In dieser Arbeit befasse ich mich mit dem Zusammenhang Lexikologie- Phraseologie im Allgemeinen und mit spanischen Phraseolexemen/ Idiomen im Besonderen. Im ersten und zweiten Teil wird ein Bezugsrahmen zur besseren Einordnung der Phraseologie in die Lexikologie hergestellt und ein Überblick über die Geschichte der Phraseologieforschung gegeben. Im dritten Teil wird zunächst die Terminologie erläutert und im Anschluss werden Phraseolexeme/ Idiome als zentrale Gruppe der phraseologischen Einheiten untersucht. Anschließend wird dargestellt, welche Eigenschaften und Merkmale Phraseolexeme/ Idiome aufweisen. Dabei beziehe ich mich auf Literatur von Fleischer (1997) Phraseologie der deutschen Gegenwartssprache, Segura (1998) Kontrastive Idiomatik: Deutsch - Spanisch und Palm (1995) Phraseologie. Eine Einführung. Die wichtigsten Kriterien, die in der deutschsprachigen Germanistik schon von einigen Autoren erforscht wurden, werden auf spanische Phraseolexeme/ Idiome übertragen. Auf die Erläuterung anhand von Beispielen wird besonderer Wert gelegt. Zusätzlich zu der bereits genannten Literatur stütze ich mich vor allem auf Titel von Alberto Zuluaga (1992) „Spanisch: Phraseologie”, Gloria Corpas Pastor (1996) Manual de frasología española, sowie von Harald Burger (1998): Phraseologie. Eine Einführung am Beispiel des Deutschen. Die Phraseologismen, die ich als Beispiele nehme, sind vorwiegend aus der Dissertation von Segura (1998, s.o.) und aus Iribarren (1996) El porqué de los dichos.
Inhalt
0. Inhalt, Methoden und Ziel der Arbeit
1. Zusammenhang Phraseologie-Lexikologie
2. Geschichte der Phraseologie
3. Terminologie der Phraseologie
3.1 Begriffsdefinition: Phraseologie, Phraseologismus, phraseologische Einheit
3.2 Phraseolexeme/ Idiome
4. Hauptmerkmale der Phraseolexeme
4.1 Das Kriterium der Fixiertheit
4.1.1 Der Grad der Fixiertheit
4.1.2 Typen der Fixierung
4.1.3 Unikale Komponenten
4.1.4 Unidirektionale vs. bidirektionale Determination
4.2 Das Kriterium der Idiomatizität
4.2.1 Grad der Idiomatizität
4.2.1.1 Teilidiomatische Phraseolexeme
4.2.1.2 Vollidiomatische Phraseolexeme
4.2.2 Typen der Idiomatizität
4.2.2.1 Metaphorisierung
4.2.2.2 Spezialisierung
4.3 Die Kriterien der Lexikalisierung und Reproduzierbarkeit
5. Schlussfolgerungen
6. Bibliographie
0.Inhalt, Methoden und Ziel der Arbeit
In dieser Arbeit befasse ich mich mit dem Zusammenhang Lexikologie- Phraseologie im Allgemeinen und mit spanischen Phraseolexemen/ Idiomen im Besonderen. Im ersten und zweiten Teil wird ein Bezugsrahmen zur besseren Einordnung der Phraseologie in die Lexikologie hergestellt und ein Überblick über die Geschichte der Phraseologieforschung gegeben. Im dritten Teil wird zunächst die Terminologie erläutert und im Anschluss werden Phraseolexeme/ Idiome als zentrale Gruppe der phraseologischen Einheiten untersucht. Anschließend wird dargestellt, welche Eigenschaften und Merkmale Phraseolexeme/ Idiome aufweisen. Dabei beziehe ich mich auf Literatur von Fleischer (1997) Phraseologie der deutschen Gegenwartssprache, Segura (1998) Kontrastive Idiomatik: Deutsch - Spanisch und Palm (1995) Phraseologie. Eine Einführung. Die wichtigsten Kriterien, die in der deutschsprachigen Germanistik schon von einigen Autoren erforscht wurden, werden auf spanische Phraseolexeme/ Idiome übertragen. Auf die Erläuterung anhand von Beispielen wird besonderer Wert gelegt. Zusätzlich zu der bereits genannten Literatur stütze ich mich vor allem auf Titel von Alberto Zuluaga (1992) „Spanisch: Phraseologie”, Gloria Corpas Pastor (1996) Manual de frasología española, sowie von Harald Burger (1998): Phraseologie. Eine Einführung am Beispiel des Deutschen. Die Phraseologismen, die ich als Beispiele nehme, sind vorwiegend aus der Dissertation von Segura (1998, s.o.) und aus Iribarren (1996) El porqué de los dichos.
