Die Macht des Journalisten beruht nicht auf seinem Recht, Fragen zu stellen, sondern auf seinem Recht, Antworten zu bekommen. (Milan Kundera)
Für keine journalistische Darstellungsform trifft das Zitat in dem Maße zu wie für das Interview. Denn diese außergewöhnliche Kommunikationssituation beruht gerade darauf, dass der Fragende allein durch die Verabredung zum Interview „ein Recht auf Antworten“ erwirbt: Der Interviewte gesteht dem Journalisten zu, ihn zu befragen. Genau dort zeigt sich die Macht des Interviewers.
In Druckinterviews ist das Machtgefüge zwischen dem Interviewer und dem Befragten aber nicht ganz so rigoros: Presseinterviews werden nicht unmittelbar vom Zuschauer mitverfolgt, sondern später von diesem in einer rekonstruierten Form gelesen. Der Befragte kann sich dadurch gegen Fragen wehren, ohne dass dies zwangsläufig öffentlich wird. Erst die Verschriftlichung lässt das endgültige Interview entstehen. Die Frage ist demnach umso mehr, ob Unterschiede in den abgedruckten Interviews der Magazine bestehen bzw. offensichtlich werden.
Besonders spannend scheint die Untersuchung zweier Druckschriften, die wirtschaftlich und publizistisch im Wettbewerb stehen.
Unter dieser Prämisse stechen die Nachrichtenmagazine DER SPIEGEL und FOCUS hervor. Beide bezeichnen sich selbst als Nachrichtenmagazine. Verschiedene Untersuchungen konnten bisher durchaus Differenzen zwischen den beiden Konkurrenzblättern ausmachen, doch findet sich bisher keine Gegenüberstellung der Darstellungsform Interview in SPIEGEL und FOCUS. Die vorliegende Arbeit soll diese Lücke schließen.
Ich werde diese beiden Magazine auf grundsätzliche Unterschiede der Textsorte Interview hin analysieren.
Eine erste Analyse soll darlegen, wie die Magazine das Interview jeweils darstellen, beispielsweise durch die Betrachtung von Anzahl, Umfang und Gestaltung der Interviews. Das Ziel dieser Gegenüberstellung ist es, die grundsätzliche Verwendung der Darstellungsform Interview innerhalb der beiden Zeitschriften herauszustellen. Darauf aufbauend wird in einer zweiten Untersuchung eine konkrete Textanalyse durchgeführt, die verschiedene Kategorien der Interviewführung, wie beispielsweise Fragearten, Dynamik der Interviews und die Eröffnungssequenz hervorhebt. Dabei steht in keinem Fall eine detaillierte Analyse einer Kategorie im Vordergrund, sondern durch die Betrachtung verschiedener Aspekte soll die Differenz der dargestellten Interviewführung herausgestellt werden.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Vorgehensweise
3. Die Textsorte Interview
3.1 Merkmale des Interviews
3.1.1 Veröffentlichung
3.1.2 Dialogische Struktur
3.1.3 Rangunterschied
3.2 Merkmale des Interviews aus linguistischer Sicht
3.3 Abgrenzung des Interviews vom Gespräch
3.4 Interviewarten und ihre Funktionen
3.5 Authentizität des Interviews
4. Die Struktur des Interviews
4.1 Gesprächsstrukturen
4.2 Begriffsbestimmung „Frage“
4.2.1 Die Funktion der Frage
4.2.2 Die Bedeutung der Frage in der Sprechakttheorie
4.3 Fragearten
4.4 Begriffsbestimmung „Antwort“
5. Definitionen
5.1 Zeitschrift
5.2 Nachrichtenmagazin
6. Der SPIEGEL – Das deutsche Nachrichten-Magazin
6.1 Geschichte des SPIEGEL
6.2 Sprache des Spiegel
6.3 Merkmale des Spiegel-Interviews
7. FOCUS – Das moderne Nachrichtenmagazin
7.1. Geschichte des FOCUS
7.2 Sprache des FOCUS
7.3 Merkmale des Focus-Interviews
8. Vergleich der Eckdaten von SPIEGEL und FOCUS
8.1 Format
8.2 Zielgruppe
8. 3 Sparteneinteilung
8.4 Wirtschaftlichkeit
9. Analyse von Interviews aus Focus und Spiegel
9.1 Methode
9.1.1 Textkorpus: Interviews aus SPIEGEL und FOCUS
9.2 Analyse der strukturellen Merkmale
9.2.1 Anzahl der Interviews
9.2.2 Umfang der Interviews
9.2.3 Zugehörigkeit nach Ressorts
9.3 Analyse der Gestaltungsmerkmale
9.3.1 Überschrift
9.3.2 Gestalterische Elemente: Fotos, Zitate und Grafiken
9.3.3 Zusatztexte: Vorspann, Biografie und Informationskasten
9.4 Zusammenfassung
10. Analysenschwerpunkt: Interviewführung
10.1 Methode
10.1.1 Das ausgewählte Korpus
10.2 Eröffnungssequenz
10.3 Gesprächsstrukturen
10.4 Fragetechniken
10.4.1 Fragearten
10.4.2 Sonderformen
10.5 Antworten
10.6 Zusammenfassung der Ergebnisse
11. Fazit
Abkürzungsverzeichnis
Literaturverzeichnis
Anhang:
I. Auswertungsbögen Focus
II. Auswertungsbögen Spiegel
III. Aufschlüsselung der Fragearten
IV. Textkorpus: Interviews aus SPIEGEL und FOCUS
1. Einleitung
Die Macht des Journalisten beruht nicht auf seinem Recht, Fragen zu stellen, sondern auf seinem Recht, Antworten zu bekommen. Milan Kundera
Für keine journalistische Darstellungsform trifft das vorangestellte Zitat in dem Maße zu wie für das Interview. Denn diese außergewöhnliche Kommunikationssituation beruht gerade darauf, dass der Fragende allein durch die Verabredung zum Interview „ein Recht auf Antworten“ erwirbt: Der Interviewte gesteht dem Journalisten zu, ihn zu einem bestimmten Sachverhalt, einem Thema oder zu seiner Person zu befragen.[1] Genau dort zeigt sich die Macht des Interviewers: Er ist der bevorrechtigte Sprecher. Diese Machtposition kann er sogar noch ausbauen, indem er beispielsweise spezielle Fragetechniken verwendet.
In Druckinterviews ist das Machtgefüge zwischen dem Interviewer und dem Befragten aber nicht ganz so rigoros: Presseinterviews werden nicht unmittelbar vom Zuschauer mitverfolgt, sondern später von diesem in einer rekonstruierten Form gelesen.[2] Der Befragte kann sich dadurch gegen Fragen verwehren, ohne dass dies zwangsläufig öffentlich wird. Gleichzeitig können aber die Redakteure das Interview bei der Verschriftlichung verändern, indem sie bestimmte Fragetaktiken darstellen oder Gesagtes weglassen.[3] Dieser Aspekt macht es für mich persönlich besonders interessant, gedruckte Interviews zu untersuchen. Die Frage ist, ob Unterschiede in der Interviewtechnik zweier Magazine bestehen bzw. offensichtlich werden.
