Auch wenn in der Lexikographie bereits frühere Wörterbuchautoren durch ihre Arbeit einen entscheidenden und wichtigen Teil zur Entstehung der heutigen Wörterbücher beigetragen haben, darf die heutige Arbeit an einem Wörterbuch sicherlich nicht unterschätzt werden.
Ein also insgesamt sehr spannendes Thema kann von vielen Seiten und unter vielen Aspekten beleuchtet werden und geht daher weit über den theoretischen „Tellerrand“ der Linguistik hinaus.
Das dieser Arbeit zugrunde liegende Thema ist das große Wörterbuch der Deutschen Sprache in zehn Bänden der Marke Duden.
Der erste Teil dieser Arbeit betrachtet Aspekte, die die Marke ,Duden’ im Allgemeinen betreffen, wie eben die Arbeit der Dudenredaktion und damit verbunden die Frage, nach welchen Kriterien überhaupt Wörter in ein Wörterbuch aufgenommen werden. Im zweiten Teil liegt das Hauptaugenmerk schließlich auf dem GWB, betrachtet also das große Wörterbuch der deutschen Sprache. Hierbei werden nicht nur Inhalt und Aufbau zu wichtigen Aspekten zählen, sondern auch neben einer Betrachtung der im Seminar festgelegten Beispielartikel auch ein Vergleich der drei bisherigen Auflagen des GWB.
Inhaltsverzeichnis
I Vorwort
II Die Marke ,Duden’
2.1 Entwicklung des Dudens zur Marke
2.2 Die Arbeit der Dudenredaktion
2.3 Der Weg eines Wortes ins Wörterbuch
III Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
3.1 Inhalt und Aufbau
3.2 Die Beispielartikel Arbeit, Bildung und Gott
3.3 Die drei Auflagen des GWB
3.4 Vergleich der drei Auflagen
3.5 Ausblick: Kritik am Duden und GWB
IV Literaturverzeichnis
4.1 Quellen
4.2 Darstellungen
I Vorwort
Auch wenn in der Lexikographie bereits frühere Wörterbuchautoren durch ihre Arbeit einen entscheidenden und wichtigen Teil zur Entstehung der heutigen Wörterbücher beigetragen haben, darf die heutige Arbeit an einem Wörterbuch sicherlich nicht unterschätzt werden.
Ein also insgesamt sehr spannendes Thema kann von vielen Seiten und unter vielen Aspekten beleuchtet werden und geht daher weit über den theoretischen „Tellerrand“ der Linguistik hinaus.
Das dieser Arbeit zugrunde liegende Thema ist das große Wörterbuch der Deutschen Sprache in zehn Bänden der Marke Duden.
Der erste Teil dieser Arbeit betrachtet Aspekte, die die Marke ,Duden’ im Allgemeinen betreffen, wie eben die Arbeit der Dudenredaktion und damit verbunden die Frage, nach welchen Kriterien überhaupt Wörter in ein Wörterbuch aufgenommen werden. Im zweiten Teil liegt das Hauptaugenmerk schließlich auf dem GWB, betrachtet also das große Wörterbuch der deutschen Sprache. Hierbei werden nicht nur Inhalt und Aufbau zu wichtigen Aspekten zählen, sondern auch neben einer Betrachtung der im Seminar festgelegten Beispielartikel auch ein Vergleich der drei bisherigen Auflagen des GWB.
Vorab möchte ich noch erwähnen, dass die Suche nach geeigneter Literatur zu diesem Thema beschwerlich war. Die Dürftigkeit des Literaturverzeichnisse spricht daher für sich und wir mir hoffentlich nicht zum frühen Verhängnis werden.
II Die Marke ,Duden’
2.1 Entwicklung des Dudens zur Marke
Die Geschichte des Dudens (und damit auch seine Entwicklung zur Marke) beginnt im Jahre 1880[1]. In diesem Jahr veröffentlicht Konrad Duden sein „vollständiges orthographisches Wörterbuch der Deutschen Sprache“ dem die preußische Schulorthographie zugrunde liegt. Nachdem im Jahre 1901 die zweite Orthographische Konferenz abgehalten worden war, erscheint im folgenden Jahr bereits die 7. Auflage des Dudens nach den neuen Rechtsschreibregeln. Im folgenden Jahr schließlich entsteht die damals noch nicht so benannte Dudenredaktion. Sie wird Konrad Duden vom Verlag zur Seite gestellt, um das aufwendige, von den Buchdruckervereinen der deutschsprachigen Länder geforderte Spezialwörterbuch , den sogenannten Buchdruckerduden, in Angriff zu nehmen. In der 9. Auflage des „vollständigen orthographischen Wörterbuchs der deutschen Sprache“ findet eine Verschmelzung des orthographischen Wörterbuches mit dem Buchdruckerduden statt, was zu einem starken Anschwellen der Einträge führte.
In der Zeit des Nationalsozialismus wurde der Duden, wie sollte es auch anders sein, zu Propagandazwecken missbraucht, weshalb eine rasche Überarbeitung des Dudens nach dem zweiten Weltkrieg angestrebt wurde, in der sich die Entnazifizierung niederschlägt. So erscheint also im Jahre 1947 die 13. Auflage des Dudens, die gemeinhin als die letzte gesamtdeutsche Ausgabe gilt.
Mit der Teilung Deutschlands in Ost und West unter den Aliierten in der Nachkriegszeit gibt es fortan zwei Ausgaben des Duden: den West-Duden mit Sitz in Mannheim und den Ost-Duden mit Sitz Leipzig. Die Aufspaltung des Dudens in zwei voneinander unabhängige Wörterbücher wird von beiden Redaktionen wechselseitig tabuisiert. 1976 entsteht „ das große Wörterbuch der deutschen Sprache“ unter Günther Drosdowski, das in dieser Arbeit einen großen Platz einnehmen wird.
