Der Soziologe Stefan Hradil verdeutlicht in seinem Artikel zu sozialer Ungleichheit bei der Bundeszentrale für politische Bildung, dass das gesellschaftliche Phänomen der wachsenden sozialen Ungleichheiten heutzutage in allen entwickelten Staaten auftritt. Wie durch die Ausführungen Hradils deutlich wird, kann sich soziale Ungleichheit in Form vielfältiger Faktoren äußern. Neben der gesellschaftlichen Schicht, dem Geschlecht oder Behinderungen, kann auch die Migration Ursache für eine Ungleichbehandlung bestimmter Personengruppen sein. All diese Faktoren können natürlich auch Einfluss auf den Schulerfolg von Jugendlichen haben. Hierbei ist es möglich, dass Kinder aufgrund bestimmter Merkmale anders beurteilt werden als andere. Dies kann ihren weiteren Lebensweg sowohl positiv als auch negativ beeinflussen.
Häufig werden diese Ungleichheiten im gesellschaftlichen Diskurs als ungerecht und negativ empfunden und es gibt immer wieder Debatten und politische Auseinandersetzungen darüber, wie man soziale Ungleichheiten abschaffen oder verringern kann. Andererseits verzichtet die Soziologie bei der Untersuchung von sozialer Ungleichheit auf eine Wertung und lässt die Frage nach der Gerechtigkeit offen. Diese Diskrepanz zwischen Wissenschaft und Gesellschaft zeigt bereits die hohe Brisanz und öffentliche Wirkung dieses Phänomens.
Zudem sind Diskussionen über soziale Ungleichheiten zurzeit sehr aktuell. Vor allem die Migration als Faktor sozialer Ungleichheit gewinnt aufgrund der Flüchtlingsströme der vergangenen Jahre immer mehr an gesellschaftlichem Interesse. In meiner Arbeit werde ich mich daher auf diesen Faktor beschränken und versuchen zu analysieren, welche Auswirkungen er auf die schulischen Erfolge betroffener Kinder hat. Untersuchen werde ich dies in Form eines Vergleiches zweier Industriestaaten, hinsichtlich der Leistungsfähigkeit von Jugendlichen mit Migrationshintergrund bei Bildungstests (PISA).
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Soziale Ungleichheit aus Sicht Pierre Bourdieus – Ursachen, Entstehung und Implementierung in der Gesellschaft
- 2.1 Allgemeine Definition sozialer Ungleichheit und historischer Überblick
- 2.2 Soziale Ungleichheit nach Pierre Bourdieu
- 2.3 Ursachen und Entstehung sozialer Ungleichheit aus Sicht Bourdieus
- 3. Migration als Faktor sozialer Ungleichheit
- 3.1 Ursachen für den Einfluss von Migration auf die soziale Ungleichheit im Bildungssystem
- 3.2 Auswirkungen des Faktors Migration auf die Bildungslaufbahn betroffener Kinder
- 4. Die Bildungssysteme und Gesellschaften beider Staaten im Überblick
- 4.1 Aufbau und Funktionsweise des deutschen Bildungssystems
- 4.2 Das schwedische Bildungssystem im Überblick
- 5. Vergleich zwischen der BRD und Schweden bezüglich der Zusammenhänge zwischen Migration als Faktor sozialer Ungleichheit und Erfolgen bei Bildungstests (PISA)
- 5.1 Ausprägung des Faktors Migration als soziale Ungleichheit in der BRD aus Sicht Bourdieus
- 5.1.1 Das ökonomische Kapital von Migrantenfamilien in der BRD
- 5.1.2 Das kulturelle Kapital von Migranten in Deutschland
- 5.1.3 Das soziale Kapital von Migranten in der Bundesrepublik Deutschland
- 5.2 Ausprägung des Faktors Migration als soziale Ungleichheit in Schweden aus Sicht Bourdieus
- 5.2.1 Das ökonomische Kapital von Migranten in Schweden
- 5.2.2 Das kulturelle Kapital schwedischer Migranten
- 5.2.3 Das soziale Kapital von Migranten in Schweden
- 5.3 Zusammenfassung der Ergebnisse und Zwischenfazit
- 5.4 Das Abschneiden beider Staaten bei Bildungstests am Beispiel PISA
- 5.4.1 Das Abschneiden von Jugendlichen mit und ohne Migrationshintergrund bei den PISA-Studien in Deutschland
- 5.4.2 Das Abschneiden von Jugendlichen mit und ohne Migrationshintergrund bei den PISA-Studien in Schweden
- 6. Zusammenfassung der Befunde und Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Einfluss von Migration als Faktor sozialer Ungleichheit auf den Bildungserfolg von Jugendlichen in Deutschland und Schweden. Ziel ist es, anhand eines Vergleichs beider Länder und der Ergebnisse von PISA-Studien aufzuzeigen, wie sich Migration auf die schulischen Leistungen auswirkt und welche Rolle dabei das Konzept sozialer Ungleichheit nach Pierre Bourdieu spielt.
