Der Forscher Ferdinand Opll beschrieb, in Bezug auf das Itinerar Kaiser Friedrich Barbarossas, das übliche Reisekönigtum des Hochmittelalters. Das Problem, das er nannte, also das Regieren eines Reiches aus dem "Sattel heraus" ohne festen Herrschaftssitz, war für die damalige Zeit ein riesiges Versorgungs- und Organisationsproblem. König, Familie und Hofstaat reisten dabei quer durch das Reich, meist von Pfalz zu Pfalz und mussten versorgt werden, zudem musste der Herrscher auch seinen Pflichten nachkommen.
Zeitlich lässt sich das Reisekönigtum von der fränkischen Zeit bis ins Spätmittelalter einordnen. Jedoch wird sich diese Arbeit in großen Teilen auf das 12. Jahrhundert konzentrieren. Speziell Friedrich Barbarossa wird dabei näher betrachtet. Friedrich I., genannt Barbarossa, geboren im Jahre 1122, gestorben am 10. Juni 1190. Er ertrank im Fluss Saleph. Friedrich Barbarossa entstammte dem Adelsgeschlecht der Staufer und war von 1147 bis 1152 als Friedrich III. Herzog von Schwaben, von 1152 bis 1190 römisch-deutscher König und von 1155 bis 1190 Kaiser des römisch-deutschen Reiches. Anhand des Reiseweges Friedrich Barbarossas, den der Hofstaat auf den Reisen zurücklegte, auch genannt "Itinerar", wird ein Überblick über das Reisekönigtum vermittelt.
Inhaltsverzeichnis
I Einleitung
II. Friedrich Barbarossa
III. Die Bedeutung von Pfalzen für Friedrich Barbarossa im ostfränkischen Raum des 12. Jahrhunderts
1. Einleitung zumThema
2. Geschichtliche Einordnung des Begriffes ,Pfalz'
3. ,Römisch-Deutsches Reich' - Territoriale Grundlage und Schwierigkeiten bei den itineraren Forschungen
4. Funktionen einer Pfalz
5. Aufbau und Beschaffenhgeit eines palatium
6. Mitglieder des Hofes und der Hofkapelle
7. VerwaltungderPfalz
8. Versorgung derPfalz
9. Staufische Pfalzen
9.1 Die wichtigsten Pfalzen in dem Itinerar Kaiser Friedrich Barbarossas im regnum Theutonicum
9.1.1 Aachen
9.1.2 Erfurt
9.1.3 Goslar
9.1.4 Regensburg
9.1.5 Ulm
9.1.6 Worms
IV. Politik und Herrschaftsausübung Friedrich Barbarossas im ostfränkischen Raum des 12. Jahrhunderts
1. Bayerische Frage
1.1 Entstehung des Konfliktes im Herzogtum Bayern
1.2 Die Krönung Friedrich Barbarossas
1.3 1152 - Beginn der Verhandlungen zwischen Heinrich dem Löwen und dem babenbergischen Heinrich Jasomirgott
1.4 Fazit
2. Sturz Heinrich desLöwen
2.1 Entstehung des Konfliktes
2.2 Konfliktentwicklung
2.3 Die Kämpfe gegen Heinrich dem Löwen
2.4 Fazit
V. Zusammenfassung
VI. Anhang
VII. Quellenverzeichnis
VIII. Literaturverzeichnis
IX. Bildverzeichnis
I. Einleitung
„Das hochmittelalterliche Reich kannte weder eine Residenz noch eine Hauptstadt. Mangelnde Kommunikation verhinderte die Ausbildung einer auch nur einigermaßen auf das gesamte Reichsgebiet bezogenen Verwaltung. Dagegen zeigten freilich einzelne Territorien des Reiches, gerade auch im Zusammenhang mit der Entstehung der Landeshoheit, Ansätze zur Entwicklung von Zentralorten. [...] Daraus ergibt sich also zwingend, dass jegliche Regierungsmöglichkeit nur im Herumziehen ausgeübt werden konnte, oder mit anderen Worten: Die Regierung eines hochmittelalterlichen Herrschers schlägt sich in ganz signifikanter Weise und ganz anders als die eines späteren Regenten in geographisch feststellbaren Spuren nieder."1
Mit diesen Worten beschrieb der Forscher Ferdinand Opll, in Bezug auf das Itinerar Kaiser Friedrich Barbarossas, das übliche Reisekönigtum des Hochmittelalters. Das uns in dem Zitat vorliegende Problem, also das Regieren eines Reiches aus dem ,Sattel heraus' ohne festen Herrschaftssitz, war für die damalige Zeit ein riesiges Versorgungs- und Organisationsproblem. König, Familie und Hofstaat reisten dabei quer durch das Reich, meist von Pfalz zu Pfalz und mussten versorgt werden, zudem musste der Herrscher auch seinen Pflichten nachkommen.
Zeitlich lässt sich das Reisekönigtum von der fränkischen Zeit bis ins Spätmittelalter einordnen. Jedoch wird sich diese Arbeit in großen Teilen auf das 12. Jahrhundert konzentrieren. Speziell Friedrich Barbarossa wird dabei näher betrachtet. Friedrich I., genannt Barbarossa, geboren im Jahre 1122, gestorben am 10. Juni 1190. Er ertrank im Fluss Saleph. Friedrich Barbarossa entstammte dem Adelsgeschlecht der Staufer und war von 1147 bis 1152 als Friedrich III. Herzog von Schwaben, von 1152 bis 1190 römisch-deutscher König und von 1155 bis 1190 Kaiser des römisch-deutschen Reiches.
Anhand des Reiseweges Friedrich Barbarossas, den der Hofstaat auf den Reisen zurücklegte, auch genannt ,Itinerar', wird ein Überblick über das Reisekönigtum vermittelt.
Das Thema der Arbeit bezeichnet das Reisekönigtum auch als ambulante Herrschaft. Beide Begriffe können als Synonyme betrachtet werden, diese Arbeit wird sich aber auf dem Begriff Reisekönigtum stützen.
