Kaum ein Thema hat in den letzten Monaten so viel an Bedeutung dazugewonnen wie das Thema der Migration. Im folgenden Essay möchte ich mich mit dem Thema „Migration und Schule“ gezielt in Deutschland auseinandersetzen, d.h. insbesondere mit den zahlreichen Problemen, die sich im Hinblick auf eine erfolgreiche Integration der Migranten, z.B. in das deutsche Bildungssystem, manifestiert haben. Der Begriff „Migration“ hat seinen Ursprung im Lateinischen und bedeutet „Wanderung“. Damit ist die Wanderung von einem Ort an einen anderen gemein. Des Weiteren ist es wichtig, den Begriff „Migration“ nicht zu verwechseln mit der Auswanderung, der „Emigration“ oder der Einwanderung, der „Immigration“. Der Begriff „Migrationshintergrund“ umfasst mehrere Komponenten. Dazu gehört der Besitz einer anderen Staatsangehörigkeit als Deutsch ein anderes Geburtsland als Deutschland. Neben den geographischen Veränderungen die ein solcher Wechsel des Wohnorts mit sich bringt, folgen auch soziale Veränderungen. Aufgrund dessen ist die Anpassung an die neue Umgebung enorm wichtig und ein wesentlicher Aspekt. Offenheit, dazu gehört unter anderem zum Beispiel das Erlernen einer neuen Sprache, das Respektieren von Traditionen und der Kultur des jeweiligen Landes sowie die Aufgeschlossenheit neuen Dingen gegenüber.
Die Benachteiligung der Kinder mit Migrationshintergrund ist eines der größten Probleme im deutschen Bildungssystem - man könnte sogar schon von einer Diskriminierung dieser ausländischen Kinder und Jugendlichen im deutschen Bildungssystem sprechen. Deswegen ist es unumgänglich für Lehrer, sich dieser Problematik mit voller Verantwortung zu stellen und für Chancengleichheit zu sorgen. Dabei sind die pädagogischen Fähigkeiten gefragt und es gilt diesen große Aufmerksamkeit schenken. Schüler mit Migrationshintergrund erzielen in internationalen Schulleistungsstudien schlechtere Leistungen als jene ohne Migrationshintergrund. Dieses Problem betrifft nahezu alle Staaten, welche in solchen Studien einbezogen sind. In Deutschland sind die Disparitäten konsistent in besonderem Maße ausgeprägt sind, und zwar sowohl in der Grundschule als auch in der Sekundarstufe I. Scheinbar gelingt es dem deutschen Schulsystem nicht, Leistungsdefizite von Schülern aus zugewanderten Familien zu neutralisieren..
Migration und Schule
Kaum ein Thema hat in den letzten Monaten so viel an Bedeutung dazugewonnen wie das Thema der Migration. Im folgenden Essay möchte ich mich mit dem Thema „Migration und Schule“ gezielt in Deutschland auseinandersetzen, d.h. insbesondere mit den zahlreichen Problemen, die sich im Hinblick auf eine erfolgreiche Integration der Migranten, z.B. in das deutsche Bildungssystem, manifestiert haben. Der Begriff „Migration“ hat seinen Ursprung im Lateinischen und bedeutet „Wanderung“. Damit ist die Wanderung von einem Ort an einen anderen gemein. Des Weiteren ist es wichtig, den Begriff „Migration“ nicht zu verwechseln mit der Auswanderung, der „Emigration“ oder der Einwanderung, der „Immigration“. Der Begriff „Migrationshintergrund“ umfasst mehrere Komponenten. Dazu gehört der Besitz einer anderen Staatsangehörigkeit als Deutsch ein anderes Geburtsland als Deutschland. (Fürstenau, Gomolla, 2011, S. 8) Neben den geographischen Veränderungen die ein solcher Wechsel des Wohnorts mit sich bringt, folgen auch soziale Veränderungen. Aufgrund dessen ist die Anpassung an die neue Umgebung enorm wichtig und ein wesentlicher Aspekt. (Migrationsrecht.net) Offenheit, dazu gehört unter anderem zum Beispiel das Erlernen einer neuen Sprache, das Respektieren von Traditionen und der Kultur des jeweiligen Landes sowie die Aufgeschlossenheit neuen Dingen gegenüber.
Die Benachteiligung der Kinder mit Migrationshintergrund ist eines der größten Probleme im deutschen Bildungssystem - man könnte sogar schon von einer Diskriminierung dieser ausländischen Kinder und Jugendlichen im deutschen Bildungssystem sprechen. Deswegen ist es unumgänglich für Lehrer, sich dieser Problematik mit voller Verantwortung zu stellen und für Chancengleichheit zu sorgen. Dabei sind die pädagogischen Fähigkeiten gefragt und es gilt diesen große Aufmerksamkeit schenken. Schüler mit Migrationshintergrund erzielen in internationalen Schulleistungsstudien schlechtere Leistungen als jene ohne Migrationshintergrund. Dieses Problem betrifft nahezu alle Staaten, welche in solchen Studien einbezogen sind. In Deutschland sind die Disparitäten konsistent in besonderem Maße ausgeprägt sind, und zwar sowohl in der Grundschule als auch in der Sekundarstufe I. Scheinbar gelingt es dem deutschen Schulsystem nicht, Leistungsdefizite von Schülern aus zugewanderten Familien zu neutralisieren. (Stanat, 2006, S. 104).
