„Wer's nicht einfach und klar sagen kann, der soll schweigen und weiterarbeiten, bis er's klar sagen kann.“ Karl Popper (1902-1994)
In nahezu allen alltäglichen Lebensbereichen und -situationen wird häufig auf wissenschaftliche Erkenntnisse zurückgegriffen. Dabei wird der Begriff Wissenschaft oft in einem inflationären, verallgemeinernden Sprachgebrauch verwendet, der dem Wesen der Wissenschaft nicht gerecht wird. In den Medien werden häufig Beweisführungen und Behauptungen mit pseudowissenschaftlichen Formulierungen belegt. Aussagen wie „es ist längst wissenschaftlich bewiesen“ werden als faktische Begründungen angeboten, ohne dass relevante Hintergründe und Zusammenhänge in verlässlicher Weise vermittelt werden. So wird Berichten und Meinungen ein oft zweifelhafter wissenschaftlicher Anstrich verliehen mit der Gefahr, dass der Stellenwert wissenschaftlicher Erkenntnisse und Aussagen im Empfinden der Leser als erheblich abgenutzt und abgewertet registriert wird.
Die Kehrseite dieses Dilemmas ist, dass wissenschaftliche Erkenntnisse und Errungenschaften von den Expertinnen und Experten leider häufig in sprachlichen Sphären abgehandelt werden, welche die praktische Verständlichkeit und Nachvollziehbarkeit für den „Konsumenten“ höchst unverdaulich oder gar unmöglich machen. Ganz im Sinne eines Zitats von dem ehemaligen kanadischen Premierminister Pierre Elliot Trudeau (1919-2000): „Nicht wenige Experten sehen ihre Daseinsberechtigung darin, einen relativ einfachen Sachverhalt unendlich zu komplizieren.“ Erschwerend kommt hinzu, dass „Wissenschaftsstreit“ die Aufnahme und die Verständlichkeit von Informationen erheblich kompliziert. Das Gebot der Verständlichkeit der Wissenschaft wurde auch von Karl Jaspers (1883-1969) formuliert. Für ihn war es ein Anliegen, seine Reden und Aufsätze möglichst offen und für alle Interessierten zugänglich zu gestalten.
Im Blick auf diese beiden Extreme möchte ich mit meiner Arbeit ganz im Sinn des Eingangszitats von Karl Popper mit einem strukturierten, ausgewogenen Überblick zu wesentlichen Aspekten und Wissenschaftsbegriffen zu einer differenzierten und verständlichen Betrachtung des Begriffs Wissenschaft beitragen.
Ich zeige ausgewählte Quellen, erläutere das Wesen der Wissenschaft, behandle wesentliche Aspekte zur Systematik, gehe auf Denkschulen und den Wissenschaftsstreit ein und schließe mit einem persönlichen Fazit.
I. Inhaltsverzeichnis
II.Abbildungsverzeichnis
I.Inhaltsverzeichnis
1.Problemstellung: Umgang mit dem Begriff Wissenschaft
2.Quellen der Wissenschaft
2.1.Ausgewählte Quellen der Wissenschaft vor dem 20. Jahrhundert
2.2.Ausgewählte Quellen der Wissenschaft im 20. Jahrhundert
3.Das Wesen der Wissenschaft
3.1 Wissenschaftsdisziplinen
3.2.Begriffsdefinitionen
3.2.1.Quellen für Begriffsdefinitionen
3.2.2.Fazit zu Begriffsdefinitionen
3.3.Wertfreiheit
3.3.1.Begriffsdefinition
3.3.2.Beispiel
3.3.3.Fazit
3.4.Fazit zu dem Wesen der Wissenschaft
4.Systematik der Wissenschaft
4.1.Quantitative und qualitative Forschung
4.2.Deduktion, Induktion, Abduktion
4.3.Falsifikation
4.4.Paradigmen
4.4.1.Begriffsdefinition
4.4.2.Anwendung von Paradigmen
4.4.3.Fazit zu Paradigmen
5.Denkschulen
5.1.Begriffsdefinition
5.2.Beispiele für Denkschulen
5.2.1.Freiburger Schule
5.2.2.Frankfurter Schule
5.3.Fazit zu Denkschulen
6.Wissenschaftsstreit
6.1.Was ist Glyphosat und Gegenstand des Streits
6.2.Streitpositionen im Glyphosatstreit
6.3.Fazit zum Wissenschaftsstreit
7.Fazit
III.Literaturverzeichnis
- Quote paper
- Sarah Anouk Lehmann (Author), 2018, Was ist Wissenschaft? Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/415780
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