Doch was ist ein Reisekönigtum? Das heilige römische Reich besaß im 12. Jahrhundert, weder davor - noch Jahrhunderte danach, eine Hauptstadt wie wir sie im heutigen Sinne kennen. Das Reich wurden von wechselnden Orten aus regiert. Die Orte waren deswegen meist Pfalzen, die auf Krongütern errichtet wurden oder Bischofsstädte. Am Ende eines Jahres konnte das königliche Itinerár schon um die 3.500 bis 4.000 Kilometer betragen, die in dem Jahr zurückgelegt wurden.
Mit dieser Arbeit wird der Zusammenhang zwischen Politik und Reisewegen Barbarossas dargestellt. Wie ging der Kaiser mit größeren Problemen um, welche weit über die Herzogtümergrenzen hinausgingen und sogar den Frieden im Römisch-Deutschen Reich gefährdeten. An den Beispielen des Bayernkonfliktes, welcher sich sehr früh in der Regierungszeit Barbarossas abspielte und an dem Sturz Heinrich dem Löwen, einst enger Freund, jedoch Jahre später Feind des Kaisers, wird mittels dieser Arbeit, das Itinerar und die Politik Barbarossas miteinander verbunden und verglichen. Dieses dient dem Zweck, die Vorhergehensweise Friedrichs und die damit einhergehenden Entscheidungen zu verstehen und auszuwerten. Die Herausarbeitung des Zusammenhanges zwischen Politik und Herrschaftsausübung und die Bedeutung von Pfalzen für den Kaiser im ostfränkischen Raum im 12. Jahrhundert beinhalten die Aufgaben, die in dieser Arbeit geklärt werden sollen. Die Pfalzen spielten dabei eine große Rolle, denn sie waren für das Reisekönigtum unerlässlich.
Mögliche Fragen, die während des Lesens aufkommen könnten werden zum besseren Verständnis vorab erklärt, wie zum Beispiel: Was sind Pfalzen? Wie sieht die Verwaltung und Versorgung einer Pfalz aus? Wie wichtig waren sie für den Kaiser und seinen Tross? Welche Rolle spielten sie für das kaiserliche Itinerar? Nach welchem Muster und Ausschlusskriterien wurden Pfalzen ausgewählt und welche Pfalzen waren u.a. die wichtigsten für den Kaiser?
Bei den Herzogtümern, z. B. Sachsen, Bayern oder Schwaben, handelt es sich nicht um die heutigen Bundesländer oder Regionen. Es waren Ländereien mit anderen Grenzen.
Die Arbeit wird in zwei Hauptteile gegliedert, der erste Teil beschäftigt sich mit der Pfalz und der zweite Teil, der Hauptteil der Arbeit, geht gezielt auf das kaiserliche Itinerar Friedrich Barbarossas ein.
Für die Bearbeitung des ersten Teils der Arbeit wird auf die Autoren Caspar Ehlers und Walter Hotz verwiesen. Beide sind Pfalzenforscher und ihre Methode zur Bestimmung und Kategorisierung von Pfalzen in ihrem Werk „Deutsche Königspfalzen" gibt einen guten Überblick über alle bisher erforschten Pfalzen Deutschlands. Wichtig dabei zu erwähnen ist, dass die Forscher ein Schema ausgearbeitet haben, nach der die Pfalzen eingeordnet werden können. Es sind
-6- die Schemata A/B.2 Vorwiegend wurde Literatur von Günther Binding, Caspar Ehlers, Walter Hotz, Gerhard Streich verwendet; aber auch Autoren wie Carlrichard Brühl oder Bruno Heusinger sind hier zu erwähnen.
Für die Bearbeitung des zweiten Teils, werde ich mich vorwiegend auf Ferdinand Opll und Knut Görich beziehen. Ferdinand Opll ist ein hervorragender Itinerarforscher. Vor allem, wenn es um die Person Friedrich Barbarossa geht. Über das Leben und Wirken des Staufers liefert Knut Görich gleichzeitig mit dem Werk „Friedrich Barbarossa: eine Biographie"3 einen guten Überblick über den aktuellen Forschungsstand.
Das Bild- oder Kartenmaterial betreffend, wird nur in dem Kapitel zur Klärung der territorialen Grundlagen des römisch-deutschen Reiches im 12. Jahrhundert, auf das Material verwiesen. Erwähnenswert sind die Karten, weil sie für einen besseren Überblick über das römisch-deutsche Reich sorgen, wodurch das Itinerar des Kaisers nachvollziehbarer und anschaulicher wird.
Dass sich nun anschließende Kapitel soll dem Leser einen guten, aber kurzen Überblick über das Leben des Kaiser Friedrich Barbarossa geben und soll anschließend in das Thema der Arbeit einleiten.
II. Friedrich Barbarossa
Ungefähr im Jahre 1122 wurde der staufische Herzog, spätere König und dann in Italien gekrönte Kaiser, Friedrich Barbarossa geboren.4 Am 4. März 1152 wurde der damals 30-jährige Friedrich von den Fürsten des Reiches zunächst gewählt und fünf weitere Tage später in Aachen zum König gekrönt.5 Zum Kaiser des Heiligen Römischen Reiches krönte ihn Papst Hadrian IV. auf seinem Italienzug am 18. Juni 1155, damit trat er die Nachfolge seines Onkels Konrad III. an.6 Für den noch jungen Barbarossa war es ein wichtiges Anliegen, dem Kaisertum neuen Glanz zu verleihen und seinen Willen und die kaiserliche Autorität durchzusetzen. Mit Waffengewalt versuchte er deswegen die italischen Städte gefügig zu machen, die ihm den Gehorsam verweigerten. Dabei war Mailand einer seiner größten Kontrahenten. Barbarossa vernichtete u.a. die Ernten im Umland und setzte der Stadt Tortona, die mit Mailand verbündet war, stark zu.7 1174 zog er abermals, zu dem Zeitpunkt schon zum 5-mal, nach Italien. Die Begründung für eine militärische Intervention war die Provokation seitens des Lombardenbundes gegenüber dem Kaiser, die gerächt werden musste.8 Sein Kriegsglück versagte jedoch als er in Norditalien gegen den Bund kämpfte.9 Die Verluste auf der kaiserlichen Seite wurden so hoch, dass Barbarossa um Unterstützung bat, auch seinen Verbündeten Heinrich dem Löwen. Dieser verweigerte ihm jedoch Anfang 1176 in Chiavenna die Gefolgschaft, obwohl laut manchen Quellen Barbarossa sogar vor ihm auf die Knie ging.10 Der Krieg war verloren. Der Feldzug endete in einer Katastrophe und der Kaiser war genötigt sich dem Papst in Venedig zu unterwerfen, was seine Position in Italien fortan schwächte.11
In den Jahren 1179 -1181 rächte sich die Nicht-Gefolgschaft von 1176 Heinrichs dem Löwen gegenüber dem Kaiser. Er wurde in der Zeit 1180/81 gestürzt, dabei verlor er seine Herzogswürde sowie seine beiden Herzogtümer Sachsen und Bayern.12
Auf Barbarossa gehen zahlreiche Bauten, wie Burgen, Pfalzen und Gründungen von Städten zurück.13 Wie seine Vorfahren betrieb auch Barbarossa eine gepflegte Heiratspolitik.