Besonders spannend scheint mir die Untersuchung zweier Druckschriften, die wirtschaftlich und publizistisch im Wettbewerb stehen. Unter dieser Prämisse stechen die Nachrichtenmagazine Der Spiegel[4] und Focus hervor. Dies sind diejenigen Zeitschriften der deutschen Presse, die sich selbst als Nachrichtenmagazine bezeichnen. Gleichzeitig sprechen beide Blätter dem jeweilig anderem aber diesen Status des Nachrichtenmagazins regelrecht ab.[5] Verschiedene Untersuchungen konnten bisher durchaus Differenzen zwischen den beiden Konkurrenzblättern ausmachen, doch findet sich bisher keine Gegenüberstellung der Darstellungsform Interview in SPIEGEL und FOCUS. Die vorliegende Arbeit soll diese Lücke schließen.
Ich werde diese beiden Magazine auf grundsätzliche Unterschiede der Textsorte Interview hin analysieren. Eine erste Analyse soll darlegen, wie die Magazine das Interview jeweils darstellen, beispielsweise durch die Betrachtung von Anzahl, Umfang und Gestaltung der Interviews. Das Ziel dieser Gegenüberstellung ist es, die grundsätzliche Verwendung der Darstellungsform Interview innerhalb der beiden Zeitschriften herauszustellen. Darauf aufbauend wird in einer zweiten Untersuchung eine konkrete Textanalyse durchgeführt, die verschiedene Kategorien der Interviewführung, wie beispielsweise Fragearten, Dynamik der Interviews und die Eröffnungssequenz hervorhebt. Dabei steht in keinem Fall eine detaillierte Analyse einer Kategorie im Vordergrund, sondern durch die Betrachtung verschiedener Aspekte soll eine Tendenz der unterschiedlichen Interviewführung herausgestellt werden.
Bei der Untersuchung verfolge ich noch ein weiteres Ziel: Als angehende Journalistin möchte ich überprüfen, inwieweit die in der Theorie diskutierten Interviewtechniken in der Praxis wirklich angewendet werden. Jeder Journalist muss Interviewtaktiken in seinem Berufsalltag beherrschen, da das Interview mittlerweile zu einer der wichtigsten Darstellungsformen der Medien zählt. Die eigenen Erfahrungen in diesem Bereich haben mir die Schwierigkeit des Interviewens verdeutlicht. Die richtigen Fragen, die angebrachteste Gesprächseröffnung und die kommunikative Basis zwischen Interviewer und Interviewten haben einen erheblichen Einfluss auf das Resultat der Unterredung.
2. Vorgehensweise
Die vorliegende Arbeit gliedert sich in zwei Hauptteile: einen Theorieteil und eine anschließende Untersuchung des journalistischen Interviews in SPIEGEL und FOCUS.
Im folgenden dritten Kapitel wird das journalistische Interview zunächst definiert. Zusätzlich wird eine genaue Beschreibung der Textsorte Interview erfolgen, um die inhaltlichen und formalen Besonderheiten dieser Darstellungsform herauszustellen. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf einer Abgrenzung des Interviews vom Gespräch. Dies ist besonders wichtig, da beispielsweise SPIEGEL die Darstellungsformen „Interview“ als auch „Gespräch“ publiziert.
Darauf aufbauend werden in Kapitel 4 die unterschiedlichen Interviewtechniken erläutert. Zunächst sollen Gesprächsstrukturen näher betrachtet werden. Dem folgt die grundsätzliche Frage: Was ist eine Frage? und mündet in eine Einordnung der wichtigsten Fragetechniken. Zudem wird auch die Bedeutung der Antwort erläutert, da vieles dafür spricht, diese beiden Sprechakte gemeinsam zu behandeln. An dieser Einordnung werden die Magazine FOCUS und SPIEGEL später gemessen.
Im anschließenden fünften Kapitel werden die Begriffe Zeitschrift und Nachrichtenmagazin definiert. Auch die wichtigsten Charakteristika des Magazins sollen kurz dargestellt werden. Im Anschluss daran werden die Zeitschriften SPIEGEL und FOCUS in Kapitel 6 und 7 vorgestellt. Dabei wird von Anfang an Wert auf jeweilige Besonderheiten der Sprache des Magazins als auch Eigenarten der Interviews gelegt. Ein direkter Vergleich von Sparten, Auflage, Leserschaft usw. im achten Kapitel soll Gemeinsamkeiten und Unterschiede der beiden Nachrichtenmagazine verdeutlichen.
Das neunte Kapitel dient der Analyse der Interviewarten in SPIEGEL und FOCUS. Zunächst werden generelle quantitative Unterschiede aufgedeckt. Von Ausgabe 24/ 2003 bis Ausgabe 43/ 2003 werden alle Interviews in beiden Magazinen gezählt und nach verschiedenen Kriterien verglichen. Dieser erste Schritt soll dazu führen, eindeutige Differenzierungsmerkmale wie die Anzahl der Interviews, die Gestaltungsmitteln und die Nutzung von zusätzlichen Elementen zu klassifizieren. Im zweiten Schritt werden jeweils vier Interviews aus jedem Magazin, welche jeweils mit identischen Personen geführt worden sind, einer qualitativen Inhaltsanalyse unterzogen. Im Vordergrund dieser Analyse stehen die Gesprächsstrukturen, die Fragetechniken und die Erwiderungen in den Interviews. Die jeweiligen Untersuchungsgegenstände werden vor dem theoretischen Hintergrund der vorherigen Kapitel betrachtet.
Den beiden Analysen folgt jeweils eine Zusammenfassung der Ergebnisse. Zudem werden einzelne Untersuchungsresultate im Anhang in Tabellenform dargelegt. Im Fazit werden die Ergebnisse dann in einem Gesamtzusammenhang eingeordnet.
3. Die Textsorte Interview
Eine Definition des Begriffs Interview stellt sich als schwierig dar, da sich dieser Ausdruck nicht generell auf das journalistische Interview beschränkt, sondern für verschiedene Kommunikationsbereiche wie z.B. das therapeutische Interview, das kriminalistische Interview oder die Umfrage gebräuchlich ist. Innerhalb jeder dieser Gattungen wird der Terminus zudem stark unterschiedlich und variabel benutzt.[6] Im Folgenden soll aber einzig die spezifische Gattung „journalistisches Interview“ herausgestellt werden, weshalb sich der Begriff Interview im Weiteren grundsätzlich auf das journalistische Interview bezieht.
