Diese Prüfungsvorbereitung umfasst verschieden Grundlagen der Didaktik. Enthalten sind u.a. Übersichten zu:
- Definition Didaktik
- Lernbegriffe
- Vergleich didaktischer Modelle
- Methodik
- Guter Unterricht
- Betrachtung der einzelnen Aspekte Lerner, Lehrer, Unterricht
Inhalts
Einführung in die Didaktik
Was ist Didaktik?
Verschiedene Lernbegriffe
Ziele, Inhalte und Methoden des Unterrichts
Vergleich didaktischer Modelle
Funktionen didaktischer Modelle
Dienen der Handlungsorientierung bei der Analyse, Planung und Durchführung von UnterrichtLerntheoretische Didaktik (Heimann, Otto, Schulz)
Kritisch-konstruktive Didaktik (Klafki)
Handlungsorientierter Unterricht
Projektunterricht (Dewey)
Konstruktivistische Didaktik
Lehrerinnen und Lehrer
Schülerinnen und Schüler
Fachunterricht und fachübergreifender Unterricht
Was ist guter Unterricht?
Was ist Didaktik?
1. Die Didaktik ist Wissenschaft vom Lernen und Lehren. Sie beschäftigt sich mit den Zielen, Inhalten, institutionellen Rahmungen und Methoden des Lehrens und Lernens. Einfacher ausgedrückt beschäftigt sich mit den Fragen wer, was, wo, wann, mit wem, wozu, wie, womit und von wem lernen soll (die 9 W-Fragen).
Daneben gibt es auch weitere Definitionen von Didaktik, z.B. Lehre des Lehrens, Wissenschaft vom Unterricht, Theorie und Praxis des Lernens und Lehrens usw.
Die Didaktik teilt sich in Theorie (Erforschung von Unterricht, Entwerfen von Unterrichtskonzepten) und Praxis (Analyse, Planung und Durchführung von Unterricht) auf.
Darüber hinaus dient die Didaktik Lehrenden zur Struktur-, Orientierungs- und Legitimationsfunktion.
2. Didaktik ist die Lehre des Lehrens, die Wissenschaft des Unterrichtens. Sie gibt den Lehrern das notwendige Wissen, wie sie ihren beruf ausüben sollen. Sie beschreibt die verschiedenen didaktischen Ansätze, zeigt, welche Sozialformen (Klassenunterricht, Gruppenarbeit, Partnerarbeit, Einzelarbeit), welche typischen Stundenelemente (Einführung, Erarbeitung, Übung, Anwendung, Ergebnissicherung, Kontrolle) und welche Gestaltungsmöglichkeiten (Experiment, Planspiel, Morgenkreis, Projekt) zur Unterrichtsgestaltung möglich sind.
3. Die Didaktik befasst sich mit Lehren und Lernen. Sie ist eine Handlungswissenschaft zu bezeichnen, da sie Orientierungen für das didaktische Handeln von Lehrenden und Lernenden gibt. Didaktik behandelt die Inhalte, Ziele und Methoden sowie die institutionellen Rahmungen des Lehrens und Lernens. Einfacher gesagt beschäftigt sich Didaktik mit neun W-Fragen: Sie fragt: Wer, was, wann, wie, wo, mit wem, von wem, warum und wozu lernen soll. Zum Beispiel meint die Frage nach dem Was, welche Gegenstände aus den betreffenden Wissenschaften zu Unterrichtsinhalten gemacht werden. Die Frage nach dem Wo betrifft Lernumgebung (Gestaltung des Klassenzimmers, Besuch außerschulischer Lernorte etc.). Warum meint, zu welchen Bildungszielen und mit welchem Bildungsideal Lernen stattfinden soll.
Didaktik wird auch als Berufswissenschaft für die Lehrer gesehen, denn didaktische Theorien und Konzepte sollen den Lehrern u.a. helfen, auf der Basis der Curricula eigenständig ein Unterrichtskonzept zu entwickeln. Die Didaktik hat für die Lehrer so eine Strukturierungs-, eine Orientierungs- und eine Legitimationsfunktion.
Didaktik ist die Theorie und Praxis des Lehrens und Lernens. Als Theorie beinhaltet sie die Erforschung von Unterricht und das Entwerfen von didaktischen Konzepten. Didaktik als Praxis auf der anderen Seite bedeutet die Planung, Analyse und Inszenierung von Unterrichten, also das Unterrichten selbst.
4. Didaktik ist eine Unterwissenschaft der Erziehungswissenschaften und beschäftigt sich mit der Theorie und Praxis des Lernens und des Lehrens. Dabei ist die Didaktik nicht in sich abgeschlossen, sondern steht in einem interdisziplinären Verhältnis zu zahlreichen Partnerwissenschaften, wie z.B. der Psychologie. Im Laufe der Forschungs- und Entwicklungsarbeit sind vieler Fach- und Spezialdidaktiken entstanden, die den ihnen zugeordneten Bereich detailliert untersuchen.
Als Berufs- und Handlungswissenschaft der Lehrer macht sich die Didaktik der Dialektik von Lehren und Lernen bewusst und dient als hilfreiches Werkzeug zur Planung, Durchführung und Analyse von Unterricht. Einfacher ausgedrückt versucht sie folgende Fragen zu beantworten: Wer? Was? Wo? Wann? Mit wem? Warum? Wie? Von wem? Wozu? Lernen soll. Diese Fragen sollen keinesfalls trivial beantwortet werden, sondern dienen vielmehr der objektiven Analyse und der Bearbeitung der Schulwirklichkeit bzw. sind Anlass zur Umstrukturierung gegebener Verhältnisse.