- Soziale Ungleichheit nach Pierre Bourdieu und deren Manifestation im Bildungssystem.
- Migration als spezifischer Faktor sozialer Ungleichheit.
- Auswirkungen von Migration auf die Bildungslaufbahnen von Kindern mit Migrationshintergrund.
- Vergleich des deutschen und schwedischen Bildungssystems im Kontext von sozialer Ungleichheit.
- Analyse der PISA-Ergebnisse im Hinblick auf den Zusammenhang zwischen Migration und Bildungserfolg.
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema soziale Ungleichheit ein und verdeutlicht dessen Relevanz in modernen Gesellschaften. Sie hebt Migration als einen bedeutsamen Faktor sozialer Ungleichheit hervor und skizziert die Forschungsfrage der Arbeit: Wie wirkt sich Migration als Faktor sozialer Ungleichheit auf den Bildungserfolg von Jugendlichen in Deutschland und Schweden aus? Der Fokus liegt auf einem Vergleich beider Länder anhand von PISA-Studien und der Anwendung des theoretischen Rahmens Pierre Bourdieus. Die Arbeit kündigt die methodische Vorgehensweise an, die eine Analyse der sozialen Ungleichheit unter Berücksichtigung der jeweiligen Bildungssysteme beinhaltet.
2. Soziale Ungleichheit aus Sicht Pierre Bourdieus – Ursachen, Entstehung und Implementierung in der Gesellschaft: Dieses Kapitel beginnt mit einer allgemeinen Definition sozialer Ungleichheit und einem historischen Überblick. Es wird der Wandel des Denkens über soziale Ungleichheit von einer gottgegebenen Ordnung hin zu einem Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchung dargestellt. Anschließend wird die Perspektive Pierre Bourdieus vorgestellt, welche die Verknüpfung von Klassenansätzen mit neueren Theorien zu Lebensstilen beinhaltet. Das Kapitel legt die theoretischen Grundlagen für die weitere Analyse der sozialen Ungleichheit im Kontext von Migration.
3. Migration als Faktor sozialer Ungleichheit: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die Ursachen und Auswirkungen von Migration als Faktor sozialer Ungleichheit im Bildungssystem. Es untersucht, wie Migration die Bildungschancen von Kindern beeinflussen kann, und beleuchtet die damit verbundenen Herausforderungen und Folgen für deren schulischen Erfolg. Die Diskussion um die unterschiedlichen Lebensbedingungen und Chancen von Kindern mit und ohne Migrationshintergrund bildet den zentralen Punkt dieses Kapitels.
4. Die Bildungssysteme und Gesellschaften beider Staaten im Überblick: Dieses Kapitel beschreibt die Struktur und Funktionsweise des deutschen und des schwedischen Bildungssystems. Es stellt die jeweiligen Besonderheiten und Unterschiede der beiden Systeme dar und schafft damit die Grundlage für einen differenzierten Vergleich im Hinblick auf den Einfluss von Migration auf den Bildungserfolg. Die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen werden ebenfalls berücksichtigt, um die unterschiedlichen Ausprägungen sozialer Ungleichheit in beiden Ländern zu beleuchten.
5. Vergleich zwischen der BRD und Schweden bezüglich der Zusammenhänge zwischen Migration als Faktor sozialer Ungleichheit und Erfolgen bei Bildungstests (PISA): Dieses Kapitel vergleicht Deutschland und Schweden hinsichtlich der Ausprägung von Migration als Faktor sozialer Ungleichheit aus Bourdieuscher Perspektive. Es analysiert das ökonomische, kulturelle und soziale Kapital von Migrantenfamilien in beiden Ländern und setzt diese Erkenntnisse in Beziehung zu den PISA-Ergebnissen. Das Kapitel versucht, Zusammenhänge zwischen sozialer Ungleichheit und den Bildungstestergebnissen aufzuzeigen und die Unterschiede zwischen den beiden Ländern zu erklären.
