie am Kreuz- und Darmbeinkam. Seinen Ursprung hat dieser Muskel am Oberarmbein. Dieser Muskel senkt mit großer Kraft den erhobenen Arm, so z.B. beim „Lat-ziehen“ im Kraftsport. Beim Klimmzug zieht er den Rumpf nach oben. Der latissimus dorsi dreht aber auch den herabhängenden Arm nach innen und zieht in nach hinten.[4]
M. deltoideus
Der „Deltamuskel“ legt sich wie eine Kappe, schützend über das Schultergelenk. Er hat seinen Ursprung am Schlüsselbein und an der Schulterblattgräte. Seinen Ansatz findet er am Oberarmknochen. Der M. deltoideus ist zusammen mit anderen Muskeln, an allen Schulterbewegungen beteiligt. Der vordere Teil hebt den Arm nach vorne, der mittlere zur Seite und der hintere nach hinten. Wie schon angedeutet ist der Deltamuskel der vielseitigste Muskel der Schultermuskulatur. Beim Kraulschwimmen bringt er den Schwungarm unter Innenrotation von hinten nach vorne. Bei Gewichtheben ist er besonders für die Zugphase von großer Bedeutung.[5]
M. pectoralis major
Der grosse Brustmuskel hat seinen Ursprung am Schlüsselbein und am Brustbein. Seinen Ansatz hat dieser Muskel an der Leiste des Oberarmbeinhöckers. Der pectoralis major hat ähnlich wie der trapezius, verschiedenartig verlaufende Muskelfasern und somit auch verschiedene Funktionen. So kann er z.B. beim Stabhochsprung den Rumpf, in einer Bewegungsumkehr zusammen mit anderen Muskeln, nach oben ziehen. Desweiteren ist er für das Vorbringen des rückgeführten Armes zuständig (z.B. beim Bowling oder Diskuss).[6]
Zusammenfassung
Die Muskulatur der Schulter setzt sich aus sehr vielen einzelnen Muskelgruppen zusammen, die sich auch zu einem grossen Teil überlagern. Das ist unter anderem auch der Grund für den vielfältigen Bewegungsradius der Schulter. Jedoch spielt die Schultermuskulatur nicht nur eine wichtige Rolle für die Bewegungsausführung, sondern auch für die Gesamtheit der Stabilität. In ihrer Vielfalt und Variation stellt die Schultermuskulatur ein grosses Geflecht von Agonisten und Antagonisten dar, die den Schultergürtel und das Schultergelenk, wie in einer Aufhängung fixieren und somit stabilisieren. Letztlich ist noch zu erwähnen, das an einer Bewegungsausführung immer mehrere Muskeln beteiligt sind und niemals nur ein Muskel alleine.
[...]
[1] Weineck. Sportanatomie. 13. Auflage. Spitta Verlag. Balingen: 2000. S. 104 f.
[2] ebd. S. 108 ff
[3] ebd. S. 106 f
[4] ebd. S. 110
[5] ebd. S. 111
[6] ebd. S. 110 f
- Quote paper
- Nico Stroech (Author), 2003, Prävention und Rehabilitation der Schulter, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/42242
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