Unternehmen sehen sich in der heutigen Zeit einer großen Zahl unterschiedlicher Gesetze gegenüber, durch diese Fülle erweist es sich für Unternehmen als schwierig, all diesen Gesetzen zu entsprechen. Alleine die 2012 durch das Bundeskartellamt verhängten Bußgelder wegen Kartellverstößen betrugen rund 316 Millionen Euro, was dem höchsten Wert seit 2008 entspricht (Bundeskartellamt: Tätigkeitsbericht 2011/2012). Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem Thema kartellrechtlicher Verstöße unter Berücksichtigung verschiedener Compliance-Aspekte, wie etwa der Compliance-Implementierung. Die Brisanz des Themas „kartellrechtlicher Verstöße“ ist nicht nur anhand der durch das Bundeskartellamt verhängten hohen Bußgelder ersichtlich, auch durch Medien geraten Kartellverstöße immer häufiger in den Fokus des öffentlichen Interesses. Ein aktuelles Beispiel hierfür stellt das Bierkartell dar, bei dem eine Preisabsprache zwischen den Branchenführern bestand.
Das Bundeskartellamt verhängte gegen die beteiligten Mitglieder ein Bußgeld von insgesamt 338 Mio. Euro und setzt mit diesem Rekordbetrag ein klares Zeichen im Kampf gegen Kartellverstöße. So ist die Diskussion um Maßnahmen zur Bekämpfung kartellrechtlicher Verstöße durch Compliance-Programme sowohl bei den Unternehmen und in der Fachliteratur als auch in der Politik in den Vordergrund gerückt. Dies ist vor allem an der Literatur, die für diese Arbeit verwendet wurde ersichtlich. Da der größte Teil der Quellen zum Thema Kartellrecht in Verbindung mit Compliance aus den Jahren 2010 bis 2014 sind. Ein Ziel dieser Arbeit ist es daher, dem Leser einen Überblick über Kartellrechts-Compliance aus ökonomischer Perspektive zu geben. Hierfür wird exemplarisch der Kartellfall der Landeslottogesellschaften aus den Jahren 2005 bis 2006 untersucht. Dabei soll aufgezeigt werden, welche Konsequenzen aus dem Kartellverstoß seitens der Landeslottogesellschaften gezogen wurden und welche Rolle dabei Kartellrechts-Compliance eingenommen hat.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Theoretische Grundlagen
- 2.1 Deutsches und europäisches Kartellrecht
- 2.2 Kartelle
- 2.3 Wirtschaftskriminalität
- 2.4 Grundlagen der Compliance
- 2.5 Glückspielmarkt in Deutschland
- 3. Darstellung des Kartellfalls
- 3.1 Beschreibung des Kartellfalls der Landeslottogesellschaften
- 3.2 Zusammenfassung des Kartellfalls aus ökonomischer Sicht
- 3.3 Compliance als möglicher Lösungsansatz
- 3.4 Glücksspielstaatsvertrag
- 4. Implementierung kartellrechtlicher Compliance-Programme
- 4.1 „Message from the top“
- 4.2 Risikoanalyse
- 4.3 Präventive Maßnahmen
- 4.4 Aufdecken und Abstellen von Verstößen
- 4.5 Krisenmanagement
- 5. Zusammenfassung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht kartellrechtliche Verstöße unter Berücksichtigung von Compliance-Aspekten. Ziel ist es, einen Überblick über Kartellrechts-Compliance aus ökonomischer Perspektive zu geben und dies anhand des Kartellfalls der Landeslottogesellschaften (2005-2006) zu veranschaulichen. Die Arbeit beleuchtet die Konsequenzen des Verstoßes und die Rolle der Compliance dabei.
- Deutsches und europäisches Kartellrecht
- Kartellverstöße und deren ökonomische Folgen
- Compliance-Implementierung als präventive Maßnahme
- Der Kartellfall der Landeslottogesellschaften als Fallbeispiel
- Analyse der Konsequenzen und der Rolle von Compliance
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik kartellrechtlicher Verstöße ein und betont die hohen Bußgelder, die vom Bundeskartellamt verhängt werden. Sie hebt die Bedeutung von Compliance-Programmen hervor und benennt das Ziel der Arbeit: einen ökonomischen Überblick über Kartellrechts-Compliance zu geben, anhand des Kartellfalls der Landeslottogesellschaften. Die hohe Relevanz des Themas wird durch die häufigen Medienberichte über Kartellfälle, wie beispielsweise das Bierkartell, unterstrichen.
2. Theoretische Grundlagen: Dieses Kapitel legt die theoretischen Grundlagen für das Verständnis von Kartellrecht und Compliance. Es beschreibt das deutsche und europäische Kartellrecht, verschiedene Arten von wettbewerbswidrigem Verhalten, den Glücksspielmarkt in Deutschland und die Bedeutung von Compliance-Maßnahmen zur Vermeidung kartellrechtlicher Verstöße. Es bildet die Basis für die Analyse des Fallbeispiels im Kapitel 3.
