Da der Mensch die Erfahrung der Freiheit macht, also selbstbestimmt handelt und denkt, stellt sich die Frage, ob er auch selbst für das, was er ist und was er tut, verantwortlich ist. Aber ab wann ist ein Mensch frei und ab wann trägt er überhaupt Verantwortung? Diese Themen werden Inhalt der Hausarbeit sein. Inzwischen ist der Begriff Verantwortung in den alltäglichen Sprachgebrauch eingegangen. Sowohl im öffentlichen, als auch im privaten Leben trägt jeder eine gewisse Verantwortung. Jeder Berufsstand, vom Akademiker bis zum Arbeiter oder Manager wird dazu aufgefordert, Verantwortung zu übernehmen.
Zunächst wird die Definition des Verantwortung-Begriffes im Allgemeinen geklärt. Auf die Facette „Selbstverantwortung" wird genauer eingegangen, um der Fragestellung der Hausarbeit „Trägt der Mensch die Verantwortung für das, was er ist?" näher zu kommen. Da der Freiheitsbegriff in die Fragestellung miteinfließt, wird dieser auch geklärt. Hierbei wird Bezug zum ontologischen Freiheitsbegriff von Jean-Paul Sartre genommen. Des Weiteren wird der Zusammenhang zwischen Freiheit und Handeln, sowie Freiheit und Wille betrachtet und erklärt, was ein freier Wille und eine freie Handlung mit Verantwortung zu tun haben.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Was ist Verantwortung?
2.1. Selbstverantwortung
3. Der ontologische Freiheitsbegriff von Jean-Paul Sartre
3.1. Freiheit und Handeln
3.2. Freiheit und Wille
4. Fazit
5. Literaturangaben
1. Einleitung
Da der Mensch die Erfahrung der Freiheit macht, also selbstbestimmt handelt und denkt, stellt sich die Frage, ob er auch selbst für das, was er ist und was er tut, verantwortlich ist. Aber ab wann ist ein Mensch frei und ab wann trägt er überhaupt Verantwortung? Diese Themen werden Inhalt der Hausarbeit sein. Inzwischen ist der Begriff Verantwortung in den alltäglichen Sprachgebrauch eingegangen. Sowohl im öffentlichen, als auch im privaten Leben trägt jeder eine gewisse Verantwortung. Jeder Berufsstand, vom Akademiker bis zum Arbeiter oder Manager wird dazu aufgefordert, Verantwortung zu übernehmen.
״Ich wünsche, daß mein Leben und meine Entscheidungen von mir selbst abhängen, nicht von äußeren Faktoren, welcher Art auch immer. Ich wünsche, mein eigenes Instrument zu sein, nicht eines, das von den Willensakten anderer Menschen abhängt. Ich möchte ein Subjekt, nicht ein Objekt sein; durch Gründe, durch bewußte Zwecke bewegt, die meine eigenen sind, nicht durch Ursachen, die mich von außen affizieren... Ich wünsche vor allem, mir selbst als denkendes, wollendes, aktives Seiendes bewußt zu sein, Verantwortung für meine Entscheidungen tragend und fähig, diese durch Bezug auf meine eigenen Ideen und Zwecke zu erklären."[1] Den freien Willen, über den in dieser Wunschvorstellung gesprochen wird, hatte mit Sicherheit schon Jeder. Der Mensch möchte unabhängig Handeln, selbst bestimmen und Entscheidungen treffen. Niemand möchte zu Dingen gezwungen werden, die er nicht möchte. Um Subjekt anstatt Objekt zu sein, muss also Verantwortung übernommen werden.
Zunächst wird die Definition des Verantwortung-Begriffes im Allgemeinen geklärt. Auf die Facette ״Selbstverantwortung" werde ich dann genauer eingehen, um der Fragestellung der Hausarbeit ״Trägt der Mensch die Verantwortung für das, was er ist?" näher zu kommen.
Da der Freiheitsbegriff in die Fragestellung miteinfließt, wird dieser auch geklärt. Hierbei wird Bezug zum ontologischen Freiheitsbegriff von Jean-Paul Sartre genommen. Des Weiteren wird der Zusammenhang zwischen Freiheit und Handeln, sowie Freiheit und Wille betrachtet und erklärt, was ein freier Wille und eine freie Handlung mit Verantwortung zu tun haben.
