Mit Spannung erwartete die Öffentlichkeit den ersten Tag des „Jahrhundertprozesses“ am 6. Mai 2013 in München. Vor Gericht steht die 38-Jährige Beate Zschäpe, die das einzige weibliche Mitglied der Terrorzelle „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU) war. Beschuldigt wird die Angeklagte der Mittäterinnenschaft an zehn Morden, zwei Sprengstoffanschlägen, eine Brandstiftung mit versuchter Tötung und der Beihilfe zu 15 Raubüberfällen. Schon durch die Verschiebung des Prozessauftaktes auf den 6. Mai 2013, ausgelöst durch die Kritik am Akkreditierungsverfahren der ausländischen Journalisten, wurde die Brisanz am „Fall Beate Zschäpe“ deutlich. In dieser Arbeit soll die besondere Rolle von Beate Zschäpe in den überregionalen Wochen- und Tageszeitungen herausgearbeitet und analysiert werden. Durch die erhöhte mediale Berichterstattung über den Fall und die Person Zschäpe, stellen sich die Fragen mit welchen diskursiven und stilistischen Mitteln wird Beate Zschäpe neben Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt dargestellt und welche Bilder stellen die Medien her? Welche Geschlechterbilder werden hierbei aufgegriffen und inwieweit lassen sich diese differenzieren? Zudem soll die Frage geklärt werden, ob die Medien sich von den vorherrschenden Geschlechter-Diskursen leiten lassen und immer noch ein Klischeebehaftetes Bild von rechten und kriminellen Frauen wiederspiegeln oder hat sich diese Sichtweise geändert? Im ersten Teil dieser Arbeit soll auf die verschiedenen Geschlechterideologien in der rechten Szene eingegangen werden. Die hier erläuterten Geschlechterbilder, wurden von der Soziologin und Rechtsextremismus-Expertin Renate Bitzan entwickelt. Es kristallisieren sich das polare und das egalitäre Geschlechterverhältnis heraus, die sich in ein traditionell-bürgerliches und ein modern-bürgerliches Modell differenzieren lassen. Um ein Grundwissen über die Zwickauer Terrorzelle zu bekommen, wird folgend zusammenfassend erläutert, wie diese entstand und welche Taten sie beging. Mit dem Suizid von Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt am 4. November 2011 und der Brandstiftung in der gemeinsamen Wohnung, die Beate Zschäpe am gleichen Tag beging, offenbarte sich der Hintergrund der rechtsextremistischen Taten, die bislang nur als „Döner- Morde“ bekannt waren. Nach einem Banküberfall konnte die Polizei den Aufenthaltsort von Mundlos und Böhnhardt ausfindig machen.
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
1. Einleitung
2. Geschlechterideologien in der rechten Szene
2.1. Rechtsextremismus
2.2. Einführung in den Forschungsstand
2.3. Polares Geschlechtermodell
2.4. Egalitäres Geschlechtermodell
3. Zwischenfazit
4. Die Darstellung krimineller Frauen in den Medien
5. Methode
5.1. Wissenssoziologische Diskursanalyse
5.2. Diskursbegriff
6. Empirische Untersuchungen
6.1. Planung und Durchführung der Erhebung
6.1.1. Das Material
6.1.1.2. Vorstellung der analysierten Zeitungen
6.1.2. Der Zeitraum
6.1.3. Theoretische Verallgemeinerung am Einzelfall
6.2. Vorgehensweise zur Analyse
6.2.1. Das Prinzip der Sequenzialität
6.2.2. Diskursstränge
7. Analyse
7.1. Analyse Online-Ausgabe BILD, Artikel: Beate Zschäpe, die gefährliche Mitläuferin.
7.2. Analyse Zeit Online, Dossier: Beate, die braune Witwe
7.3. Analyse Online-Ausgabe taz, Kommentar: Der vielsagende Auftritt der Beate Z
7.4. Analyse Print-Ausgabe Die Welt, Kommentar: Zschäpes Auftritt
8. Erstellung der Gesamtanalyse
9. Fazit
10. Literaturverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an: Bitzan, Renate (2008): http://www.fes-gegen-rechtsextremismus.de/pdf_08/080123_bitzan.pdf (eingesehen am: 29.8.2013).
1. Einleitung
Mit Spannung erwartete die Öffentlichkeit den ersten Tag des ÄJahrhundertprozesses“1 am 6. Mai 2013 in München. Vor Gericht steht die 38-Jährige Beate Zschäpe, die das einzige weibliche Mitglied der Terrorzelle ÄNationalsozialistischer Untergrund“ (NSU) war. Beschuldigt wird die Angeklagte der Mittäterinnenschaft an zehn Morden, zwei Sprengstoffanschlägen, eine Brandstiftung mit versuchter Tötung und der Beihilfe zu 15 Raubüberfällen.2 Schon durch die Verschiebung des Prozessauftaktes auf den 6. Mai 2013, ausgelöst durch die Kritik am Akkreditierungsverfahren der ausländischen Journalisten, wurde die Brisanz am ÄFall Beate Zschäpe“ deutlich.
In dieser Arbeit soll die besondere Rolle von Beate Zschäpe in den überregionalen Wochenund Tageszeitungen herausgearbeitet und analysiert werden. Durch die erhöhte mediale Berichterstattung über den Fall und die Person Zschäpe, stellen sich die Fragen mit welchen diskursiven und stilistischen Mitteln wird Beate Zschäpe neben Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt dargestellt und welche Bilder stellen die Medien her? Welche Geschlechterbilder werden hierbei aufgegriffen und inwieweit lassen sich diese differenzieren? Zudem soll die Frage geklärt werden, ob die Medien sich von den vorherrschenden Geschlechter-Diskursen leiten lassen und immer noch ein Klischeebehaftetes Bild von rechten und kriminellen Frauen wiederspiegeln oder hat sich diese Sichtweise geändert?
Im ersten Teil dieser Arbeit soll auf die verschiedenen Geschlechterideologien in der rechten Szene eingegangen werden. Die hier erläuterten Geschlechterbilder, wurden von der Soziologin und Rechtsextremismus-Expertin Renate Bitzan entwickelt. Es kristallisieren sich das polare und das egalitäre Geschlechterverhältnis heraus, die sich in ein traditionell-bürgerliches und ein modern-bürgerliches Modell differenzieren lassen.