3.1 Merkmale des Interviews
Zunächst soll der Terminus Interview definiert werden. Der Ausdruck Interview kommt ursprünglich von dem französischen Verb „entrevoir“, welches mit „einander (kurz) sehen, sich begegnen, treffen“ übersetzt werden kann. Daraus entstand das Hauptwort „entreview “, das in seiner direkten Übersetzung „verabredete Zusammenkunft“ bedeutet. Mitte des vorigen Jahrhunderts übernahmen englische und später amerikanische Journalisten das Substantiv „Interview“.[7]
In der wissenschaftlichen und journalistischen Fachliteratur ist eine konkrete Festlegung des Begriffs Interview jedoch umstritten. So sehen einige Autoren im Interview „nicht nur eine Darstellungsform, sondern auch eine Methode des Recherchierens.“ (Hervorhebung im Original)[8] Andere Autoren gebrauchen den Terminus noch umfassender:
„Das Interview ist der wichtigste und umfassendste Bereich der journalistischen Tätigkeit. Ob der Journalist als Reporter oder als Auslandskorrespondent tätig ist, ob er Nachrichten sammelt oder einen Kommentar schreiben will – die Grundlage für all diese Tätigkeiten ist immer das Gespräch mit anderen Menschen, die Frage, das Interview[9].“
Damit wird der Ausdruck Interview für verschiedene journalistische Tätigkeiten wie die Recherche, die einfache Informationsbeschaffung und die Meinungsbefragung benutzt. Der Terminus Interview bezieht sich demnach auf eine journalistische Technik des Fragens.[10]
Dem widersprechen andere Autoren. Beispielsweise La Roche (200316) definiert in seinem Standardwerk Einführung in den praktischen Journalismus den Begriff Interview explizit: „ Von einem Interview sprechen wir nur dann, wenn sich das Gespräch bei der Veröffentlichung noch vom Leser, Hörer, Zuhörer als solches erkennen lässt.“ (Hervorhebung im Original)[11] Er grenzt die Termini Recherche, Umfragen u.a. ausdrücklich vom Interview ab.[12] Auch Schneider / Raue (1998) sehen die Veröffentlichung als entscheidendes Merkmal des Interviews an. Die Autoren gliedern das journalistische Interview in drei Parameter: Erstens die Begegnung der Gesprächspartner, zweitens die Veröffentlichung bestimmter Teile des Gesprächs und drittens das, was davon gedruckt bzw. gesendet worden ist.[13] Diese Unterscheidung ist aber z.B. auf Radio-Interviews oder Interviews per E-Mail nicht anwendbar, da bei diesen häufig eine Begegnung der Gesprächspartner im eigentlichem Sinne nicht stattfindet.
Diese Gesichtspunkte sprechen dafür, eine eigenständige Textsorte „gedrucktes Interview“ zu definieren. Löffler (1978) nimmt diesen Gedanken in seiner Arbeit Das Interview in den Druckmedien auf und erläutert den Begriff wie folgt:
„Der Terminus ,Druckinterview’ bezieht sich auf redigierte und in der Dialogform veröffentlichte Resultate einer spezifisch strukturierten verbalen Interaktion, die im Rahmen der konventionalisierten Situation ,Presseinterview’ zwischen einem für die Druckmedien arbeitenden Befrager (...) und einem Befragten zum Zweck der Informationsgewinnung statt fand[14].“
Der Autor betont sowohl das Kriterium der Veröffentlichung, des Dialogs als auch die Beziehung zwischen dem Interviewer und dem Interviewten. Diese drei Hauptmerkmale des Druckinterviews sollen im folgenden näher erläutert werden.
3.1.1 Veröffentlichung
Ein entscheidender Aspekt des „Presseinterviews“ ist, dass dieses zwar mündlich geführt wird[15], aber anschließend „verschriftlicht“[16] werden muss (Vgl. Kapitel 3.5). Mit diesem Umformungsprozess geht die sogenannte „Mehrfachadressierung“[17] einher: Das direkte Gespräch zwischen Interviewer und Interviewten wird später öffentlich gemacht und richtet sich demnach an ein Publikum.
Diesen Gedanken nehmen Ecker et al. (1977) in ihrem Modell „Kommunikationsform Interview“ auf, indem sie das Interview in eine „Primärsituation“ und eine „Sekundärsituation“ einteilen.[18] Mit „Primärsituation“ meinen die Autoren den Dialog zwischen Interviewer und Interviewten (das „Original-Gespräch“[19] ). Dieser Dialog wird dann als räumlich und/oder zeitlich verlagerte „Sekundärsituation“ über ein Medium an das Publikum weitergegeben (die „Lese-Rezeption“[20] ). Sie bezeichnen diese „indirekte Rezeption einer primären Kommunikation (...) als gattungskonstituierend für das Interview.“[21]
Beide Gesprächspartner sind sich dieser „Mehrfachadressierung“ bewusst.[22] Es geht also weder dem Fragenden noch dem Befragten um eine direkte Kommunikation, sondern beide sprechen sozusagen für das spätere Druckinterview miteinander:
„Ein grundlegender Kommunikationsfaktor dabei ist, dass der eigentliche Adressat gerade nicht der direkte Gesprächspartner ist, sondern der Zuschauer/Leser. (...) Das Interessante dabei ist, dass die Beteiligten alles tun, um den Anschein zu erwecken sie hätten tatsächlich sich etwas zu sagen[23].“
Dem Zuhörer/Leser ist dieser Umstand nicht unbedingt bewusst. Eher wird das Interview als authentische Darstellungsform angesehen, da es Informationen „aus erster Hand“[24] bietet. In jedem Fall hat der Aspekt der Veröffentlichung einen entscheidenden Einfluss auf das Interview.
3.1.2 Dialogische Struktur
Das veröffentlichte Interview wird als solches wahrgenommen, wenn es seine dialogische Struktur behält. Im gedruckten Interview werden die Gesprächsbeiträge sequentiell, zumeist mit Angabe des jeweiligen Sprechers bzw. des Mediums, dargestellt. Beispiel:
Spiegel: „Sind Sie ein ängstlicher Mensch?“
Augstein: „Wenn Sie mich foltern, werde ich sofort versuchen, alles auszusagen, was Sie hören wollen, aber sonst bin ich nicht ängstlich.“
Spiegel: „Sind Sie als Journalist ängstlich?“
Augstein: „Ich weiß nicht, ob diese Frage gerade auf mich passt.“[25]
In den meisten Druckinterviews handelt es sich um zwei Sprecher: einen Interviewer und einen Interviewten. Diese Zusammensetzung ist jedoch erweiterbar. So führen in manchen Medien mehrere Redakteure ein Interview. Es kommt auch vor, dass mehrere Personen interviewt werden. Da die Sprecherbeiträge dabei sequentiell dargestellt werden, zeigt das Interview generell einen Dialogverlauf auf. Diese Darstellungsweise des Interviews wird als „größtmögliche Medien-Transparenz unter allen Darstellungsformen“[26] bezeichnet und gilt als ein Hauptmerkmal des Interviews.
Allerdings kann diese „Medientransparenz“ nur eingeschränkt anerkannt werden. Das Interview als „spezifische Mischform aus Informationsermittlung (Nachricht), Meinungsdarstellung (Kommentar) und kommunikativem Rollenspiel“[27] täuscht Authentizität vor, die so nicht vorhanden ist. Denn das ehemals dialogische Gespräch wird monologisch umgearbeitet. Das bedeutet, dass die Verschriftlichung des Interviews von einem Einzelnen durchgeführt wird, während die Unterredung zuvor mindestens zu zweit statt fand. Damit geht ein Authentizitätsverlust einher. Die dialogische Struktur kann als ein Mittel angesehen werden, um Authentizität vorzutäuschen (Vgl. Kapitel 3.5).