Zusammenfassend kann man sagen, dass didaktische Modelle die Unterrichtswirklichkeit den im Leben benötigten Voraussetzungen anpassen wollen. Sie versuchen so die Komplexität der Strukturen zu vereinfachen. Weiterhin dienen sie dem Fortschritt pädagogischer Forschung.
Verschiedene Lernbegriffe
1. Behavioristischer Lernbegriff
Lernen= Verhaltensänderung
o durch Veränderungen oder Aufbau neuer Reiz-Reaktions-Ketten ist es möglich, eine positive Verstärkung des gewünschten Verhaltens zu erreichen (z.B. Klassisches Konditionieren nach Pawlow)
Interindividuelle Prozesse interessieren nicht
Lehren=Manipulation
Widerlegung allgemeiner Lerngesetzlichkeiten
2. Lernbegriff der Kognitiven Psychologie
Lernen= Wissenserwerb als Aufbau und fortlaufende Modifikation von Wissensrepräsentationen im Gedächtnis
- Komplexer bereichsspezifischer Prozess der Informationsaufnahme und –verarbeitung, der sich u.a. auf Rekonstruktion, Konstruktion, Modifikation von Wissensstrukturen bezieht
- Wissensaufbau statt Verhaltensänderung
- Lernen=Verarbeiten
3. Konstruktivistischer Lernbegriff
Lernen= von außen nur angestoßener Prozess, in dem sich der Mensch seine Wirklichkeit konstruiert
- Betonung des konstruktiven Charakters des Lernens
Lehren= Anregen
4. Lernbegriff der Kritischen Psychologie
Lernen= Mittel zur besseren Lebensbewältigung, auf das Person zurückgreift, wenn vorhandenes Repertoire nicht mehr ausreicht bezüglich Handlungsmöglichkeiten
- durch selbst- und fremdbestimmten Maßstab gelangt man zur Problemlösung oder Situationsbewältigung
Intentionalität
Betonung der aktiven Subjektrolle
5. Lernen aus pädagogischer Sichtweise
Lernen= Verbesserung oder Neuerung von Verhaltens- und Leistungsformen und deren Inhalten
- Veränderung der seelischen Funktion des Wahrnehmens und Denkens, Fühlens und Wertens, des Strebens und Wollens= Veränderung der inneren Kräfte und Fähigkeiten auf Grundlage von Erfahrungen, Probieren, Einsicht, Übung und Lehre Muss Lernenden den zukünftigen Umgang mit sich und der Welt erleichtern, erweitern und vertiefen
- Lernen= Sinnstiftung und Sinnkonstruktion Berücksichtigung der Komplexität und Inhaltlichkeit des konstruktiven Charakters, aber psychologischer Lernbegriff
6. Subjektiver Lernbegriff
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Einfluss der Lehrervorstellungen zum Lehren und Lernen auf den Unterricht:
Lehrer mit konstruktivistischen Vorstellungen gewährt mehr Freiräume beim Lernen, der Unterricht ist aber dennoch strukturiert
- Schüler haben höheres Selbstbestimmungsgefühl und mehr Interesse am Unterricht
Verhältnis Lehren und Lernen
1. Gutes Lehren bewirkt gutes Lernen
2. Wissen kann nicht zwischen Lehrenden und Lernenden übertragen werden
3. Verhältnis ist kontingent=zufällig
4. Lehren und Lernen stehen in einem dialektischen Verhältnis= gegenseitig beeinflussend
Ziele, Inhalte und Methoden des Unterrichts
Lernzielbereich
- Kognitiver Bereich
- Affektierter Bereich
- Psychomotorischer Bereich
- Sozioemotionaler Bereich
- Kommunikativer Bereich
- Bereich der Zivilcourage
Kompetenzendimensionen
- Selbstkompetenz
- Sozialkompetenz
- Sach- und Methodenkompetenzen
Checkliste für Zielformulierung im ausführlichen Unterrichtsentwurf
- Wirkliche Ziele formulieren, nicht nur Themen und Methoden àerwarteter Lernertrage formuliert?
- Ziele sinnvoll gewählt?
- Logische Reihenfolge der Zielangaben nach Wichtigkeit und Komplexität?
- Operationen formuliert, an deren Ausführung sich das Erreichen des Ziels erkennen lässt?
- Zielangaben im Präsens?
- Zielangaben im Einklang mit Kerncurricula?
Verhältnis: wissenschaftliche Inhalte – Unterrichtsinhalte
Didaktische Reduktion: wie kann wissenschaftlicher Inhalt so reduziert werden, dass Schüler ihn verstehen?
- Kritik: Ausblendung folgender Aspekte
1. Mit welchen Methoden können Schüler sich Inhalte aneignen?
= didaktische Transformation
2. Welche Vorkenntnisse, Vorstellungen sind bei Schülern vorhanden?
= didaktische Rekonstruktion= wie auf Basis von eigenen Fachkenntnissen und unter Berücksichtigung der Lernperspektive eine geeignete didaktische Strukturierung finden und umsetzen?
[...]
- Arbeit zitieren
- Anna Kuhlmann (Autor:in), 2012, Einführung in die Didaktik, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/416265
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