Um ein Grundwissen über die Zwickauer Terrorzelle zu bekommen, wird folgend zusammenfassend erläutert, wie diese entstand und welche Taten sie beging.
Mit dem Suizid von Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt am 4. November 2011 und der Brandstiftung in der gemeinsamen Wohnung, die Beate Zschäpe am gleichen Tag beging, offenbarte sich der Hintergrund der rechtsextremistischen Taten, die bislang nur als ÄDöner-
Morde“3 bekannt waren.4 Nach einem Banküberfall konnte die Polizei den Aufenthaltsort von Mundlos und Böhnhardt ausfindig machen. Die Täter zündeten das Wohnmobil, in dem sie sich aufhielten, an und richteten sich selbst. In den Überresten der Wohnung und des ausgebrannten Wohnmobils fanden sich die Tatwaffen der zehn Morde, die der NSU begangen haben soll, sowie weitere Indizien, die die Gruppe als den Nationalsozialistischen Untergrund auswiesen.5 13 Jahre konnte das Trio unbehelligt im Untergrund leben, morden, Anschläge verüben, Banken ausrauben und währenddessen ein ‚ganz normales‘ Leben führen.6
Das Trio bestand aus Beate Zschäpe, Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt. Zschäpe am 2. Januar 1975 in Jena geboren, lernte den zwei Jahre älteren Uwe Mundlos kurz nach der Wende 1990 im Jugendtreff ÄWinzerclub“ in Jena kennen. Die beiden wurden ein Paar und verlobten sich noch im selben Jahr. Mundlos, Sohn eines Akademikers, fing schon früh an, seine braune Gesinnung nach außen zu zeigen. Auch Beate Zschäpe ließ sich von ihm beeinflussen und bewegte sich politisch an den rechten Rand. Ende 1992 freundete sich Mundlos mit dem vier Jahre jüngeren Uwe Böhnhardt an. Böhnhardt kam aus einer soliden Mittelschichtfamilie und begann in seiner Jugend, kriminelle Taten unterschiedlichster Art zu verüben und als Neonazi aufzutreten. Zusammen politisierte und radikalisierte sich das Trio. Zeitgleich mit dem Beginn der Freundschaft zwischen den dreien, kam es Anfang der 90er zu mehreren xenophoben Ausschreitungen in Deutschland. In Hoyerswerda, Rostock-Lichtenhagen und Mölln eskalierten die Geschehnisse und gingen als Beispiele einer rechtsextremistischen Gewaltwelle in die Geschichte Deutschlands ein. Nur wenige Jahre nach den gewalttätigen Anschlägen, wurde Uwe Mundlos am 1. April 1994 zur Bundeswehr eingezogen. Beate Zschäpe und Uwe Böhnhardt wurden daraufhin ein Paar. Dass aus dieser ungewöhnlichen Konstellation ein festes Trio entstehen konnte, das viele Jahre auf engem Raum und im Untergrund lebte, wirft viele Fragen auf.7 Insbesondere ist die Rolle, die Beate Zschäpe in diesem ‚Dreiergespann‘ einnimmt unklar. Um den Umgang von kriminellen Frauen im Allgemeinen in der medialen Berichterstattung analysieren und damit eine Verbindung zu der Art der Darstellung von Beate Zschäpe ziehen zu können, soll im vierten Kapitel ein Überblick über die Darstellung von Frauen im kriminellen und rechtsradikalen Milieu in den Medien gegeben werden.
Auf dieser theoretischen Grundlage aufbauend, beschäftigt sich der Hauptteil dieser Arbeit mit der Diskursanalyse von vier Artikeln aus verschiedenen überregionalen Tages- und Wochenzeitungen. Der Datenkorpus wurde aus ca. 360 gesichteten Artikeln ausgewählt. Die Diskursanalyse ist angelehnt an die Diskursforschung von Reiner Keller. Es wird der Frage nachgegangen, ob sich die medial dargestellte Person Beate Zschäpe in Rollenbilder eingrenzen lässt, oder ob diese innerhalb der Berichterstattung verwischen, beziehungsweise ob in den Medien bestimmte stereotype Geschlechterbilder im Fall Beate Zschäpe aufgeworfen werden.8 Eine Diskursanalyse erscheint sinnvoll bei diesem Themenspektrum, da durch diese Vorgehensweise die mediale Berichterstattung kritisch betrachtet und eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der Darstellungsweise von Beate Zschäpe stattfinden kann.
Auf den ersten Blick erscheint die Berichterstattung über Beate Zschäpe ambivalent. Teils hat es den Anschein als würde sie die Rolle des ‚Heimchen am Herd‘9 einnehmen, die kochte, sich um die Wäsche kümmerte und sich gerne zu den Nachbarn gesellte.10 Auf der anderen Seite wird sie, ohne das Gerichtsurteil abzuwarten, als Drahtzieherin präsentiert, die sich um die Finanzen kümmerte oder logistische und organisatorische Aufgaben übernommen hat.11 Doch entspricht dies der realen Berichterstattung über Beate Zschäpe? Lassen sich Geschlechterbilder aus der rechten Szene innerhalb der Medien wiederfinden?
2. Geschlechterideologien in der rechten Szene
In der Gesellschaft herrscht immer noch das Klischee des typisch radikalen und vor allem männlichen Neonazis vor: Springerstiefel, Glatze und Bomberjacke. Die Frauen werden als Mitläuferinnen oder Anhängsel wahrgenommen, doch oftmals bleiben sie unsichtbar, da besonders den Neonazistinnen immer noch zu wenig Beachtung bei der wissenschaftlichen und medialen Analyse, in der Gesellschaft und der Politik geschenkt wird. Inzwischen gibt es sehr viele Rechtsextremistinnen, die nicht nur die Freundin eines Kameraden sein möchten, sondern auf der Straße für die ‚nationale Sache‘ kämpfen und an vorderster Front anerkannt werden möchten.12 Der Zusammenhang zwischen Frauen und Neonazismus wird im Besonderen von den Medien selten hergestellt.13
Das weibliche Geschlecht wird grundsätzlich immer noch als das friedfertigere Geschlecht betrachtet. Dass Frauen kriminell werden, einer xenophoben Ideologie folgen und zudem vor Gewalttätigkeit nicht zurückschrecken, ist schwer vereinbar mit den gesellschaftlichen Vorstellungen.14
Innerhalb der rechten Szene hat sich ein Wandel bezüglich der Geschlechterbilder und im Besonderen der Rolle der Frau vollzogen.15 Renate Bitzan, Journalistin und Soziologin, erkennt, dass Äinnerhalb des rechtsextremen Spektrums kein homogenes Frauenbild“16 mehr vorherrscht.