Schlüsselwörter
Soziale Ungleichheit, Pierre Bourdieu, Migration, Bildungssystem, PISA-Studien, Deutschland, Schweden, ökonomisches Kapital, kulturelles Kapital, soziales Kapital, Bildungschancen, Migrationshintergrund.
Häufig gestellte Fragen zum Dokument: Einfluss von Migration auf den Bildungserfolg
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht den Einfluss von Migration als Faktor sozialer Ungleichheit auf den Bildungserfolg von Jugendlichen in Deutschland und Schweden. Der Vergleich beider Länder und die Auswertung von PISA-Studien sollen aufzeigen, wie sich Migration auf die schulischen Leistungen auswirkt und welche Rolle das Konzept sozialer Ungleichheit nach Pierre Bourdieu dabei spielt.
Welche theoretische Grundlage wird verwendet?
Die Arbeit stützt sich auf die Theorie sozialer Ungleichheit von Pierre Bourdieu, die die Konzepte des ökonomischen, kulturellen und sozialen Kapitals umfasst. Diese Konzepte werden angewendet, um die Situation von Migrantenfamilien in Deutschland und Schweden zu analysieren.
Welche Länder werden verglichen?
Die Arbeit vergleicht Deutschland und Schweden. Der Vergleich konzentriert sich auf die Ausprägung von Migration als Faktor sozialer Ungleichheit und deren Auswirkungen auf die Ergebnisse von PISA-Studien.
Welche Daten werden verwendet?
Die Analyse basiert auf den Ergebnissen der PISA-Studien, die den Bildungserfolg von Jugendlichen mit und ohne Migrationshintergrund in Deutschland und Schweden vergleichen. Zusätzlich werden die jeweiligen Bildungssysteme und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen beider Länder berücksichtigt.
Welche Aspekte der sozialen Ungleichheit werden betrachtet?
Die Arbeit analysiert das ökonomische, kulturelle und soziale Kapital von Migrantenfamilien in beiden Ländern. Es wird untersucht, wie diese Kapitalformen die Bildungschancen von Kindern mit Migrationshintergrund beeinflussen.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in sechs Kapitel: Einleitung, theoretische Grundlagen (Bourdieu), Migration als Faktor sozialer Ungleichheit, Überblick über die Bildungssysteme Deutschlands und Schwedens, Vergleich der beiden Länder anhand von PISA-Ergebnissen und Schlussfolgerungen.
Was sind die zentralen Forschungsfragen?
Die zentrale Forschungsfrage ist: Wie wirkt sich Migration als Faktor sozialer Ungleichheit auf den Bildungserfolg von Jugendlichen in Deutschland und Schweden aus? Die Arbeit untersucht dabei die Rolle der Bourdieuschen Kapitalformen und die Unterschiede zwischen den Bildungssystemen beider Länder.
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen?
Die Schlussfolgerungen werden im letzten Kapitel gezogen und fassen die Ergebnisse des Vergleichs zwischen Deutschland und Schweden zusammen. Es wird analysiert, wie die unterschiedlichen Ausprägungen sozialer Ungleichheit und die Strukturen der Bildungssysteme die Leistungen von Jugendlichen mit und ohne Migrationshintergrund beeinflussen.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind soziale Ungleichheit, Pierre Bourdieu, Migration, Bildungssystem, PISA-Studien, Deutschland, Schweden, ökonomisches Kapital, kulturelles Kapital, soziales Kapital, Bildungschancen und Migrationshintergrund.
Wo finde ich detailliertere Informationen zu den einzelnen Kapiteln?
Der HTML-Code enthält eine detaillierte Zusammenfassung jedes Kapitels, die den Inhalt und die Schwerpunkte jedes Abschnitts näher erläutert.
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- Benjamin Leonhardt (Author), 2018, Migration als Faktor sozialer Ungleichheit in der schulischen Bildung und die Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit von Schülern und Schülerinnen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/418856