Jedes Land ist durch die fortlaufende Globalisierung von einem nachhaltigen sozialen und kulturellen Wandel betroffen, der sich auch auf die Entwicklung und Bildung junger Erwachsener auswirkt. Sowohl der Unternehmens-, als auch der Lernkontext werden zunehmend internationalisiert. Der imposante Technologiefortschritt der letzten Jahre ermöglicht Unternehmen und Individuen nicht nur weltweite Mobilität, sondern auch virtuelle, nicht zeitgebundene Kommunikation über Ländergrenzen hinweg. Das begünstigt, neben grenzüberschreitenden Firmenzusammenschlüssen, auch die Möglichkeit für Studenten, ein Semester oder gar das komplette Studium im Ausland zu absolvieren.
Früher wurde ein Auslandssemester als Option gesehen. Heute gehören interkulturelle Erfahrungen zu den Kernkompetenzen eines Absolventen, um den veränderten Qualifikationsanforderungen im Beruf auf einem globalen Arbeitsmarkt gerecht zu werden. Das spiegelt sich auch in den Statistiken zu ausländischen Studierenden an deutschen Bildungseinrichtungen wieder. Seit 2005 ist die Zahl ausländischer Studenten, die an deutschen Hochschulen eingeschrieben sind, um 31% gestiegen. Dabei bilden europäische Herkunftsländer (z.B. Russland, Österreich) mit 44% den größten Anteil und Studenten aus asiatischen Ländern (z.B. China, Indien) mit 38%, die zweitgrößte Gruppe innerhalb der Auslandsstudenten. Diese Entwicklungen führen dazu, dass die Aus- und Weiterbildung zunehmend mit den unterschiedlichsten Kulturen konfrontiert werden. Das erschwert die Erstellung und Durchführung eines universellen und dennoch fördernden Lehrkonzepts. Denn jedes lernende Individuum wird durch die verschiedensten Kontexte (z.B. Kultur) geprägt, was wiederum sein Lernverhalten beeinflusst.
Daher ist die ethnische, sprachlich-kulturelle und nationale Heterogenität mittlerweile Objekt erziehungswissenschaftlicher Debatten und Forschung geworden. Doch nicht nur die Vielfalt an kulturellen Interpretationsmustern haben zu einer Komplexitätssteigerung des Gesellschaftssystem beigetragen, sondern z.B. auch die gestiegene Pluralität milieu- oder professionsabhängiger Lebensformen. Im Analysefokus dieser Arbeit steht die differenzierte Betrachtung verschiedener Umfeldeinflüsse auf das Lernverhalten.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Relevanz und Intention einer differenzierten Betrachtung
- 1.2 Wissenschaftliche Einordnung und Problemstellung
- 1.3 Zielsetzung und Aufbau der Hausarbeit
- 2. Theoretische Grundlage
- 2.1 Lernen
- 2.2 Kulturverständnis
- 3. Theoretische Modelle
- 3.1 Lernstilkonzept - Ansatz nach Kolb
- 3.1.1 Lernprozess
- 3.1.2 Lernstile
- 3.2 Kulturkonzepte
- 3.2.1 Kulturdimensionen nach Hofstede
- 3.2.2 GLOBE-Projekt
- 4. Ergebnisse aktueller Forschung
- 4.1 Are there cultural differences in learning style? (Joy & Kolb, 2008)
- 4.2 Kulturbedingte Lernstile: Berücksichtigung kultureller Unterschiede in Lernprozessen (Zavarzina, 2006)
- 5. Resümee und Ausblick
- 5.1 Kritische Reflexion der bisherigen Forschung
- 5.2 Weitere Forschungsperspektiven
- 5.3 Möglichkeiten zur praktischen Anwendung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Frage, wie nationale Kultur und subkulturelle Kontextfaktoren das Lernverhalten von Individuen beeinflussen. Sie analysiert, wie sich unterschiedliche kulturelle Prägungen auf Lernstile auswirken und welche Bedeutung diese Erkenntnisse für die Gestaltung von Bildungs- und Trainingsprogrammen haben. Die Arbeit fokussiert sich dabei auf die Herausforderungen der globalisierten Bildungslandschaft und die Notwendigkeit, interkulturelle Unterschiede im Lernprozess zu berücksichtigen.
- Die Relevanz und Intention einer differenzierten Betrachtung kultureller Einflüsse auf das Lernverhalten.
- Die wissenschaftliche Einordnung und Problemstellung der Arbeit im Kontext der Lernstilforschung und der interkulturellen Bildung.
- Die Vorstellung theoretischer Modelle und Konzepte zu Lernen, Kultur und Lernstilen, insbesondere der Lernstiltheorie von Kolb und den Kulturdimensionen nach Hofstede.
- Die Analyse aktueller Forschungsergebnisse, die sich mit kulturbedingten Lernstilen und den Auswirkungen kultureller Unterschiede auf Lernprozesse auseinandersetzen.
- Die Diskussion über die Bedeutung der Berücksichtigung interkultureller Unterschiede bei der Gestaltung von Bildungs- und Trainingsprogrammen.
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Die Einleitung stellt die Relevanz und Intention der Arbeit dar, die sich mit der Frage beschäftigt, wie kulturelle Einflüsse das Lernverhalten von Individuen beeinflussen. Es werden die wissenschaftliche Einordnung und Problemstellung sowie die Zielsetzung und der Aufbau der Arbeit erläutert.
- Kapitel 2: In diesem Kapitel werden die theoretischen Grundlagen der Arbeit dargestellt, die den Rahmen für die anschließende Analyse bilden. Es werden Konzepte zu Lernen und Kulturverständnis vorgestellt, die als Grundlage für die Untersuchung kulturbedingter Lernstile dienen.
- Kapitel 3: Dieses Kapitel befasst sich mit verschiedenen theoretischen Modellen, die sich mit Lern- und Kulturkonzepten auseinandersetzen. Es wird insbesondere auf das Lernstilkonzept von Kolb und die Kulturdimensionen nach Hofstede eingegangen, die für die Untersuchung kulturbedingter Lernstile relevant sind.
- Kapitel 4: In diesem Kapitel werden Ergebnisse aktueller Forschung vorgestellt, die sich mit kulturbedingten Lernstilen und den Auswirkungen kultureller Unterschiede auf Lernprozesse auseinandersetzen. Es wird gezeigt, wie verschiedene Studien den Einfluss kultureller Faktoren auf die Gestaltung von Lernprozessen beleuchten.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themenfelder interkulturelle Lernstile, nationale und subkulturelle Kontextfaktoren, Lernprozess, Kulturdimensionen, Bildung, Training und Globalisierung. Die Arbeit fokussiert sich auf die Erkenntnisse aus der Lernstiltheorie von Kolb und den Kulturdimensionen nach Hofstede sowie auf empirische Studien, die sich mit dem Einfluss kultureller Faktoren auf das Lernverhalten auseinandersetzen.
- Citar trabajo
- Sabrina John (Autor), 2017, Interindividuelle Lernunterschiede. Nationale Kultur und subkulturelle Kontextfaktoren, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/413606