Es hat den Anschein, als würden die rechten Frauen teils fest in der Öffentlichkeit stehen und sich dem nationalen Kampf auf der Straße stellen, wodurch sie sich von dem Frauenbild der nationalsozialistischen Zeit des dritten Reichs lösen. Doch hat sich die Rolle der Neonazistinnen tatsächlich in diese Richtung gewandelt? Gibt es ein moderneres Bild der Frau im Rechtsextremismus?
Um die Entwicklung der Frauenrolle im Rechtsextremismus aufzuzeigen, sollen zunächst grundlegende Begriffe geklärt werden, um daran anschließend auf den Forschungsstand einzugehen. Des Weiteren werden zwei Geschlechterbilder der rechten Szene, das polare und das egalitäre, erläutert.
2.1. Rechtsextremismus
Durch die Taten des NSU sind die Öffentlichkeit, die Medien und die Politik wieder verstärkt auf den Rechtsextremismus in Deutschland aufmerksam geworden. Um zu klären, wie der Begriff Rechtsextremismus in dieser Arbeit verwendet wird, soll im Folgenden eine kurze Begriffserklärung vorgenommen werden.
Rechtsextremismus ist eine Form des politischen Extremismus und ist als Begriff in die Alltagssprache aufgenommen worden. Frei übersetzt bedeutet der Begriff Extremismus Ääußerst“, Äam äußersten Rand“ und stammt aus dem Lateinischen.17 Rechtsextremismus löst den veralteten Begriff des Rechtsradikalismus ab und ist meist negativ konnotiert.18 Längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen, gilt Rechtsextremismus schon lange nicht mehr als ein Randphänomen und hat sich somit losgelöst von seiner ursprünglichen Bedeutung.19
Obwohl der Begriff des Rechtsextremismus inzwischen verbreitet in der Politik und der Gesellschaft benutzt wird, gibt es noch keine einheitliche Definition.20 Extremismus wird in dieser Arbeit zunächst nach den Politikwissenschaftlern Uwe Backes und Eckhard Jesse als ein Abgrenzungsbegriff definiert:
Ä[…] als Sammelbezeichnung für unterschiedliche politische Gesinnungen und Bestrebungen […], die sich in der Ablehnung des demokratischen Verfassungsstaates und seiner fundamentalen Werte und Spielregeln einig wissen […].“21
Darauf aufbauend wird die Definition des Rechtsextremismus durch die ÄIdeologie der Ungleichheit“22 des Erziehungswissenschaftlers Wilhelm Heitmeyer erweitert, der diesen Begriff in zwei Dimensionen aufspaltet:
ÄDie erste ist personen- bzw. gruppierungsbezogen und auf Abwertung, also Ungleichwertigkeit ausgerichtet. […]. Die zweite Dimension ist lebenslagenbezogen und zielt auf Abgrenzungsforderungen in Form von sozialer, ökonomischer, kultureller, rechtlicher, politischer Ungleichbehandlung von Fremden und ÄAnderen“ ab.“23
Es wird deutlich, welchen Facettenreichtum Rechtsextremismus umfasst und in welchen verschiedenen Formen und Gesinnungen er sich ausdrücken kann. Rechtsextreme Einstellungen können zum Beispiel sein:
Ä[…] übersteigerter Nationalismus, Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus, ein autoritär- konservatives, hierarchisches Familien- und Gesellschaftsbild und die Ablehnung der Demokratie.“24
Auf dem Begriff des Rechtextremismus aufbauend, kann der Terrorismus als eine weitere Variante des politischen Extremismus genannt werden. Dieser setzt sich aus der Anwendung von geplanter Gewalt gegenüber dem Staatsapparat und dessen Repräsentanten zusammen. Ziel ist es, dem Staat Schaden zuzufügen und ihn nachhaltig zu verletzen.25 Eine terroristische Organisation setzt sich aus mindestens drei Personen zusammen und wird aufgrund ihrer politischen Motivation entweder dem rechten oder auch linken Milieu zugeordnet.26 Der NSU kann auf dieser Definition aufbauend, als rechtsterroristische Organisation beschrieben werden und wird als solche strafrechtlich verfolgt. In Folge der medialen Berichterstattung wurde das Trio unter anderem von den Journalisten und Autoren Toralf Staud und Johannes Radke als Ädie wohl bestorganisiertesten Rechtsterroristen in der bundesdeutschen Geschichte“ beschrieben27. Dabei übertraf der NSU mit seinen gewalttätigen Anschlägen und Morden, bisherige rechtsterroristische Organisationen die in der Bundesrepublik agierten.
Der NSU entsprang aus der Szene des Thüringer Heimatschutzes (THS), der sich Mitte der 90er Jahre formierte und als eine der gefährlichsten und größten Neonazikameradschaften in Deutschland galt.28 Die Anfänge des modernen Rechtsterrorismus lassen sich Ende des Zweiten Weltkrieges verordnen. Verschiedenste rechtsterroristische Organisationen und Gruppen versuchten seit diesem Zeitpunkt den Staat zu verletzen und ihre rechte Ideologie zu verbreiten.29 Terrorgruppen, wie die Wehrsportgruppe Hoffmann (WSG), entstanden in den 70er Jahren und formierten sich nach deren Verbot als kleinere Gruppierungen oder Einzeltäter.30 Die Oktoberfestanschläge im Jahre 1980 waren der Höhepunkt des bisherigen Rechtsterrorismus. 13 Menschen starben und 200 Oktoberfestbesucher wurden schwer verletzt.