3.1.3 Rangunterschied
Das Interview wird als „asymetrischer Dialog“[28] bezeichnet. Dieses Charakteristikum des Interviews meint, dass der Interviewer der bevorrechtigte Sprecher ist: Er eröffnet, steuert und beendet den Kommunikationsverlauf, stellt die Fragen und fordert Antworten ein. Gleichzeitig beinhaltet seine Rolle nur solche Sprecherbeiträge, die wieder zu Antworten führen. Der Interviewer nimmt eine lenkende, aktive und gesprächsleitende Rolle ein, während der Interviewte passiv, reagierend und defensiv bleibt.[29] Der Befragte kann versuchen, diesen Rangunterschied zu kompensieren. Beispielsweise durch Rückfragen, Versuche des Themenwechsels, Zurückweisen von Präsuppositionen usw.[30] Dennoch ist die „Privilegierung des Interviewers“[31] festes Charakteristikum des Interviews.
Als Fazit lässt sich feststellen, dass sich die Textsorte Interview „von anderen Typen des Gesprächs durch besondere pragmatische Merkmale“[32] wie der Mehrfachadressierung (Interviewpartner und Publikum), dem Grad der Öffentlichkeit und der asymmetrischen Dialogsteuerung unterscheidet. Damit ist der Begriff Interview von journalistischen Arbeitstechniken wie der Recherche, der Befragung oder der Umfrage abgegrenzt worden. Da diese Arbeit journalistische Gesichtspunkte mit linguistischen Erkenntnissen verknüpft, soll im Folgenden geprüft werden, ob die erörterten Merkmale mit denen in der Linguistik hervorgehobenen Klassifikationsvorschlägen übereinstimmen.
3.2 Merkmale des Interviews aus linguistischer Sicht
Die zuvor erläuterten Eigenschaften des Interviews sollen nun mit denen in der Linguistik hervorgehobenen Merkmalen zur Einordnung von Textsorten abgeglichen werden. Einen der „am besten ausgearbeiteten Textsortenklassifikationsvorschläge“[33] ist von Sandig (19752) vorgenommen worden. Sie bezieht in ihr Modell der Textsortenklassifikation u.a. allgemeine Kommunikationsbedingungen, Handlungsbedingungen und Präsignale mit ein. Für das Interview hat Sandig folgende distinktive Merkmale herausgearbeitet:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten[34]
Nach dieser Klassifikation zeichnet sich das Interview u.a. durch gesprochene Sprache, akustischen und zeitlichen Kontakt, ein festgelegtes Thema sowie Nichtsprachliches (z.B. Gestik, Mimik, Intonation) aus. Dabei muss beachtet werden, dass sich dieses Schema auf das mündliche Interview bezieht. Beispielsweise ist das Merkmal „monologisch“ bei dem mündlichen Dialog nicht gegeben, trifft aber durchaus bei der „Verschriftlichung“ zu. Dagegen fällt das Merkmal „Nichtsprachliches“ bei Druckinterviews (größtenteils) weg. Besonders interessant ist, dass auch hier das Argument der „gleichberechtigten Kommunikationspartner“ aufgeführt und als „nicht vorhanden“ eingeordnet wird. Wie Sandig (19752) selbst erörtert, gibt diese Merkmalsmatrix allerdings allenfalls grobe Textcharakteristika wieder und nicht die internen Strukturen von Textsorten.[35]
Das sogenannte „Freiburger Modell“ stellt einen weiteren Versuch dar, eine „Kommunikationstypologie“ zu erstellen. Die Autoren kennzeichnen „Redekonstellationen“, die in bestimmten Kommunikationsakten als Merkmalskombination auftreten. Die Redekonstellationen mit gleichen oder annähernd gleichen Merkmalen bilden den „Redekonstellationstyp“.[36] Den Redekonstellationstyp „Interview“ bestimmen sie folgendermaßen:
Tabelle: Redekonstellationstyp „Interview“
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: Berens (1975), S.50.
Die strikte Einteilung der einzelnen Merkmale ist umstritten, da beispielsweise die Themenbehandlung nicht auf reine Argumentation einzugrenzen ist.[37] Auch die Sprecherzahl ist variabel. Die Veröffentlichung, die dialogische Struktur und der Rangunterschied der Sprecher treten jedoch auch hier als Merkmalsausprägungen hervor. Beide Modelle beinhalten die in Kapitel 3.1 aufgeführten Eigenschaften des Interviews. Diese Übereinstimmung bestätigt die zuvor geleistete Einordnung. Demnach kann die Definition Löfflers (1978) in dieser Arbeit gelten (Siehe Kapitel 3.1) und bei der späteren Analyse von Interviews aus den Magazinen SPIEGEL und FOCUS berücksichtigt werden.
3.3 Abgrenzung des Interviews vom Gespräch
Der Terminus „Gespräch“ wird in der Linguistik verstanden „als eine begrenzte Folge von sprachlichen Äußerungen, die dialogisch ausgerichtet ist und eine thematische Orientierung aufweist[38].“ Diese Definition gilt eingeschränkt für das Interview. Im Duden heißt es:
Das Interview im weiteren Sinn ist ein „von einem Berichterstatter von Presse, Rundfunk oder Fernsehen mit einer meist bekannten Persönlichkeit geführtes Gespräch, in dem diese sich zu gezielten, aktuelle [politische] Themen oder die eigene Person betreffenden Fragen äußert.“[39]
Damit unterscheiden sich diese beiden Definitionen.[40] Gegen einen einheitlichen Gebrauch von Interview und Gespräch spricht aber vor allem der Rangunterschied zwischen Interviewer und Interviewten, da der Fragende im Interview der bevorrechtigte Sprecher ist (Vgl. Kapitel 3.1.3). Doch dies ist in einem Gespräch nicht der Fall: Das Gespräch ist das „Miteinandersprechen von gleichberechtigten Individuen[41].“ Dies äußert sich vor allem darin, dass beide Fragen stellen (können) und Antworten geben (können).[42]
Zudem zeichnet sich ein Gespräch durch spontane Kommunikation aus. Dies ist bei einem Interview, welches geplant ist, nicht der Fall.[43] Die Unterschiede von Interview und Gespräch sind deutlich geworden. Allerdings hängt die jeweilige Ausprägung des Rangunterschieds und der Spontanität stark vom Interviewer/Interviewten, dem Medium sowie des Interviewtyps ab. Einige Medien möchten gerade einen Gesprächscharakter in ihren Interviews erreichen (Vgl. Kapitel 6.3 Merkmale des SPIEGEL-Interviews).