Seine erste Ehefrau Adela von Vohburg verließ er, als sie ihm kein Kind gebar. Dafür hatte er in Beatrix von Burgund eine wirklich geeignete Ehekandidatin gefunden, welche er im Juni 1156 in Würzburg heiratete.14 Mit der Grafschaft Burgund, die Beatrix mit in die Ehe einbrachte, wurde Barbarossas Machtposition weiterhin gestärkt. Seine Macht und sein Ansehen wuchs im Reich.15 Aus der Ehe mit Beatrix gingen 11 Kinder hervor, der Älteste von ihnen war Heinrich VI., Barbarossa übertrug ihm kurz bevor er zu seinem Kreuzzug aufbrach die Regierungsgeschäfte im Reich.16
Am 10. Juni 1190 ertrank Barbarossa in dem anatolischen Fluss Saleph, er befand sich aufseinem dritten Kreuzzug.17
Die Begriffe ,Ehre' und ,Treue' waren markante Merkmale und wichtige Eigenschaften für die Herrschaftspraxis und Politik Friedrich Barbarossas.18
III. Die Bedeutung von Pfalzen für Friedrich Barbarossa im ostfränkischen Raum des 12. Jahrhunderts
1. Einleitung
Bis ins Spätmittelalter wurde das Römisch-Deutsche Reich nicht von einem festen Regierungssitz regiert, sondern im gewissen Maße aus dem Sattel, an immer wechselnden Schauplätzen mit unterschiedlichem Charakter. Die Gründe für diese anstrengende und reiseintensive Regierungsform sind vielfältig, aber auch einfach, jedoch wurden sie zu damaligen Zeit nicht sehr oft in den Quellen erwähnt. Diese Form des Regierens ermöglichte es, einen großen geografischen Raum abzudecken. Der Monarch musste nämlich in der Lage sein, vielerorts präsent zu sein, „um Recht zu schaffen, die lokalen Verhältnisse zu regeln und jedenfalls seine Autorität fühlbar zu machen."19
Eine gute Machtpräsentation und Treffpunkte mit anderen Großen20 in den verschiedensten Regionen waren ein unerlässliches Mittel der Machtausführung. Ansonsten wären seine beschlossenen Gesetze ziemlich schnell gescheitert, da es ihm an Unterstützern gefehlt hätte.
Zu jener Zeit war die Verpflegung und Beherbergung des Herrschers eine große Herausforderung. Dem war so, da man sich dem agrarischen Zeitalter beugen und die dem Hofe bereitstehenden Vorräte, welche dezentral erwirtschaftet wurden, auch dezentral verbrauchen musste.21 Die Bewirtschaftung des Herrschers und des Gefolges konnte deswegen einem einzigen Ort nur über einen gewissen Zeitraum zugemutet werden.
Keine durchgängige Geldwirtschaft, keine allgemeine Steuerpflicht und das Fehlen einer behördlichen Zentralgewalt waren dafür verantwortlich, dass die Reisen des Herrschers meist mehrere Wochen, wenn nicht gar über Monate hin andauerte. Es gab also gewisse Grenzen und Probleme, die dem Herrscher auf seinen Reisen quer durch das Reich aufgezeigt wurden.22 Deswegen gab es die Pfalzen und Königspfalzen. Sie waren neben den Kirchenbauten die Zentren der Herrschaftsausübung, so auch bei Friedrich Barbarossa. Als Herrschaftszeichen und Repräsentation der königlichen Macht sollten sie Vorbild und Anregung für zukünftige Burgen der Territorialherren sein.23
2. Geschichtliche Einordnung des Begriffes /Pfalz/
„Das Wort Pfalz leitet sich von lat. polotium her und ist als ,pfalinza' eingedeutscht worden, während es in den romanischen Sprachen als ,palazzo' und ,palais' weiterlebt. Ins Englische gelangte der Begriff durch normannische Vermittlung als ,palace'."24
Der Begriff palatium stammt von einem der sieben Hügel in Rom her, dem Hügel Palatin. Auf dem Hügel hatte Augustus und die späteren Kaiser ihren Kaiserpalast. Deswegen wurde bald der Name des Hügels für die Bezeichnung des dort befindlichen Kaiserpalastes und für die vor Ort befindlichen Personen des kaiserlichen Hofes benutzt.25
Da die Reisen im 2. und 3. Jahrhundert rapide zunehmen, wurden für den Herrscher und seinen Hof oftmals unterwegs repräsentative Bauten errichtet, um wie in Rom die Macht des Kaisertums zu zeigen. „Das römische palatium wurde also damals gewissermaßen vervielfältigt."26
Der Pfalzenforscher und Autor Thomas Zotz fasste den Ursprung des Namens Pfalz in drei Punkte zusammen:
1) die Residenz des Kaisers, wie auch wichtige andere Orte im Reich wurden palatium genannt.