Mit dem Fall der Mauer im Jahre 1990, fällt auch der Alleinvertretungsanspruch beider Dudenredaktionen: das Leipzigerrektorat und die Mannheimer Dudenredaktion treffen sich, um eine Gesamtdeutsche Ausgabe vorzubereiten. Diese 20. Auflage des Dudens erscheint im folgenden Jahr in zwölf Bänden.
Die nächsten Jahre sind nun letztlich bestimmt von der Diskussion und Beschließung der Rechtsschreibreform, die bekanntlich 1998 in Kraft getreten ist. Selbstverständlich hat der Duden den Anspruch, die neuen Regeln schnellstmöglich umzusetzen um nichts an Aktualität einzubüßen, weshalb rasch alle Wörterbücher einer Überarbeitung unterzogen werden.
Die Entwicklung des Dudens zur Marke hängt eng mit seiner privilegierten Stellung zusammen. Bereits nach dem Tod Konrad Dudens im Jahre 1911 wurde die Autorität seiner Person auf sein Werk zu übertragen versucht. So erreichte der Verlag, dass die Käufer ihr Vertrauen, das sie auf den bereits bekannten Duden setzen, auch auf andere Werke übertrugen.
Als dann auch noch im Jahre 1955 der Duden vom Kultusministerium für „maßgeblich in allen Zweifelsfällen“ befunden wurde, wurde die Kompetenz des Dudens auch von staatlicher Seite unterstrichen, was zu Folge hatte, dass seine Popularität auch innerhalb der Bevölkerung maßgeblich gesteigert wurde. In Zweifelsfällen wurde also die Auslegung des Dudens pauschal für richtig erklärt und so hatte der Duden bis zu Rechtsschreibeform von 1996 den ‚staatlichen Auftrag’ , für eine einheitliche Rechtsschreibung zu sorgen.
Der Duden hatte also letztlich eine Monopolstellung, die schließlich zur Ausschaltung der Regeln der Marktwirtschaft im Wörterbuchsektor führte.
2.2 Die Arbeit der Dudenredaktion
Wie bereits erwähnt, wird die Geburtsstunde der Dudenredaktion auf das Jahr 1903 festgesetzt. Sie übernahm nach dem Tod Konrad Dudens die Verantwortung für das Wörterbuch und erweiterte systematisch das Verlagsprogramm, was zur Folge hatte, dass die Werke der Dudenredaktion neben dem grimm’schen Wörterbuch zur bedeutendsten Sprachdokumentation des Deutschen zählen.
Die Dudenredaktion arbeitet mit einer Reihe von Ausschüssen, Arbeitsstellen und Institutionen zusammen[2], die sich allesamt mit der deutschen Gegenwartssprache beschäftigen.
Hierzu zählen beispielsweise das Institut für Deutsche Sprache in Mannheim, die Gesellschaft für Deutsche Sprache in Wiesbaden oder auch das Institut für Normung in Berlin.
Grundlage für die Entscheidung über die Aufnahme eines Wortes ins Wörterbuch bildet die Beobachtung der Sprachentwicklung, die zur Aufgabe der Redaktion gehört.
Die Sprachbeobachtungen finden in unterschiedlicher Weise statt:
So gibt es neben der traditionellen Methode der Exzerption, bei der externe Mitarbeiter verschiedene Sorten schriftlicher Texte auswerten und so neue Worte, Wortbedeutungen und grammatische Phänomene ermitteln, auch noch elektronische Textsammlungen, die die Methode der Exzerption ergänzen. Hier kann die Redaktion in unterschiedlichen Datenbanken die Existenz eines Wortes überprüfen und belegen. Die Ergebnisse lassen zunächst Rückschlüsse über die Verwendungshäufigkeit eine Wortes zu, die als nahezu wichtigstes Kriterium für die Aufnahme eines Wortes ins Wörterbuch gilt.
Neben der Exzerption und der Nutzung elektronischer Textkorpora spielt auch die telefonische Sprachberatung eine große Rolle. Die Sprachberatung stellt quasi die Verbindung von Volk und den Wörterbuchmachern der Dudenredaktion dar, indem sie sich sämtlicher Probleme der deutschen Sprache annimmt und so einen Einblick in die Schwierigkeiten aller Sprachteilhaber erhält.
Die Sprachberatungsstelle informiert schließlich die Dudenredaktion über die in der Bevölkerung verbreiteten Schwierigkeiten und arbeitet so eng mit der Dudenredaktion zusammen.
Alle Ergebnisse werden in der Sprachkartei archiviert, die seit einigen Jahren auch als elektronische Datenbank existiert. Vorher war die Sprachkartei eine Belegsammlung auf Karteikarten, die mit rund drei Millionen Belegen viele Regalmeter umfasste.
2.3 Der Weg eines Wortes ins Wörterbuch
Zunächst besteht jedes Wörterbuch aus einem Kern- oder Standardwortschatz, der auf jeden Fall in ein Wörterbuch eingehen muss. Zur Auswahl dieser Wörter, die letztlich wohl den größten Teil eines jeden Wörterbuches ausmachen, haben bereits frühere Lexikographen beigetragen.
[...]
[1] Vgl. im Folgenden: Lasselsberger, Anna Maria: Die Kodifizierung der Orthographie im Rechtschreibwörterbuch. Tübingen 2000.S.43-48.
[2] Vgl. im Folgenden: www.duden.de
- Quote paper
- Steffi Rothmund (Author), 2003, Der Duden, das große Wörterbuch der deutschen Sprache. Entstehung und Konzept, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/41239
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