Fußball gilt schon seit langem als die wichtigste Nebensache der Welt. Kein Wunder also, dass Sportgroßveranstaltungen wie die UEFA Europameisterschaft zu gewaltigen Mega-Events geworden sind, die weltweit ein Millionenpublikum unterhalten.
Bei Turnieren wie diesen geht es aber längst nicht mehr nur um Sport und Unterhaltung. Sportgroßveranstaltungen werden mittlerweile oft als Investitionen in ganze Regionen angesehen. Lisa Smekal untersucht in ihrer Publikation anhand der UEFA EURO 2008 die ökonomischen, ökologischen sowie sozialen Auswirkungen von Sportgroßveranstaltungen.
In der Hoffnung auf positive wirtschaftliche und gesellschaftliche Effekte, wetteifern Städte und Nationen bereits seit langem um die Ehre, große Sport-Events austragen zu dürfen. Smekal analysiert nun die Nachhaltigkeit solcher Mega-Events.
Aus dem Inhalt:
- Fußball;
- Sportgroßveranstaltung;
- UEFA EURO 2008;
- Europameisterschaft;
- Eventmanagement;
- Nachhaltigkeit
Inhaltsverzeichnis
Zusammenfassung
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
1 Einleitung
1.1 Problemstellung
1.2 Zielsetzung
1.3 Gang der Argumentation
2 Sportevents und Sportgroßveranstaltungen
2.1 Begriffsdefinition von Sportveranstaltungen
2.2 Historische Entwicklung von Sportgroßveranstaltungen
2.3 Wirkungen von Sportveranstaltungen
3 Nachhaltigkeit von Sportveranstaltungen
3.1 Nachhaltigkeitsökonomie bei Sportgroßveranstaltungen
3.2 Gesamtwirtschaftliche Auswirkungen
4 UEFA Fußballeuropameisterschaft Österreich und Schweiz 2008
4.1 Kategorisierung der Fußballveranstaltungen
4.2 Wirtschaftliche Bedeutung
4.3 Soziale Auswirkungen
4.4 Ökologische Auswirkungen
4.5 Auswirkungen auf den Tourismus
4.6 Crowding Out Effekt in Wien
4.7 Nachhaltigkeit der Fußball-Europameisterschaft
5 Zusammenfassung
Literaturverzeichnis
Zusammenfassung
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit den ökonomischen, ökologischen sowie sozialen Auswirkungen von Sportgroßveranstaltungen. Zudem wird die Nachhaltigkeit solcher Mega-Events analysiert und die Auswirkungen am Beispiel der UEFA EURO 2008 näher erläutert. Sportgroßveranstaltungen werden mittlerweile oft als Investition in eine ganze Region angesehen, und mit der Durchführung können viele positive Effekte in den Bereichen Wirtschaft, Politik, Gesellschaft sowie Umwelt hervorgerufen werden. Diese werden auf ihren langfristigen positiven Effekt sowie Nachhaltigkeit untersucht.
Die Forschungsziele dieser Bachelorarbeit waren, die Begriffe Mega-Event und Hallmark Event zu definieren und abzugrenzen. Zudem sollten die Auswirkungen in Bezug auf die drei Säulen der Nachhaltigkeit, Ökonomie, Ökologie und Soziokultur analysiert werden. Event im Sport sind heutzutage bedeutende Ereignisse, die Millionen von Menschen jährlich anziehen. Dieser Trend erweist sich weiterhin als steigend. Es gilt also herauszufinden, welche positiven sowie negativen Effekte die Europameisterschaft 2008 hatte und inwieweit das Sport Megaevent als nachhaltig eingestuft werden kann.
Um dies zu ermitteln erfolgte eine gründliche Literaturrecherche, anhand von Büchern, Konferenzberichten und Studien sowie wissenschaftlichen Artikeln aus Journalen. Anschließend werden alle Erkenntnisse sowie Daten ausgewertet und analysiert und für die Beantwortung der Forschungsziele verwendet. Mega-Events und Hallmerk Events sowie ihre Wirkung auf die Regionen, in denen sie stattfinden, werden seit langem erforscht. Für die Analyse der UEFA Fußball Europameisterschaft 2008 lag nur wenig Literatur auf, was eine einschlägige und tiefgründige Analyse erschwerte.
Die Ergebnisse ergaben, dass sowohl Österreich als auch die Schweiz von der Austragung der Europameisterschaft profitierten, auch wenn auch negative Effekte zustande kamen. Fußball wird jedoch immer eine große Begeisterungswelle unter den BesucherInnen auslösen und somit sind die Auswirkungen in erster Linie als positiv anzusehen. Sie sind ein Motor für die Wirtschaft der Austragungsregion. Wichtig ist jedoch auf die Nachhaltigkeit solcher Sportgroßveranstaltungen zu achten und eine langfriste Nachnutzung der Infrastruktur sicherzustellen.
