Die große Frage, die in dieser Arbeit beantwortet werden soll, ist, ob es bestimmte Regeln gibt, die die Verfasser von Texten für die Boulevardpresse befolgen, um ihre Leserschaft zu erreichen. Haben diese Texte ein bestimmtes Muster oder beinhalten sie Strategien, durch deren Einsatz eine prominente Person in einem positiven oder negativen Licht dargestellt werden kann? Gibt es sprachliche Strategien, durch deren Hilfe die Boulevardpresse ein Image vermittelt? Welche Strategien sind das und wie kann man diese beschreiben? Diese Fragen werden im Laufe der Untersuchung beantwortet.
Aus der Fragestellung ergibt sich nun eine Hypothese, die anhand der Untersuchung eines weitreichenden Korpus aus unterschiedlichen Boulevardzeitungen bestätigt werden soll. Diese besagt, dass die bei der deutschen Bevölkerung vorherrschende Meinung über eine prominente Persönlichkeit durch ein Image bestimmt wird, welches die Boulevardpresse bewusst vermittelt. Dies wird erreicht, indem die Boulevardtexte mithilfe bestimmter Strategien verfasst werden, die den Leser beeinflussen und seine Meinung bilden sollen. Diese Strategien zielen vor allem darauf ab, in den Lesern Emotionen zu wecken und damit deren Aufmerksamkeit und Zustimmung zu sichern. Diese Hypothese soll belegt werden, indem ein speziell für diese Arbeit angelegtes Textkorpus linguistisch analysiert wird, der sich konkret aus über 450 Artikeln aus der Boulevardpresse zusammensetzt. Die Artikel haben die Person Bettina Wulff zum Thema und sind zwischen Mai 2010 und Dezember 2012 erschienen, sodass alle Ereignisse von der Wahl Ihres Mannes zum Bundespräsidenten, über ihre Zeit als First Lady, die Buchveröffentlichung bis zur Trennung von Christian Wulff abgedeckt sind.
Inhaltsverzeichnis
- 0. Einleitung
- 1. Zur Begriffsklärung
- 1.1. Forschungsstand zur Boulevardpresse
- 1.2. Das Image
- 1.3. Der Klatsch um prominente Personen
- 2. Das Korpus
- 3. Die Strategie der Emotionalisierung
- 3.1. Emotionsausdrückende und Emotionsbezeichnende Lexeme
- 3.2. Perspektivierung/ emotionale Bewertung
- 3.3. Semantisches Feld Opfer/ Kampf
- 3.4. Semantisches Feld Liebe/ Fürsorge nach MITTELBERG (1967: 28-37)
- 3.5. Skandalisierung
- 4. Familiarisierung
- 4.1. Wir-Verständnis/ direkte Rede
- 4.2. Einblick in privates Familienleben
- 4.3. Berufen auch Autorität nach KLEIN (1994: 4-7)
- 5. Kategorie der Weiblichkeit
- 5.1. Kategorie der Äußerlichkeiten nach STIMNIKER (2008)
- 5.2. Traditionelle Frauenrolle
- 6. Oberschicht vs. Volksnähe
- 6.1. Semantisches Feld Oberschicht
- 6.2. Semantisches Feld Volksnähe/ Die Frau Wulff von nebenan
- 7. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht, wie die Boulevardpresse durch sprachliche Strategien das Image von Bettina Wulff vermittelt. Ziel ist es, die verwendeten Strategien zu identifizieren und zu analysieren, um zu verstehen, wie die öffentliche Meinung beeinflusst wird. Die Arbeit basiert auf einer qualitativen Textanalyse eines Korpus aus Boulevardzeitungen.
- Sprachliche Strategien der Imagevermittlung in der Boulevardpresse
- Analyse des Images von Bettina Wulff im Kontext der Boulevardberichterstattung
- Der Einfluss von Emotionalisierung und Personalisierung auf die Meinungsbildung
- Die Darstellung von Bettina Wulff als "First Lady" und nach ihrem "Fall"
- Die Rolle der Boulevardpresse in der Konstruktion öffentlicher Persönlichkeiten
Zusammenfassung der Kapitel
0. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt Bettina Wulff und ihren Aufstieg und Fall im Kontext des medialen Interesses dar. Sie hebt die Bedeutung der Boulevardpresse für die Imagebildung prominenter Persönlichkeiten hervor und formuliert die Forschungsfrage und Hypothese der Arbeit. Der Fokus liegt auf der Analyse sprachlicher Strategien der Boulevardpresse zur Imagevermittlung.
1. Zur Begriffsklärung: Dieses Kapitel klärt grundlegende Begriffe wie Boulevardpresse, Image und Klatsch, um den Rahmen der Untersuchung zu definieren. Es beleuchtet den Forschungsstand zum Thema und legt den theoretischen Hintergrund der Analyse fest, indem es die relevanten Konzepte für die anschließende Analyse definiert und einordnet.
2. Das Korpus: Hier wird das für die Untersuchung verwendete Korpus aus Boulevardzeitungstexten beschrieben, welches die Grundlage für die qualitative Analyse bildet. Die Auswahlkriterien und die Zusammensetzung des Korpus werden detailliert erläutert, um die methodische Vorgehensweise transparent darzustellen.