2) das Wort enthält die personelle Bedeutung ,Hofstaať und
3) aus den Punkten eins und zwei ergibt sich ein institutioneller Sinn für das Herrschaftszentrum und die Kaiserherrschaft.27
Wenn ein Herrscher also auf Reisen war, war er nicht alleine, sondern auch das personale und institutionelle palatium ging mit auf Reisen, wobei nicht alle Regierungsstätten und Aufenthaltsorte des Königs die Eigenschaften eines palatium besaßen, sondern nur die wichtigsten.28 In den Urkunden der merowingischen Könige sind die Belege für palatium nur sehr spärlich vorhanden. Mit dem Aufstieg der Karolinger häufen sich jedoch die Erwähnungen. Die Institution der Pfalz bekommt eine erhöhte Bedeutung und eine räumliche Verbreitung.29
Im Gegensatz zu dem römisch-antiken palatium besaßen die mittelalterlichen Königsherrschaften nicht eine Hauptstadt, im Gegenteil sie besaßen gleich mehrere Hauptstädte, genannt wurden sie palatium regium, die Königspfalzen. Diese waren über das ganze Reich verteilt und fungierten als zentrale Orte des Königtums, welche eine Art der Hauptstadtfunktion ausübten.
Natürlich gab es immer wieder die Versuche einer „Residenzenbildung, zum Ausbau einer Pfalz zum bevorzugten Sitz des Herrschers, wie dies aus späteren, vor allem mittelalterlichen Zeiten bekannt ist."30 Das Herrschaftszentrum war sehr eng verbunden mit den Herrschaftszeichen.31 Es gibt viele Orte, die vor allem zur karolingischen Zeit als polotium regium, Königspfalz, auftreten.
In einem neuen Verständnis vom Kaisertum unter Friedrich Barbarossa wird der Begriff der kaiserlichen Pfalz polotium imperiole wesentlich häufiger erwähnt als noch zuvor. „Denn die Pfalz war Zentrum und Verkörperung der Königsherrschaft, nicht des Kaisertums; erst in staufischer Zeit wurde der kaiserliche Bezug der Pfalz thematisiert.32
Probleme für die Pfalzenforschung sind laut Hotz, dass Regierungsstätten auch anders bezeichnet werden konnten, nämlich als curtis regio. Dies bezeichnet aber einen kleinen bis größeren Wirtschaftshof, was die Bestimmung als Pfalz für die Forscher erschwert.
Das Wort curtis setzte sich während der Ottonen- und Salierzeit auch als personelles Zentrum der Herrschaft, dem ,Königshof durch. Interessanterweise wird im 11. Jh. und 12. Jh. der Begriff costrum, Burg, zur Bezeichnung einer Pfalz verwendet.33
Die Pfalzen waren stark befestigt, Wälle und Gräben bildeten das typische Erscheinungsbild dieser neuen Burgen, deren Areal sich allmählich verkleinerte.34 In Hinblick auf Friedrich Barbarossa, wurde zu seiner Zeit wieder häufiger von polotio gesprochen,35 da sich der Kaiser in der kaiserlich-römisch Tradition sah, was für seine Herrschaft charakteristisch war.36
3. ,Römisch-Deutsche-Reich' - Territoriale Grundlage und Schwierigkeiten bei den itineraren Forschungen
Ein Blick auf die territoriale Grundlage des mittelalterlichen Reiches ist notwendig, um die späteren Kapitel nachzuvollziehen.37 Um das hier in der Arbeit gern benutzte ,deutsche Reich' zu verstehen, bedarf es einer näheren Betrachtung.38 Es war nämlich zur Zeit Barbarossas eher „ein Konglomerat aus verschiedenen Elementen, dem eine Verfassung, ein ,Volk' (das sich auch als solches fühlt) sowie ein fest umrissenes Territorium fehlen."39 Das Verständnis der Könige oder gar der Kaiser, sich als ,Deutsche' zu sehen, existierte nicht. Sie sahen sich eher in der Nachfolge eines nicht untergegangen römischen Reiches. Trotzdem kann gesagt werden, dass sich das Herrschaftsgebiet nur auf das ,ostfränkische' Gebiet beschränkte, später auch Deutsches Reich genannt.40 Dabei tritt das Wort ,deutsch' als eine Art Fremdbezeichnung auf, da weder Krone noch Volk dieses Wort verwendeten. Es wurde eher als abgrenzende Benennung durch Außenstehende benutzt.41 Um das Reich Friedrich Barbarossas zu beschreiben, muss man die territoriale Ausdehnung verstehen. Dabei gibt es ein paar Fakten zu berücksichtigen, wie zuvor beschrieben.42
Das Reich bestand aus einzelnen regno, Großlandschaften, welche auch Herzogtümer genannt wurden, diese hießen Sachsen, Franken, Schwaben und Bayern. Nicht immer dazu gehörige Teile waren Lothringen, Burgund und Regionen von Norditalien. Während der Herrschaft Barbarossas bildeten sich noch die Landgrafschaften Thüringen und durch eine Abspaltung der Steiermark von Bayern entstand das Herzogtum Österreich.43 Hierbei sollte bedacht werden, dass sich die Bezeichnung der heutigen Länder nicht mit den mittelalterlichen decken.
Unter Zuhilfenahme der heutigen Bundesländer beschreibt Pfalzenforscher Caspar Ehlers grob das mittelalterliche Reich:44 „Zum alten Sachsen gehörten große Teile (Nordrhein-) Westfalens und Niedersachsens mit den westlichen Regionen von Sachsen-Anhalt. Das mittelalterliche Thüringen war nicht vollkommen identisch mit dem heutigen Bundesland, [...]. Das Herzogtum Franken lag auf den Gebieten im heutigen Hessen dem südlichen Nordrhein (-Westphalen), Teilen von Rheinland-Pfalz und den Gebieten Bayerns, die noch heute Franken heißen sowie Baden-Württembergs. Das Herzogtum Schwaben war der übrige Teil Baden-Württembergs mit den bayerischen Regionen, die sich noch heute ,schwäbisch' nennen sowie den Teilen, die der Schweiz zugehören. Bayern bestand aus dem so genannten Altbayern: Ober- und Niederbayern, der Oberpfalz sowie Teilen des heutigen Österreich."45
Vor allem die kleinen Territorien, die Gaue und Grafschaften können nicht klar aufgezeichnet werden. Die Grenzen bleiben unbekannt und es können ihnen höchstens Städte und deren Einzugsgebiete zugewiesen werden.46 Mehr Quellen sind jedoch für die Forschung über die kirchlichen Strukturen überliefert, sodass wesentlich besser die Ausdehnung der Bistümer rekonstruiert werden kann.47 Um die Reisewege und Aufenthalte gut nachvollziehen zu können, müssen noch viele Fragen über die mittelalterliche Einteilung des Raumes untersucht werden. Weitere Aspekte der Pfalzen-Forschungen beschäftigen sich auch mit den logistischen und wirtschaftlichen Hintergründen.48 Dies war durchaus wichtig, da davon abhängig gemacht wurde, ob eine Pfalz in der Lage war, König und Hof über einen gewissen Zeitraum zu beherbergen und zu versorgen. Unter anderem wurde daran das Itinerar festgelegt.49 Die Planung durch das Reich musste mehrere Aspekte berücksichtigen, wobei vorwiegend die politischen Motive wichtigster Bestandteil bei der Erstellung des Reiseweges waren.
