„Jugend-einig im Kampf für den Frieden-gegen die Gefahr eines neuen Krieges“, so lautete das Thema der dritten Weltjugendfestspiele, welche im Walter-Ulbricht-Stadion, später Stadion der Weltjugend, zelebriert wurden. Diese Aussage beinhaltete nicht nur politische Inhalte des Antimilitarismus und des Sozialismus, sondern deutete auch auf die Existenz zweier deutscher Staaten hin, bei der sich eine friedliebende DDR von einer kriegslüsternen Bundesrepublik amerikanischer Besatzungsherrschaft absetzten möchte. Dieser Eindruck kam für viele zustande, da kaum Jugendliche und Studenten aus der BRD an den Festspielen teilnahmen. Grund war, dass die BRD die FDJ verbot und den Jugendlichen somit die Möglichkeit nahm, bei den Festivals mitzuwirken. Lediglich unter dramatischen Umständen kam es dazu, dass einige von ihnen dabei waren. Anhand dieser Weltfestspiele der Jugend und Studenten um den Zeitraum des 12. bis 19. August 1951 ist sehr leicht zu erkennen, unter welch politisch labilen Situation die Veranstaltung stattfand. Dass diese Folgen der Nachkriegszeit noch Jahre andauerten, zeigten die 10. Weltfestspiele, wiederum im Stadion der Weltjugend stattfindend, in Forme der geringen Beteiligung an Jugendlichen und Studenten der Bundesrepublik und politisch propagandistischen Veranstaltungen. Ein weiteres Treffen für Frieden und Völkerfreundschaft war das Deutschlandtreffen der Jugend, welches im Wesentlichen von der FDJ organisiert wurde und in den Jahren 1950, 1954 und 1964 zu Pfingsten stattfand. Es war das nationale Pendent zu den internationalen Weltfestspielen. Beide Veranstaltungen waren für das Stadion der Weltjugend von größter Bedeutung, wurden sehr bekannt und spiegeln wiederum die politisch prekäre Situation in der Nachkriegszeit wieder. Vor allem junge Leute der DDR, teils von der BRD, griffen Fragen der deutschen Einheit auf und wollten ein Zeichen Richtung Friedenspolitik machen. Es waren aber nicht nur Festivals sportlicher und politischer Ebene, die das Stadion der Weltjugend prägten, sondern auch Geschichten über sogenannte „Geisterbahnhöfe“ und „Geheimspiele“, auf die ich in dieser Hausarbeit ebenfalls nochmal genauer eingehen möchte. Sie zeigen, inwiefern die Bevölkerung die Teilung des deutschen Staates wahrnimmt. Die „Geheimspiele“ legen zudem an den Tag, das es unterschiedliche Ansichten beider Seiten gab und man sich nicht auf eine gesamtdeutsche Fußballmannschaft bei den Olympischen Spielen in Rom einigen konnte[...]
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Stadion der Weltjugend
2.1.1 Lage und Ausstattung
2.1.2 Historischer Exkurs
2.1.3 „Geisterbahnhöfe“ - Züge durch die Dunkelheit
2.2.1 Veranstaltungen
2.2.2 Deutschlandtreffen der Jugend
2.2.3 Weltjugendspiele
2.2.4 Bedeutung für den Fußballsport 10
3 Fazit
4 Literaturverzeichnis
- Citation du texte
- Anonyme,, 2009, Stadion der Weltjugend. Ort der Vergangenheit, Veranstaltungen für die Zukunft, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/419330
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