Mit dieser Unterrichtseinheit soll erreicht werden, dass die Schülerinnen und Schüler die Basis zum Thema „Massen“ verstehen lernen. Auf dieser wird dann aufbauend der fortlaufende Unterricht beruhen, in welchem die Schülerinnen und Schüler lernen sollen richtig mit dem Komma umzugehen und die Einheiten richtig umzuwandeln und zusammenzurechnen. Dieser Unterricht soll sie also auf die Zukunft vorbereiten, in welcher sie noch eine ganze Menge mit Gewichten zu tun haben werden (Beispiele: kochen, einkaufen, Arbeit eines Architekten).
Um einen guten zielorientierten Unterricht anfertigen zu können, ist es nötig eine grundlegende Richtlinie der zu erarbeitenden Kompetenzen zur Verfügung zu haben. Diese Kompetenzen, Lerneinheiten und Erwartungen beinhalten den LehrplanPLUS. Er wird unterteilt in „Bayerische Leitlinien für die Bildung und Erziehung von Kindern bis zum Ende der Grundschulzeit“, „Bildungs- und Erziehungsauftrag der Grundschule“, „Schulart- und fächerübergreifende Bildungs- und Erziehungsziele“, „Fachprofile“, „Grundlegende Kompetenzen“, „Fachlehrpläne“ und „Stundentafeln und Materialien zu LehrplanPLUS“. Zur Erstellung eines möglichst effektiven Unterrichtsgeschehens sollten möglichst viele Aspekte berücksichtigt werden. Einige werden in dieser Arbeit aufgezählt.
Inhaltsverzeichnis
1. Verortung im LehrplanPLUS
2. Grundlegende Kompetenzen zum Ende der Jahrgangsstufe
3. Kompetenzstrukturmodell
4. Größen und Messen
5. Die Klasse
6. Ziel der Einheit und folgende Ziele
7. Phase 1: Spielerischer Einstieg
8. Phase 2: Begrifflichkeiten klären, Zusammenhänge entdecken
9. Phase 3: Erste Erarbeitung
10. Weitere Varianten
11. Ausblick - Was will ich erreichen?
12. Vorteil für leistungsschwache / leistungsstarke Kinder?
Quellen
1. Verortung im LehrplanPLUS
Um einen guten zielorientierten Unterricht anfertigen zu können, ist es nötig eine grundlegende Richtlinie der zu erarbeitenden Kompetenzen zur Verfügung zu haben. Diese Kompetenzen, Lerneinheiten und Erwartungen beinhaltet der LehrplanPLUS. Er wird unterteilt in „Bayerische Leitlinien für die Bildung und Erziehung von Kindern bis zum Ende der Grundschulzeit“, „Bildungs- und Erziehungsauftrag der Grundschule“, „Schulart- und fächerübergreifende Bildungs- und Erziehungsziele“, „Fachprofile“, „Grundlegende Kompetenzen“, „Fachlehrpläne“ und „Stundentafeln und Materialien zu LehrplanPLUS“. Zur Erstellung eines möglichst effektiven Unterrichtsgeschehens sollten möglichst viele Aspekte berücksichtigt werden. Einige werde ich nun aufzählen.
2. Grundlegende Kompetenzen zum Ende der Jahrgangsstufe 4
„Die SuS verfügen über Vorstellungen zu den Größenbereichen Geldwerte (ct und €), Zeitspannen (s, min und h; auch Berechnung von Zeitpunkten), Längen (cm, m, mm und km), Massen (g und kg) sowie Hohlmaße/Volumina (ml und l) und wenden diese bei der Lösung alltagsnaher Probleme an“, heißt es bei den Grundlegenden Kompetenzen zum Ende der Jahrgangsstufe 4 im Fach Mathematik. Besonderes Augenmerk sollte darauf gelegt werden, dass Massen erst ab Jahrgangsstufe 3 behandelt werden sollen, während die anderen Größenbereiche bereits in früheren Jahrgangsstufen eingeführt werden.