Selbst spezielle Gewohnheiten einzelner Herrscher lassen sich rekonstruieren, wenn man das mittelalterliche Königtum aus der Perspektive der aufgesuchten Städte sieht. So lassen sich, wie Ehlers es in dem Kapitel ,Pfalzenforschung Heute' beschreibt, gewisse Ereignisse aus dem vertrautem chronologischen Kontext ablesen.50 Es sind erkennbare Aufenthaltsmuster zu gewissen Jahreszeiten erkennbar, aber auch kirchliche Feste beeinflussten das Itinerar des Herrschers maßgeblich,51 als Beispiel sei Barbarossas Weihnachtsfeste in Würzburg genannt.52 „Sie [Könige und der sie umgebene Personenkreis] handeln nicht nur in einem historischen Kontext sondern auch in einem topographischen Umfeld, denn die Bedingungen des Ortes wirken gleichfalls auf ihr Tun. Spezielle Patrozinien beeinflussen die Wahl des Besuchstermins ebenso wie die Ausübung kultischer und ritueller Handlungen [...]. Bestimmte Orte werden offenbar aus mit ihnen verknüpften Anlässen besucht [...]."53
4. Funktionen einer Pfalz
Eine Pfalz muss dem Aufenthalt des Herrschers und seinem Gefolge dienen und dabei commoditas, also Annehmlichkeiten, bieten. Sie lag meist an verkehrsgünstigen Straßen, wozu auch Wasserwege zählten. Das war wichtig, denn die Herrscher „waren gezwungen, ihre Herrschaft immer wieder in allen Teilen des Reiches persönlich auszuüben, dem Volk überall Macht und Glanz des Königtums vor Augen zu führen und die königliche Gerichtsgewalt und Friedenswahrung zu demonstrieren."54
Ein Gegenbeispiel einer solchen Pfalz bzw. Burg war die Harzburg von Heinrich IV. Entgegen allen Konventionen, lag sie in einer einsamen Gegend und war auf einem hohen Berg errichtet worden, obwohl sie das Potenzial einer Königspfalz besaß.55 Ab dem 11. Jahrhundert bot sich für die Entstehung eines Marktes in der Pfalzgegend eine gute verkehrsgünstige Lage an. Diese Lage war auch von entscheidendem Vorteil für den Antransport von Versorgungsgütern, welche für den Hof in der Pfalz bestimmt waren. Dennoch wurde die größte Versorgung des Hofes aus pfalzeigenen Erträgen und aus den dazu gehörigen grundherrschaftlich organisierten Besitzungen gewährleistet. Dazu gab es noch einen Haupthof, der die Erträge einspeicherte und nicht sehr weit entfernt von der Pfalz lag.56 Davon ausgehend, besaßen die Pfalzen einen sehr repräsentativen Charakter.
Während eines Königsaufenthalts in der Pfalz, der meist Tage oder wenige Wochen dauerte, wurden des Öfteren Urkunden für alle möglichen Empfänger ausgestellt. Dies waren meisten Personen, die zum König in die Pfalz kamen und um Vergünstigungen baten. Thomas Zotz geht deswegen davon aus, dass
1. ) der Reiseweg des Königs, das Itinerar, einer genauen Planung unterlag und
2. ) dass es ein ausgedehntes Nachrichtenwesen gab, welches im Voraus das Ankommen des Herrschers ankündigte.57
Mit am wichtigsten waren mitunter die Hoftage des Herrschers.58 Das Gefolge, welches durch die Bittsteller meist sehr groß war, wurde an den Hoftagen besonders zahlreich. Vorwiegend Große durften am Hofe zur Beratung mit dem
König bzw. Kaiser über wichtige politische Fragen beiwohnen.59 Die Themen waren sehr unterschiedlich. Die wichtigsten Themen bei Friedrich Barbarossa waren geplante Kriegszüge, demnächst anstehende Italienzüge oder Streitschlichtung unter den Herzögen.60
Des Weiteren wurden Gerichte auf den Hoftagen abgehalten, kirchliche Synoden veranstaltet oder die Pfalz kam ihrem repräsentativen Charakter nach, um damit auswärtige Würdenträger zu empfangen.61 Viele kirchliche und weltliche Feste, zum Beispiel die Hochzeit von Mitgliedern des Königshauses, wurden vielfach in den Pfalzen gefeiert.62
5. Aufbau und Beschaffenheit eines palatium
Grundpfeiler einer Pfalz war die aula. Der Raum ist meist ein großer, repräsentativer Saalbau. Er war dafür ausgelegt, große Menschenmengen zu fassen, vor allem Regierungsangelegenheiten, die ein großes Publikum forderten, konnten vor Ort gut ausgetragen werden.
Ein weiteres Element einer Pfalz war die Pfalzkapelle, die capella. Seit dem 9. Jahrhundert wurde der Aufbewahrungsraum, in dem der Schatz, die Mantelreliquie des HI. Martin, lagerte, das Oratorium der Königspfalz, capella regis genannt. So wurden seit etwa 800 n. Chr. alle Oratorien der Königspfalzen capella genannt.63
Als Oratorium für König und Gefolge diente die caminata, sie bestand aus mehreren beheizten Wohngemächern.64 Da sie nur dem König, seiner Familie und dem engsten Gefolge dienten, stellt sich einem die Frage, wo der Rest des Gefolges oder Gäste seine Unterkunft fand.