In einem Artikel über die Migrationszahlen in Deutschland, veröffentlicht auf der Plattform MiGAZIN (MIGRATION iN GERMANY), wird beschrieben, dass mittlerweile jeder fünfte deutsche Einwohner einen Migrationshintergrund besitzt. Allein im Jahr 2015 lebten 16,4 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland, mittlerweile dürfte die Zahl sogar noch weiter gestiegen sein. Aber auch die Zahl der Einwanderer sei enorm gestiegen im Vergleich zu den vergangenen Jahren. Aus der Europäischen Union ist die Zahl der Einwanderungen gestiegen, häufiger Grund dafür sind Verwandte die bereits in Deutschland ansässig sind.
Doch obwohl die Bedingungen für erfolgreiche Migration scheinbar klar definiert sind, kommt es in der Praxis oft zu Schwierigkeiten. Thomas Vitzthum, Politikredakteur des Portals Die Welt, beschäftigte sich in einem Artikel mit der Problematik, warum gerade Schulen oftmals nicht die Bedürfnisse der Zuwanderer vollständig befriedigen können. Ergebnisse einer Studie der Universität Düsseldorf zeigen nämlich, dass Bildung mit Abstand das wichtigste für Zuwanderer und gerade für ihre Kinder ist. In einigen Großstädten wurden in den letzten Jahren sogar Schulen gegründet durch türkischstämmige Familien. Dort findet der Unterricht wie in jeder normalen deutschen Schule auch in deutscher Sprache statt, jedoch kann dort besser auf Ambitionen und Interessen der türkischen Jugendlichen eingegangen werden als dies in anderen Einrichtungen der Fall ist. (Vitzthum, Thomas) Oft werden die Leistungen dieser Schüler in deutschen Schulen falsch eingeschätzt. Thomas Vitzthum (2015) weiter: „Zuwanderer wollen für sich die beste Förderung, nicht weniger Förderung für die anderen. Die Schwierigkeit besteht darin, für die verschiedenen Migranten eine spezifische Ansprache und passende Angebote zu entwickeln.“ Diese Missverständnisse machen sich auch auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar, denn durch geringere Schulabschlüsse werden Migranten oftmals benachteiligt oder sogar diskriminiert. Eine Studie der SVR-Migration beschäftigte sich mit der Diskriminierung auf dem Arbeitsmarkt. Diese SVR-Studie zeigt, dass Jugendliche mit Migrationshintergrund deutlich geringere Chancen auf dem Arbeitsmarkt in Deutschland haben als deutsche Jugendliche. Dabei wurde eine große Anzahl an türkischen und deutschen Bewerbungen versendet. Die Qualifikationen der Bewerber unterschieden sich dabei nicht großartig, aber die Chance auf ein Bewerbungsgespräch war für Bewerber mit türkischem Namen deutlich geringer. (cf. Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für Integration und Migration)
Ein weiterer interessanter Artikel der sich mit diesem Thema beschäftigt, lautet Die Bildung, die sie wollen von Amory Burchard und wurde 2013 im Tagespiegel veröffentlicht. Darin heißt es, dass „verzögerte Bildungswege [...] keineswegs nur an mangelnden Sprachkenntnissen der Kinder [läge]. Vielmehr seien die Eltern nicht über das komplizierte Bildungssystem informiert und sähen sich mit Vorurteilen von Schule und Behörden konfrontiert. Und häufig wüssten sie auch nicht, wie sie ihre Kinder zu Hause schulisch fördern können.“ (Burchard, Amory) Auch in diesem Beitrag wird noch einmal klar deutlich, dass hohe Bildung für Kinder ein Ziel aller Einwanderer ist um ein besseres Leben zu ermöglichen. Dabei spielt die Mehrsprachigkeit eine wichtige Rolle, welche für die Schullaufbahn oder Berufswelt einen großen Vorteil darstellen sollte. Denn Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund leben in Deutschland und bringen ihre Muttersprache mit. Sie lernen nebenbei die deutsche Sprache in der Schule und besitzen somit eine wertvolle Fähigkeit – die Mehrsprachigkeit. Doch oft wird die Chance hinter der Mehrsprachigkeit verkannt und eher als Problem dargestellt.