Der Terrorist Gundolf Köhler, Mitglied der Wehrsportgruppe Hoffmann, kam bei dem von ihm verübten Attentat ums Leben.31 Nach der Wende entlud sich eine Äbeispielslose rechtsextreme Gewaltwelle“32 über das wiedervereinte Deutschland. Viele Opfer der rechtsextremistischen Gewalt wurden von den staatlichen Behörden nicht als diese angesehen, da sich die Definition von Terrorismus nicht auf die konkreten Fälle anwenden ließ.33 Auch die Erinnerung an die Rote Armee Fraktion (RAF), die in den 70er Jahren ganz Deutschland mit ihren terroristischen Aktionen fest im Griff gehabt hatte34, erschwerte eine Anerkennung der rechten Gewalt durch die Behörden und die Berichterstattung der Medien.35 Bei einem Vergleich der beiden Terrorgruppen NSU und der RAF fällt vorrangig die hohe Anzahl weiblicher Terroristinnen auf, die ausschlaggebend in der linken Gruppierung aktiv waren. Anders als bei den bisher bekannten rechtsterroristischen Gruppierungen, die sich hauptsächlich aus Männern zusammensetzten, kann durch das weibliche NSU-Mitglied Beate Zschäpe eine Gemeinsamkeit zu dem bisher einzigartigen Linksterrorismus der RAF gezogen werden.
2.2. Einführung in den Forschungsstand
Im weiteren Verlauf wird nun auf die Entstehung der Kenntnisnahme von Frauen in der rechten Szene und ihrer Mittäterinnenschaft in der bisherigen Forschung eingegangen.
Durch die Fragen nach der Mittäterinnenschaft von Frauen im Rechtsextremismus wurde Ende der 80er Jahre das Forschungsfeld ausgeweitet, wobei eine Loslösung von der bisher vorherrschenden Opferperspektive stattfand. Daraufhin wurden die damaligen Einstellungen und Orientierungen von Frauen im Rechtsextremismus betrachtet. Die wissenschaftliche Konzentration auf den allgemeinen Rückgang der Gleichberechtigung innerhalb der Geschlechterverhältnisse im NS-Regime sollte in der neuen Forschung um die Frage erweitert werden, inwieweit Frauen diesen Rückgang im nationalsozialistischen System des Dritten Reiches selbst herbeigeführt oder unterstützt hatten.36
Das noch häufig vorherrschende Bild der Frau als friedfertiges Geschlecht, das innerhalb des Nationalsozialismus der 30er und 40er Jahre ÄOpfer der politischen Situation“37 geworden war, sollte durch den Diskurs der Mittäterinnenschaft einer kritischen Betrachtung unterzogen werden. Die Untersuchung von rassistischen und faschistischen Einstellungen bei Frauen, die bis zu diesem Zeitpunkt unvereinbar mit der klassischen Einstellung in der wissenschaftlichen Forschung waren, entwickelte sich zu einer breiten Debatte in der Rechtsextremismus- Forschung.38 Aufgrund des Anstiegs rechtsextremer Gewalttaten und der Mitgliederzahlen in rechtsextremen Parteien Anfang der 90er Jahre, versuchten WissenschaftlerInnen, basierend auf einem breiteren Politikverständnis, Orientierungen und Motive von Frauen im rechten Milieu nachzuvollziehen. Hierfür wurde die Jugendforschung näher in Betracht gezogen und WissenschaftlerInnen beschäftigten sich im Besonderen mit den Einstellungen und Motiven von Mädchen und jungen Frauen in der rechten Szene.39 Aus den Untersuchungen konnte geschlossen werden, dass Frauen auf verschiedenen Ebenen und Weisen rechtsextreme Grundgedanken haben und nach diesen handeln.40
Die Soziologin und Rechtsextremismus-Expertin Renate Bitzan versucht den Wandel der Frau in der rechten Szene theoretisch zu strukturieren und entwickelt ein egalitäres und polares Geschlechtermodell. Folgend werden diese zwei Modelle erläutert.
2.3. Polares Geschlechtermodell
Das Modell einer Geschlechterpolarität ist dem traditionellen Bild der Frau zuzuordnen. Ihre Aufgaben liegen klar bei Mutterschaft, Familie und Haushalt. Sie wird als häusliche, zarte Person dargestellt, die der Mann beschützen soll. Somit wird sie als Ergänzung zum Mann angesehen, der in der öffentlichen Sphäre agieren kann, während die Frau dem privaten Bereich zugeordnet ist.41 Diese Darstellung der Frau und ihrer Aufgaben lässt sich vor allem in der
Ideologie der nationalsozialistischen Zeit wiederfinden42, ebenso wie die Hervorhebung der Familie und deren Bedeutung für die ÄVolksgemeinschaft“43. Der Begriff Volksgemeinschaft ist ein schwer gewichteter und in der rechten Ideologie stark verankerter Ausdruck, der einen großen Bezug zur NS-Zeit aufweist und häufig genutzt wird. Insbesondere geht es hierbei darum, dass die Bedürfnisse der Kameradschaft im Vordergrund stehen und das Individuum sich für diese aufopfert.44 Auch heute noch rufen rechte Akteurinnen wie die der radikal traditionsbewussten Gemeinschaft Deutscher Frauen (GDF), die älteste extrem rechte Frauenorganisation45, Äzur politischen Arbeit im Sinne der Volksgemeinschaft“46 auf:
ÄBereitschaft wecken, sich als Einzelmensch der Gemeinschaft unter-zuordnen, um damit die Kraft der Gemeinschaft zu stärken und sie zu erleben.“47
Nicht nur die GDF oder die Nationaldemokratische Partei Deutschlands (NPD) verbinden das Selbstbild der Frau mit der NS-Frauenpolitik des Dritten Reiches. Oftmals werden dabei die Forderungen verharmlost dargestellt, sodass bei jungen Frauen der Eindruck erweckt wird, dass sie ihre Individualität nicht aufgeben müssen.48
