Mein Interesse an den Opern Cavallis ist auf eine sehr unterhaltsame Produktion von „La Calisto“ (musikalische Leitung: René Jacobs, Regie: Herbert Wernicke) bei den Wiener Festwochen 2003 zurück zu führen. Die musikalische Qualität war ebenso hervorragend wie die Regie kurzweilig.
Ziel dieser Arbeit ist, einen Überblick über das Leben und die Werke dieses Komponisten zu geben. Abschließend wird kurz auf die gegenwärtige Aufführungspraxis eingegangen.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Sein Leben
3. Sein Werk
3.1. L’Egisto (1643)
3.2. L’Ormindo (1644)
3.3. Giasone (1649)
3.4. La Calisto (1651)
3.5. Serse - Xerse (1654)
3.6. L’Ercole amante (1662)
4. Cavalli in der gegenwärtigen Aufführungspraxis
Anhang
Bibliographie
1. Einleitung
Mein Interesse an den Opern Cavallis ist auf eine sehr unterhaltsame Produktion von „La Calisto“ (musikalische Leitung: René Jacobs, Regie: Herbert Wernicke) bei den Wiener Festwochen 2003 zurück zu führen. Die musikalische Qualität war ebenso hervorragend wie die Regie kurzweilig.
Ziel dieser Arbeit ist, einen Überblick über das Leben und die Werke dieses Komponisten zu geben. Abschließend wird kurz auf die gegenwärtige Aufführungspraxis eingegangen.
2. Sein Leben
Pier Francesco Cavalli wurde 1602 unter dem Namen Pier Francesco Caletti-Bruni[1] in Crema (bei Cremona, Lobardei) als Sohn eines armen und nicht allzu bedeutsamen Kirchenmusikers geboren. Im Alter von 14 Jahren erregte er die Aufmerksamkeit des venezianischen Adeligen Federico Cavalli, der zugleich Bürgermeisters von Crema war.[2] Federico Cavalli brachte den jungen Francesco 1616 nach Venedig, wo dieser, damals nicht unüblich, den Namen seines Förderers annahm und als Sopranist dem von Claudio Monteverdi geleiteten Chor von San Marco beitrat.[3] In weiterer Folge wurde er Tenor und Organist. Ab 1639 war er Mitglied und Aushängeschild der „Accademia per recitar l’Opera“, einer Künstlergemeinschaft, die mit der Aufführung von Opern im ersten öffentlichen Opernhaus, dem Teatro San Cassiano, betraut wurde.[4] Sein umfangreiches Schaffen wurde u.a. durch seine Ehe mit einer wohlhabenden Witwe möglich, die ihm finanzielle Absicherung garantierte.
Zwischen 1640 und 1670 beherrschten seine Opernwerke die venezianischen Spielpläne. Darüber hinaus genoss er hohes internationales Ansehen.
Nicht nur in anderen italienischen Städten, wie beispielsweise in Neapel, wurden seine Werke aufgeführt, sondern auch außerhalb Italiens, u.a. in Frankreich.[5] Im Jahr 1660 wurde er sogar an den Pariser Hof eingeladen, um für die Hochzeit des noch minderjährigen Königs Ludwig XIV. eine neue Oper zu komponieren und einzustudieren. Dieses Vorhaben wurde jedoch quasi in letzter Minute durch Vertreter der gerade entstehenden französischen (Hof-) Oper, allen voran Jean-Baptiste Lully (1632-1687), verhindert.[6] Im Alter von 66 Jahren wurde er schließlich Kapellmeister im Markusdom.[7]
3. Sein Werk
Cavalli schrieb neben seinen berühmten Opern auch Kirchenmusik[8], auf welche in dieser Arbeit nicht näher eingegangen wird. Während uns heute nur drei Opern von Monteverdi zur Gänze überliefert sind, haben nach gegenwärtigem Stand 27 Opernwerke (von nicht weniger als 43 Opern[9]) Cavallis überlebt. Einen wichtigen Anteil daran hat höchstwahrscheinlich Maria Cavalli (vor 1620-1652), Sängerin[10] und Ehefrau des Komponisten. Bis zu ihrem Tod kopierte sie seine Werke für die Nachwelt bzw. zum Zwecke der weiteren Verbreitung.[11]
Großen Anteil am Erfolg Cavallis hatten seine Librettisten. Gian Francesco Busenello (1598-1659) war hauptberuflich Jurist und davor venezianischer Botschafter am Hof von Mantua. Heutzutage kennt man ihn in erster Linie als Librettist der von Monteverdi vertonten „Poppea“ (1642). Für Cavalli schrieb Busenello drei Operntexte. Der Dichter Giovanni Faustini, der bereits sehr früh verstarb[12], lieferte Cavalli neun Libretti.[13]
Viele Sujets stammten aus der Mythologie und wiederholten sich oft. Doch auch historische Stoffe und sogar Märchenhaftes wurden vertont. In Folge werden wichtige erhaltene Werke kurz und chronologisch behandelt.
[...]
[1] Vgl. Grout, 1965, S. 85.
[2] Vgl. Novak Clinkscale, 1993, S. 229.
[3] Vgl. Böttger, 2002, S. 94.
[4] Vgl. Rosand, 1991, S. 78.
[5] Vgl. Somerset-Ward, 1999, S. 22f.
[6] Vgl. Böttger, 2002, S. 96.
[7] Vgl. Somerset-Ward, 1999, S. 22.
[8] Vgl. Novak Clinkscale, 1993, S. 231.
[9] Vgl. Böttger, 2002, S. 94.
[10] Vgl. Steffen, 1997, S. 116.
[11] Vgl. Somerset-Ward, 1999, S. 24.
[12] Gemäß Somerset-Ward wurde Faustini 31 Jahre alt, Hahn hingegen führt die Lebensdaten mit 1615-1651 an, wonach der Librettist im Alter von 35 oder 36 Jahren verstarb. Vgl. dazu Somerset-Ward, 1999, S. 25 und Hahn, 2000, S. 57.
[13] Vgl. Somerset-Ward, 1999, S. 25.
- Arbeit zitieren
- Stephan Burianek (Autor:in), 2005, Pier Francesco Cavalli. Leben, Werk und gegenwärtige Aufführungspraxis, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/42138
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