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Klassifizierung der Wirkungen von Sportveranstaltungen nach Art der Wirkung und Akteuren
Abbildung 2: Ökonomisches Modell des professionellen Sports
Abbildung 3: Rahmenbedingungen für den Trend zum Event im Sport
Abbildung 4: Entwicklung der Beschäftigung infolge der Fußball-WM 2006
Abbildung 5: Multiplikative Auswirkungen von Sportgroßveranstaltungen
Abbildung 6: Logo der UEFA Europameisterschaft 2008
Abbildung 7: Generalisierte Erkenntnisse zur Nachnutzung
Abbildung 8: Direkte und multiplikative Wertschöpfungseffekte aus Infrastrukturinvestitionen der UEFA EURO 2008 in Österreich und im Ausland
Abbildung 9: Einnahmen der UEFA EURO 2008
Abbildung 10: Kaufkrafteffekte der UEFA EURO 2008
Abbildung 11: Beschäftigungseffekte der UEFA EURO 2008 (in Jahresbeschäftigungsplätzen)
Abbildung 12: Herkunft Ökostrom („naturmade star“) Schweiz
Abbildung 13: Nachhaltigkeitscharta UEFA EURO 2008
Abbildung 14: Zentrale Indikatoren im Überblick
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Vor- und Nachteile einer sportlichen Großveranstaltung
Tabelle 2: Wertschöpfungseffekt der Euro 2008 in Österreich
Tabelle 3: Übernachtungen und Ausgaben in Österreich im Rahmen der UEFA EURO 2008
Tabelle 4: Übersicht Zielerreichung Wirtschaft
Tabelle 5: Übersicht Zielerreichung Umwelt
Tabelle 6: Übersicht Zielerreichung Soziales
1 Einleitung
Die Zeiten ändern sich rasch und somit auch die Freizeitvorlieben der Menschen. Aus diesem Grund entfliehen heutzutage viele dem stressigen Alltag und der Arbeit, indem sie etwas erleben möchten, um ihre Emotionen ausleben zu können. Sportgroßveranstaltungen haben sich aus diesem Grund zu einer rasch wachsenden Sparte der Eventindustrie entwickelt und faszinieren jährlich eine große Anzahl an BesucherInnen. Sie ziehen die Massen durch die Mischung von sportlich professionellem Wettkampf sowie einem Erlebnis mit Showcharakter in den Bann, welches oftmals zu einem Medienspektakel wird (vgl. Matoševic 2009, S. 1). Fußball ist eine der wenigen Sportarten, welche es schafft, die Menschen derart zu begeistern und zu den Events eine derart große Anzahl an ZuschauerInnen zu generieren (vgl. Dohmen et al. 2006, S. 3).
Die UEFA EURO 2008 stellt das drittgrößte Sportgroßevent der Welt dar und das größte in Europa. Hierbei wurde zwischen 07.Juni und 29.Juni in insgesamt 31 Spielen der neue Europameister festgestellt (vgl. Dohmen et al. 2006, S. 3). Die Sportgroßveranstaltung wird erst zum zweiten Mal von gleich zwei Austragungsländern, nämlich Österreich und der Schweiz, veranstaltet. Dabei wird in den Stadien von Wien, Salzburg, Innsbruck, Klagenfurt, Basel, Bern, Zürich und Genf gespielt (vgl. Königshofer 2007, S. 7).
Die ökonomischen, ökologischen sowie sozialen Auswirkungen einer Sportgroßveranstaltung, wie der UEFA Europameisterschat 2008, sollen analysiert und interpretiert werden. Vor allem die ökonomischen Auswirkungen werden hierbei anhand des Beispiels der EURO hervorgehoben und somit auch die gesamtwirtschaftlichen Effekte sowie Nachhaltigkeit des Mega-Events eingestuft (vgl. Posch 2014, S. 1).
1.1 Problemstellung
Der Ursprung von Sportgroßveranstaltungen liegt weit zurück, sie begannen mit den Olympischen Spielen in der Antike und haben somit eine lange Tradition. Sie haben sich jedoch in den letzten Jahren stark verändert, sowohl in Größe und Zahl als auch in der Vielzahl der Sportgroßveranstaltungen. Zudem wecken Sportgroßveranstaltungen ein reges Interesse bei den Menschen auf der ganzen Welt. Nicht zuletzt dadurch findet heutzutage ein reger Wettbewerb um die Austragung von Sportgroßveranstaltungen statt (vgl. Gans et al. 2003, S. 73).
Die VeranstalterInnen stehen vor immer komplexer werdenden Aufgaben bei der Organisation einer Sportgroßveranstaltung. Die BesucherInnen haben stetig steigende Ansprüche, vor allem was die Qualität der sportlichen und organisatorischen Leistungen angeht, sowie das Verlangen nach einem hohen Erlebnisfaktor, wodurch oft ein hoher organisatorischer und finanzieller Aufwand notwendig ist. Dieser kann nur durch das Zusammenwirken von Wirtschaft, Politik, Medien und Gesellschaft ermöglicht werden. Es gibt nur wenige Sportarten und Mega-Events die solch eine Faszination verbreiten und derartige Auswirkungen besitzen (vgl. Gans et al. 2003, S. 73).
