Diese Prüfungsvorbereitung behandelt die Flexionsmorphohlogie. Dabei wird auf den Gesamtbau des verbalen Paradigmas eingegangen. Außerdem werden Personalformen, Tempus, Modus und Tempus und das Genus verbi behandelt. Des Weiteren wird die Flexion des Substantivs, die Entwicklung der Substantivreflexion und die Flexion des Adjektivs zusammengefasst.
Inhalt
1) Gesamtbau des verbalen Paradigmas
2) Personalformen
3) Tempus
4) Modus und Tempus
5) Genus verbi
6)Flexion des Substantivs
7) Entwicklung der Substantivflexion
8) Flexion des Adjektivs
9) "Begleiter-Stellvertreter"
Flexionsmorphologie
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Wortform: bestimmte Wortform eines Wortes (Buches ist eine Wortform von Buch)
Kategorie: Singular, Plural, Nominativ, Genetiv etc.
Kategorisierung: Numerus, Genus, Kasus, Wortart etc.
Beispiel: Jede substantivierte Wortform weist zwei Kategorisierungen auf (Numerus, Kasus), aber jeweils nur eine Kategorie.
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Grundform = unmarkierte Form, Suffixlosigkeit
Paradigmatischer Ausgleich = Formen eines Paradigmas, die von anderen Formen desselben Paradigmas abweichen (Silbenzahl), gleichen sich diesen an
unmarkiert = kein morphologisches Merkmal vorhanden und inhaltlich unmarkiert, ohne spezielle Funktion à „Sonst“-Form: wird verwendet, wenn es keinen speziellen Grund gibt, eine andere Form zu wählen
markiert = morphologische und inhaltliche Merkmale enthalten
→ Formale und funktionale Markiertheit bzw. Unmarkiertheit stimmen überein.
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Morphologie = innere Struktur, Aufbau von Wörtern
Flexionsmorphologie = beschäftigt sich mit den Fragen, wie die Wortformen einer Sprache in Flexionsparadigmen organisiert sind, wie die jeweiligen Paradigmen aufgebaut sind, welche Wortformen dazugehören, welche Formmerkmale sie aufweisen und wie sich die Wortformen innerhalb des Paradigmas formal und funktional zueinander verhalten
→ Ziel: Aussagen darüber, warum die Formen eines Flexionsparadigmas gerade so aufgebaut sind und nicht anders
Funktionen der Morphologie
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Formenbildung allgemein
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Deklination = Flexion hinsichtlich Kasus und Numerus bei den Wortarten Substantiv, Adjektiv, Pronomen und Artikel
Deklinationsklasse = Einteilung der Substantive in Flexionsmuster hinsichtlich ihrer Kasus- und Numerusbildung
Kongruenz = Übereinstimmung in Flexionsmerkmalen oder grammatischen Merkmalen
Merkmal = Bestandteile von Merkmalsklassen; Singular und Plural sind Merkmale der Merkmalsklasse Numerus
Merkmalsklasse = Zusammenfassung von grammtischen Merkmalen
Paradigma = Menge von Flexionsformen, die nach demselben Muster gebildet werden. Man spricht dann von einem Flexionsparadigma
Pronomen = Flektierende Wortart mit verschiedenen Unterkategorien und den Merkmalsklassen K N G P
Verbklasse = Einteilung der Verben in Flexionsmuster hinsichtlich ihrer Präteritum- und Part II- Bildung
1) Gesamtbau des verbalen Paradigmas
Infinite vs. finite Formen
finit = Personalendungen charakterisiert ein Verbum in seiner wesentlichen Funktion
→ Flexionsform der Wortart Verb, die das Merkmal Person enthalten
infinit = unflektiert, keine Personalendungen
→ Flexionsform der Wortart Verb, die nicht das Merkmal Person enthalten
(Infinitiv, Partizip)
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infinit: Infinitive (8 Formen) und Partizip II;
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Bildung des Infinitivs:
Nach dem letzten Vollvokal der Stammform weist der Infinitiv genau eine Schwa-Silbe auf (Trochäus). Das Infinitivflexiv lautet in der Regel – en (lachen), die verkürzte Form lautet –n bei den Verben, die auf –er (lästern) oder –el enden (segeln)
Unterscheidung:
Man unterscheidet den reinen Infinitiv und den erweiterten Infinitiv (zu-Infinitiv). Der erweiterte Infinitiv wird als komplexe Form interpretiert, da im Satz zu und Infinitiv nicht getrennt werden können.
*Ich hoffe zu das Turnier zu gewinnen.
Formen des Infinitivs:
Der Infinitiv ist nur als Präsens und Perfekt und zwar jeweils im Aktiv und Passiv bildbar. So ergeben sich insgesamt 8 Formen:
a. reiner Infinitiv
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b. zu – Infinitiv
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Partizip II (Partizip Perfekt)
In Verbindung mit den entsprechenden Endungen kann das Partizip II auch als Adjektiv verwendet werden, die Hauptverwendung ist aber das Prädikat. Partizipien II sind obligatorische Bestandteile der Passivbildung, im Aktiv dienen sie als Bestandteil der zusammengesetzten Tempora (Perfekt, Plusquamperfekt, Doppelperfekt, Doppelplus-quamperfekt, Futur II).
Status des Partizip I
Das Partizip I hat zwar viele Eigenschaften verbaler Form, die Hauptverwendung findet sich aber als Attribut (singend) und nicht mehr als Verbform.
*Er ist singend.
das singende Pferd
Das Partizip I ist zudem komparierbar und wird daher zu den Adjektiven gezählt und aus dem verbalen Paradigma ausgeschlossen. (wird regelmäßig vom Infinitiv abgeleitet, kommt nicht in periphrastischen Verbformen vor)
Bildung von Partizip II und Partizip I
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Ausnahmen:
- komplexe Verben mit Präfix haben nur ein Suffix –t (besetzen – besetzt) oder –en (beschreiben – beschrieben)
- komplexe Verben mit selbstständigem Morphem in Form einer Präposition:
- Morphem unbetont à Partizip II ohne ge- gebildet (umfahren)
- Morphem betont à ge- tritt zwischen Morphem und Stammmorphem (umgefahren) = trennbare Verben, die mit einem Adverb oder einer Präposition gebildet wurden
Problem Imperativ: Gründe für und gegen dessen (In)finitheit
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- e/i- Wechsel bei den starken Verben, die auch im Indikativ in der 2. und 3. Person einen Wechsel haben, unterbleibt aber immer häufiger Problem: Person
- keine zweite Person vorhaben, da paradigmatisch keine Gegenposition vorhanden
- Annahme einer zweiten Person, da Adressatenbezug und paradigmatische Orientierung an der 2. Person, ist aber nicht vorhanden
- Gründe gegen Finitheit
Problem: syntakmatische Betrachtung
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Kategorisierung 2. Person, da der Imperativ hier dazu benutzt wird, jemanden anzusprechen.
→ Dies ist aber eine Funktion und kein Merkmal!
- formal gesehen unterscheidet sich der Imperativ von den anderen infiniten Formen, da er nur hinsichtlich eines Merkmals (Numerus) kategorisiert ist. Deshalb ist es auch umstritten, ob der Imperativ überhaupt zu den infiniten Formen gehört.
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