Von einem Tabu spricht und hört man in vielen Regionen der Erde. Viele Sprachen nahmen das Wort in ihren Wortschatz auf und benutzen es auch im täglichen Gebrauch. Doch woher stammt dieses Wort und was ist mit ihm verbunden?
Der in dieser Arbeit behandelte Tabubegriff ist ein Bestandteil des umfangreichen Werkes „Der goldene Zweig“ von James George Frazer. Darin wird, durch eine unüberschaubare Menge an ethnologischen Beispielen aus zweiter Hand, da Frazer selber nie Feldforschung betrieb, gezeigt, was der Begriff Tabu beinhaltet, in welchen Sphären des gesellschaftlich – kulturellen Lebens er sich bewegt und wie damit in verschiedenen Kulturen umgegangen werden muß.
In dieser Hausarbeit möchte ich aus der Fülle des Werkes den wirklichen Begriff herausfiltern und ihm verschiedene Beispiele aus Frazers Werk zuordnen, um den Umfang des mit dem einzelnen Begriff konnotierten gesellschaftlichen Verhaltens, wiederzugeben. Dabei muß auf Frazers Magiebegriff zurückgegriffen, bzw. dieser erläutert werden, von dem sich das Tabu als ein Teil der Magie abspaltet.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Der Begriff im Allgemeinen
3. James George Frazer´s „Der goldene Zweig“
4. Frazer´s System der sympathetischen Magie
5. Frazers Tabubegriff
6. Beispiele von Tabus
6.1 Verbotene Handlungen
6.2. Tabuierte Personen
6.3. Tabuierte Gegenstände
6.4. Tabuierte Wörter
7. Schlußbetrachtungen
Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Von einem Tabu spricht und hört man in vielen Regionen der Erde. Viele Sprachen nahmen das Wort in ihren Wortschatz auf und benutzen es auch im täglichen Gebrauch. Doch woher stammt dieses Wort und was ist mit ihm verbunden?
Der in dieser Arbeit behandelte Tabubegriff ist ein Bestandteil des umfangreichen Werkes „Der goldene Zweig“ von James George Frazer. Darin wird, durch eine unüberschaubare Menge an ethnologischen Beispielen aus zweiter Hand, da Frazer selber nie Feldforschung betrieb, gezeigt, was der Begriff Tabu beinhaltet, in welchen Sphären des gesellschaftlich – kulturellen Lebens er sich bewegt und wie damit in verschiedenen Kulturen umgegangen werden muß.
In dieser Hausarbeit möchte ich aus der Fülle des Werkes den wirklichen Begriff herausfiltern und ihm verschiedene Beispiele aus Frazers Werk zuordnen, um den Umfang des mit dem einzelnen Begriff konnotierten gesellschaftlichen Verhaltens, wiederzugeben. Dabei muß auf Frazers Magiebegriff zurückgegriffen, bzw. dieser erläutert werden, von dem sich das Tabu als ein Teil der Magie abspaltet.
2. Der Begriff im Allgemeinen
Ein Tabu kann im weitesten Sinne als ein religiös, magisch oder rituell begründetes Meidungsgebot bezeichnet werden, welches allgemein respektiert werden muß. Dieses Gebot kann sich auf eine Vielzahl von Dinge beziehen, wie zum Beispiel Gegenstände, Personen, Areale oder Handlungen. Ein Tabu zu verletzen gilt als Frevel – es einzuhalten als Schutz der Gemeinschaft und der Tradition.
Der eigentliche Begriff „tapu“ stammt aus dem Polynesischen und - obwohl dessen direkte Übersetzung Schwierigkeiten mit sich bringt - da der eigentlich bezeichnete Begriff in unserem Vokabular nicht vorzukommen scheint, bedeutet er doch soviel wie: heilig und geweiht sowie verboten, gefährlich und unrein. ( Freud, 1991: 66 )
Die erste Erwähnung dieses Wortes erfolgte durch Kapitän James Cook, als dieser sich 1777 auf seiner dritten Reise, auf der Insel Mangaia, befand.