Die Frau wird als Natur- und Gefühlswesen angesehen und durch ihr Geschlecht auf die Mutterschaft reduziert. Durch diese geschlechtlichen Fähigkeiten grenzt sie sich vom Mann ab.49 Die Frauen sind durch ihr Geschlecht zur Kinderaufzucht bestimmt und für die ‚Arterhaltung‘ zuständig.50 Zudem sind sie für die Erziehung und der damit verbundenen Verankerung der rechten Ideologie bei den Kindern verantwortlich.51 Oft werden die nationalistischen Rollenverständnisse umgesetzt und die Kinder nach egalitären Tugenden erzogen. Unter diesen Rollenverständnissen versteht sich oftmals, dass die Frau dem Mann in seinem politischen Kampf eine Stütze sein soll und ihn durch die Übernahme der geschlechtsspezifischen Hausfrauentätigkeiten entlastet.52
Diese scheinbare Attraktivität der Mutterrolle wird durch die vorteilhafte Perspektive von vielen jungen rechten Frauen angenommen. Durch geringe Chancen auf dem Arbeitsmarkt, der Angst vor der Arbeitslosigkeit oder der bereits bestehenden Arbeitslosigkeit, sehen viele Frauen eine Perspektive in dem traditionell-bürgerlichen Modell.53 Die Glorifizierung der Mutterrolle in der rechten Ideologie führt dazu, dass junge Frauen in dieser eine stabile Zukunftsperspektive erkennen, in der sie eine Aufwertung ihrer sozialen Position erfahren und in diesem Bereich Machtpositionen zugeschrieben bekommen.54 Bitzan beschreibt die Vorteile und Anziehungskraft der Mutterrolle wie folgt:
ÄSie verspreche geordnete, überschaubare und sichere Lebensverhältnisse, sie schütze vor Doppel- und Dreifachbelastung und den widersprüchlichen Bemühungen, Frustrationen und Herausforderungen eines um Emanzipation ringenden Lebensentwurfs.“55
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die Familie das wichtigste Gut innerhalb der rechten Ideologie ist. Es wird sich für das Wiedererstarken und den ‚Erhalt der deutschen Rasse‘ eingesetzt. Hierfür muss die Frau bereit sein, sich selbst zu opfern und die Familie vor ihre eigenen Bedürfnisse zu stellen.56 Verweigert sich eine Frau ihren Pflichten, macht sie sich Äim schwersten Maße mitschuldig am Untergang des eigenen Volkes.“57. Da ein Leben ohne Kinder glücklos sei und die Frauen sich dadurch ihrer natürlichen Bestimmung entziehen, kann diese Einstellung von vielen Rechtsextremen nicht akzeptiert werden.58
Durch mehr Selbstbewusstsein der Rechtsextremistinnen, die ihre Erfahrungen und ihre Rolle als ‚Lebensretterin‘ in die Öffentlichkeit tragen, sollen somit mehr Frauen und insbesondere Mütter für die rechte Szene begeistert werden. Dies gilt zudem für Neonazistinnen die innerhalb der rechten Szene etabliert sind, damit diese sich für Kinder entscheiden.59 Die Mutterschaft wird in rechten Ideologien überhöht dargestellt und kommt einer Machtposition gleich.60
2.4. Egalitäres Geschlechtermodell
Das egalitäre Geschlechtermodell beschreibt das modern-bürgerliche Selbstbild der Frau im Rechtsextremismus. In diesem Modell ist die Frau nicht nur selbstbestimmend und eigenständig in allen Bereichen, sondern auch dem Mann gleichgestellt. Berufstätigkeit ist der Normalfall und das Bild der Mutter weicht teilweise vom traditionell-bürgerlichen Modell ab. Die Mutterschaft wird als Äbegrenzte Phase im Leben, die nicht zwangsläufig eingegangen werden muss“61 angesehen.62 Das egalitäre Modell scheint sich dem polaren Geschlechtermodell entgegenzusetzen und das bisher Gesagte zu negieren.63
In ihrem Aufsatz ÄLebenshüterin im Volkstum, Bewacherin und Spenderin ist die Frau“ stellt Mariel Renz diesen neuen Wandel wie folgt dar:
ÄEinige rechte Frauen sind nicht länger bereit, sich dem propagierten Weiblichkeitsmythos ohne weiteres unterzuordnen. Zunehmend werden unter ihnen Forderungen nach Gleichberechtigung in der Partnerschaft, Jobsharing und Beteiligung am politischen Kampf laut.“64
Die Berufstätigkeit von Frauen wird in der rechten Ideologie prinzipiell abgelehnt, da sie durch diese von ihren geschlechtsspezifischen Pflichten, wie dem Kindergebären bzw. der Kindererziehung abgelenkt, und im schlimmsten Falle losgelöst werden können.65 Durch ihre typisch fraulichen Attribute wie Emotionalität, Sentimentalität und Schwäche werden Frauen als nicht geeignet für die Berufstätigkeit angesehen. Zudem findet eine Vermännlichung statt, da sich die Frau von ihren vorgeschriebenen Pflichten lossagt.66
Trotz dieser vorgeschrieben Ideologie wollen immer mehr Frauen in der rechten Szene nicht dem traditionell-bürgerlichen Geschlechterbild entsprechen oder versuchen dieses mit der Berufstätigkeit zu kombinieren.67 Dies ist nach der rechten Ideologie nur vor der Geburt der Kinder möglich oder nach deren Auszug bzw. dem Abschluss der ‚national geprägten‘ Erziehung.68
Das aktive Mitwirken in einer Partei stellt für viele Frauen eine Option dar, sich für die ‚nationale Sache‘ zu engagieren. Es werden zunehmend Frauengruppen gegründet die sich teils ganz von den Männlichkeitsvorstellungen lösen, wie die rechte Aktivistin Sabine Münch in einem Interview beschreibt:
ÄWir haben in dem Sinne kein Frauenbild. Jede Frau kann bei uns machen, was sie will. Wie gesagt, bei uns sind die meisten Berufstätig, und ich studiere, und ich möchte auch nicht, wenn ich mit meinem Studium fertig bin, dann die Hausfrau spielen, die zu Hause am Herd steht und den ganzen Tag kocht. Jede Frau soll ihr Leben so bestimmen, wie sie es möchte. Ich weiß auch noch nicht, ob ich unbedingt Kinder haben möchte oder nicht.“69