Mittlerweile ist die Forschung soweit, dass gesagt werden kann, dass Personen, die zum Königshof gekommen sind, zum Beispiel Würdenträger, eine Unterkunft in Häusern geistlicher und weltlicher Großer bekamen. In Urkunden ist es überliefert, dass es manchmal einen anstehenden Besuch durch einen Würdenträger gab. Dadurch war es möglich, sich darauf einzustellen und die Gäste bei Eintreffen, im Bereich der Pfalz, auf umliegende Häuser einzuquartieren.65
Für Feierlichkeiten, wie dem Weihnachts- und Osterfest, benötigten die Herrscher religiöse Gemeinschaften in der Pfalz. Deswegen gab es hin und wieder in manchen Pfalzen Kanonikerstifte, diese befanden sich entweder direkt in der Pfalzkapelle oder zusätzlich als Anbau an die Kapella. Es war ein wichtiger Aspekt in der Herrschaftsausübung, sich zu repräsentieren und sich selbst darzustellen. Die Pfalzen wurden mit Tiergärten ausgestattet, um weltliche Macht zu präsentieren, edle und exotische Tiere zierten diese Gärten. In den Quellen, vorwiegend bei Rahewin, wird auf die Tiergärten, als ein Pfalzelement, besonders eingegangen.66
Noch erwähnenswert für eine Pfalz ist der sie umgebene Forst, in dem die Hofgesellschaft auf die Jagd ging und zur Versorgung der Pfalz herangezogen wurde.67
Thomas Zotz schreibt abschließend zu den Pfalzen: „Wie dem auch sei, wichtig erscheint auf jeden Fall, daß die Regierungspraxis des Herrschers in den Pfalzen auf diese Weise strukturiert wurde, daß Gewohnheiten sichtbar werden."68
6. Mitglieder des Hofes und der Hofkapelle
Die Zusammensetzung des Hofes und die Aufgaben der Amtsträger wandelten sich im Laufe der Jahrhunderte. Angefangen bei den Merowingern ist bei der Verwaltung des Merowingerreiches, der an erste Stelle stehende ,Pfalzgraf, comes polotii. Er hatte eine leitende Funktion am Königshof inne und stand dem Hofgericht vor. Des Weiteren gab es noch den moior domus, den ,Hausmeier', er war Leiter des Hofes, zudem waren ein ,notorius' für die Kanzlei, ein ,thesourorius'für den Königsschatz und ein ,spothorius'für die Waffenkammer überliefert. Es gab jedoch noch andere Ämter, die hier nicht erwähnt wurden.69 Zur karolingischen Zeit wandelten sich die Ämter und deren Aufgaben. Der Pfalzgraf findet sich hier wieder. ,Pfalzgraf für weltliche Angelegenheiten, ,Kapellan' für kirchliche waren Vertreter des Königs am Hofgericht und hatten die Leitung der königlichen Gerichtsbarkeit. Sie fungierten außerdem als Verbindungsmänner zwischen Bittstellern aus dem Reich und dem König.
Dann gab es noch den ,Kämmerer', der den königlichen Schatz betreute und für den Unterhalt des Hofes verantwortlich war. Gleichzeitig war er noch Vorgesetzter des ,Seneschalks', welcher für die Verpflegung zuständig war.
Des Weiteren war der Kämmerer verantwortlich für den ,Mundschenk' und ,Marschalk', der Mundschenk war für die Getränke zuständig, während der Marschalk für das Pferdefutter verantwortlich war. Weitere Obliegenheiten dieser Ämter waren die Aufgaben als Heerführer, als königliche missi Boten und als Beisitzer im Hofgericht.70
Auch Gelehrte sind anzutreffen, sie werden aulici genannt, da sie der aula angehörende Gelehrte waren, die sich der Theologie, Literatur, grammatischen Texten annahmen. Selbst als Berater für die Kirche, Kultur und Bildung und der Kunst fungierten sie.71
Der Hausmeier wird zur karolingischen Zeit als capellanus erwähnt. Das lässt sich auf die Mantelreliquie, cappa, des Hl. Martin zurückzuführen, der als königlicher Reliqiuenschatz capella genannt wurde. Der Hausmeier wird in der Folge zu einem Hofgeistlichem, sprich er wird Kleriker im Dienste und Gefolge des Königs. Es entsteht eine Gemeinschaft aus den capellani, ihre Hauptaufgabe war neben der Wahrung der Reliquie, die Durchführung des herrschaftlichen Gottesdienstes.72 Ab dem 8. Jahrhundert übernahmen die capellani in zunehmendem Maße die Aufgaben als Diplomaten. Auch Urkunden waren sie befugt auszustellen.73
Der Kanzler, seit 858 cancellarius genannt, gewinnt im Laufe der Zeit immer mehr an Bedeutung. Er war unter anderem Leiter der Urkundenschreiber, einfache Kapelläne, die auch Notare genannt wurden. Des Weiteren stieg der Kanzler noch als Leiter der Reichsverwaltung auf. Der Kanzler war, wie jeder andere Kapellan, dem archicapellanus, genannt Erzkapellan, unterstellt.74 Ab Anfang des 10. Jahrhunderts verlor die Hofkapelle stark an Bedeutung. Mit Otto dem Großen wurde die Hofkapelle umstrukturiert. Sie wurde in die Reichspolitik mit eingebaut und wurde zu einem Zentrum der Reichskirche.75 Das Amt des Erzkapellans wurde seit 965 n. Chr. an das Amt des Mainzer Erzbischofs gebunden. Zwischen 952 bis 965 n. Chr. gab es einige Veränderungen: „Die möglichst aus der höchsten Adelsschicht stammenden