3.4 Interviewarten und ihre Funktionen
Die Anzahl der Interviewtypen im Journalismus wird je nach Autor unterschiedlich angegeben. Dies stellt auch Netzer (1970) fest, wenn er schreibt:
„Einer spricht von drei Kategorien des Interviews, ein anderer von vier, ein dritter von sechs. Da werden Begriffe verwendet wie typisierendes oder atmosphärisches Interview, illustriertes und repräsentatives Interview[44].“
Netzer (1970) hält es für angebracht, nur zwei Kategorien zu unterscheiden: das Interview zur Sache und das Interview zur Person. Ersteres betont, was gesagt wird und beim zweiten ist es wichtig, wer etwas gesagt hat.[45] Dieser Ansatz wird von anderen Autoren aufgenommen, jedoch werden die Kategorien überwiegend erweitert. Beispielsweise Haller (20013) unterscheidet neben Interviews zur Sache und Interviews zum Menschen noch neun Kategorien des Interviews je nach Gesprächspartner.[46]
Eine solch eingehende Typisierung ist in dieser Arbeit nicht nötig, da die zu untersuchenden Interviews mit Befragten aus einer Materie sein sollen. Statt dessen soll angelehnt an La Roche (200316) die Kategorie Meinungsinterview miteinbezogen werden. Es werden also drei Interviewarten unterschieden:
1. Das Interview zur Sache – es fragt um Auskunft. („Wird die Gewerkschaft auch mit 3,3 Prozent Lohnerhöhung zufrieden sein?“)
2. Das Meinungsinterview – es fragt nach der Beurteilung eines Sachverhaltes bzw. Problems („Wie beurteilen Sie als Vorsitzender der Ärztekammer die ärztliche Sterbehilfe?“)
3. Interview zur Person – es soll jemand vorgestellt werden. Der Interviewpartner soll durch seine Antworten skizziert werden.[47]
Dabei muss berücksichtigt werden, dass es mögliche Überschneidungen der einzelnen Interviewformen geben kann. Der Journalist wird im Interview zur Sache durchaus versuchen, die persönliche Meinung des Befragten herauszustellen. In diesem Fall kann eine Mischform der Interviewarten entstehen. Das liegt insbesondere daran, dass ein Interview verschiedene Funktionen integrieren soll:
„Stets aber soll das Interview auf möglichst unterhaltsame Art nicht nur Wissen und Meinungen, sondern auch Denkweise(n) bemerkenswerter oder für die Sache aufschlussreicher Personen als Abfolge von Äußerungen in einer authentischen Form zur Darstellung bringen[48].“
Danach kann ein Interview zur Sache durchaus einen Unterhaltungswert haben, obwohl es vordergründig darum geht, dem Leser, dem Zuhörer oder dem Zuschauer eine Thematik verständlich zu machen. Die Mischform hat Auswirkungen auf die Funktion des Interviews.
Generell werden die journalistischen Darstellungsformen in die drei Stilformen tatsachenbetont, meinungsbetont und phantasiebetont eingeteilt, wobei das Interview als tatsachenbetonte Stilform angesehen wird.[49] Die Tatsachenbetonung wird vor allem in der Informativität in Interviews deutlich, wenn der Emittent dem Rezipienten Wissen vermitteln will.[50] Die informative Funktion kann deshalb für Interviews als Grundvoraussetzung angesehen werden. Wie dominierend sie letztlich ist, hängt von weiteren Faktoren (beispielsweise vom Kontext) ab. Das Ziel der Informationsfunktion ist eine „allgemeine Wissenserweiterung, kognitive Weltorientierung oder pure Neugier.“ (Hervorhebung im Original)[51] Neugier geht aber nicht nur aus einem Informationsbedürfnis des Publikums hervor, sondern auch aus dem Wunsch nach Unterhaltung.[52] Diese kommt dann eher in den meinungsbetonten oder phantasiebetonten Funktionen zum Ausdruck.
3.5 Authentizität des Interviews
Bei der Übertragung des Gesprochenen ins Schriftliche kann das Interview eine Abänderung durchlaufen: Neben der Kürzung des Interviews[53] wird eine „sprachliche Glättung“[54] vorgenommen. Insbesondere die Fragen des Interviewers können nachträglich verändert, zugespitzt oder gekürzt werden. Journalisten schätzen, dass das gedruckte Interview von dem geführten Gespräch um mindestens 30 Prozent abweicht.[55] Medienwissenschaftler gehen sogar davon aus, dass es so stark bearbeitete Interviews gibt, in denen „die dialogische Primärsituation im neuen Kontext nahezu verschwindet[56].“ Dementsprechend wird das Interview auch als ein „Kunstprodukt“[57] bezeichnet.
Die geschriebene Version des Interviews wird von den meisten großen Zeitungen und Zeitschriften wie z. B. Spiegel, Focus, Stern, Frankfurter Allgemeine Zeitung, die Welt den Interviewten zum Redigieren vorgelegt. Erst die geänderte und damit autorisierte Fassung wird publiziert. Dieser Transformationsprozess stellt sich allerdings als problematisch dar, wenn das geführte Interview verfälscht wird. Rein theoretisch ist aber auch dies möglich, solange der Interviewte das ihm vorgelegte Interview freigibt:
„Man kann in Interviews nachträglich eine Tendenz hineinschreiben, man kann den Interviewpartner in ein Licht rücken, in dem er während der originalen Interviewsituation gar nicht saß, man kann seine eigene Gesprächsführung aufpolieren – und gleichwohl wird der Text vom wohlwollenden Interviewpartner autorisiert[58].“
Der Interviewer muss somit in seiner Druckversion drei Aspekte integrieren: Die Authentizität des Ursprunggesprächs, die Attraktivität (für das Publikum) und die Autorisierung durch den Interviewten.[59] Dabei spielt gleichzeitig der zeitliche Aspekt eine Rolle – einige Aussagen werden mit einer zeitlichen Distanz möglicherweise anders gesehen und entsprechend verändert. Watzin (1998) schlussfolgert aus diesem Gesichtspunkt, dass das Interview mehr ein Beispiel dafür ist, „wie Politiker – überspitzt gesprochen – gerne spontan formulieren würden“[60] als dafür, wie sie es in der mündlichen Kommunikation wirklich tun.
Für die Untersuchung der Interviewtechniken im journalistischen Interview ergibt sich damit konkret das Problem der Authentizität. Von der Anordnung der Fragen bis zur Länge der Antworten muss eine mögliche Veränderung miteinbezogen werden. Diese Arbeit stellt jedoch nicht den Anspruch, ein authentisches Interview zu untersuchen. Viel interessanter ist, wie die jeweiligen Nachrichtenmagazine die geführten Interviews präsentieren und welche Interviewtechniken sie so dem Leser vorführen (Vgl. Kapitel 9 und 10). Dennoch muss der Aspekt des Authentizitätsverlustes bei der späteren Analyse berücksichtigt werden, da sich die Veränderung beispielsweise auch auf die einzelnen Strukturen des Interviews auswirkt. Im Folgenden sollen eben diese Interviewstrukturen näher erörtert werden.
4. Die Struktur des Interviews
Die Grundlage des Interviews ist – oberflächlich gesehen – ein Wechselspiel aus Fragen und Antworten. Bereits im vorherigem Kapitel wurde dieser Aspekt angedeutet, allerdings wurden die Begriffe nicht näher erörtert. Diese Begriffsklärungen sollen nun vorgenommen werden. In dieser Arbeit steht aber in keinem Fall die Explikation von „Fragen“ oder „Interrogativsätzen“ im Vordergrund, sondern die Erläuterung von generellen Strukturen des Interviews. Deshalb wird zunächst die Gesprächsstruktur erörtert, wobei gesteigerter Wert auf die Gesprächseröffnung gelegt wird: Wie eröffnet der Interviewer als bevorrechtigter Sprecher das Interview und welche Fragen wendet er dabei an? Dem folgt die bereits angesprochene Erläuterung zu Fragen und Antworten, die allerdings keine tiefgreifende Diskussion beinhalten soll. Darüber hinaus sollen Aspekte der Sprechakttheorie sowie theoretische Grundlagen erörtert werden, die später im journalistischen Interview des SPIEGEL und FOCUS betrachtet werden sollen.
