In den Vereinigten Staaten von Amerika herrschte schon ab dem 17. Jahrhundert große Uneinigkeit zwischen den Nord- und den Südstaaten, wenn es um das Thema der Sklavenhaltung ging. Wenngleich man erst ab 1776 von Staaten sprechen kann und auch dann erst von den Vereinigten Staaten von Amerika die Rede sein kann, beschäftigte diese Problematik die Bürger der USA bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts. Zwischen 1861 und 1865 kam es zum amerikanischen Bürgerkrieg, bei dem durch den Sieg der Nordstaaten die Sklavenhaltung endgültig verboten wurde. Die ersten britischen Siedler ließen sich 1607 in Virginia nieder und fanden dort ideale Wetterbedingungen und einen fruchtbaren Boden vor, welche die besten Voraussetzungen für landwirtschaftliches Arbeiten boten.
Auf ganz andere Bedingungen hingegen stießen die ersten Siedler weiter im Norden: Im Jahr 1620 ließen sich Puritaner im heutigen Neuengland nieder und das Land, welches sie vorfanden, war karg und die Landwirtschaft brachte hier nur mäßige Erträge ein. Während im Süden die Landwirtschaft, ab 1793 vor allem der Baumwollanbau und -export, florierte und schon bald ein Großteil der körperlichen Arbeit von Sklaven verrichtet wurde, gab es im primär auf Industrie ausgerichteten Norden nur sehr wenige Sklaven. Die Nordstaaten vertraten die Ansicht, dass die Sklaverei abgeschafft werden muss und ließen diese deshalb per Gesetz zwischen 1776 und 1804 sukzessive verbieten, die Südstaaten wiederum hielten weiter an ihrer Sklavenhaltergesellschaft fest. Um das politische Gleichgewicht im gerade erst als unabhängig erklärten Amerika nicht in Gefahr zu bringen, versuchte man mit gesetzlichen Regelungen, den Interessen beider Lager, die der Sklavengegner und die der Sklavenbefürworter, gerecht zu werden.
Diese Hausarbeit wird auf die wichtigsten dieser gesetzlichen Regelungen genauer eingehen und untersuchen, inwiefern diese Gesetze zur weiteren Spaltung der Nord und Südstaaten beigetragen haben und somit letztendlich auch mit zum Bürgerkrieg geführt haben. Als erstes wird die Northwest Ordinance von 1787 untersucht, welche die Organisation eines jeden neuen Staates im Nordwest-Territorium regeln sollte. Der 33 Jahre später erlassene Missouri Compromise sollte die Aufnahme weiterer Staaten aus dem Louisiana Territorium in die Union regeln.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Situation nach der Unabhängigkeitserklärung
- Die Nordstaaten und die Northwest Ordinance
- Die Südstaaten und die Bedeutung der cotton gin
- Der Louisiana Purchase und die Westwanderung der USA
- Der Missouri Compromise
- Der Kompromiss von 1850
- Der Kansas-Nebraska Act und seine Folgen
- Der Kansas-Nebraska Act von 1854
- Bleeding Kansas
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die wichtigsten gesetzlichen Regelungen in den Vereinigten Staaten von Amerika, die versucht haben, die Sklavenfrage zwischen den Nord- und Südstaaten zu lösen. Es werden die Auswirkungen dieser Regelungen auf die weitere Spaltung der beiden Regionen und die Entstehung des Bürgerkriegs beleuchtet.
- Die Entwicklung der Sklavenfrage nach der Unabhängigkeitserklärung
- Die Northwest Ordinance von 1787 als erster Schritt zur Abschaffung der Sklaverei in den Nordstaaten
- Der Einfluss des Louisiana Purchase auf die Westwanderung und die Ausbreitung der Sklaverei
- Die Bedeutung des Missouri Compromise für die politische Balance zwischen Nord- und Südstaaten
- Die Folgen des Kansas-Nebraska Act von 1854 und der Ausbruch von Gewalt ("Bleeding Kansas")
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die historische Problematik der Sklaverei in den Vereinigten Staaten und führt die Hauptakteure und Themen der Hausarbeit ein. Kapitel 2 analysiert die Situation in den Nord- und Südstaaten nach der Unabhängigkeitserklärung. Dabei wird der Fokus auf die Abschaffung der Sklaverei in den Nordstaaten und die Entwicklung der Sklavenhaltergesellschaft im Süden gelegt. Kapitel 3 befasst sich mit dem Louisiana Purchase und seinen Folgen, die die Westwanderung und die Frage der Sklaverei in den neuen Gebieten beeinflussen. Kapitel 4 untersucht den Missouri Compromise und seine Bedeutung für die Aufrechterhaltung des politischen Gleichgewichts zwischen Nord- und Südstaaten. Der Kompromiss von 1850, der sich auf die Aufnahme der Staaten Kalifornien, New Mexico und Utah konzentriert, wird in Kapitel 5 behandelt. Schließlich beleuchtet Kapitel 6 den Kansas-Nebraska Act von 1854, der den Missouri Compromise aufhob und die Spannungen zwischen Nord- und Südstaaten weiter verschärfte.
Schlüsselwörter
Sklaverei, Nordstaaten, Südstaaten, Northwest Ordinance, Louisiana Purchase, Missouri Compromise, Kompromiss von 1850, Kansas-Nebraska Act, Bleeding Kansas, Westwanderung, Unabhängigkeitserklärung, Bürgerkrieg.
- Citar trabajo
- Kerstin Roth (Autor), 2017, Die Behandlung der Sklavenfrage. Von der Northwest Ordninace 1787 zum Kansas-Nabraska Act 1854, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/412987