Die zionistische Bewegung war Ende des 19. Jahrhunderts als Produkt des sich steigernden Antisemitismus in Europa entstanden. Als Organisator und Begründer des Zionismus gilt der jüdische Journalist Theodor Herzl, der 1896 das Buch „Der Judenstaat“ veröffentlichte, das sich mit der Schaffung eines eigenen nationalen Staates für die Juden beschäftigte. Dieser Staat sollte auf dem Gebiet des historischen Siedlungsgebiets der Juden in Palästina errichtet werden, doch stammt die Idee der Ansiedlung des jüdischen Volkes in Palästina nicht aus den Reihen der zionistischen Bewegung, sondern war schon Ende des 18. Jahrhundert und Mitte des 19. Jahrhundert von europäischen Politikern formuliert worden.
Napoleon hatte etwa im Zuge seiner ägyptischen Feldzüge das europäische Judentum aufgerufen, sich unter seiner Fahne zu einen, um das „alte Königreich Jerusalem“ wieder aufzubauen. Die französische Regierung griff Mitte des 19. Jahrhunderts noch einmal diesen Plan auf, die französischen Juden zur Ansiedlung in Palästina zu bewegen. Auch die englische Regierung fasste um 1840, als die Expansionspläne des ägyptische Statthalter Mohammed Ali auf Syrien gestoppt werden konnten, den Plan, Juden in Palästina anzusiedeln, um sie im Dienste der englischen Kolonialpolitik einzusetzen.
Auf die Veröffentlichung von Theodor Herzl’s Buch „Der Judenstaat“ folgte 1897 der erste Zionistenkongress, der allerdings bei den assimilierten und intellektuellen Juden auf große Kritik stieß. Auch die Pläne für die Schaffung eines eigenen jüdischen Staates in Palästina wurden von der Mehrheit der jüdischen Bevölkerung abgelehnt. Die Haltung der meisten Juden änderten sich gegenüber dem Zionismus erst nach Entstehung des Faschismus in Deutschland.
Bis in die 30er Jahre war die Zahl der Auswanderungen nach Palästina gering gewesen, erst als die jüdische Bevölkerung Europas vermehrt Verfolgungen und in den 40er Jahren der Vernichtungsmaschinerie der Nationalsozialisten ausgesetzt waren, wandten sich die europäischen Juden stärker dem Zionismus und somit auch der Idee eines eigenen jüdischen Staates zu.
Theodor Herzl und auch die späteren zionistischen Führerpersönlichkeiten weigerten sich vehement die Ansprüche der in Palästina lebenden Araber in ihren Plänen für ein jüdisches Palästina zu berücksichtigten. Es wurde einfach vorausgesetzt, dass sich die arabische Bevölkerung zurückziehen und ihre Heimat zu Gunsten der neuen jüdischen Siedler verlassen würden.
Inhaltsverzeichnis
1. Die zionistische Bewegung und Palästina
2. Theodor Herzl und sein „Judenstaat“
3. Die Balfour Declaration
3.1 Gründe für die „Balfour Declaration“
3.2 Britische Bündnisse während des 1. Weltkrieges
4. Das Britische Mandat über Palästina
5. Arabische Vorschläge zur Lösung der Palästinafrage
6. Anhang
6.1 Die Jüdische Kolonisation bis 1948
6.2 Jüdische Auswanderungen von 1880 bis 1929
6.3 „Radio Islam“ über Israel und das Judentum
6.3.1 Israel - ein Irrtum!
6.3.2 Sind die Juden immer verfolgt worden?
6.3.3 Der sogenannte Antisemitismus
6.3.4 Israels Politik bestätigt die Echtheit der Protokolle der Weisen von zion
Literaturverzeichnis
1. Die zionistische Bewegung und Palästina
Die zionistische Bewegung war Ende des 19. Jahrhunderts als Produkt des sich steigernden Antisemitismus in Europa entstanden. Als Organisator und Begründer des Zionismus gilt der jüdische Journalist Theodor Herzl, der 1896 das Buch „Der Judenstaat“ veröffentlichte, das sich mit der Schaffung eines eigenen nationalen Staates für die Juden beschäftigte. Dieser Staat sollte auf dem Gebiet des historischen Siedlungsgebiets der Juden in Palästina errichtet werden, doch stammt die Idee der Ansiedlung des jüdischen Volkes in Palästina nicht aus den Reihen der zionistischen Bewegung, sondern war schon Ende des 18. Jahrhundert und Mitte des 19. Jahrhundert von europäischen Politikern formuliert worden.