2. Was ist Verantwortung?
Der Begriff Verantwortung umfasst ein weites Feld und ist somit schwierig zu definieren. In der heutigen Gesellschaft werden private, öffentliche, gesellschaftliche, politische sowie religiöse Probleme oftmals fehlender Verantwortung zugeschrieben. Der Begriff wird im Alltag immer wieder angewandt und ist für die meisten Personen ein bekannter Begriff. Verantwortung ist in jedem Bereich der Gesellschaft angekommen. Verantwortung beeinflusst unser komplettes menschliches Dasein. Egal ob freiwillig, von Natur aus vorhanden oder aufgrund einer Aufgabe übernommen. Wenn man sich intensiver mit dem Begriff befasst, wird deutlich, dass sich die Bedeutung je nach Kontext ändert. Eltern sprechen somit vor ihren Kindern in einer anderen Verantwortung als Politiker/-innen oder Lehrer/-innen. Genauso geht es dabei um das ״sich verantworten“, wobei je nach Situation unterschiedliche Instanzen auftreten, vor denen sich die Person ״verantworten“ muss. ״Mensch sein, heißt: verantwortlich sein, verantwortlich für den Freund, für die Landsleute, für alle Menschen, damit unsere Welt wirklich eine <Erde der Menschen> [...] werde."[2] Verantwortung bezieht sich also nicht nur auf eine Person, sondern vielmehr auf eine Handlung zwischen mehreren Instanzen. Es geht nicht nur um einen selbst, sondern auch um seine Mitmenschen und seine Umwelt.
Um nun eine genaue Definition von Verantwortung herauszufinden, müssen mehrere Themengebiete betrachtet werden. Zunächst ist wichtig, wie Arendt festhält, dass von allen Lebewesen nur der Mensch in der Lage wäre, seine Fähigkeit des Anfangenkönnens geistig zu realisieren, und in der Folge auch die Gabe besäße, einen Anfang zu machen und Verantwortung zu übernehmen.[3] Verantwortung zu übernehmen hängt oft mit einer Überwindung zusammen, die die Menschen durchlaufen müssen. Das Anfangenkönnen ist also eine stärke des Menschen. Nicht jeder schafft es, einen Anfang zu machen. Wenn man es jedoch schafft, erfährt man gleichzeitig ein Gefühl des Stolzes.
״Im Begriff der [Verantwortung] reflektiert die Philosophie [...] dass der Mensch mit der Fähigkeit ausgestattet ist sowohl zur vernünftigen Beherrschung der Welt als auch zur Wahl von praktischen Handlungen [...] die sich mit dem Bewusstsein bestimmter Verpflichtungen realisieren.“[4]
In der Philosophie wird demnach vorausgesetzt, dass der Mensch zum eigenständigen Denken und somit auch daraus resultierenden Handeln fähig ist. Die Auseinandersetzung mit Konsequenzen des eigenen Handelns und die Abwägung vor dem Handeln werden als Verantwortung beschrieben. Es ist also möglich, sich vor der eigenen Instanzzu verantworten, aber auch vor äußeren Instanzen wie der Gesellschaft. Verantwortung ist also abhängig von Instanzen, die in das Geschehen involviert sind.
Im Allgemeinen kommt der Begriff vor, wenn Tätigkeiten, an denen mehrere Personen oder nur man selbst beteiligt ist, gewissenhaft und gemäß den Anforderungen und Erwartungen vollendet werden. Dieser Auffassung nach ist der Mensch die Ursache seiner Handlungen. ״Wo sich jemand verantworten muss, da ist zuvor etwas vorgefallen [...] Immer aber gibt es zuerst einen Vorfall. Verantwortung kommt nach dem Fall!"[5]
Von Grund auf hat der Mensch stets ein Spektrum von Möglichkeiten. So trägt er auch die volle und ganze Verantwortung für sich selbst. Nichts legt ihn fest, nichts entschuldigt ihn. Dies nennt Sartre die )Optimistische Härte< seiner Philosophie.[6] Die Verantwortung wird einem nicht in die Wiege gelegt. Sie ist ein Prozess, der von Kindesalter auf gelernt und sich angeeignet werden muss. Der Mensch ist nicht nur verantwortlich für sein Handeln, sondern auch für sein Nicht-Handeln. Wenn man sich dazu entscheidet, seine Handlung zu unterlassen, muss man sich auch hierfür verantworten. Denn in dem Moment, indem man sich für das Nicht-Handeln entscheidet, trifft man einen Entschluss, auf welchen Konsequenzen oder Auswirkungen folgen, mit denen man rechnen muss.