Innerhalb der NPD scheinen Frauen voll akzeptiert zu sein, denn es gibt mehrere Frauen, die sich in höheren Positionen befinden. Doch ergibt sich ein Widerspruch, da das Frauenbild der Partei immer noch Äbiologistisch geprägt“70 ist und das ÄGeschlecht […] über Rolle und Position“71 entscheidet.72 Trotzdem werden vermehrt Frauen für den Wahlkampf und das Anwerben für neue Parteimitglieder benutzt. Weibliche Mitglieder rechter Parteien werden werbend in der Öffentlichkeit eingesetzt, da sie Äschneller an gesellschaftlicher Akzeptanz gewinnen“73 als Männer.74 Die Journalisten Röpke und Speit sind der Meinung, dass die NPD aus diesem Grund eine neue Strategie verfolgt und das Potenzial der rechten Frauen erkannt hat:
ÄDie NPD will die Frau zeigen- vorzeigen, um bürgernah, frauenfreundlich und wählbar zu erscheinen.“75
Um junge Frauen für die nationale Sache zu gewinnen, werden immer mehr Aufgaben und Bereiche aufgezeigt, in denen man sich als Frau engagieren kann und dem Mann scheinbar gleichgestellt ist. Dies bedeutet aber auch, dass viele berufstätige rechte Frauen und vor allem Frauen, die in rechten Parteien arbeiten und sich engagieren, in einem Widerspruch zum traditionellen Rollenbild stehen, welches durch ihre Partei vertreten wird.76 Oftmals versuchen die Aktivistinnen und Funktionärinnen ihre politische Beteiligung Äals eine Erweiterung ihrer familialen Rolle“77 darzustellen.78
So wie die Frau im traditionellen Geschlechterverhältnis Anerkennung durch ihre Rolle als Mutter bekommt, geschieht dies im neuen Geschlechterverhältnis durch ihre politische Arbeit und einen emanzipativen Ausbruch aus dem traditionellen Rollenbild.79 Doch inwieweit dies ein gelungener Ausbruch ist, bleibt fraglich, da die größten rechtskonservativen bis rechtsextremistischen Parteien das traditionell-bürgerliche Modell vertreten und die Frau als treusorgende Mutter in der privaten Sphäre sehen.80 Frauen, die sich für die gewaltbereite Szene interessieren, werden teilweise akzeptiert aber prinzipiell schnell an ihre weiblichen Pflichten als nationale Frau erinnert.81 Diejenigen, die sich an Demonstrationen oder sogar Straßenschlachten beteiligen, werden von Männern der rechten Szene oftmals negativ wahrgenommen, da sie hierdurch ihre Rolle als Beschützer gegenüber der Frau verlieren. Vor allem die Verletzungsgefahr der Frauen stellt für die Männer ein Risiko dar, da bei einem Tritt in den Unterleib der ‚nationale Nachwuchs‘ extrem gefährdet wäre.82 Vor allem Frauen, die in der Skinhead-Szene aktiv sind, sind häufiger an rechtsextremen Gewalttaten beteiligt.83 Die Gründe für das gewaltbereite Verhalten, sind oftmals ähnliche wie bei ihren männlichen ‚Kampfgefährten‘: Anerkennung, Gruppenprestige, Respekt und Aufmerksamkeit.84
Widersprüchlich erscheinen auch die Nationalen Feministinnen, die sich für die Gleichberechtigung der Geschlechter einsetzen. Sie beziehen sich teilweise auf die Frauenbewegung, doch bezeichnen sich selbst als ‚Nationalfeministinnen‘ und ziehen damit eine klare Abgrenzung zu ‚Feministinnen‘ in der gesellschaftlich gebräuchlichen Form, da diese sich in ihren Ansichten unterscheiden und in Verbindung mit Ungleichheitsideologien gebracht werden.85 Vorreiterin ist die Faschistin Sophie Rogge-Börner, die sich trotz ihrer feministischen Haltung, mit dem NS-Staat und seiner Ideologie identifizieren und dies durch die Hervorhebung der ‚germanischen Rasse‘ legitimierten konnte:
ÄDie Nationalfeministinnen leiteten ihre Geschlechterkonzeption von der rassistischen Konstruktion dreier ‚Rassen‘ ab, von denen nur die wertvollste, die ‚germanische Rasse‘, eine hohe Erkenntnisstufe erreichen könne; diese Entwicklungsstufe sei wiederum die Basis für die Realisierung eines gleichberechtigten Miteinanders von Männern und Frauen.“86
Bitzan zieht innerhalb ihres egalitären Geschlechtermodells einen Rückschluss auf das germanisch orientierte Bild der Frau. Frauen stützen sich auf die scheinbare Wesensart der nordischen Rasse, wobei diese für Ehre, Kampf und Freiheit stand.87
Diese Überzeugungen lassen sich bei der rechtsextremen Ideologin Sigrid Hunke wiederfinden, die sich für eine geschlechtsspezifische Arbeitsteilung, wie sie schon bei den Germanen stattfand, einsetzt. Hier ist anzunehmen, dass das polare Geschlechterverhältnis deutlich hervortritt. Durch die ‚Naturgesetze‘ kann es zu keiner anderen Arbeitsteilung kommen, als dass sich die Frau um den ‚arischen Nachwuchs‘ kümmert und der Mann seine Pflichten außerhalb des Hauses erfüllt. Dennoch hat die Frau ihren Platz in der germanischen Gemeinschaft und kann selbst entscheiden, ob sie Nachwuchs bekommen möchte.88 Die Sozialpädagogin Kerstin Hammann beschreibt diese Rollenaufteilung wie folgt:
Ä[…] daß [sic!] in der germanischen Gemeinschaft Männer und Frauen die gleichen Rechte und Pflichten sowie die gleiche ‚Gesinnung‘ hatten. Frauen dieser Gemeinschaft seien selbstständig gewesen, hätten ihre eigenen Entscheidungen getroffen, aktiv am gesellschaftlichen Leben teilgenommen und dadurch ‚politische Rechte‘ besessen.“89
Die beiden vorgestellten Geschlechterideologien vermischen sich in dem germanischen Ideologieverständnis, wie es die rechte Ideologin Hunke und die ‚Nationalfeministinnen‘ propagieren. Hier kann argumentiert werden, dass sich die rechte Ideologie, also das polare Geschlechterverhältnis durchsetzt, sich aber mit dem egalitären Modell vermischt.
[...]
1 Bewarder, Manuel/Crolly, Hannelore (2013): Schlangestehen für den Jahrhundertprozess (eingesehen am: 21.7.2013).
2 Vgl. Hinrichs, P./Müller, U./Lutz, M./Flade, F. (2012): Heimliche Drahtzieherin statt nur ÄNazi-Braut“ (eingesehen am:22.7.2013).