„Das zunehmende Engagement und die Zusammenarbeit dieser Akteure beruhen im Wesentlichen auf den Nutzeneffekten, die durch solche Ereignisse in verschiedenen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Teilbereichen entstehen können“ (Gans et al. 2003, S.74).
Die Auswirkungen betreffen jedoch nicht nur die AkteurInnen, welche unmittelbar mit der Veranstaltung verbunden sind, sondern auch die regionale Tourismuswirtschaft, Unternehmen und ansässige Bevölkerung der austragenden Region (vgl. Gans et al. 2003, S. 74). Die langfristigen Effekte werden für die Ökologie, Ökonomie sowie Gesellschaft einer Austragungsregion spürbar und fungieren so als Leitbild zur nachhaltigen Gestaltung eines Sport-Mega-Events (vgl. Neuerburg/ Wilken 2010, S. 6).
1.2 Zielsetzung
Die Zielsetzung dieser Arbeit ist es, alle negativen sowie positiven Auswirkungen, die durch die Austragung einer Sportgroßveranstaltung entstehen, sowohl aus ökonomischer und ökologischer sowie gesellschaftlicher Sicht zu identifizieren und zu analysieren. Zudem wird in einem kurzen Abschnitt das Kosten-Nutzen-Verfahren vorgestellt, welches dazu dient, die negativen und positiven Effekte der Veranstaltung festzustellen (vgl. Gans et al. 2003, 77). Des Weiteren sollen diese Auswirkungen auch in Bezug auf die UEFA-Fußballeuropameisterschaft 2008, die in Österreich und der Schweiz stattfindet, analysiert und so eruiert werden, ob es sich dabei um eine nachhaltige Gestaltung eines Sportgroßereignisses handelt, welches eine Vielzahl an positiven langfristigen Auswirkungen auf die Region hat (vgl. Malfas et al. 2004, S. 217).
Das Hauptaugenmerk wird hierbei auf die ökonomischen Auswirkungen der EURO 2008 gelegt (vgl. Ritchie 1984, S. 4 f.). Zudem werden die sozialen Aspekte analysiert, welche die Auswirkungen der Infrastrukturmaßnahmen haben sowie Effekte auf die Beschäftigung und Nächtigungen im Zuge der Europameisterschaft aufgezeigt. Dabei gelten die Fragen, wie sich das Image der Region während der Veranstaltung verändert hat, sowie, welche langfristigen soziokulturellen Auswirkungen eintreten werden, als Leitfragen (vgl. Horne/ Manzenreiter 2006, S. 1). Abschließend sollen noch die ökologischen Aspekte der UEFA Fußballeuropameisterschaft integriert und es soll aufgezeigt werden, dass langfristige positive Effekte auf der Ebene der Ökologie geschaffen werden können (vgl. Matoševic 2009, S. 19 f.).
Dies soll mit Hilfe der Beantwortung der folgenden Forschungsfrage erfolgen, die einen Leitfaden durch die gesamte Arbeit darstellt.
Analyse des Begriffes Sportgroßveranstaltungen und ihrer Auswirkungen auf der Ebene der Ökologie, Ökonomie und Soziokultur unter besonderer Betrachtung der UEFA Fußballeuropameisterschaft 2008 in Österreich und der Schweiz.
1.3 Gang der Argumentation
Um die oben genannte Zielsetzung beantworten und analysieren zu können, hat sich folgender logischer Aufbau der Arbeit ergeben. Zu Beginn werden anhand ausgewählter Literatur die Wirkungen von Sportgroßveranstaltungen in den Dimensionen der Ökologie, Ökonomie und Soziokultur systematisch ausgearbeitet und klar zusammengefasst. Zudem wird der Begriff Sportgroßveranstaltung eingegrenzt und definiert (vgl. Gans et al. 2003, S. 78). Des Weiteren soll das Gesamtkonzept der Auswirkungen von Sportgroßveranstaltungen kritisch überprüft werden, wozu die Sportgroßveranstaltungen klassifiziert werden (vgl. Ritchie 1984, S. 11).
Im zweiten Abschnitt wird der Nachhaltigkeitsgedanke vorgestellt und in die drei Dimensionen eingearbeitet sowie die verschiedenen Auswirkungen in den einzelnen Bereichen dargestellt und analysiert. Dazu werden Praxisbeispiele gegeben. Zudem werden die Auswirkungen vergangener Sportgroßveranstaltungen als Impuls und Vergleich für die anstehende Analyse beschrieben (vgl. Gans et al. 2003, S. 78).
Der dritte Teil dient der Analyse der UEFA Fußballeuropameisterschaft in Österreich und der Schweiz. Es werden die Auswirkungen in den Bereichen Wirtschaft, Ökologie sowie die soziale Bedeutung erläutert. Zudem wird eine allgemeine Einschätzung der Nachhaltigkeit der Sportgroßveranstaltung abgegeben und eine zutreffende Bewertung der Europameisterschaft abgeleitet (vgl. Getz 1997, S. 6).