3. Kompetenzstrukturmodell
Das Kompetenzstrukturmodell findet man unter dem Stichpunkt Fachprofile - in diesem Fall im Fach Mathematik. Zunächst einmal finden wir im Fachprofil Mathematik Unteraspekte vor, welche „Lebensbewältigung mit Mathematik“, „Kompetenzerwerb im Mathematikunterricht“ und „Denken, Lernen und Handeln im Mathematikunterricht“ heißen. Daraufhin wird das Kompetenzstrukturmodell erklärt.
Dieses orientiert sich an den Bildungsstandards im Fach Mathematik für die Grundschule, den Hauptschulabschluss, den Mittleren Schulabschluss und für die Allgemeine Hochschulreife und ist schulartübergreifend abgestimmt.
Es wird unterteilt in die Bereiche „Prozessbezogene Kompetenzen“, welche den äußeren Ring darstellen und „Fünf Gegenstandsbereiche“, welche die inneren Felder bilden. Abb.1 Diese Bereiche sind stets miteinander verknüpft, weshalb Schülerinnen und Schüler prozessbezogene und inhaltsbezogene Kompetenzen stets eng verknüpft erwerben.
Für die Einführung der Massen sind alle prozessbezogenen Kompetenzen von Bedeutung, da in der Unterrichtseinheit sowohl argumentiert, kommuniziert und modelliert werden muss, als auch Darstellungen verwendet und Probleme gelöst werden müssen. Bei den fünf Gegenstandsbereichen befinden wir uns im Bereich „Größen und Messen“, welches nochmal ein ganz eigener Unterpunkt ist.
4. Größen und Messen
Für den geplanten Unterrichtsverlauf finden wir folgende Anmerkungen im Bereich Größen und Messen:
„Die Schülerinnen und Schüler ...
- messen Größen mit selbst gewählten und standardisierten Maßeinheiten sowie mit geeigneten Messgeräten.
- verwenden Abkürzungen zu den standardisierten Maßeinheiten und notieren Messergebnisse (…) auch mit dem im Alltagsgebrauch üblichen Komma. x zerlegen Einheiten innerhalb eines Größenbereichs, wandeln Einheiten um und wechseln Geldbeträge.“
Natürlich kann man in einer Unterrichtseinheit nicht sofort von den Schülerinnen und Schülern verlangen, alles umzusetzen. Stattdessen sollte man sich einzelne Komponenten heraussuchen und auf diesen aufbauend die Einführungsstunde und darauffolgende Sitzungen planen. Dabei sollte man bedenken, dass jede Klasse und jeder Schüler anders mit neuen Themengebieten umgeht, weshalb es einer klaren Differenzierung bedarf. Auf mögliche Umsetzungen wird später genauer eingegangen.
5. Die Klasse
Da man sich möglichst gut auf das zukünftige Referendariat vorbereiten sollte, sollte sich keine Klasse ausgesucht werden, welche einen unterfordert. Stattdessen könnte man sich eine wirkliche Herausforderung aussuchen, um ideal aus dieser Situation lernen zu können.
In der Beispielklasse befinden wir uns in einer dritten Jahrgangsstufe mit 22 Schülerinnen und Schülern - zwölf Jungen und zehn Mädchen. Zwei von ihnen sind in Mathematik den anderen weit voraus, drei leiden an einer „Rechenschwäche“ und 17 sind durchschnittliche Schülerinnen und Schüler. Bei den drei schwächeren Schülern ist es egal, ob sie eine attestierte Rechenschwäche haben oder nicht, da der Begriff der „Rechenschwäche“ arg umstritten ist. Das äußert sich beispielsweise in schlechten Testverfahren, wobei Schülerinnen und Schülern ohne Rechenschwäche eine scheinbar doch vorhandene Rechenschwäche attestiert wurde - sei es, da eine gewisse Test-Zeit überschritten wurde oder ähnliche Bedingungen.