3 Bax, Daniel (2012): Nie wieder ÄDöner-Morde“! (eingesehen am: 27.8.2013).
4 Vgl. Fuchs, Christian/Goetz, John (2012): Die Zelle: Rechter Terror in Deutschland: S. 182.
5 Vgl. Fuchs, Christian/Goetz, John (2012): Die Zelle: S. 244.
6 Vgl. Ley, Josef/Rossberg, P. (2012): So normal lebten die Killer-Nazis…wenn sie gerade nicht mordeten (eingesehen am: 24.7.2013).
7 Vgl. Fuchs, Christian/Goetz, John (2012): Die Zelle: S. 38 ff.
8 In dieser Arbeit wird nicht versucht den Fall Beate Zschäpe auf zu decken, sondern lediglich die Berichterstattung über Beate Zschäpe analysiert werden.
9 ÄHeimchen am Herd“: Bei diesem Zitat handelt es sich um die deutsche Übersetzung einer Weihnachtsgeschichte des englischen Schriftstellers Charles Dickens aus dem Jahre 1846: The Cricket on the Hearth. Heute verbindet sich mit dem abwertend gebrauchten Ausdruck die Vorstellung von einer naiven, nicht emanzipierten Frau, die nur die Erfüllung ihrer häuslichen Pflichten kennt. (Duden, Zitate und Aussprüche, Band 12, 1993, S.202.).
10 Vgl. Fuchs, Christian/Goetz, John (2012): Beate, die braune Witwe (eingesehen am: 21.7.2013).
11 Vgl. Hinrichs, P./Müller, U./Lutz, M./Flade, F. (2012): Heimliche Drahtzieherin statt nur ÄNazi-Braut“ (eingesehen am: 22.7.2013).
12 Vgl. Röpke, Andrea/Speit, Andreas (2011): Mädelsache! Frauen in der Neonazi-Szene: S. 8.
13 Vgl. Ebd.: S. 19.
14 Vgl. Ebd.: S. 8.
15 Vgl. Bitzan, Renate (2000): Selbstbilder rechter Frauen. Zwischen Antisexismus und völkischem Denken: S. 292.
16 Ebd.: S. 292.
17 Vgl. Thurich, Eckart (2011): pocket politik. Demokratie in Deutschland (eingesehen am: 18.7.2013).
18 Vgl. Institut für Sozialforschung (1994): Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit-Studien zur aktuellen Entwicklung: S. 10.
19 Vgl. Ebd.: S. 11.
20 Vgl. Druwe, Ulrich/Mantino, Susanne (1996): ÄRechtsextremismus“. Methodologische Bemerkungen zu einem politikwissenschaftlichen Begriff. In: Falter, Jürgen W./Jaschke, Hans-Gerd/Winkler, Jürgen R. (Hg.) (1996): Rechtsextremismus. Ergebnisse und Perspektiven der Forschung. Opladen: Westdeutscher Verlag GmbH: S. 66.
21 Backes, Uwe/Jesse, Eckhard (1996): Politischer Extremismus in der Bundesrepublik Deutschland: S. 45.
22 Heitmeyer, Wilhelm (1992): Die Bielefelder Rechtsextremismus-Studie. Erste Langzeituntersuchungen zur politischen Sozialisation männlicher Jugendlicher: S. 13.
23 Ebd.: S. 13.
24 Jaschke, Hans-Gerd (2006): Rechtsextremismus (eingesehen am: 19.7.2013).
25 Vgl. Andersen, Uwe/Wichard Woyke (Hg.): Handwörterbuch des politischen Systems der Bundesrepublik Deutschland (eingesehen am: 23.7.2013).
26 Vgl. Maegerle, Anton (2002): Rechtsextremistische Gewalt und Terror. In: Grumke, Thomas/Wagner, Bernd (Hg.): Handbuch Rechtsradikalismus. Personen-Organisationen-Netzwerke vom Neonazismus bis in die Mitte der Gesellschaft. Opladen: Leske+Budrich: S. 159.
27 Staud, Toralf/Radke, Johannes (2012): Neue Nazis. Jenseits der NPD: Populisten, Autonome Nationalisten und der Terror von rechts: S. 185.
28 Vgl. Ebd.: S. 207.
29 Vgl. Ebd.: S. 188.
30 Vgl. Ebd.: S. 192 f.
31 Vgl. Staud, Toralf/Radke, Johannes (2012): Neue Nazis: S. 194 f.
32 Ebd.: S. 201.
33 Vgl. Ebd.: S. 201 ff.
34 Vgl. Backes, Uwe/Jesse, Eckhard (1996): Politischer Extremismus in der Bundesrepublik Deutschland: S. 220ff.
35 Vgl. Staud, Toralf/Radke, Johannes (2012): Neue Nazis: S. 187.
36 Vgl. Köttig, Michaela (2004): Lebensgeschichten rechtsextrem orientierter Mädchen und junger Frauen. Biographische Verläufe im Kontext der Familien und Gruppendynamik: S. 51.
37 Köttig, Michaela (2004): Lebensgeschichten rechtsextrem orientierter Mädchen und junger Frauen: S. 51.
38 Vgl. Ebd.: S. 51.
39 Vgl. Siller, Gertrud (1997): Rechtsextremismus bei Frauen: Zusammenhänge zwischen geschlechtsspezifischen Erfahrungen und politischen Orientierungen: S. 30.
40 Vgl. Weber, Regina (2012): Rechtsextremistinnen. Zwischen Kindererziehung und nationalem Kampfauftrag: S. 50.
41 Vgl. Bitzan, Renate (2005): Differenz und Gleichheit. Zur Geschlechterideologie rechter Frauen und ihren Anknüpfungspunkten zu feministischen Konzepten. In: Antifaschistisches Frauennetzwerk/ Forschungsnetzwerk Frauen und Rechtsextremismus (Hg.), Braune Schwestern? Feministische Analysen zu Frauen in der extremen Rechten. Münster: Unrast: S. 76
42 Vgl. Hammann, Kerstin (2002): Frauen im rechtsextremen Spektrum. Analyse und Prävention: S. 28.
43 Röpke, Andrea (2005): ÄRetterin der weißen Rasse“: S. 29.
44 Vgl. Hammann, Kerstin (2002): Frauen im rechtsextremen Spektrum: S. 18.
45 Vgl. Röpke, Andrea (2005): ÄRetterin der weißen Rasse“. Rechtsextreme Frauen zwischen Straßenkampf und Mutterrolle: S. 30.