2 Sportevents und Sportgroßveranstaltungen
Der Sport fasziniert seit Jahrhunderten die Menschheit und bietet damit eine große Möglichkeit und ein zukünftiges Potenzial im Bereich Management und Veranstaltung von Sportevents. Diese Faszination lässt sich durch die Einzigartigkeit, nicht Reproduzierbarkeit, der Gemeinschaftlichkeit und der Beteiligung jedes einzelnen Individuums an solchen Ereignissen erklären (vgl. Mehltretter 2006, S. 1f.). Es wird eine Vielzahl von Sportveranstaltungen jährlich ausgetragen, von denen rund 1,3% Sportgroßveranstaltungen sind (vgl. Matoševic 2009, S. 16). Auch der Umsatz im Segment der Sportveranstaltungen zeigt das große Interesse der weltweiten Bevölkerung an solchen Ereignissen. Dieser beträgt 2018 nämlich etwa 8.679 Mio. €, wobei hierbei die USA im weltweiten Vergleich mit 4.016 Mio. €, den meisten Umsatz generieren konnte (vgl. https://de.statista.com 2018)
2.1 Begriffsdefinition von Sportveranstaltungen
Um auf die Merkmale näher eingehen zu können, müssen die Begriffe Sportveranstaltung sowie Event klar definiert werden. Der Begriff Event findet seinen Ursprung in der englischen Sprache und heißt so viel wie Ereignis, Erlebnis oder Veranstaltung. Bei einer Sportgroßveranstaltung ist der Erlebnisfaktor jederzeit gegeben, in Form verschiedener emotionaler und körperlicher Erfahrungsqualitäten und Erlebnismöglichkeiten (vgl. Schmid 2006, S. 15). Mega-Sportevents zeichnen sich besonders dadurch aus, dass sie eine ganze Volkswirtschaft beeinflussen können und weltweit im Interesse der Medien stehen. Nachfolgend wird eine kurze Definition von Mega-Events gegeben, die seit 1997 in der Literatur zu finden ist (vgl. Rahmann 1998, S. 90 f.).
„Mega-events by way of their size or significance, are those that yield extraordinarily high levels of tourism, media coverage, prestige, or economic impact for the host community” (Getz 1997, S. 6).
Aus der Definition geht hervor, dass sich diese Art von Events vor allem durch ihre Größe und Bedeutung abheben, besonders durch das große Maß an Tourismus, Medienberichterstattung und Prestige, welches sie vermitteln (vgl. Getz 1997, S. 6). Der Begriff hat jedoch bisher keine einheitliche Definition in der Literatur gefunden (vgl. Getz 2012, S. 50).
Zumeist werden die äußeren Merkmale, wie Dauer, Regelmäßigkeit und Größe, für die Definition herangezogen. Hierbei wird auf die beschränkte Zeit, mit einem klaren Anfangs- und Endpunkt, in der das Event stattfindet, fokussiert. Die langfristigen Wirkungen sowie die Nachbereitungen und Abschlussphase des Events fallen jedoch hinter dieses Enddatum (vgl. Schneider 1993, S. 116). Zudem weisen Sportgroßveranstaltungen einige nicht zu verachtende Besonderheiten auf. Dazu zählt unter anderem die geringe Kontrollierbarkeit und Gestaltbarkeit des Sportes. Bei einem Fußballspiel können beispielsweise zwei sehr gute Mannschaften aufeinander treffen, und trotzdem ist dies kein Garant für ein spannendes, abwechslungsreiches und gutes Spiel. Dies bedeutet also, dass die Erfüllung der Erwartungen der ZuschauerInnen oftmals durch die/ den VeranstalterIn nicht beeinflusst werden kann und somit auch ein gewisses Risiko vorherrscht (vgl. Nufer/ Bühler 2012, S. 14).
Auch Ulrich Schmid wagte den Versuch eine Definition für Sportgroßveranstaltungen abzuleiten, in der vor allem diese emotionale Seite des Events berücksichtigt wird.
„Das Sport-Event bezeichnet die Integration von ein oder mehreren sportlichen Ereignissen in eine geplante, einzigartige Gesamtinszenierung, deren hoher emotionaler Erlebniswert zur Aktivierung von Zuschauern und/oder Teilnehmern, sowie zur Vermittlung von Werbebotschaften genutzt wird“ (Schmid 2006, S. 18).
Des Weiteren sind sogenannte Hallmark Events ein wichtiges Mittel zur Präsentation einer Destination. Oftmals werden diese Events geschaffen, um einen touristischen Magnet zu entwickeln, welcher die Region national und international durch diese bekannt macht. Die Hauptaufgabe dieser Events ist es, der Austragungsregion die Möglichkeit zu geben, sich auf dem Tourismusmarkt einen hohen Bekanntheitsgrad zu sichern (vgl. Hall 1992, S. 1). Meistens trifft dies auf wiederkehrende touristische Events zu, die es möglich machen, der Destination einen Wettbewerbsvorteil gegenüber der Konkurrenz zu verschaffen (vgl. Getz 1997, S. 5).