4.1 Gesprächsstrukturen
Grundsätzlich gliedert sich mündliche Kommunikation[61] in drei Phasen: die Eröffnungs-, die Kern- und die Beendigungsphase. Die Eröffnungsphase dient u.a. dazu, wechselseitige Gesprächsbereitschaft herzustellen und eine sogenannte „Situationsdefinition“ festzulegen. Die Kernphase handelt die Gesprächsthemen ab, dem schließt sich die Beendigungsphase an, die aus der gemeinsamen Auflösung der Gesprächsbereitschaft besteht.[62]
Dabei gilt die Eröffnungsphase als besonders anspruchsvoll für den Interviewer, da er einerseits den Befragten zu markanten Aussagen veranlassen soll und andererseits Neugierde beim Publikum wecken möchte.[63] Dementsprechend können Eröffnungsfragen „Festlegungen für den zukünftigen Dialogverlauf“[64] bedeuten. Beispielsweise resultiert aus Provokationsfragen im ersten Gesprächsschritt eine eher aggressive kommunikative Basis zwischen den Gesprächspartnern.
Der Interviewer kann sich aber verschiedener Taktiken bedienen, um eine neutrale Position zu behalten und dennoch offensiv zu sein, beispielsweise durch das Zitieren von Kritik (statt selbst zu kritisieren), durch die Ankündigung einer Provokation (damit wird sie abgeschwächt) oder durch die Verwendung einleitender, höflicher wirkender, Frageformen (Darf ich Sie fragen, ob).[65] Ein besonderes Mittel der Dialogsteuerung ist die Präsupposition. Diese enthält Voraussetzungen, die für den Befragten unakzeptabel und häufig imagebedrohend sind.[66] Diese Art Unterstellung zwingt den Interviewten auf die Voraussetzungen einzugehen und schränkt damit seinen Antwortspielraum ein. Eine solche „geladene Frage“ in der Gesprächseröffnung einzusetzen gilt als besonders offensiv.[67]
In Druckinterviews muss zwar davon ausgegangen werden, dass die ersten Interviewfragen in Wirklichkeit an ganz anderer Stelle gestellt worden sind, doch deren Darstellung als Gesprächseröffnung gibt großen Aufschluss über den Stil der jeweiligen Zeitschrift und deren Fragestrategien. In der späteren Analyse (Kapitel 10) soll die Gesprächseröffnung deshalb gesondert analysiert werden. Neben den Fragearten soll besonders auf Fragestrategien geachtet werden. Außerdem soll die Kernphase des Interviews auf ihre Stimmigkeit hin untersucht werden. Der Interviewer kann rückwirkend, initiativ oder auch parallel fragen, wodurch das dialogische Wechselspiel von Interviewer und Interviewten umfassender verstanden werden kann als nur über die Paarsequenz Frage - Antwort.[68]
4.2 Begriffsbestimmung „Frage“
Dem Interviewer stehen vielfältige Möglichkeiten zur Verfügung, eine Frage zu stellen. Dabei gehen der in der Linguistik genutzte Terminus der Frage und der alltagssprachliche Begriff auseinander. Gesprächsteilnehmer können in der Kommunikation verschiedene „Aussagen“ als Fragen verstehen. Beispielsweise kann eine Aufforderung (Beschreiben Sie den Ablauf!), ein Vorwurf (Das können Sie so nicht sagen.), ein Vorschlag (Gehen wir diesen Weg.) oder auch ein Aussagesatz (Sie denken sicher, dass stimmt nicht.) den Hörer zu einer Antwort bewegen. Gleichzeitig würde man die erörterten Aussagen aber nicht als „prototypische Fragen“ kategorisieren.[69]
Für eine Klassifikation muss also zunächst berücksichtigt werden, dass Fragen nicht immer mit Interrogativsätzen verwirklicht werden.[70] Gleichzeitig können Interrogativsätze aber auch eine andere Funktion haben, als eine Frage zu realisieren.[71] Die sprachwissenschaftliche Literatur stellt verschiedene Ansätze vor, dieses „Problem“ zu lösen. Als besonders anschaulich erweist sich der Vorschlag von Bauer et al. (1995). Die Autoren unterscheiden zwei Fragehandlungen:
1. Fragesätze:
Entscheidungsfragen (Hast du ihn gesehen?),
sogenannte W-Fragen (Wer war das?),
das Fragepronomen wird als Frage-Artikel oder als Frage-Adverb realisiert (Du willst wen gesehen haben?) und
die offene Tonhöhenkontur (Einzig mittels der Tonhöhenkontur wird die Aussage zur Frage. Beispiel: Karl wartet draußen ?[72] ).
2. Fragehandlung bzw. Fragen:
Mittels einer Handlung wird der Befragte zu einer Antwort gebracht. Dazu zählen Aussagesätze, Provokationen, Aufforderungen usw.[73]
Andere Autoren kategorisieren die verschiedenen Fragehandlungen durch die Trennung von „echten“ und „unechten“ Fragen[74] oder von „direkten“ und „indirekten“ Fragen[75]. Die Aufteilung führt aber bei Interviews in den Druckmedien zwangsläufig zu einem Klassifikationsproblem: Generell identifizieren Sprachbenutzer in der mündlichen Kommunikation Fragen schnell und einfach[76], dabei hängt das jeweilige Verständnis der Frage bzw. Nicht-Frage vom Hörer ab.[77] Bei gedruckten Interviews ist diese Differenzierung aber nicht immer deutlich, da nicht eindeutig ist, wie der Fragende beispielsweise einen „Aussagesatz“ gemeint hat. Dem Leser fehlt das entsprechende Kontextwissen.[78]
In der Analyse der Interviews soll dieser Aspekt besonders beachtet werden. Möglicherweise kann eine Unterscheidung mittels des Fragezeichens vorgenommen werden. Denn dieses Satzzeichen steht in Texten üblicherweise nach einem „direkten“ Fragesatz oder einzelnen Fragewörtern (Was?), nicht jedoch nach Fragehandlungen.[79] Ob dieses auch in schriftlichen Interviews der Fall ist, soll in der Analyse in Kapitel 9 und 10 überprüft werden. Dabei muss miteinbezogen werden, dass eventuelle Klassifikationsprobleme bei den Fragehandlungen auftreten können. Der Begriff „Frage“ bezieht sich in dieser Arbeit sowohl auf Fragesätze als auch auf Fragehandlungen, wobei die zuvor erläuterten Definitionsschwierigkeiten berücksichtigt werden.[80]
4.2.1 Die Funktion der Frage
Die Frage kann aufgrund eines „Informationsdefizits“[81] eingesetzt werden. Diese Funktion meint, dass der Fragende eine „Wissenslücke“ hat, die er schließen möchte. Er wendet sich an einen Menschen von dem er vermutet, dass er über das entsprechende Wissen verfügt.[82] Statt einer Wissenslücke kann aber auch der Zweifel des Fragenden zu einer Frage führen.[83] Der Fragende bezweifelt etwas, wobei er mittels der Fragehandlung die Korrektheit klären möchte. Dabei spielt in jedem Fall der sogenannte Wahrheitsanspruch[84] eine Rolle:
„Der Zweck einer Frage ist es, eine nachfolgende Äußerung hervorzurufen, die geeignet ist, die Zahl der in der Frage aufgeworfenen Propositionsalternativen hinsichtlich der Bestimmungen wahr oder falsch einzuschränken oder zu spezifizieren[85].“
Die Funktion Informationserweiterung bzw. des Zweifels kann aber auch nur scheinbar vorhanden sein. Beispielsweise stellt ein Prüfer überwiegend Prüfungsfragen, dessen Antworten ihm bekannt sind; es geht ihm darum, eine mögliche Wissenslücke des Befragten aufzudecken. Ebenso werden in Interviews häufig Interviewfragen gestellt, auf die der Fragende die Antwort bereits kennt. Die Begründung dafür ist einfach: Der Interviewer hat die Antwort aufgrund seiner Recherche herausgefunden und möchte sie nun dem Publikum zugänglich machen.[86] Die jeweilige Ausprägung dieses Sachverhalts hängt davon ab, um welche Interviewart es sich handelt (Siehe Kapitel 3.4). Als weitere Funktionen von Fragesätzen sind Bestimmungsfragen, Rückfragen und Begründungsfragen anzusehen.[87]
Im vorherigen Kapitel wurde bereits darauf aufmerksam gemacht, dass Interrogativsätze auch einen anderen Zweck haben können, als eine Fragehandlung zu realisieren. Dieser Aspekt ist in diesem Zusammenhang besonders wichtig: Ein Fragesatz kann als Aufforderung (Gibst Du mir mal das Buch rüber?), als Vorwurf (Kannst Du nicht mal pünktlich sein?), als Begrüßung (Wie geht’s?) oder auch als Vorschlag (Sollen wir rausgehen?) realisiert werden. Demnach kann es keine eindeutige Zuordnung von Fragesatz und Funktion geben.[88] Derselbe Fragesatz kann darüber hinaus unterschiedliche Fragehandlungen implizieren. Der Ausdruck „Wer soll das bezahlen?“ kann z.B. als Informationsfrage, Rückfrage oder auch als rhetorische Frage verstanden werden.[89]
[...]