Napoleon hatte etwa im Zuge seiner ägyptischen Feldzüge das europäische Judentum aufgerufen, sich unter seiner Fahne zu einen, um das „alte Königreich Jerusalem“ wieder aufzubauen. Die französische Regierung griff Mitte des 19. Jahrhunderts noch einmal diesen Plan auf, die französischen Juden zur Ansiedlung in Palästina zu bewegen. Auch die englische Regierung fasste um 1840, als die Expansionspläne des ägyptische Statthalter Mohammed Ali auf Syrien gestoppt werden konnten, den Plan, Juden in Palästina anzusiedeln, um sie im Dienste der englischen Kolonialpolitik einzusetzen.
Auf die Veröffentlichung von Theodor Herzl’s Buch „Der Judenstaat“ folgte 1897 der erste Zionistenkongress, der allerdings bei den assimilierten und intellektuellen Juden auf große Kritik stieß. Auch die Pläne für die Schaffung eines eigenen jüdischen Staates in Palästina wurden von der Mehrheit der jüdischen Bevölkerung abgelehnt. Die Haltung der meisten Juden änderten sich gegenüber dem Zionismus erst nach Entstehung des Faschismus in Deutschland.[1]
Bis in die 30er Jahre war die Zahl der Auswanderungen nach Palästina gering gewesen, erst als die jüdische Bevölkerung Europas vermehrt Verfolgungen und in den 40er Jahren der Vernichtungsmaschinerie der Nationalsozialisten ausgesetzt waren, wandten sich die europäischen Juden stärker dem Zionismus und somit auch der Idee eines eigenen jüdischen Staates zu.
Theodor Herzl und auch die späteren zionistischen Führerpersönlichkeiten weigerten sich vehement die Ansprüche der in Palästina lebenden Araber in ihren Plänen für ein jüdisches Palästina zu berücksichtigten. Es wurde einfach vorausgesetzt, dass sich die arabische Bevölkerung zurückziehen und ihre Heimat zu Gunsten der neuen jüdischen Siedler verlassen würden.
2. Theodor Herzl und sein „Judenstaat“
Die Zielsetzungen des Zionismus wurden einerseits durch das Werk Theodor Herzl’s, als auch auf den folgenden Zionistenkongressen festgelegt. „Der Zionismus erstrebt für das jüdische Volk die Schaffung einer öffentlich-rechtlich gesicherten Heimstätte in Palästina. Zur Erreichung dieses Zieles nimmt der Kongreß folgenden Mittel in Aussicht:
1. Die zweckdienliche Förderung der Besiedelung Palästinas mit jüdischen Ackerbauern, Handwerkern und Gewerbetreibenden.
2. Die Gliederung und Zusammenfassung der gesamten Judenschaft durch geeignete öffentliche und allgemeine Veranstaltungen nach den Landesgesetzen.
3. Die Stärkung des jüdischen Volksgefühls und Volksbewusstseins.
4. Vorbereitende Schritte zur Erlangung der Regierungszustimmungen, die nötig sind, um das Ziel des Zionismus zu erreichen.“[2]
In der Öffentlich wurden die zionistischen Ziele immer nur mit gleichzeitiger Zusicherung der Wahrung der Rechte der arabischen Bevölkerung Palästinas präsentierte, die Praxis zeigte jedoch in den Jahrzehnten der jüdischen Kolonisation die grundsätzliche Missachtung jeglicher arabischer Rechte und Ansprüche seitens der Juden. Theodor Herzl schrieb etwa in seinen Tagebüchern, dass die einheimische Bevölkerung Palästinas nach Abschluss der jüdischen Inbesitznahme des Staates möglichst „unbemerkt“ in die Nachbarländer abgeschoben werden sollte. Auch sollte Arabern keine Arbeit gegeben und der Erwerb von Grundeigentum erschwert werden.[3]
Die Grenzen des „Judenstaates“ sollten nach Herzl mit den biblischen Reichen Salomons und Davids übereinstimmen, sollten somit also von der Sinai-Halbinsel unter Einschließung großer Teile Syriens bis Hazar Enan und vom Mittelmeer bis an die Ostgrenzen Jordaniens reichen. Damit beeinflusste Herzl schon Ende des 19. Jahrhunderts die spätere Expansionspolitik der israelischen Regierung nach 1948.