Die wohl bekannteste und älteste Definition des Begriffes geht jedoch auf das Jahr 1984 zurück, als Ritchie J. R. B. folgende Definition lieferte.
„Major one-time or recurring events of limited duration, developed primarily to enhance the awareness, appeal and profitability of a tourism destination in the short and/or long term. Such events rely for their success on uniqueness, status, or timely significance to create interest and attract attention” (Ritchie 1984, S. 2).
Diese Erklärung bindet die wichtigsten Hauptkriterien von Mega-Events mit ein. Diese sind zum Beispiel die Einmaligkeit von Veranstaltungen sowie die begrenzte Dauer, für die sie ausgetragen werden. Zudem wird dargestellt, dass es sich hierbei um eine Möglichkeit handelt, ein kurz- oder langfristiges Tourismusziel attraktiver zu gestalten und die Rentabilität zu fördern (vgl. Richie 1984, S. 2). Abschließend ist also festzustellen, dass es auch heutzutage keine einheitliche Definition gibt, welche alle Bereiche des Events berücksichtigt. Zudem werden die Begriffe Mega-Events, Hallmark Events und Sportgroßveranstaltung oft als Synonyme verwendet. Trotzdem ist es wichtig, diese zu unterscheiden, da vor allem bei Mega-Events die Größe und bei Hallmark Events die wiederkehrende Eigenschaft und die internationale Anerkennung Hauptmerkmale sind (vgl. Königshofer 2007, S. 28 f.). Da im Folgenden die Europameisterschaft als Beispiel herangezogen wird, werden bei dieser Arbeit ausschließlich die einmaligen Mega-Sportevents analysiert, die sich von den wiederkehrenden Großveranstaltungen wie der Premiere League wesentlich unterscheiden (vgl. Bundesamt für Sport BASPO 2008, S. 5).
2.2 Historische Entwicklung von Sportgroßveranstaltungen
Nach der Abgrenzung und Definition des Begriffes der Sportveranstaltungen folgt nun die nähere Betrachtung der Entwicklung der Events. Der Tourismus ist ein sehr junges Phänomen, das sich erst Mitte bis Ende des 19. Jahrhunderts zu etablieren begann. Von da an wuchs er rasch, und somit prägte der moderne Massentourismus die 1920er Jahre. Durch den expansiven Charakter dieser Sparte hat sich der Tourismus in kürzester Zeit zum weltweit größten Wirtschaftszweig entwickelt. In den späten 1960/70er Jahren zeigten sich dann aber auch die negativen Auswirkungen und problematischen Seiten dieses rasch wachsenden Marktes. Die Länder mussten sich mit der Zerstörung von Landschaft und Landwirtschaft, der Beeinflussung bestehender ökonomischer und ökologischer Gleichgewichter sowie der starken Veränderung soziokultureller Gegensätze auseinandersetzen. In den 1980ern begann man sich mit diesem Thema mehr zu beschäftigen, und seitdem wird weltweit an Maßnahmen zur nachhaltigen Entwicklung des Tourismus gearbeitet (vgl. Schwark 2002, S. 11 f.).
Durch das steigende Interesse am Sport werden nun auch Sportgroßveranstaltungen zu einem wichtigen Punkt bei der Freizeitgestaltung (vgl. Hickel 2002, S. 12 f.). Die Freizeit- sowie Veranstaltungsorte müssen somit heutzutage nicht nur eine Unterhaltungskomponente bieten, sondern auch die Bereiche Bildung und Erlebnis beinhalten. Eine Sportgroßveranstaltung wir also erlebnisorientiert inszeniert indem der professionelle Spitzensport eingegliedert wird (vgl. Nufer/ Bühler 2015, S. 180).
2.3 Wirkungen von Sportveranstaltungen
Vor allem die Wirkungen, egal, ob positiv oder negativ, sind für die Betrachtung einer Sportgroßveranstaltung von Bedeutung. Basierend auf dem Nachhaltigkeitsgedanken werden die Wirkungen von Sportveranstaltungen in die Bereiche sozial, ökonomisch sowie ökologisch aufgeteilt. Dabei werden sowohl der soziale Nutzen einer solchen Veranstaltung als auch die Kosten analysiert und kritisch betrachtet (vgl. Gans et al. 2003, S. 22).
„So werden in Städten immer häufiger Konzepte für Großveranstaltungen entwickelt, nicht nur mit dem Schwerpunkt, die Tourismusnachfrage kurzfristig zu erhöhen, sondern auch als gezielte Elemente in der Stadtentwicklungspolitik“ (Matoševic 2009, S. 17).
Zudem können die Wirkungen, nach ihrer Art und den AkteurInnen, klassifiziert werden, was die untenstehende Abbildung präsentiert (vgl. Gans et al. 2003, S. 22).