Im Laufe der Zeit beschäftigten sich eine Reihe von Wissenschaftlern mit diesem Begriff und führten ihn in die Religionswissenschaft ein. 1909 sprach R.R. Marett von einer Minimaldefinition der Religion, die er als „Mana-Tabu-Formel“ zusammenfasste und die die existenzielle Dimension des Außeralltäglichen beschreiben sollte. Dabei steht der Begriff mana für die Erfahrung oder Begegnung mit einer übermenschlichen Macht und tabu für die Furcht und die Notwendigkeit der Kontaktvermeidung aufgrund der Gefahr, die diese Macht in sich birgt. ( Riesebrodt, 1997: 180-181 )
3. James George Frazers „Der goldene Zweig“
Der Ausgangspunkt des Buches ist ein ungewöhnlicher antiker Brauch, welcher im Dianaheiligtum, in den Albaner Bergen nahe Rom, stattfand. Ein besonderer Baum des Hains wurde von einem Priester – Rex Nemorensis, dem König des Waldes – mit seinem Leben bewacht. Ein jeder hatte das Recht einen Zweig des Baumes zu brechen, wenn der König dies nicht zu verhindern wußte, um dann den König zum Kampf um Leben und Tod herauszufordern. Dem Sieger dieses Duells wurde das Priesteramt und der Königstitel überreicht.
Neben dem geheimnisvollem Geschehen in den Albaner Bergen beinhaltet Frazers Lebenswerk, unter anderem, die berühmte Frazersche Reihenfolge „Magie-Religion-Wissenschaft“ - eine evolutionistische Konstruktion, derzufolge die Magie von der Herrschaft der Religion abgelöst wurde, welche dann wiederum von der Wissenschaft abgelöst wird. ( Wißmann, 1997: 83 )
Im goldenen Zweig versucht er, beginnend mit dem rituellen Priestermord, die Universalgeschichte der menschlichen Entwicklung zu entwerfen, welche mit der Magie beginnt – von Frazer sympathetische Magie genannt.
Hiermit sei kurz erwähnt, daß Frazer eine recht abwertende, dennoch seiner Zeit entsprechende, Stellung seinen primitiven Protagonisten und auch dem System der Magie und Religion über, einnimmt. Sein evolutionistisches Modell sieht die Magie auf der niedersten Stufe unserer Entwicklung, gefolgt von der Religion.
4. Frazers System der sympathetischen Magie
In antiken Gesellschaften waren die Machthaber und Priester oft Könner der schwarzen und weißen Magie, die somit ihre Macht durch den in der Gesellschaft vorhandenen Aberglauben legitimieren konnten. Um die Grundlagen dieser Magie zu erforschen, ist eine Teilung in ihre einzelnen Aspekte nötig.
Frazer gliedert die Magie in zwei Teile:
1. Gleiches bringt wieder Gleiches hervor; das bedeutet, daß eine Wirkung ihrer Ursache gleicht
2. Dinge, die einmal in Beziehung zueinander standen, fahren fort, auch aus der Entfernung aufeinander einzuwirken, auch wenn die physische Berührung aufgehoben wurde. ( Frazer, 1989: 15 )
Den ersten Teil betitelt er mit homöopathischer Magie und dem Gesetz der Ähnlichkeit, den letzten mit Übertragungsmagie und dem Gesetz der Berührung oder der direkten Übertragung. Frazer verdeutlicht dies durch eine Graphik: ( Frazer, 1989: 18 )
Sympathetische Magie
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Homöopathische Magie Übertragungsmagie
(Gesetz der Ähnlichkeit) (Gesetz der Berührung)
Weiterhin stellt Frazer die Magie als eine falsche Wissenschaft dar, ein unechtes System von Naturgesetzen und eine unfruchtbare Kunst. Dem Magier, der mit ihr arbeitet, unterstellt er, daß er die geistigen Prozesse seiner Arbeit nicht nachvollziehen kann bzw., daß er nie über die abstrakten Prinzipien seiner Handlungen nachdenkt und somit nur praktische Arbeit ausführt, die er eigentlich nicht versteht. ( Frazer, 1989: 16 )
Eine weitere Gliederung teilt die Magie in eine theoretische und praktische. Die theoretische Magie bezeichnet eine Feststellung von Regeln, welche die Aufeinanderfolge von Ereignissen in der ganzen Welt bestimmen kann. Die praktische Magie hingegen stellt eine Reihe von Vorschriften dar, welche Menschen beobachten um ihre Ziele zu erreichen.
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