Die Protokolle des 1. Zionistenkongresses zeigen, dass diese Zielvorstellungen von Herzl übernommen worden sind und dass der Kongress bei den Beratungen die Anwesenheit der arabischen Bevölkerung in Palästina vollständig ignoriert hat.[4] „Es kann in Palästina nur eine nationale Heimstätte geben, und die muß jüdisch sein. Zwischen Juden und Arabern ist kein Band der Gleichheit möglich, sondern nur ein jüdisches Übergewicht, das sich dann einstellen wird, wenn die Vertreter unserer Rasse sich genügend vermehrt haben werden.“[5]
Im Gegensatz dazu versuchten die Zionistenkongresse der späteren Jahre, auf Grund der immer stärker werdenden Protesten der arabischen Bevölkerung in Palästina, der Weltöffentlichkeit und dem arabischen Kulturkreis zu versichern, dass allein ein friedliches und gleichberechtigtes Miteinanderleben angestrebt werde. In der praktischen Politik wurden diese öffentlichen Versicherungen nicht umgesetzt, sondern dienten nur zur Ablenkung von den eigentlichen Zielen der zionistischen Bewegung.
3. Die Balfour Declaration
Bis zum Ausbruch des 1. Weltkrieges wurde der zionistische Traum von der Rückkehr der Juden nach Palästina vor allem durch die Türkische Herrschaft über Palästina verhindert. Nach Ausbruch des 1. Weltkrieges bestand die einzige Möglichkeit Palästina von den Türken zu befreien, in einem Sieg der alliierten Mächte gegen Deutschland und seine Verbündeten (Österreich-Ungarn, Osmanisches Reich, Bulgarien).
Noch vor Ende der Kriegshandlungen kam es, angeregt durch die Erfolge General Edmund Allenby’s im Mittleren Osten, seitens der englischen Regierung zu der berühmten „Balfour Declaration“. Die „Balfour Declaration“ war ein kurzer Brief von Arthur James Balfour, dem damaligen englischen Außenminister, an Lord Rothschild, dem Oberhaupt der zionistischen Vereinigung in Groß Britannien:
“Foreign Office
2. November 1917
Lieber Lord Rothschild,
ich habe das außerordentliche Vergnügen, Ihnen im Namen der Regierung seiner Majestät die folgende, dem Kabinett unterbreitete und von ihm gebilligte Erklärung der Sympathie mit den jüdischen zionistischen Bestrebungen zu übermitteln:
„Seiner Majestät Regierung betrachtet mit Wohlwollen die Errichtung einer nationalen Heimstätte für das jüdische Volk in Palästina und wird die größten Anstrengungen machen, das erreichen dieses Zieles zu erleichtern, wobei selbstverständlich nichts unternommen werden soll, was die bürgerlichen und religiösen Rechte bestehender nichtjüdischer Gemeinschaften in Palästina oder die staatsbürgerliche Rechtsstellung der Juden in anderen Ländern präjudizieren könnte.“
Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie diese Erklärung der Zionistischen Vereinigung zur Kenntnis bringen wollten.
Ihr ergebener
Arthur James Balfour“[6]
3.1 Gründe für die „Balfour Declaration“
Die Gründe für diese Erklärung waren sehr vielfältiger Natur. Einerseits wollte die britische Regierung mit der Einrichtung eines jüdischen Palästinas ihre Interessen im Mittleren Osten auf Dauer sichern. Der Landweg vom Mittelmeer zu den britischen Kolonien Indien und Ostafrika, der bisher von den Türken versperrt gewesen war, wäre unter den Einfluss von Groß Britannien gelangt. Andererseits brauchte die britische Regierung das Wissen und die Unterstützung des Biochemikers Chaim Weizmann, einem der führenden Köpfe der zionistischen Bewegung in Europa. Dieser hatte ein Verfahren entwickelt, synthetisch Aceton herzustellen, was von immenser Bedeutung für die britische Kriegswirtschaft gewesen war.[7]
Ein weiterer möglicher Grund könnte gewesen sein, dass die Britische Regierung versuchen wollte, durch die öffentliche Unterstützung der zionistischen Bewegung die russischen und amerikanischen Juden zu gewinnen, so dass diese versuchen sollten das Zarenreich im Krieg zu halten und die USA zu einem Kriegsbeitritt zu bewegen.