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: Klassifizierung der Wirkungen von Sportveranstaltungen nach Art der Wirkung und Akteuren
Quelle: Gans et al. 2003, S.22
In der folgenden Graphik werden die verschiedenen Abgrenzungsbereiche veranschaulicht. Bei den sozialen Wirkungen wird hierbei sehr stark auf die BesucherInnen der Veranstaltung sowie auf die Bevölkerung des Veranstaltungsortes und der nahen Umgebung eingegangen. Die Austragung einer Sportgroßveranstaltung kann viele positive Auswirkungen haben, beispielsweise die Steigerung des Zusammengehörigkeitsgefühls oder die Identitätsbildung. Solch eine Veranstaltung bringt jedoch nicht nur positive Effekte mit sich, sondern birgt auch Gefahren, welche zu beachten sind. Die Ausweitung oder das vermehrte Abhalten von Sportgroßveranstaltungen könnte zu sozialem Dissens führen, welcher in den weiteren Abschnitten dieser Arbeit noch behandelt wird (vgl. Gans et al. 2003, S. 23 f.).
Beim Aspekt der ökonomischen Effekte ist zu sehen, dass sowohl das Gastgewerbe als auch der Einzelhandel und die Unternehmen am Veranstaltungsort durch die BesucherInnen, VeranstalterInnen sowie die SportlerInnen profitieren. Zudem kann ein Nutzen aus den Veranstaltungen gezogen werden, indem Arbeitsplätze und zusätzliche Einkommensmöglichkeiten geschaffen werden. Des Weiteren kann es zu einer massiven Preissteigerung kommen, was für die VerbraucherInnen zu einem negativen Effekt wird. Für die ansässigen Unternehmen führt dies jedoch zu positiven Auswirkungen, da die Kosten gesenkt werden können und mehr Gewinn erzielt wird. Bei den Besucherinnen und Besuchern der Veranstaltung liegen die Ausgaben vor allem bei den Eintritts-, Verpflegungs- und Nächtigungskosten, sowie Kosten für die An- und Abfahrt. Von den zu leistenden Zahlungen der Veranstalterinnen und Veranstalter sowie BesucherInnen, wie zum Beispiel Steuern, Pacht- und Mietkosten profitiert die öffentliche Verwaltung. Dies kann jedoch auch zu Ausgaben in Form von Förderungszahlungen führen, welche an den/die VeranstalterIn gehen (vgl. Gans et al. 2003, S. 23).
Abschließend ist noch der Punkt „Ökologische Wirkungen“ dargestellt, welche oftmals negativ ausfallen. Hierbei handelt es sich primär um die Belastung des Bodens, der Luft sowie Fauna und Flora, welche durch die konzentrierten Menschenmassen entsteht. Zudem wird die ansässige Bevölkerung durch Müll und Lärm gestört sowie ihr Freiheitsanspruch gefährdet oder eingeschränkt. Sportgroßveranstaltungen können jedoch auch positive Effekte auf die Umwelt haben, wie das gesteigerte Bewusstsein der BesucherInnen für die Natur. Zudem wird des Öfteren mit Hilfe neuer Technologien die Infrastruktur am Austragungsort stark verbessert und modernisiert (vgl. Gans et al. 2003, S. 23).
„Aufgrund der Dimension, die Sportveranstaltungen heutzutage annehmen, können diese spätestens seit den wirtschaftlich erfolgreichen Olympischen Spielen in Los Angeles 1984 als Investition betrachtet werden, die eine Stadt oder einer Region begünstigen kann“ (Matoševic 2009, S. 17).
Zusammenfassend kann also gesagt werden, dass solche Sportgroßveranstaltungen eine Vielzahl an komplexen positiven sowie negativen Effekten auf die Wirtschaft aufweisen und die Potentiale sowie Auswirkungen einkalkuliert werden müssen. Des Weiteren ist es wichtig, die Dimensionen der Ökologie sowie Soziales und Kulturelles nicht außer Acht zu lassen (vgl. Matoševic 2009, S. 17).
2.3.1 Soziale Wirkungen von Sportgroßveranstaltungen
Sportgroßveranstaltungen sind für viele Menschen ein wichtiger Bestandteil ihrer Freizeit geworden, nicht nur, weil sie spannende Unterhaltung bieten, sondern auch, weil die Besucher das gemeinschaftliche emotionale Ereignis miteinander teilen (vgl. Gans et al. 2003, S. 97).
Beim Sport und vor allem bei Sportgroßveranstaltungen herrscht ein sogenannter „High-Involvement-Charakter“ vor. Dies bedeutet, dass beim Sport Emotionen geweckt werden und so ein Erlebnisfaktor gebildet wird, welcher auch zur Identifikation der ZuschauerInnen mit dem Sport führt. Bei solchen Veranstaltungen können, mit geringen Einschränkungen, Emotionen ausgelebt und somit auch die Bedürfnisse nach Spannung und einem Erlebnis befriedigt werden (vgl. Nufer/ Bühler 2012, S. 14). Diese Emotionen werden vielleicht auch mit anderen BesucherInnen einer solchen Veranstaltung geteilt. Das wiederum kann zu einer engen Verbundenheit untereinander führen (vgl. Gans et al. 2003, S. 97). Die Austragung einer solchen Veranstaltung fördert auch das Überwinden von kulturellen Barrieren innerhalb der Bevölkerung und trägt somit zur sozialen Integration bei (vgl. Matoševic 2009, S.18).