In einigen Fällen versuchen die Menschen der Verantwortung aus dem Weg zu gehen. Sie sehen es als anstrengend und mühsam an, Verantwortung zu übernehmen. Die meisten wären in manchen Situationen viel lieber noch die kleinen Kinder, für die entschieden wird. Zudem kommt, dass Verantwortung übernehmen auch immer etwas mit Entscheidungen treffen zu tun hat. Wenn man jedoch die Folgen einer Entscheidung nicht kennt, ist man sich unsicher, ob man sich in seinen Augen ״richtig" entscheidet. Der Mensch sieht somit den ״Schritt ins Ungewisse" als Last an. Eine Verantwortungsübernahme zahlt sich jedoch auch oft positiv aus. Man hat die Möglichkeit, sein Leben eigenständig zu lenken und der Freiheit näher zu rücken.
2.1. Selbstverantwortung
Als Selbstverantwortung versteht man die Verantwortung, die eine Person vor sich selbst hat. Die Selbstverantwortung hat somit nichts mit weiteren Personen zu tun. Die Verantwortung, die bisher die Erziehungsberechtigten für einen hatten, übernimmt man beim Erwachsenwerden für sich selbst. Man hört auf, Anderen oder verschiedenen Umständen die Schuld für Probleme zu geben. Man rechtfertigt sich nicht mehr vor anderen Menschen, sondern vor sich selbst. Jeder Mensch hat in seinem Leben eine bestimmte Anzahl von "Spielkarten" mitbekommen. Manche haben bessere Karten auf den Weg mitbekommen, manche schlechtere. Dies sagt jedoch nichts überden Lebensweg aus. Ein guter Spieler kann mit schlechten Karten genauso viel aus seinem Leben machen und erreichen, wie ein guter Spieler mit guten Karten. Man muss Verantwortung für sein Leben, seine Entscheidungen und seine Person übernehmen. Es liegt an uns selbst, wie wir diese Karten, ob gute oder schlechte, einsetzen.
Die Selbstverantwortung ist eine ״von Natur aus bestehende Verantwortung [...], von keiner vorherigen Zustimmung abhängig, unwiderruflich und unkündbar.“[7] Jeder Mensch ist demzufolge verantwortlich dafür, dass er Verantwortung übernehmen kann. Alle Menschen sind dazu aufgefordert, sich selbst Handlungsspielräume zu eröffnen und die Folgen selbst in die Hand zu nehmen. Deshalb sollte man sich immer vor Augen halten, was man unternommen hat oder was man unternehmen kann, um auch die Verantwortung tragen zu können. Um sich für sich selbst verantwortlich zu fühlen, sollte jeder Mensch wissen, wer er ist, wer er sein will und welche Fähigkeiten er hat. Zumal es nicht am wichtigsten ist, was ein Mensch in seinem bisherigen Leben mitbekommen hat, sondern was er damit anfängt. Nur wenn dies übereinstimmt, kann der Mensch sein Handeln entsprechend ausrichten.
Zum richtigen Umgang mit Verantwortung gehört ebenso, dass man sich nicht für Gefühle anderer verantwortlich macht. Jeder ist selbst verantwortlich für seine Gefühle. Wenn sich zum Beispiel jemand über mich ärgert, weil ich zu spät zu einer Verabredung gekommen bin, bin ich zwar verantwortlich für mein Zuspätkommen, jedoch nicht dafür, dass die andere Person sich ärgert. Es liegt in seiner Verantwortung wie er damit umgeht, ob er sich ärgert oder nicht. Dies bedeutet natürlich kein Freibrief für unser Verhalten anderer Menschen gegenüber. Dass jeder Mensch für seine Gefühle verantwortlich ist, entbindet uns nicht von der Verantwortung für ein menschliches Miteinander.
[...]
[1] Vgl. Walter, 1999, s. 19
[2] Riemeyer, 2007, s. 282
[3] vgl. Arendt, 1993, s. 32/33
[4] Sandkühler, 1990, 690
[5] Zeit, Robert Leicht, 2003
[6] UTB Handwörterbuch
[7] Jonas, 2003, 178
- Citation du texte
- Anonyme,, 2018, Verantwortung. Trägt der Mensch die Verantwortung für das, was er ist?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/420599
-
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X. -
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X. -
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X. -
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X. -
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X.