Die Stunde wird an einem Montag in einer der letzten Stunden stattfinden, da ein möglicher Härtefall die beste Vorbereitung auf eine bevorstehende Lehrprobe wäre. Dabei ist es wieder klassenabhängig, ob der Montag als „entspannter, erster Tag nach dem Wochenende“ angesehen wird oder ob er als „spannender Tag des Austauschens über das Wochenende“ wahrgenommen wird.
Die Voraussetzungen an die Klasse sind, dass sie bereits den Zahlenraum bis 1000 und darüber hinaus kennen, dass sie bereits erste Erfahrungen mit Kommata hatten und wissen, wie man dieses verwendet und dass sie leichte, kleine Einheiten umrechnen können (Beispiel: 1H = 10Z = 100E oder 60s = 1min).
6. Ziel der Einheit und folgende Ziele
In Anlehnung an den Lehrplan ist das Ziel dieser Unterrichtseinheit, dass die Schülerinnen und Schüler die Begriffe Gramm, Kilogramm, Tonne, schwerer als / wiegt mehr, leichter als / wiegt weniger, gleich schwer / wiegt gleich viel, je und deren Abkürzungen t, kg und g erlernen. Da den Schülerinnen und Schülern in einer Stunde nicht zu viel zugemutet werden soll, werden die Ziele der korrekten Umrechnung und die richtige Verwendung des Kommas auf folgende Einheiten gelegt.
7. Phase 1: Spielerischer Einstieg
Da sich die meisten Schülerinnen und Schüler in einer späten Stunde nicht mehr sonderlich gut konzentrieren können, da die Energie raus ist, ist es notwendig, sie zu animieren und die Lust und Motivation wieder zu wecken. Dies ist möglich, indem der Einstieg in ein neues Thema spielerisch (nicht albern!) und körperlich aktiv gestaltet wird. Allerdings muss man im Anschluss daran aufpassen, dass die Schülerinnen und Schüler auf ein angemessenes Klima herabfallen, ohne dabei erneut die Energie zu verlieren oder aber - im Gegenteil - zu überdreht zu sein. So einen Start bietet das Spiel „1, 2 oder 3?“.
Die Regeln sind schnell erklärt: es wird eine Frage gestellt mit drei Antwortmöglichkeiten. Die Schülerinnen und Schüler müssen sich auf ihre vermutete Antwort begeben; die Antworten sind im Klassenraum verteilt. Schülerinnen und Schüler, die auf dem richtigen Feld stehen, bekommen einen Punkt. Das Kind, das die meisten Punkte bekommen hat, bekommt eine Belohnung. Eine sinnvolle Belohnung ist, dass der Schüler sich beim nächsten Spiel zuerst eine Rolle aussuchen darf oder aber dass er direkt das nächste Spiel aussuchen darf. Schlechte Alternativen sind Hausaufgabengutscheine oder aber das frühere Beenden einer Stunde, da den Schülerinnen und Schülern dadurch suggeriert wird, dass Hausaufgaben bzw. Schule etwas Negatives seien.
Einige Fragebeispiele sind: Was ist am schwersten? Was ist am leichtesten? Was wiegt nicht so viel, wie die anderen beiden? Als Antwortoptionen können dann entweder Wörter oder Bilder verwendet werden.
Das ideale an diesem Spiel ist, dass man es jedem Niveau anpassen kann, indem man die Fragen und Antworten verändert. Während es bei Drittklässlern noch um Elefanten und Mäuse geht, haben Erwachsene ihren Spaß an Autos, unvorstellbaren Größen und dem größten Schoko-Osterei der Welt. Abb.2 -4
Der Bezug zu unserem Unterrichtsziel ist dadurch vorhanden, da die Schülerinnen und Schüler erst einmal erfahren, dass es Begriffe wie schwerer/leichter gibt und sie sich wirklich darüber Gedanken machen können, was diese Wörter denn überhaupt zu bedeuten haben. Sie erkennen, dass diese Begriffe etwas mit Gewicht oder aber Masse zu tun haben muss.
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- Citation du texte
- Sophie Engelien (Auteur), 2017, Einführung von Massen. Mathematische Grundbildung trotz Rechenschwäche, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/415693
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