Ziel der vorliegenden Arbeit soll es sein, Methoden zur Datierung und Typologie von Kastensärgen des Mittleren Reiches vorzustellen. Zu diesem Thema liegen zwei um-fangreiche Publikationen vor: zu einen „Chests of Life“ von H. Willems und zum zweiten G. Lapps „Typologie der Särge und Sargkammern von der 6. bis 13. Dynastie“ .
Im folgenden wird ausschließlich auf die Methode von Willems eingegangen, da die Publikation von Lapp ist in vielen Punkten recht problematisch ist: Lapp untersucht hier Särge auf regionaler Ebene, was auch Willems macht, läßt aber nach eigenem Gutdünken verschiedene Nekropolen aus, obwohl mehr als 10 Exemplare vorhanden sind. Gleichzeitig aber nimmt er Särge als eigenständige Typen auf, die durch nur ein Exemplar belegt sind. Auch sind angesetzten Kriterien für Typen sind eher als verwirrend zu bezeichnen: Lapp unterscheidet zunächst zwei große überregionale Gruppen, einen Ober- und einen Unterägyptischen Typ aufgrund des Vorhandenseins oder der Abwesenheit von Menschen- und Tierdarstellungen. Weiter erstellt er für jeden einzelnen Fundort eine gesonderte Typologie, die jedoch jetzt die Einordnung in eine bestimmte Epoche suggeriert (Typ der 11. Dynastie etc.). Diese Särge werden anhand der Schreibweisen von Götternamen (bes. Osiris und Anubis und deren Beinamen, z. B. Herr von N) unterteilt, die nicht nur auf Särgen, sondern auch auf anderen Monumenten (Stelen etc.) auftreten. Formale Kriterien (Dekorationselemente) spielen eine nur untergeordnete Rolle, dennoch benutzt Lapp Bezeichnungen wie z. B. Vertikalzeilentyp > ein Sarg kann also gleichzeitig mehreren Typen angehören.
Willems behandelt in seinem Buch lediglich den von Lapp als „Unterägyptischen Typ“ bezeichneten Komplex von Särgen, da dieser nicht, wie die Bezeichnung vermuten läßt, nur im Norden zu finden ist, sondern in ganz Ägypten vorkommt. Der sogenannte „Oberägyptische Typ“ hingegen wird von ihm außer Acht gelassen, da er annimmt, es handele sich eher um Lokaltraditionen, denen kein einheitliches Dekorationsmuster zu Grunde liegt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Prosopographie und Paläographie anhand der Nekropolen von Beni Hasan und Bersheh
- Die typologische Methode nach Maßgabe von Willems
- Typologie der Außendekoration
- Die Typen der Außendekoration
- Typologie der Innendekoration
- Die Typen der Innendekoration
- Zusammenfassung
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit zielt darauf ab, Methoden zur Datierung und Typologie von Kastensärgen des Mittleren Reiches vorzustellen. Dabei wird insbesondere auf die Methode von Willems eingegangen, die sich auf die Typologie der Särge konzentriert und diese anhand von Dekorationselementen und Texten in verschiedene Gruppen einteilt. Die Arbeit analysiert die verschiedenen Typen der Außendekoration und Innendekoration und beleuchtet die Entwicklung der Sargdekoration im Mittleren Reich.
- Prosopographie und Paläographie als Methoden zur Datierung von Särgen
- Typologie der Särge anhand von Dekorationselementen
- Entwicklung der Sargdekoration im Mittleren Reich
- Regionale Unterschiede in der Sargdekoration
- Bedeutung der Sargdekoration für die Interpretation der ägyptischen Kultur
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Datierung und Typologie von Kastensärgen des Mittleren Reiches ein und stellt die beiden wichtigsten Publikationen zum Thema vor: "Chests of Life" von H. Willems und "Typologie der Särge und Sargkammern von der 6. bis 13. Dynastie" von G. Lapp. Die Arbeit konzentriert sich auf die Methode von Willems, da die Publikation von Lapp in vielen Punkten problematisch ist.
Das zweite Kapitel behandelt die Methoden der Prosopographie und Paläographie anhand der Nekropolen von Beni Hasan und Bersheh. Willems untersuchte Särge aus 15 Nekropolen, wobei Beni Hasan und Bersheh die ergiebigsten Fundplätze sind. Die Analyse der Inschriften und Schreibweisen auf den Särgen ermöglicht Rückschlüsse auf die Zeit der Entstehung und die sozialen Verhältnisse der Sargbesitzer.
Kapitel drei erläutert die typologische Methode nach Willems. Die Typologie basiert auf der Einordnung der Särge in Gruppen aufgrund des Vergleichs bestimmter Merkmale der Dekoration. Willems unterscheidet zwischen der Dekoration der Außenseiten und der Innenseiten der Särge.
Kapitel vier und fünf befassen sich mit der Typologie der Außendekoration. Willems unterscheidet vier Dekorationselemente: omamentelle Texte, wd3.t-Augen, Elemente aus der Architektur und omamentelle Rahmungen. Die verschiedenen Typen der Außendekoration werden anhand der Kombination dieser Elemente und der Textinhalte beschrieben.
Kapitel sechs und sieben behandeln die Typologie der Innendekoration. Willems unterscheidet sechs Dekorationselemente: omamenteller Rahmen, Texte, Gerätefriese, kursiv oder hieratisch geschriebene Texte, wd3.t-Augen und eine Scheintür. Die verschiedenen Typen der Innendekoration werden anhand der Kombination dieser Elemente und der Textinhalte beschrieben.
Die Zusammenfassung fasst die Ergebnisse der Arbeit zusammen und stellt die Entwicklung der Sargdekoration im Mittleren Reich dar. Es wird betont, dass die typologische Methode zwar hilfreich ist, aber nicht als sichere Art der Datierung angesehen werden kann.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Kastensärge, Mittleres Reich, Typologie, Dekoration, Prosopographie, Paläographie, Beni Hasan, Bersheh, Willems, "Chests of Life", wd3.t-Augen, Scheintür, Gerätefries, Sargtexte, Opferformeln, Götternamen, soziale Verhältnisse, regionale Unterschiede, Entwicklung der Sargdekoration, ägyptische Kultur.
- Citar trabajo
- Magister Artium Christian E. Schulz (Autor), 2000, Kastensärge des Mittleren Reiches, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/41435
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