In dieser Arbeit werden zunächst die Begriffe Erziehung, Protopädie und Pädeutik näher bestimmt, um diese, nach einer Fallbeschreibung von Victor von Aveyron, darauf anzuwenden. Ziel ist es, aus der Perspektive Wolfgang Sünkels zu überprüfen, ob wirklich Erziehung beziehungsweise Vermittlungs-Aneignungs-Vorgänge während seiner Isolation auf protopädischer Ebene stattgefunden haben. In einer abschließenden Betrachtung werden dann gewonnene Erkenntnisse der Vermittlungs-Aneignungs-Vorgänge zwischen Mensch und Tier herangezogen, welche weiterführend auf protopädische Erziehungsvorgänge bei Tieren untereinander bezogen werden.
Inhaltsverzeichnis
- Hinführung
- Begriffsbestimmungen
- Erziehung
- Protopädie und Pädeutik
- Der Fall Victor von Aveyron
- Betrachtung der Fallbeispiele aus Sicht von Wolfgang Sünkel
- Verhalten
- Sprache
- Quellenkritisches Resümee und Forschungsausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese wissenschaftliche Arbeit befasst sich mit der Frage, ob im Fall von Victor von Aveyron von Erziehung im Sinne der Protopädie gesprochen werden kann. Anhand einer Fallbeschreibung von Victor von Aveyron werden die Begriffe Erziehung, Protopädie und Pädeutik aus der Perspektive Wolfgang Sünkels betrachtet, um die Frage nach Erziehungs- beziehungsweise Vermittlungs-Aneignungs-Vorgängen während seiner Isolation auf protopädischer Ebene zu untersuchen.
- Definition der Begriffe Erziehung, Protopädie und Pädeutik
- Analyse der Fallbeschreibung von Victor von Aveyron
- Bewertung der Erziehungs- beziehungsweise Vermittlungs-Aneignungs-Vorgänge aus der Sicht von Wolfgang Sünkel
- Auswertung der Erkenntnisse und Schlussfolgerungen bezüglich protopädischer Erziehungsvorgänge
Zusammenfassung der Kapitel
Hinführung
Die Einleitung führt in das Thema der wilden Kinder und die Problematik der Erziehung in extremen Fällen kindlicher Isolation ein. Sie stellt die Frage, ob in solchen Situationen überhaupt von Erziehung gesprochen werden kann und beleuchtet den Fundus an Berichten über wilde Kinder, wie beispielsweise den Fall von Romulus und Remus.
Begriffsbestimmungen
Dieses Kapitel legt die Definitionen der Begriffe "Erziehung", "Protopädie" und "Pädeutik" dar, um ein gemeinsames Verständnis für die spätere Analyse zu gewährleisten. Die Definition von "Erziehung" wird aus allgemeiner Perspektive sowie anhand des Verständnisses von Sünkel beleuchtet, der Erziehung als vermittelnde Aneignung von nicht-genetischen Tätigkeitsdispositionen versteht. Die Unterkapitel "Protopädie und Pädeutik" erläutern die beiden von Sünkel geprägten Begriffe als Substitution für intentional und funktional und definieren die jeweiligen Erziehungsstrukturen.
Der Fall Victor von Aveyron
Dieser Abschnitt behandelt den Fall von Victor von Aveyron als Beispiel für ein wildes Kind. Es wird die Einstellung zu wilden Kindern im 18. Jahrhundert, geprägt durch Carl von Linné, vorgestellt und die Notwendigkeit eines kritischen Umgangs mit Überlieferungen betont. Die Wahl von Victor von Aveyron als Fallbeispiel wird begründet, da es sich mit Sicherheit um einen „echten“ wilden Menschen handelt, der mehrere Jahre wiederholt in Wäldern gesehen wurde.
Betrachtung der Fallbeispiele aus Sicht von Wolfgang Sünkel
Dieses Kapitel analysiert das Verhalten und die Sprache von Victor von Aveyron aus der Perspektive von Wolfgang Sünkel. Die gewonnenen Erkenntnisse werden daraufhin auf die Frage nach protopädischen Erziehungsvorgängen bei Victor von Aveyron angewendet.
Schlüsselwörter
Diese Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Erziehung, Protopädie, Pädeutik, wilde Kinder, Fallbeispiele, Vermittlungs-Aneignungs-Vorgänge, Isolation, anthropologische Voraussetzungen, Sozialität, Kulturalität, Mortalität, Victor von Aveyron, Wolfgang Sünkel.
- Quote paper
- Frederik Thomas Dötzer (Author), 2017, Kann bei Victor von Aveyron von Erziehung im Sinne der Protopädie gesprochen werden?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/411966