„Sport generiert starke Gefühle der Zugehörigkeit zu bestimmten Gruppen und schafft außeralltägliche Lebensqualitäten“ (Nufer/ Bühler 2012, S. 14).
Auch die Identifikation der BewohnerInnen mit einer Region kann durch den Stolz, den sie darüber empfinden, dass eine Großveranstaltung in ihrer Heimatstadt ausgetragen wird, positiv beeinflusst werden. Durch das internationale Interesse ist es den GastgeberInnen auch möglich, die kulturellen und regionalen Traditionen einer breiten Masse und im öffentlichen Interesse zu präsentieren (vgl. Matoševic 2009, S. 18f.). Gerade in strukturschwachen Austragungsorten kann eine Sportgroßveranstaltung einen wichtigen Identifikationspunkt darstellen, der sich in Stolz auswirken kann (vgl. Gans et al. 2003, S. 99). Sportevents werden zudem als sehr völkerverbindend sowie völkervereinigend bezeichnet, da die Motivation, sich für das Gemeinwohl zu engagieren, enorm hoch ist. Durch das Zusammenwirken vieler verschiedener Völkergruppen können, über die Grenzen hinaus, neue Freundschaften geschlossen und ein höheres Verständnis für andere Kulturen entwickelt werden.
Als gutes Beispiel für diesen sozialen Aspekt ist der Sieg von Kathy Freeman beim 400-Meter-Lauf bei den Olympischen Sommerspielen 2000 in Sydney zu nennen. Die gebürtige Aborigine schaffte es mit ihrem Sieg, das Interesse an ihrer Kultur zu wecken und somit auch die Vorurteile gegenüber der ethnischen Minderheit abzuschwächen (vgl. Matoševic 2009, S. 18f.).
„In diesem Zusammenhang werden den Sportgroßveranstaltungen auch Funktionen der Integration sowie der sozialen Mobilisation im Sinne der Überwindung von Rassen- und Klassenschranken zugesprochen. Sport eröffnet die Möglichkeit, die soziale Distanz zwischen Personen zu verringern, indem er Gefühle wie Gemeinschaft, Kameradschaft, Zugehörigkeit und Gleichheit von Personen aus unterschiedlichen sozialen Schichten oder verschiedener ethnischer Herkunft vermittelt“ (Gans et al. 2003, S. 97).
Die andere Seite dieser Integrationsfunktion muss allerdings auch betrachtet werden, denn das Zusammenkommen verschiedener Kulturen birgt ein hohes Konfliktpotenzial, welches in Ausschreitungen oder rassistischen Übergriffen enden kann. Solche Gewalttätigkeiten gehören leider zu nahezu jeder Großveranstaltung (vgl. Gans et al. 2003, S. 97).
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass Sporttourismus und im speziellen Sportgroßveranstaltungen zum Kulturaustausch beitragen, indem sie ein/e TrägerIn der Tiefenkultur sind. Aus individueller Sicht dient eine solche Veranstaltung auch dem sozialen Aufstieg oder der Erhöhung der internationalen Anerkennung. Zudem kann dem Frieden, Verständnis, der Zusammenarbeit und -gehörigkeit eine Schlüsselfunktion zukommen (vgl. Schwark 2002, S. 101). Außerdem können Werte wie Teamfähigkeit, Fairness, Disziplin, Kooperation, Verständnis und Grundsätze des gesellschaftlichen Miteinanders vermittelt werden. Zudem bieten sie eine Abwechslung zum Alltag, vermitteln ein Gemeinschaftsgefühl, das bis hin zum Verständnis anderer Kulturen führen kann sowie zur Integrität verschiedener Völker. Zudem kann den Großveranstaltungen die Wirkung der Vermittlung und Orientierung lokaler Werte zugeschrieben werden. Für die ansässige Bevölkerung kann als positiv angesehen werden, dass die Zusammengehörigkeit innerhalb der Bevölkerung sowie die regionale Identität gestärkt werden kann (vgl. Gans et al. 2003, S. 98 f.). Aus dem hohen Interesse an Sportgroßveranstaltungen resultiert neben den positiven sozialen Auswirkungen auch, dass diese eine hohe ökonomische Attraktivität aufweisen (vgl. Nufer/ Bühler 2012, S. 14).
2.3.2 Ökonomische Wirkungen von Sportgroßveranstaltungen
Nicht nur die sozialen Aspekte einer Sportgroßveranstaltung sind bedeutend, sondern auch die wirtschaftlichen Auswirkungen und finanziellen Aspekte, ohne welche eine Austragung undenkbar wäre. Das Phänomen Sport kann keinesfalls mit den herkömmlichen Prinzipien der Betriebs- und Volkswirtschaftslehre betrachtet werden, sondern muss über die Betrachtung des Sports in Hinblick auf eine Dienstleistung, wo Sport als Produkt in den Fokus der Betrachtung fällt, analysiert werden (vgl. Nufer/ Bühler 2012, S. 13).