Da in den Familien oft nur in der Muttersprache kommuniziert wird, wird die Mehrsprachigkeit von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund häufig als Auslöser für geringe Deutschkenntnisse verstanden. Es stellt sich die Frage, ob die Mehrsprachigkeit nun ein Problem oder Vorteil ist. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) setzte sich in einem Artikel mit der Bilingualität von Kindern auseinander. Der wichtigste Faktor für ein erfolgreiches Schul- oder Berufsleben ist natürlich das Erlernen der deutschen Sprache. Es sollte unbedingt genug Möglichkeiten für Kinder geben Deutsch zu lernen um den Unterricht in der Schule ohne Probleme miterleben zu können. Die Basis dafür muss schon in Kindergärten und Kindertagesstätten gelegt werden. Dies sollte jedoch nicht bedeuten das die Eltern ihre Muttersprache verdrängen. „Das Aufwachsen mit zwei oder mehr Sprachen ist für Kinder eine große Chance. Wenn Sie in ihrer Familie eine oder mehrere andere Sprachen sprechen, ist es daher wichtig, mit Ihren Kindern auch in dieser Sprache zu sprechen.“ (Bundesamt für Migration und Flüchtlinge) In Schulen ist die Erziehungskompetenz der Lehrkräfte gefragt, denn diese müssen auf Zuwandererfamilien entsprechend vorbereitet und qualifiziert werden. Sprachförderung ist enorm wichtig und sollte in jedem Fach und jeder Unterrichtsstunde stattfinden. Es fehlt Deutschland an Lehrern mit Migrationshintergrund, denn bei so vielen Kindern aus Einwandererfamilien benötigt es Vorbilder die eine ähnliche Vergangenheit teilen. (Spiegel Online)
Abbas Mordeniz ist Lehrer an einer Gesamtschule in Gelsenkirchen und spricht in einem Bericht auf der Plattform Projekt Lehrkräfte mit Zuwanderungsgeschichte über die Rolle eines Lehrers mit Migrationshintergrund bei der Integrationsarbeit. Mordeniz erwähnt: „Sie können eine wichtige Rolle spielen. Lehrer mit Migrationshintergrund können beispielhaft dafür stehen, dass man sich einen Platz in der Gesellschaft über Bildung erarbeitet und sichern kann.“ (Mordeniz, Abbas) Außerdem bestätigt Mordeniz, dass Lehrer die Verbindung zwischen Schule und Einwandererfamilie herstellen, da sie ihr Hintergrundwissen anwenden können. Jedoch können Lehrkräfte allein keine erfolgreiche Integration garantieren, dies funktioniert nur unter der Bedingung, dass Lehrer mit als auch ohne Migrationshintergrund zusammenarbeiten. (Projekt Lehrkräfte mit Zuwanderungsgeschichte)
Ein weiteres Problem welches die Migration in Deutschland erschwert, ist die kritische Haltung vieler deutscher gegenüber Zuwanderungsfamilien. Es herrscht ein gespaltenes Bild, einerseits sieht ein Großteil der Bevölkerung die kulturelle Vielfalt hinter Migration, andererseits sind viele der Meinung, dass Migranten viele soziale Probleme und Konflikte verursachen. (Die Welt) Ein Integrationsexperte der Bertelsmann-Stiftung äußerte sich wie folgt: ‘Deutschland unterschätzt die Bedeutung einer Willkommenskultur und überschätzt die Attraktivität als Einwanderungsland“. (Kober, Ulrich) Ulrich befürchtet, dass aufgrund dieser Vorurteile Deutschland von qualifizierten Migranten gemieden wird obwohl diese dringend notwendig wären. Der Stern knüpft an dieses Problem an und berichtete über die Ergebnisse des sogenannten Sorgenrankings aus dem Jahr 2016, welche aus dem Forschungsinstitut GfK in Nürnberg hervorgingen. Diese Studie befragt ihre Teilnehmer, welche Aufgaben in ihrem Land am dringendsten bearbeitet und gelöst werden sollten. Mit einer großen Mehrheit sehen die Deutschen als größtes Problem die Zuwanderung. Jedoch ist man sich unklar, wie man das Problem beheben kann. (Stern) Es herrscht noch Verbesserungsbedarf in Deutschland. Die Abneigung vieler Gegenüber Zuwandererfamilien hemmt den Prozess der Migration.
Ein positives Beispiel liefert die Softwarefirma BTC, welche gezielt um ausländische Fachkräfte wirbt. Bei der Firma werden mittlerweile über 30 Sprachen gesprochen und Arbeiter mit Migrationshintergrund sind unverzichtbar. Sollten Mitarbeiter Probleme mit der deutschen Sprache haben, werden ihnen Sprachkurse angeboten und bezahlt. Trotzdem müssen Mitarbeiter der Firma immer wieder mit Vorurteilen kämpfen. In einem Artikel aus Der Tagesspiegel heißt es: „Mehmet merkt das zum Beispiel, wenn Kunden mit ihm betont langsam sprechen – als seien sie sich nicht sicher, ob er Deutsch spreche. Mehmet reagiert dann ganz gelassen. ‚Ich finde das nicht schlimm’, sagt er. Auch nicht wenn die Kunden seine Aussprache verbessern. ‚Dadurch lern’ ich doch noch was’, sagt er.“ (Neuhaus, Carla)
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- Arbeit zitieren
- Kevin Hermann (Autor:in), 2016, Migration und Schule in Deutschland. Welche Probleme gibt es?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/418511
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