Kapellane wurden - soweit möglich - zu Bischöfen erhoben, um sie eng an den Hof zu binden. Das aus Mitgliedern der Hofkapelle bestehende Kanzleipersonal (capellani et notarii) hatte sich [...] verdreifacht von fünf bis sechs Mitgliedern auf etwa 15 nach 965, unter Otto III. (983-1002) waren 35, unter Heinrich II. (1002-1024) schließlich mehr als 39."76
Mit Otto dem Großen erhielt die Kanzlei eine feste Form. Der Kanzler rekongnoszierte od vicem, stellvertretend für den Erzkanzler, welcher gleichzeitig Erzbischof von Mainz war.77 Ab dem 12. Jahrhundert, zu Barbarossas Zeiten, übernahm der concellorius, Kanzler, alle politischen Aufgaben. So wandelt sich im Laufe jener Zeit der lateinische Begriff Erzkanzler orchicopellonus zu orchiconcellorius, dennoch behielt er die Oberleitung, während der Kanzler die politische Macht innehatte. Die Leitung der Kanzlei ging auf die protononotorius curiae, die Protonotare, über. Die Hofkapelle wurde dabei vom copellorius betreut.78
Um dieses Kapitel zusammenzufassen, eignen sich die Worte von Autor Günther Binding: „Die Mitglieder des Hofes und der Hofkapelle begleiteten in unterschiedlicher Zusammensetzung und Zahl den König. Eine angemessene Unterbringung und Versorgung war auch für sie zu gewährleisten."79
7. Verwaltung der Pfalz
Vorweg sei erwähnt, dass die Verwaltungsstruktur für das 11. bis 12. Jahrhundert relativ schlecht untersucht und somit kaum bekannt ist.80 Die nun folgenden Informationen zu der Verwaltung einer Pfalz stammen aus dem 8. bis 10. Jahrhundert. Davon ausgehend, wurden manche Organisations- und Verwaltungsformen in den darauffolgenden Jahrhunderten übernommen.81 „Für die Verwaltung sowie Versorgung und Instandhaltung einer Pfalz war der iudex, octor (exoctor), dominicus bzw. polotii oder regis, villicus oder procurotor des betreffenden fiscus, der curtis oder villo verantwortlich"82. Dem folgten dann „die Verwalter, die moiores oder Meier, der einzelnen Wirschaftshöfe, d.h. der Tafelgüter der Pfalz."83
[...]
1 Opll, Ferdinand: Das Itinerar Kaiser Friedrich Barbarossas (1152-1190), Wien 1978, hier: S. 3.
2 Vgl. Ehlers, Caspar: Pfalzenforschung Heute. Eine Einführung in das Repertorium der deutschen Königspfalzen hier: S. 25-55. In: Ehlers, Caspar (Hrsg.): Orte der Herrschaft: mittelalterliche Königspfalzen, Göttingen 2002, hier: Abb. S. 217.
3 Görich, Knut: Friedrich Barbarossa: eine Biographie, München 2011.
4 Vgl. Görich: Barbarossa, S. 59.
5 Vgl. Schneidmüller, Bernd: Die Welfen und ihr Braunschweigerhof, Wiesbaden 1995, hier: S. 188.
6 Vgl. Opll, Ferdinand: Friedrich Barbarossa, Darmstadt 2009, hier: S. 51.
7 Vgl. Görich, Knut: Die Ehre Friedrich Barbarossas: Kommunikation, Konflikt und politisches Handeln im 12. Jahrhundert, Darmstadt 2001, hier: S. 194.
8 Vgl. Görich: Barbarossa, S. 372.
9 Vgl. Ebd.S. 376-377.
10 Vgl. Ehlers, Joachim: Heinrich der Löwe: eine Biographie, München 2008, hier: S. 224.
11 Vgl. Görich: Barbarossa, S. 439.
12 Vgl. Ebd. S. 461-485.
13 Siehe dazu: Kapitel: Staufische Pfalzen, S. 25-32.
14 Vgl. Böhmer, Johann Friedrich: Regesta imperii, Bd.: 4,2,1, Ältere Staufer; Die Regesten des Kaiserreiches unter Friedrich I.: 1152 (1122) - 1190; 1,1152 (1122) - 1158, nach Johann Friedrich Böhmer neubearb. von Ferdinand Opll, S. 118.
15 Vgl. Görich: Barbarossa, S. 256 ff.
16 Vgl. Görich, Knut: Die Staufer: Herrscher und Reich, München 2006, hier: S. 68.
17 Vgl. Opll: Barbarossa, S. 170.
18 Vgl. Görich: Ehre Barbarossas, S. 376.
19 Schieffer, Rudolf: Von Ort zu Ort. Aufgaben und Ergebnisse der Erforschung ambulanter Herrschaftspraxis, S.11-25, hier: S. 11. In: Ehlers, Caspar (Hrsg.): Orte der Herrschaft: mittelalterliche Königspfalzen, Göttingen 2002.
20 Bei meinen Recherchen bin ich oft auf den Begriff ,Große' gestoßen. Ich denke, damit ist sprichwörtlich alles gemeint, was Rang und Name hat, wie Geistliche oder auch Weltliche.
21 Vgl. Schieffer: Von Ort zu Ort, S. 11.
22 Vgl. Ebd. S. 12.
23 Vgl. Binding, Günther: Deutsche Königspfalzen: von Karl dem Großen bis Friedrich II.: (765 - 1240), Darmstadt 1996, hier: S. 7.
24 Zotz, Thomas: Die mittelalterliche Königspfalz - Erscheinungsformen und Funktionen, S. 9-25, hier: S. 12. In: Gesellschaft für Staufische Geschichte e.V. (Hrsg.): Staufische Pfalzen, Göppingen 1994.