Untenstehend befindet sich eine Graphik, welche die Besonderheiten des Wirtschaftsgutes Sport aus AnbieterInnensicht erläutert. Zudem können die Merkmale der sportbezogenen Dienstleistungen sehr gut herausgelesen werden (vgl. Breuer et al. 2012, S. 63).
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 2: Ökonomisches Modell des professionellen Sports
Quelle: Nufer/ Bühler 2012, S.63
Bei diesem Modell ist sehr gut zu erkennen, dass für die Austragung eines Sportgroßereignisses der Input eine wesentliche Rolle spielt, welcher in interne und externe Faktoren untergliedert werden kann. Diese Faktoren führen weiter zu einem sogenannten Produktionskombinationsprozess, welcher wiederum in eine Vorkombination und eine Endkombination eingeteilt werden kann. Dabei wird unterschieden, welche Aufgaben die internen bzw. externen Faktoren zu der Leistungserstellung beitragen. Daraus ergibt sich dann das „Produkt“ der Sportgroßveranstaltung, welches wiederum durch mehrere Kanäle vermarktet werden kann (vgl. Breuer et al. 2012, S. 63 f.).
Um das Modell verständlich zu präsentiere, wird es in weiterer Folge, anhand des Beispiels eines Fußballgroßevents, erläutert. Auch bei solch einer Art von Veranstaltungen gibt es bei der Organisation interne sowie externe Produktionsfaktoren. Diese internen Faktoren beziehen sich auf die menschliche Arbeitskraft, Betriebsmittel, SportlerInnen. Das Kapital und die Veranstaltungsrechte können anhand des Beispiels mittels der TrainerInnen, MannschaftsärztInnen, Marketingagentur, Sportstätte, des Stadions sowie der KreditgeberInnen oder Sponsoren, beschrieben werden. Die externen Faktoren sind beispielsweise die ZuseherInnen, welche einen großen Anteil an der Produktion haben. Dazu zählen immaterielle Güter, wie Pfeifen, Jubeln und andere Formen des emotionalen Ausdrucks. Die Vorkombination, welche mit SportveranstalterInnen sowie Sportunternehmen in der Graphik verzeichnet sind, können durch die diversen Fußball-Ligen, Clubs der Heimmannschaften und GegnerInnen für das Beispiel beschrieben werden. Sowohl die Sportunternehmen als auch die VeranstalterInnen müssen in diesem Zusammenhang eine Vorleistung erbringen. Dies kann in Form vom Training der verschiedenen Mannschaften sowie der Planung und Organisation der Veranstaltung sein. Die tatsächliche Erstellung der Leistung, also die Sportgroßveranstaltung wird Endkombination genannt. An dieser Phase des Prozesses sind alle AkteurInnen des ökonomischen Modells beteiligt. Ergebnis dieses komplexen Prozesses ist eine Sportgroßveranstaltung die als Wirtschaftsgut definiert werden kann (vgl. Breuer et al. 2012, S. 64 ff.).
Dieses System bringt eine Reihe von Auswirkungen mit sich, welche vor allem aus ökonomischer Sicht interessant sind (vgl. Breuer et al. 2012, S. 66). Die ökonomischen Wirkungen für den/die VeranstalterIn werden zu den direkten internen Effekten gezählt. Hierbei werden vor allem die Kosten- und Nutzenelemente, die auch in finanzwirtschaftlicher Sicht nachgewiesen werden können, zu Rate gezogen. Bei der Kostenseite stellt sich die Frage, ob die Veranstaltung auch ohne öffentliche Zuschüsse finanziert werden könnte. Zudem sind die wichtigsten Punkte auf der Kostenseite Personal- und Sachkosten, Kosten für Leistungen Dritter, Auf- und Abbau, Pachten, Gastronomie, Logistik, Verwaltung, Betreuung der TeilnehmerInnen, Versicherungen, Abgaben sowie bauliche Tätigkeiten. Auf der Nutzerseite hingegen stehen vor allem die Einnahmen aus dem Verkauf der Eintrittskarten, Übertragungsrechten, Werbe- und Sponsorenverträgen, Lizenzen und Merchandising, Gastronomie sowie die Folgenutzung der für die Veranstaltung neu erschaffenen oder ausgebauten Infrastruktur. Außerdem werden Mittel aus öffentlicher Hand dazugezählt. Das häufigste Problem tritt oftmals dabei auf, festzulegen, welche Positionen letztlich veranstaltungsbedingt sind und somit in die Finanzierungsrechnung der Veranstaltung miteinfließen (vgl. Gans et al 2003, S. 87).
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- Arbeit zitieren
- Lisa Smekal (Autor:in), 2018, Welche Folgen hatte die UEFA Europameisterschaft 2008? Zur Nachhaltigkeit von Sportgroßveranstaltungen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/418648
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