[1] In der gesamten Arbeit werden die Ausdrücke „Interviewer“ und „Interviewter“ verwendet, auch wenn es sich bei den Fragenden bzw. Befragten um mehrere Personen handelt. Dabei ist dieses der femininen Form gleichzusetzen.
[2] Vgl. eingehender Kapitel 3.3.
[3] Inwieweit es sich wirklich um Fragen und Antworten handelt, wird in Kapitel 4 geklärt.
[4] Der Artikel DER, der zum Eigennamen des SPIEGEL gehört, wird in weiteren Formulierungen vernachlässigt, da er das Verständnis der Sätze erschwert.
[5] Inwieweit noch andere Zeitschriften dem Terminus Nachrichtenmagazin gerecht werden, wird in Kapitel 5 geklärt.
[6] Haller zählt die verschiedenen Gattungen mit ihren jeweiligen Unterschieden auf. Vgl. Haller, Michael (20013): Das Interview. Ein Handbuch für Journalisten, S. 95 ff.
[7] Duden Herkunftswörterbuch (20013), S. 367.
[8] Noelle Neumann, Elisabeth / Schulz, Winfried / Wilke, Jürgen, Hrsg. (20032): Fischer Lexikon Publizistik, Massenkommunikation, S. 142.
[9] Netzer, Hans Joachim: Thesen über das Interview. In: Publizistik, 15/ 1970, S. 31
[10] Roloff, Eckart Klaus (1982): Journalistische Textgattungen, S. 42.
[11] La Roche, Walther (200316): Einführung in den praktischen Journalismus, S. 148.
[12] Ebd., S. 148.
[13] Schneider, Wolf / Raue, Paul-Josef (1998): Handbuch des Journalismus, S. 70.
[14] Löffler, Jaromir (1978): Das Interview in den Druckmedien, S. 29 f.
[15] In Ausnahmefällen kann ein Interview schriftlich durchgeführt werden: Dem Befragten werden vorgefertigte Fragen vorgelegt, die dieser schriftlich beantwortet. Da dieses Verfahren sehr selten angewendet wird, kann es hier vernachlässigt werden. Vgl. Schneider / Raue (1998), S. 70.
[16] Burger versteht unter „verschriftlicht“ eine lexikalische, syntaktische und textlinguistische Bearbeitung des Textes. (Burger, Harald: Textsorten in den Massenmedien. In: Brinker et al. (2000a): Text – und Gesprächslinguistik, HSK, Bd. 16.1, S. 615.)
[17] Ecker , Hans Peter / Landwehr, Jürgen / Settekorn, Wolfgang / Walther, Jürgen (1977): Textform Interview. Darstellung und Analyse eines Kommunikationsmodells, S. 19.
[18] Vgl. auch die Grafik in Ecker et al. (1977), S. 19.
[19] Burger, Harald (1991): Das Gespräch in den Massenmedien, S. 37.
[20] Ebd., S. 37.
[21] Ecker et al. (1977), S. 19.
[22] Burger, Harald: Gespräche in den Massenmedien. In: Brinker et al. (2000b): Text – und Gesprächslinguistik, HSK, Bd. 16.2, S. 1494 ff.
[23] Watzin, Klaus (1998): Politiker im Spiegel-Gespräch: ein Beitrag zur Entwicklung der deutschen Sprache in der Bundesrepublik Deutschland, S. 43.
[24] Ebd., S. 43.
[25] Entnommen aus Koebl, Susanne et al.: Wen provoziere ich denn? Spiegel-Gespräch mit Rudolf Augstein. Spiegel 46/ 2002, S. 168.
[26] Haller (20013), S. 140.
[27] Ecker et al. (1977), S. 17.
[28] U.a. Haller (20013), S. 133.
[29] Vgl. Ecker et al. (1977), S. 21.
[30] Vgl. Lüger, Heinz-Helmut (19952): Pressesprache, S. 142.
[31] Ebd., S. 142.
[32] Vgl. auch Bußmann, Hadumod (20023): Lexikon der Sprachwissenschaft, S. 318.
[33] Heinemann, Wolfgang / Viehweger, Dieter (1991): Textlinguistik. Eine Einführung, S. 135.
[34] Die Zeichen bedeuten: + vorhanden, - nicht vorhanden, +/- kommt darauf an. Die Abkürzung „per“ bezieht sich auf Personen. Sandig, Barbara: Zur Differenzierung gebrauchssprachlicher Textsorten im Deutschen. In: Gülich, Elisabeth / Raible, Wolfgang, Hrsg. (19752): Textsorten. Differenzierungskriterium aus linguistischer Sicht, S. 118.
[35] Ebd., S. 122. Vgl. auch Heinemann, Wolfgang: Aspekte der Textsortendifferenzierung. In: Brinker et al. (2000): Text – und Gesprächslinguistik, HSK, Bd. 16.1, S. 528.
[36] Berens, Franz-Josef (1975): Analyse des Sprechverhaltens im Redekonstellationstyp „Interview“: Eine empirische Untersuchung, S. 16.
[37] Löffler (1978), S. 16 f.
[38] Brinker, Klaus / Sager, Sven F. (20013): Linguistische Gesprächsanalyse. Eine Einführung, S. 11.