25 Vgl. Zotz: Mittelalterliche Königspfalz, S. 12.
26 Zotz, Thomas: Die mittelalterliche Königspfalz - Erscheinungsformen und Funktionen, S. 12.
27 Vgl. Zotz: Mittelalterliche Königspfalz, S. 12.
28 Vgl. Ebd. S. 13.
29 Vgl. Ebd. S. 13.
30 Zotz, Thomas: Die mittelalterliche Königspfalz - Erscheinungsformen und Funktionen, S. 14. Dazu: Aachen erhielt durch Karl dem Großen (747-814) die Stellung und Funktion eines herausragenden Sitzes diesseits der Alpen, jedoch wird Aachen als Pfalz nur noch von seinem Sohn Ludwig dem Frommen (778-814) über einen längeren Zeitraum genutzt. In den späteren Jahrhunderten wurde die Pfalz eher hochgeschätzt aufgrund dessen, dass sie eine Traditionspfalz war und für ihre Funktion als Krönungsort, als dass sie tatsächlich, nach dem Tod Ludwig dem Frommen, noch eine wirkliche Vorrangstellung als Pfalz hatte, welche oft als Verweilungsstätte für Könige und deren Hof diente. Vgl. Zotz: Mittelalterliche Königspfalz, S. 14.
31 Das ergibt sich aus Anmerkung 28.
32 Zotz, Thomas: Die mittelalterliche Königspfalz - Erscheinungsformen und Funktionen, S. 14.
33 Vgl. Binding: Deutsche Königspfalzen, S. 24.
34 Vgl. Zotz: Mittelalterliche Königspfalz, S. 15.
35 Vgl. Binding: Deutsche Königspfalzen, S. 24.
36 Vgl. Zotz: Mittelalterliche Königspfalz, S. 15.
37 Siehe dazu Kapitel: Bayerische Frage, S. 33-45. - Sturz Heinrich dem Löwen, S. 45-56.
38 Um einen visuellen Eindruck über das ,deutsche Reich' zu bekommen benutzte ich verschiedene Karten. Dazu: Stone, Norman: Knaurs neuer historischer Weltatlas, München 1992, Abb. S. 118-119. - Opll, Ferdinand: Das Itinerar Kaiser Friedrich Barbarossas: 1152-1190, Wien 1978, Abb. im Anhang.
39 Ehlers, Caspar: Pfalzenforschung Heute. Eine Einführung in das Repertorium der deutschen Königspfalzen, S. 27.
40 Vgl. Ehlers: Pfalzenforschung Heute, S. 27.
41 Vgl. Ebd. S. 27.
42 Vgl. Ebd. S. 27.
43 Siehe dazu Kapitel: Bayerische Frage, S. 33-45.
44 Als Vergleich zu den nun folgenden Aufzählungen, empfehle ich die Karte aus der Anmerkung 37. Vgl. Knaurs neuer historischer Weltatlas, S. 118-119.
45 Ehlers, Caspar: Pfalzenforschung Heute. Eine Einführung in das Repertorium der deutschen Königspfalzen, S.27-28.
46 Vgl. Ehlers: Pfalzenforschung Heute, S. 28.
47 Vgl. Ebd. S. 28.
48 Siehe dazu Kapitel: Verwaltung der Pfalz, S. 17-19. - Versorgung der Pfalz, S. 19-24.
49 Vgl. Ehlers: Pfalzenforschung Heute, S. 28-29.
50 Vgl. Ebd. S. 25-55.
51 Ebd. S. 29.
52 Das Weihnachtsfest wurde des Öfteren in Würzburg gefeiert. Siehe dazu Kapitel: Bayerische Frage, S. 33-45. - Sturz Heinrich dem Löwen, S. 45-56.
53 Ehlers, Caspar: Pfalzenforschung Heute. Eine Einführung in das Repertorium der deutschen Königspfalzen, S. 29-30.
54 Binding, Günther: Deutsche Königspfalzen: von Karl dem Großen bis Friedrich II., S. 27. Kap. Pfalzorte, Anmerkung 1.
55 Die Äußerung wurde von Bruno von Merseburg geäußert. Siehe dazu: Vgl. Zotz: Mittelalterliche Königspfalz, S. 15.
56 Vgl. Ebd. S. 15.
57 Vgl. Ebd. S. 15.
58 Auf die Hoftage Friedrich Barbarossas gehe ich in den Kapiteln Bayerische Frage und Sturz Heinrich dem Löwen näher drauf ein: Bayerische Frage, S. 33-45. - Sturz Heinrich dem Löwen, S. 45-56.
59 Vgl. Zotz: Mittelalterliche Königspfalz, S. 15-16.
60 Literatur dazu: Görich: Friedrich Barbarossa. - Opll: Friedrich Barbarossa. - Opll: Itinerar Barbarossas.
61 Vgl. Zotz: Mittelalterliche Königspfalz, S. 16.
62 Vgl. Ebd. S. 16.
63 Vgl. Binding: Deutsche Königspfalzen, S. 37.
64 Vgl. Ebd. S. 16.
65 Vgl. Ebd. S. 16.
66 Vgl. Ebd. S. 16- 17.
67 Vgl. Ebd. S. 17.
68 Zotz, Thomas: Die mittelalterliche Königspfalz - Erscheinungsformen und Funktion, S. 16.
69 Vgl. Binding: Deutsche Königspfalzen, S. 35.
70 Vgl. Binding: Deutsche Königspfalzen, S. 35.
71 Vgl. Ebd. S. 36.
72 Es war ein wichtiges Element der in Gott begründeten Herrschaft des Königs. Siehe dazu: Vgl. Binding: Deutsche Königspfalzen, S. 36.
73 Vgl. Ebd. S. 37.
74 ln dem Buch ,Deutsche Königspfalzen' werden einige Beispiele aus der karolingischen Zeit genannt von dem Autor Günther Binding. Siehe dazu: Vgl. Binding: Deutsche Königspfalzen, S. 37.
75 Vgl. Ebd. S. 37.
76 Vgl. Binding: Deutsche Königspfalzen, S. 38.
77 Vgl. Ebd. S. 38.
78 Vgl. Ebd. S. 38.
79 Binding, Günther: Deutsche Königspfalzen: von Karl dem Großen bis Friedrich II., S. 38.
80 Vgl. Ebd. S. 44.
81 Vgl. Ebd. S. 44.
82 Vgl. Ebd. S. 39.
83 Vgl. Ebd. S. 39.
- Arbeit zitieren
- Oliver Wollboldt (Autor:in), 2017, Ambulante Herrschaft. Das Reisekönigtum des Friedrich Barbarossa, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/413168
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