3.2 Britische Bündnisse während des 1. Weltkrieges
Noch bevor die „Balfour Declaration“ verfasst worden war, hatte Groß Britannien bereits 1915/16 in Vertretung des ägyptischen Hochkommissars Sir Henry MacMahon Vereinbarungen mit dem Sherif von Mekka, Husain Ibn Ali[8], getroffen, die den Arabern die Unabhängigkeit ihrer Gebiete zugestanden, sollten diese auf der Seite Groß Britanniens gegen das Osmanische Reich kämpfen. Die Araber sollten durch Aufstände und Revolten das Osmanische Reich schwächen und es so den Briten erleichtern, sich im Mittleren Osten durchzusetzen.
Am 16.5.1916 kam es zu den ersten arabischen Aufständen gegen das Osmanische Reich, maßgeblich dafür verantwortlich war der britische Agent Thomas Edward Lawrence, der Husain Ibn Ali zur Unterstützung des Aufstandes bewegen konnte. Im Dezember 1917 mussten die Osmanen Palästina räumen und die Briten konnten Jerusalem besetzen. Im September 1918 kam es zu der entscheidenden Schlacht zwischen den britischen und osmanischen Truppen, durch die Unterstützung arabischer Einheiten gelang es den Briten die osmanischen Truppen zu überrennen und bis Damaskus, Beirut und Aleppo vorzudringen. Der Waffenstillstand von Mudros vom 30.10.1918 beendet endgültig die osmanische Vormachtstellung im Nahen Osten.
Parallel zu den Vereinbarungen mit den Arabern hatten die Briten 1916 ein geheimes Abkommen mit den Franzosen geschlossen. Durch dieses sogenannte Sykes-Picot-Abkommen sollte die arabische Welt in eine britische und eine französische Interessenssphäre aufgeteilt werden, der russische Einfluss sollte durch das Abkommen minimiert werden. Dieses Abkommen beinhaltete die Anerkennung eines arabischen Staatenbundes, bestehend aus dem östlichen Syrien, dem nördlichen Irak und Jordanien, dessen Norden unter französischem Einfluss, der Süden unter britischem Einfluss stehen sollte. Großbritannien sollte weiters Mesopotamien von Bagdad bis zum Persischen Golf, Frankreich das westliche Syrien, den Libanon und das südöstliche Anatolien erhalten. Palästina, mit Ausnahme des britischen Haifa, sollte internationalisiert werden.
Zum Zeitpunkt als diese Vereinbarungen getroffen worden sind und die „Balfour Declaration“ verfasst wurde, hatten weder Groß Britannien noch die Zionistische Bewegung die rechtliche Befugnis über Palästina zu bestimmen. Dies änderte sich erst mit der Mandatsverleihung an Groß Britannien 1922.[9]
[...]
[1] Shamil Sharaf, Die Palästinenser. Geschichte der Entstehung eines nationalen Bewusstseins. In: Forschungsberichte Österreichisches Institut für Internationale Politik, Wien 1983, 15f.
[2] Stenographisches Protokoll der Verhandlungen des I. Zionisten – Kongresses in Basel 1897, o.O.; zit. nach Walter Hollstein, Kein Friede um Israel. Zur Sozialgeschichte des Palästina-Konflikts, Berlin 1984, 51.
[3] Walter Hollstein, Kein Friede um Israel, 52f.
[4] Walter Hollstein, Kein Friede um Israel, 53.
[5] Dr. Eder vor der Haycraft-Kommission 1921, zit. nach William Ziff, The Rape of Palestine, London 1948, 149.
[6] Zit. nach Werner Keller, Und wurden zerstreut unter alle Völker. Die nachbiblische Geschichte des jüdischen Volkes, München – Zürich 1966, 510.
[7] Will Varner: www.foigm.org/IMG/varner6.htm
[8] 1908 wurde er zum Emir von Mekka ernannt, kämpfte im 1. Weltkrieg an der Seite der Briten. Am 2. November 1916 ließ sich Husain Ibn Ali zum König der arabischen Länder ernennen und proklamierte 1917 das unabhängige Königreich Hedschas mit der Hauptstadt Mekka. Husain Ibn Ali musste 1925 nach dem Verlust Mekkas an Ibn Saud abdanken.
[9] Walter Hollstein, Kein Friede um Israel, 86.
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