[39] Duden (20035): Deutsches Universalwörterbuch, S. 843.
[40] Heinemann / Viehweger (1991, S. 178) definieren das Gespräch als „das Resultat der sprachlichen Tätigkeit von mindestens zwei Handlungsbeteiligten (Interaktionspartnern).“ Des Weiteren stellen sie die Kategorie Gespräch ausführlich dar.
[41] Arntzen, Helmut: „Spiegel“ -Interviews, „Spiegel“ -Gespräche. In: Arntzen, Helmut / Nolting, Winfried, Hrsg. (1972): „Der Spiegel“ 28. Analyse, Interpretation, Kritik, S. 138.
[42] Vgl. Schwitalla, Johannes (1979): Dialogsteuerung in Interviews. Ansätze zu einer Theorie der Dialogsteuerung mit empirischen Untersuchungen von Politiker-, Experten- und Starinterviews in Rundfunk und Fernsehen, S. 175.
[43] Sandig (19752), S. 117 ff.
[44] Netzer (1970), S. 32.
[45] Ebd., S. 32.
[46] Die Rolle des Befragten hat für Haller (20013, S. 152 ff.) einen entscheidenden Einfluss auf die Funktion des Interviews. Er unterscheidet Interviews mit Experten, Politiker, Prominenten, Helden, Augenzeugen, Hauptpersonen, Publikum, Dichtern und Menschen wie Du und ich.
[47] La Roche (200316), S. 148 f.
[48] Haller (20013), S. 141.
[49] Diese Einteilung gilt jedoch als „unbefriedigend“, wenn das Interview auch der Recherche gilt. Vgl. Lüger, Heinz-Helmut (1977): Journalistische Darstellungsformen aus linguistischer Sicht, S. 16 f. In dieser Arbeit wurde das Interview jedoch von anderen Darstellungstechniken abgegrenzt. (Siehe Kapitel 3.1)
[50] Brinker, Klaus (19974) Linguistische Textanalyse: eine Einführung in Grundbegriffe und Methoden, S. 105.
[51] Schwitalla (1979), S. 181.
[52] Ebd., S. 179 ff.
[53] Kürzungen um die Hälfte des Textes sind nach Watzin (1998, S. 54) keine Seltenheit.
[54] Haller (20013), S. 320.
[55] Schneider / Raue (1998), S. 71.
[56] Burger (1990), S. 66 f.
[57] Schneider / Raue (1998) , S. 71.
[58] Haller (20013), S. 356.
[59] Vgl. Britten, Uwe (2002): Interviews planen, durchführen, verschriftlichen, S. 44.
[60] Watzin (1998), S. 54.
[61] Das journalistische Interview liegt dem Leser zwar als schriftliche Fassung vor, doch das abgedruckte Gespräch wurde zuvor mündlich geführt. Vgl. Kapitel 3.5.
[62] Nähere Erläuterungen in: Brinker / Sager (20013), S. 96 ff.
[63] Haller (20013), S. 259.
[64] Bucher, Hans-Jürgen: Dialoganalyse und Medienkommunikation. In: Fritz, Gerd / Hundsnurscher, Franz, Hrsg. (1994b): Handbuch der Dialoganalyse, S 487.
[65] Ebd., S. 487.
[66] Diese Interviewfragen können zu den indirekten Fragen als auch zu den Provokationsfragen gehören. Vgl. Bucher, Hans-Jürgen: Geladene Fragen. Zur Dialogdynamik in politischen Fernsehinterviews. In: Löffler, Heinrich, Hrsg. (1992): Dialoganalyse IV, S. 98.
[67] Ebd., S. 101.
[68] Vgl. Brinker / Sager (20013) S. 139 ff., die den Begriff des „Lokalen Managements“ einfügen.
[69] Inwieweit es sich bei den Beispielen überhaupt um Fragen handelt, ist umstritten. Vgl. auch Bauer et al. (1995): ,Direktivität´ (und was sie mit Fragesätzen und Fragen zu tun hat). In: Schecker, Michael: Hrsg. (1995): Fragen und Fragesätze im Deutschen, S. 239 ff.
[70] Reis, Marga / Rosengren, Inger, Hrsg. (1991): Fragesätze und Fragen, S. 1.
[71] Ebd., S. 1.
[72] Ausgelöst dadurch, dass der letzte postiktische Tonhöhenschritt steigend ist. (Bauer et al. 1995, S. 238.). Bei „Druckinterviews“ kann die Kategorie der „offenen Tonhöhenkontur“ vernachlässigt werden, da sie nur im Gesprochenen auszumachen ist.
[73] Vgl. Bauer et al. (1995), S. 237 ff.
[74] Nowak, Johann R. / Macht, Konrad (1996): Die Kunst des Fragens: Theorie und Praxis der Frage als didaktisches Steuerungsinstrument, S. 62 ff.
[75] Wunderlich (1976): Studien zur Sprechakttheorie, S. 181 ff.
[76] Confais, Jean Paul: Frage, Fragesatz und Fraglichkeit. In: Schecker, Michael, Hrsg. (1995): Fragen und Fragesätze im Deutschen, S. 1 ff.
[77] Intonation, Stimmlage, Mimik, Gestik usw. beeinflussen die Interpretation.
[78] Beispielsweise können Fragen einen Inhalts- und einen Beziehungsaspekt beinhalten. Die Fragehandlung „Schöne Halskette – echt?“ kann als Inhaltsaspekt eine Information verfolgen, wobei sich der Beziehungsaspekt Neid, Wohlwollen oder auch Bewunderung ausdrücken kann. Holly, Werner (1979): Imagearbeit in Gesprächen: zur linguistischen Beschreibung des Beziehungsaspekts, S. 19 ff.
[79] Duden (199612): Die deutsche Rechtschreibung, S. 30.
[80] Der Terminus „Frage“ kann nicht völlig ausgeschlossen werden, da er in der Sekundärliteratur kontinuierlich benutzt wird. Dort werden überwiegend die verschiedenen Möglichkeiten zu Fragen unter dem Begriff „Fragen“ zusammengefasst.
[81] Confais (1995), S. 2.
[82] Nowak / Macht (1996), S. 52.
[83] Reich, Ingo (2003): Frage, Antwort und Fokus. S. 5 ff.
[84] Der Wahrheitsanspruch ist letztlich sekundär gegenüber dem Wissensanspruch. Vgl. Weigand, Edda (1989) : Sprache als Dialog. Sprechakttaxonomie und kommunikative Grammatik, S. 92.
[85] Wunderlich (1976): Studien zur Sprechakttheorie, S. 44.
[86] Dabei tritt die „Mehrfachadressierung“ in den Vordergrund. Vgl. Kapitel 3.2.1.
[87] Die Auflistung gilt nach Wunderlich (1976, S. 184) als nicht vollständig. Hier soll diese Einordnung aber nicht näher dargelegt werden, da auf die einzelnen Fragehandlungen in Kapitel 4.3 eingegangen wird.
[88] Bucher, Hans-Jürgen: Frage-Antwort-Dialoge. In: Fritz, Gerd / Hundsnurscher, Franz, Hrsg. (1994a): Handbuch der Dialoganalyse, S. 244.
[89] Ebd., S. 244.
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