3. Die Strategie der Emotionalisierung: Dieses Kapitel analysiert die Strategien der Emotionalisierung, die in den untersuchten Texten verwendet werden. Es werden verschiedene sprachliche Mittel wie emotionsausdrückende und -bezeichnende Lexeme, Perspektivierung und die Verwendung semantischer Felder (Opfer/Kampf, Liebe/Fürsorge) untersucht, um den Einfluss auf die Leser zu beleuchten und wie diese Mittel zur Erzeugung bestimmter Emotionen eingesetzt werden.
4. Familiarisierung: Dieser Abschnitt befasst sich mit der Strategie der Familiarisierung, die durch Techniken wie die Verwendung des "Wir"-Verständnisses, direkter Rede und Einblicke in das private Familienleben erreicht wird. Es wird untersucht, wie diese Strategie zur Vertrautheit und Identifikation des Lesers mit Bettina Wulff beiträgt und welche Wirkung diese Strategie auf die Imagegestaltung hat.
5. Kategorie der Weiblichkeit: Das Kapitel analysiert die Darstellung von Bettina Wulff im Kontext der Kategorie Weiblichkeit. Es untersucht, wie die Boulevardpresse Aspekte des Aussehens und die Zuschreibung traditioneller Frauenrollen verwendet, um ihr Image zu formen. Dabei wird die Relevanz von wissenschaftlichen Theorien zum Thema Weiblichkeit (z.B. Stimniker) in die Analyse eingebunden.
6. Oberschicht vs. Volksnähe: Dieses Kapitel analysiert die gegensätzlichen Bilder, die von Bettina Wulff konstruiert werden: die Zugehörigkeit zur Oberschicht im Gegensatz zur Darstellung als "Frau von nebenan". Es untersucht die sprachlichen Mittel, die zur Konstruktion dieser gegensätzlichen Bilder verwendet werden und wie diese die Gesamtwirkung des konstruierten Images beeinflussen.
Schlüsselwörter
Boulevardpresse, Image, Bettina Wulff, Sprachliche Strategien, Emotionalisierung, Familiarisierung, Weiblichkeit, Oberschicht, Volksnähe, Meinungsbildung, Qualitative Textanalyse.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Analyse der Boulevardberichterstattung über Bettina Wulff
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die sprachlichen Strategien der Boulevardpresse zur Konstruktion des Images von Bettina Wulff. Sie untersucht, wie die Boulevardpresse durch spezifische sprachliche Mittel die öffentliche Meinung beeinflusst.
Welche Methoden werden in dieser Arbeit verwendet?
Die Arbeit basiert auf einer qualitativen Textanalyse eines Korpus aus Boulevardzeitungstexten. Es werden verschiedene sprachliche Mittel und Strategien identifiziert und analysiert, um deren Wirkung auf die Imagegestaltung zu untersuchen.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit konzentriert sich auf die Analyse sprachlicher Strategien der Imagevermittlung, die Untersuchung des Images von Bettina Wulff im Kontext der Boulevardberichterstattung und den Einfluss von Emotionalisierung und Personalisierung auf die Meinungsbildung. Weitere Schwerpunkte sind die Darstellung Bettina Wulffs als "First Lady" und nach ihrem "Fall", sowie die Rolle der Boulevardpresse bei der Konstruktion öffentlicher Persönlichkeiten.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in sieben Kapitel: Einleitung, Begriffsklärung (Boulevardpresse, Image, Klatsch), Beschreibung des Korpus, Analyse der Emotionalisierungsstrategien, Analyse der Familiarisierungsstrategien, Analyse der Kategorie Weiblichkeit und Schlussfolgerungen (Fazit).
Wie wird die Emotionalisierung in der Boulevardberichterstattung analysiert?
Die Analyse der Emotionalisierung untersucht emotionsausdrückende und -bezeichnende Lexeme, Perspektivierungen, emotionale Bewertungen und die Verwendung semantischer Felder wie "Opfer/Kampf" und "Liebe/Fürsorge".
Welche Rolle spielt die Familiarisierung in der Imagegestaltung?
Die Arbeit analysiert, wie die Boulevardpresse durch Techniken wie das "Wir"-Verständnis, direkte Rede und Einblicke in das Privatleben von Bettina Wulff Vertrautheit und Identifikation beim Leser erzeugt und dadurch das Image beeinflusst.
Wie wird die Kategorie Weiblichkeit in der Analyse berücksichtigt?
Die Analyse untersucht, wie die Boulevardpresse Aspekte des Aussehens und traditionelle Frauenrollen verwendet, um das Image von Bettina Wulff zu formen. Dabei werden relevante wissenschaftliche Theorien zum Thema Weiblichkeit einbezogen.
Wie werden die gegensätzlichen Bilder von Bettina Wulff (Oberschicht vs. Volksnähe) analysiert?
Die Arbeit analysiert die sprachlichen Mittel, die zur Konstruktion der gegensätzlichen Bilder von Bettina Wulff (als Angehörige der Oberschicht und als "Frau von nebenan") verwendet werden und wie diese die Gesamtwirkung des konstruierten Images beeinflussen.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Boulevardpresse, Image, Bettina Wulff, Sprachliche Strategien, Emotionalisierung, Familiarisierung, Weiblichkeit, Oberschicht, Volksnähe, Meinungsbildung, Qualitative Textanalyse.
Wo finde ich den vollständigen Text?
Der vollständige Text ist nicht in diesem FAQ enthalten. Dieses FAQ dient lediglich als Zusammenfassung.
- Quote paper
- Natalia Gubergritz (Author), 2013, Sprachliche Strategien zur Imagevermittlung in der Boulevardpresse. Am Beispiel von Bettina Wulff, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/412615