Das Thema Inklusion ist, obwohl schon seit mehreren Jahren auf der politischen Tagesordnung, immer noch hochaktuell. Gesellschaftlich wird es ebenso sehr kontrovers diskutiert. Geschichtlich gesehen ist es meines Erachtens, vor allem im Hinblick auf Bildung und Schule, geradezu bahnbrechend. Die praktische Umsetzung des Inklusionsgedankens stellt meiner Meinung nach auch bisherige pädagogische Konzepte auf den Kopf und verlangt von vielen Menschen in unserer Gesellschaft, auch von pädagogischen Fachkräften, ein Umdenken bezüglich des eigenen Menschenbildes.
Seit nunmehr zwei Jahrzehnten bin ich in Einrichtungen tätig, in denen ich beruflich mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen arbeite, deren Lebensführung durch eine geistige, körperliche oder seelische Beeinträchtigung behindert war und/oder ist. Die meiste Zeit meiner beruflichen Tätigkeit habe ich in vorschulischen und schulischen Bildungseinrichtungen verbracht. Die letzten fünf Jahre bin ich an einer Förderschule mit den Schwerpunkten Lernen und Körperliche/Motorische Entwicklung tätig.
Gerade durch diesen hautnahen praktischen Bezug beschäftigt und bewegt mich das Thema Inklusion sehr. Obwohl ich an einer Förderschule tätig bin, halte ich deren Bestehen für fragwürdig. Ich habe die Hoffnung, dass sich der inklusive Gedanke immer mehr in unseren Bildungseinrichtungen durchsetzen kann und früher oder später somit Förderschulen überflüssig werden.
In meiner Ausarbeitung werde ich neben der Darstellung der Entwicklung der Institution Schule in Deutschland, der gesetzlichen Grundlage bezüglich inklusiver Bildung, auch den Integrations- und den Inklusionsgedanken gegenüberstellen und versuchen deutlich zu machen das der Inklusionsgedanke bildungsspezifisch weitreichendere Folgen hat, als eine schulische Integration. Danach werde ich der Frage nachgehen, unter welchen Bedingungen eine Schule als inklusiv bezeichnet werden kann.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Die Sonderpädagogische Schulentwicklung in Deutschland
3. Rechtliche Grundlagen inklusiver Schulbildung in der BRD
3.1. Menschenrechtskonventionen
3.2. Die UN-BRK - Art. 24 (inklusive Bildung)
3.3. Die Rechtswirkungen der UN – BRK in der BRD
3.4. UN-Ausschuss zur Umsetzung der Vorgaben in der BRD
3.5. Das Niedersächsische Schulgesetz (NSchG)
4. Inklusive Bildung im niedersächsischen Schulsystem
4.1. Die Schullandschaft in Niedersachsen
4.2. Aktionsplan zur Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben
4.3. Inklusive Bildung in Zahlen
5. Der Weg zu einem inklusiven Schulsystem
5.1. Voraussetzungen inklusiver Bildung
5.2. Inklusion vs. Integration
5.3. Inklusive Bildung kontrovers
5.4. Das gesamtgesellschaftliche Bewusstsein
6. Standards einer inklusiven Schule
6.1. Kennzeichen einer inklusiven Schule
6.2. Der inklusive Unterricht
7. Fazit
- Citation du texte
- André Bakemeier (Auteur), 2016, Inklusive Schulbildung – ein Menschenrecht. Inwieweit wird das Schulsystem in Niedersachsen dem Recht auf Bildung nach Art. 24 der UN-BRK gerecht?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/413974
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