3. Darstellung des Kartellfalls: Dieses Kapitel analysiert den spezifischen Kartellfall der Landeslottogesellschaften aus den Jahren 2005 bis 2006. Es beschreibt den Fall detailliert und analysiert ihn aus ökonomischer Perspektive, beleuchtet mögliche Lösungsansätze durch Compliance und den Kontext des Glücksspielstaatsvertrages. Der Fokus liegt auf den Folgen des Kartellverstoßes und der Rolle der Compliance bei der Bewältigung dieser Folgen.
4. Implementierung kartellrechtlicher Compliance-Programme: Dieses Kapitel befasst sich mit der praktischen Implementierung von Compliance-Programmen zur Vermeidung kartellrechtlicher Verstöße. Es beschreibt verschiedene Aspekte wie die Wichtigkeit des Managements ("Message from the top"), die Risikoanalyse, präventive Maßnahmen, das Aufdecken und Abstellen von Verstößen sowie das Krisenmanagement. Es liefert somit praktische Handlungsempfehlungen zur Prävention von Kartellen.
Schlüsselwörter
Kartellrecht, Compliance, Wirtschaftskriminalität, Landeslottogesellschaften, Glücksspielmarkt, Bundeskartellamt, Bußgelder, Risikoanalyse, Prävention, ökonomische Perspektive, Compliance-Programme.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: Kartellrechtliche Verstöße und Compliance am Beispiel der Landeslottogesellschaften
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert kartellrechtliche Verstöße unter Berücksichtigung von Compliance-Aspekten. Im Fokus steht der Kartellfall der Landeslottogesellschaften (2005-2006) als Fallbeispiel, um einen ökonomischen Überblick über Kartellrechts-Compliance zu geben und die Konsequenzen des Verstoßes sowie die Rolle der Compliance zu beleuchten.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit deckt ein breites Spektrum an Themen ab, darunter deutsches und europäisches Kartellrecht, verschiedene Arten von Kartellen und wettbewerbswidrigem Verhalten, die ökonomischen Folgen von Kartellverstößen, die Implementierung von Compliance-Programmen (inkl. Risikoanalyse, präventive Maßnahmen, Krisenmanagement), und den Glücksspielmarkt in Deutschland im Kontext des Kartellfalls der Landeslottogesellschaften. Der Glücksspielstaatsvertrag wird ebenfalls thematisiert.
Welche Struktur hat die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Einleitung, Theoretische Grundlagen (inkl. deutsches und europäisches Kartellrecht, Kartelle, Wirtschaftskriminalität, Grundlagen der Compliance und den Glücksspielmarkt in Deutschland), Darstellung des Kartellfalls der Landeslottogesellschaften (inkl. ökonomischer Analyse und möglicher Lösungsansätze durch Compliance), Implementierung kartellrechtlicher Compliance-Programme (inkl. „Message from the top“, Risikoanalyse, präventive Maßnahmen, Aufdecken und Abstellen von Verstößen und Krisenmanagement), und Zusammenfassung und Ausblick.
Welche konkreten Ziele verfolgt die Arbeit?
Das Hauptziel ist es, einen umfassenden ökonomischen Überblick über Kartellrechts-Compliance zu liefern und dies anhand des konkreten Falls der Landeslottogesellschaften zu veranschaulichen. Die Arbeit soll die Bedeutung von Compliance-Programmen zur Vermeidung von Kartellen hervorheben und die Konsequenzen von Verstößen aufzeigen.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Wichtige Schlüsselwörter sind: Kartellrecht, Compliance, Wirtschaftskriminalität, Landeslottogesellschaften, Glücksspielmarkt, Bundeskartellamt, Bußgelder, Risikoanalyse, Prävention, ökonomische Perspektive, Compliance-Programme.
Welche Rolle spielt der Kartellfall der Landeslottogesellschaften?
Der Kartellfall der Landeslottogesellschaften dient als Fallbeispiel, um die theoretischen Konzepte des Kartellrechts und der Compliance zu illustrieren. Die Analyse dieses Falls ermöglicht es, die ökonomischen Folgen von Kartellverstößen und den Nutzen von effektiven Compliance-Programmen zu verdeutlichen.
Wie wird Compliance in der Arbeit behandelt?
Compliance wird als präventive Maßnahme zur Vermeidung kartellrechtlicher Verstöße dargestellt. Die Arbeit erläutert die Implementierung von Compliance-Programmen, von der Festlegung der Unternehmensstrategie ("Message from the top") über die Risikoanalyse und präventive Maßnahmen bis hin zum Aufdecken und Beseitigen von Verstößen und dem Krisenmanagement.
Welche Bedeutung hat der Glücksspielmarkt im Kontext der Arbeit?
Der Glücksspielmarkt in Deutschland bildet den Kontext des Kartellfalls der Landeslottogesellschaften und liefert ein konkretes Beispiel für die Anwendung von Kartellrecht und Compliance in einem spezifischen Wirtschaftszweig. Der Glücksspielstaatsvertrag wird ebenfalls in Bezug auf den Kartellfall untersucht.
- Citar trabajo
- M.Sc. Economics Jasmin Mak (Autor), 2014, Kartellrecht. Compliance aus ökonomischer Perspektive. Eine Analyse anhand des Kartellfalls "Landeslottogesellschaften", Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/415620