46 Ebd.: S. 30.
47 Ebd.: ÄDie Frau in der nationalen Bewegung“, Arbeitsgrundlage der GDF: S. 30.
48 Vgl. Röpke, Andrea (2005): ÄRetterin der weißen Rasse“: S. 30 f.
49 Vgl. Hammann, Kerstin (2002): Frauen im rechtsextremen Spektrum: S. 19.
50 Vgl. Sturhan, Katrin (1997): Zwischen Rechtskonservatismus und Neonazismus. Frauen in rechtsextremen Parteien Organisationen. In: Bitzan, Renate (Hg.): Rechte Frauen. Skingirls, Walküren und feine Damen. Berlin: ELEFANTEN PRESS Verlag GmbH: S. 107.
51 Vgl. Hammann, Kerstin (2002): Frauen im rechtsextremen Spektrum: S. 17.
52 Vgl. Röpke, Andrea/Speit, Andreas (2011): Mädelsache!: S. 9.
53 Vgl. Balbach, Sonja (1994): ÄWir sind auch die kämpfende Front“. Frauen in der rechten Szene: S. 18.
54 Vgl. Sturhan, Katrin (1997): Zwischen Rechtskonservatismus und Neonazismus: S. 108.
55 Bitzan, Renate (2000): Selbstbilder rechter Frauen: S. 50.
56 Vgl. Sturhan, Katrin (1997): Zwischen Rechtskonservatismus und Neonazismus: S.107.
57 Röpke, Andrea (2005): ÄRetterin der weißen Rasse“: S. 26.
58 Vgl. Bitzan, Renate (2011): ÄReinrassige Mutterschaft“ versus Änationaler Feminismus“. Weiblichkeitskonstruktionen in Publikationen extrem rechter Frauen. In: Birsl, Ursula (Hg.) (2011): Rechtsextremismus und Gender. Opladen & Farmington Hills, MI: Verlag Barbara Budrich: S.116.
59 Vgl. Bitzan, Renate (2005): Differenz und Gleichheit, S. 76.
60 Vgl. Knapp, Gudrun-Axeli (1993): Frauen und Rechtsextremismus: ÄKampfgefährtin“ oder ÄHeimchen am Herd“? In: Welzer, Harald (1993): Nationalsozialismus und Moderne. Tübingen: Ed. Diskord: S.216.
61 Bitzan, Renate (2005): Differenz und Gleichheit: S. 76 ff.
62 Vgl. Ebd.: S. 76 ff.
63 Vgl. Hammann, Kerstin (2002): Frauen im rechtsextremen Spektrum: S. 31.
64 Renz, Mariel (1995): ÄLebenshüterin im Volkstum, Bewacherin und Spenderin ist die Frau“. In: Wlecklik, Petra (Hg.) (1995): Frauen und Rechtsextremismus. Göttingen: Lamuv Verlag GmbH: S. 56.
65 Vgl. Sturhan, Katrin (1997): Zwischen Rechtskonservatismus und Neonazismus: S. 107 f.
66 Vgl. Hammann, Kerstin (2002): Frauen im rechtsextremen Spektrum: S. 23.
67 Vgl. Renz, Mariel (1995): ÄLebenshüterin im Volkstum, Bewacherin und Spenderin ist die Frau: S. 56.
68 Vgl. Hammann, Kerstin (2002): Frauen im rechtsextremen Spektrum: S. 23.
69 Sabine Münch in: Fromm, Rainer/Kernbach, Barbara: ÄKameradinnen-Die rechte Frauenfront“, TV-Reportage, gesendet auf VOX, 02.02.1993.
70 Röpke, Andrea/Speit, Andreas (2011): Mädelsache!: S. 12.
71 Ebd.: S. 12.
72 Vgl. Ebd.: S. 12.
73 Ebd.: S. 9.
74 Vgl. Ebd.: S. 9.
75 Ebd.: S. 27 f.
76 Vgl. Sturhan, Katrin (1997): Zwischen Rechtskonservatismus und Neonazismus: S. 112.
77 Rommelspacher, Birgit (2011): Frauen und Männer im Rechtsextremismus. Motive, Konzepte und Rollenverständnisse: S. 58. In: Birsl, Ursula (Hg.) (2011): Rechtsextremismus und Gender. Opladen & Farmington Hills, MI: Verlag Barbara Budrich.
78 Vgl. Ebd.: S. 58.
79 Vgl. Bitzan, Renate (2000): Selbstbilder rechter Frauen: S. 58.
80 Vgl. Sturhan, Katrin (1997): Zwischen Rechtskonservatismus und Neonazismus: S.113.
81 Vgl. Röpke, Andrea (2005): ÄRetterin der weißen Rasse“: S. 7.
82 Vgl. Knapp, Grudrun-Axeli (1993): Frauen und Rechtsextremismus: S. 221.
83 Vgl. Hamman, Kerstin (2002): Frauen im rechtsextremen Spektrum: S. 33.
84 Vgl. Rommelspacher, Birgit (2011): Frauen und Männer im Rechtsextremismus: S.59.
85 Vgl. Bitzan, Renate (1997): Variationen des Zweifels-Feminismus und Faschismus. Theoretische Überschneidungen und Widerstände in brüchigen Traditionen: S.85. In: Bitzan, Renate (Hg.) (1997): Rechte Frauen. Skingirls, Walküren und feine Damen. Berlin: ELEFANTEN PRESS Verlag GmbH.
86 Jung, Anne (1997): Faschistische Feministinnen-Ein Widerspruch? In: Bitzan, Renate (Hg.) (1997): Rechte Frauen. Skingirls, Walküren und feine Damen. Berlin: ELEFANTEN PRESS Verlag GmbH: S. 30.
87 Vgl. Bitzan, Renate (2005): Differenz und Gleichheit: S. 82.
88 Vgl. Hamman, Kerstin (2002): Frauen im rechtsextremen Spektrum: S. 20.
89 Ebd.: S. 20.
- Quote paper
- BA Nele Marie Lucks (Author), 2013, Der Fall Beate Zschäpe: "Heimchen am Herd" oder "Drahtzieherin" des National Sozialistischen Untergrunds?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/411897
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