Die Armen im Mittelalter lassen sich in verschiedene Armutsgruppen einteilen. Kriterien für die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Armutsgruppe konnten Zunft- und Bürgerrecht, Vermögen und Beruf und Chancen zur Vermögensbildung sein. Zur armen Bevölkerung konnten beispielsweise Handwerker, Gesellen und Mägde, Tagelöhner, Almosenempfänger und die Angehörigen der unehrlichen Berufe sein. Diese konnten auch tendenziell als Hausarme anerkannt werden, wohingegen die arbeitsunwilligen Asozialen nicht zu den Hausarmen zählten. Eine weitere Differenzierung wurde zwischen eigenen und fremden Bettlern gemacht. Eine wichtige Gruppe der eigenen Bettler waren die bereits erwähnten, sogenannten Hausarmen, die das Thema dieser Arbeit sind.
So wird im Folgenden dargelegt, wer die Hausarmen waren. In einem weiteren Schritt wird herausgearbeitet wie sich die Situation der Hausarmen im Laufe des Mittelalters und der frühen Neuzeit entwickelt hat. Besonderes Augenmerk soll auf die Einflüsse der Reformation, hinsichtlich dieser Entwicklung, gelegt werden.
In Punkt 2.1 wird zunächst der Begriff „Hausarm“ geklärt. Dies erfolgt unter Zuhilfenahme einer Definition aus dem Grimmschen Wörterbuch. In diesem Gliederungspunkt werden die charakteristischen Merkmale für die Bezeichnung eines Armen als “hausarm“ dargelegt. In Gliederungspunkt 2.2 wird die Hausarmenfürsorge vor und zur Zeit der ersten Bettelordnungen am Beispiel von Köln erarbeitet. Dies geschieht vornehmlich anhand einer Statistik. Punkt 2.3 behandelt die grundsätzlichen Veränderungen der Armenfürsorge zur Zeit der Reformation. In Punkt 2.4 wird dies dann im Speziellen auf die Stadt Nürnberg bezogen, wobei hauptsächlich auf verschiedene Bettelordnungen Bezug genommen wird.
In Punkt 2.5 wird dann noch die Hausarmenpflege in Straßburg zur Zeit der Reformation thematisiert. Im Schlussabschnitt werden die erarbeiteten Ergebnisse zusammengefasst.
Dabei soll eine Antwort auf die Frage gefunden werden: <<Wodurch zeichnete sich die Hausarmenpflege zu verschiedenen Zeiten aus und was geht hieraus für die öffentliche Bewertung der Hausarmen hervor?.>>
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 2.1 Was bedeutet der Begriff „hausarm“?
- 2.2 Die Versorgung der Hausarmen in Köln vor und zur Zeit der ersten Bettelordnungen
- 2.3 Allgemeine Veränderungen der Armenfürsorge nach der Reformation
- 2.4 Hausarme in Nürnberg vor und nach der Reformation
- 2.5 Hausarme in Straßburg vor und nach der Reformation
- 3. Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Bedeutung des Begriffs "Hausarm" im Mittelalter und der frühen Neuzeit. Sie beleuchtet die Situation dieser Armengruppe, ihre Lebensbedingungen und die Entwicklung ihrer Versorgung im Kontext der Reformation.
- Definition und Charakterisierung des Begriffs "Hausarm"
- Die Versorgung von Hausarmen in Köln vor und während der Einführung von Bettelordnungen
- Veränderungen der Armenfürsorge im Zuge der Reformation
- Die Situation von Hausarmen in Nürnberg und Straßburg vor und nach der Reformation
- Die Bedeutung der Hausarme für die öffentliche Bewertung von Armut
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit erläutert den Begriff "Hausarm" und seine Bedeutung im Kontext anderer Armutsgruppen im Mittelalter.
- 2.1 Was bedeutet der Begriff „hausarm“?: Dieses Kapitel analysiert die Bedeutung des Begriffs "Hausarm" anhand der Definition im Grimmschen Wörterbuch und beleuchtet die Merkmale, die diese Armengruppe auszeichneten.
- 2.2 Die Versorgung der Hausarmen in Köln vor und zur Zeit der ersten Bettelordnungen: Dieses Kapitel untersucht die Situation der Hausarmen in Köln und wie sie vor und während der Einführung von Bettelordnungen versorgt wurden.
- 2.3 Allgemeine Veränderungen der Armenfürsorge nach der Reformation: Dieses Kapitel beleuchtet die Veränderungen der Armenfürsorge im Allgemeinen nach der Reformation.
- 2.4 Hausarme in Nürnberg vor und nach der Reformation: Dieses Kapitel fokussiert auf die Situation der Hausarmen in Nürnberg und die Entwicklung ihrer Versorgung vor und nach der Reformation.
- 2.5 Hausarme in Straßburg vor und nach der Reformation: Dieses Kapitel befasst sich mit der Situation von Hausarmen in Straßburg vor und nach der Reformation.
Schlüsselwörter
Hausarm, Armenfürsorge, Reformation, Köln, Nürnberg, Straßburg, Bettelordnungen, Mittelalter, Frühe Neuzeit, Sozialgeschichte, Armut, Verschämtheit, Heimlichkeit, Almosen, Zunft, Bürgerrecht, Handwerker,
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- Anonym (Author), 2003, Wer waren die Hausarmen? Zum Begriff der "Hausarmen" im Mittelalter, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/41821