1. Zusammenhang Lexikologie- Phraseologie
Die Lexikologie ist eine Subdisziplin der Sprachwissenschaft, welche sich mit der Erforschung des Wortschatzes einer Sprache, seiner Struktur und inneren Gliederung, sowie mit seinen einzelnen Bestandteilen, den Wörtern beziehungsweise Lexemen befasst.
Das Lexem gilt in der Lexikologie als Beziehungseinheit . Hierbei sollten die Termini Wort und Lexem nicht verwechselt werden: Formen wie cantar, canta, cantando, können zwar als verschiedene Wörter bezeichnet werden; sie sind aber demselben Lexem zuzurechnen. Im Wörterbuch findet sich daher auch nur ein Eintrag cantar.
Allerdings kann ein Lexem auch aus mehreren Wörtern oder Komponenten bestehen, wie etwa im Falle von:
1) lavavajillas Spülmaschine
2) máquina de escribir Schreibmaschine
3) dar la lata auf die Nerven gehen
4) morder la tierra ins Gras beißen
Aus den vorangegangenen Beispielen geht hervor, dass wir beim Sprechen und Schreiben nicht nur einzelne Wörter zu Sätzen und Texten verknüpfen, sondern auch bestimmte Wortverbindungen in immer derselben Weise gebrauchen, dies tun wir ja auch mit ganzen, festgeprägten Sätzen:
5) Nadie nace sabiendo Es ist kein Meister vom Himmel
gefallen.
6) Un clavo saca otro clavo Eine Sorge verdrängt die andere.
7) Buenas noches. Gute Nacht
Hierbei handelt es sich um formelhafte Wendungen, die man unter anderem als Sprichwörter und Redensarten, feste Wendungen, Routineformeln etc. bezeichnet. Spanische Muttersprachler nennen solche wiederkehrenden Einheiten dichos, locuciones, frases hechas, modos de decir, fórmulas oder proverbios usw.
Charakteristisch für solch sprachliche Fertigkomponenten ist, dass sie immer aus mindestens zwei Wörtern bestehen. Zudem sind sie der Form nach recht stabil, und die einzelnen Bestandteile können im Allgemeinen nicht oder nur begrenzt verändert oder ausgetauscht werden. Ein weiteres Merkmal dieser phraseologischen Einheiten ist die Tatsache, dass ihre Bedeutung meist nicht oder nur schwer aus den Bedeutungen der einzelnen Wörter zu erschließen ist, da die Verbindung der Einzelteile eine neue Gesamtbedeutung ergibt. So muss man die Redewendung morder la tierra aus Beispiel 4) wie auch ihre deutsche Entsprechung – ins Gras beißen- als euphemistische Metapher verstehen und mit dem Konzept „sterben“ deuten. Eine ausführlichere Darstellung zu den Merkmalen von idiomatischen Wendungen erfolgt unter Punkt 4.
Wesentlich für eine Einordnung der Phraseologie zur Lexikologie ist jedoch die Tatsache, dass die Verknüpfung einzelner Elemente zu Wortgruppen ebenso wie die Wortbildung und die Entlehnung aus anderen Sprachen der Erweiterung des Wortschatzes einer Sprache dient. Somit rückt die Phraseologie an die Peripherie im lexikologischen Umfeld.
2. Geschichte der Phraseologie
Den Anstoß für die Entwicklung der Phraseologie zu einer eigenständigen Teildisziplin gaben russische Sprachwissenschaftler in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. So wiesen beispielsweise Protebnjy, Schachmatow, Fortunatoe und Abakumow immer wieder auf die Notwendigkeit einer Differenzierung zwischen freien Wortkombinationen, die im Sprachakt entstehen und festen, usuell fixierten Kombinationen, hin.
In seinem 1909 erschienen Traité de Stylistique Francaise fordert Charles Bally als erster besondere Methoden zur Erforschung der in der Sprache fest verankerten Verbindungen und unterscheidet dabei zwischen phraseologischen Einheiten, deren durch Sprachstruktur bedingter Bildungsmechanismus nicht mehr produktiv ist (franz. toute de suite ‚ sofort’, Spanisch por lo menos) und phraseologischen Einheiten, die durch den Sprechusus gekennzeichnet sind. (z.B. franz. remporter une victoire ‚ einen Sieg erringen’, maniére dágir ‚die Art zu handeln’ sp.: cometer un error ‚einen Fehler begehen’ manera de vivir ‚Lebensart’. Somit legte er die Aufgaben und den Umfang der Phraseologie fest.
Winogradow unternahm 1946 mit mehreren Arbeiten den Versuch, die Phraseologie systematisch zu erforschen. Er sah die Aufgabe der Phraseologie darin, den „Mechanismus der Phraseologiebildung“ in der Sprache zu untersuchen und so Kategorien für die verschiedenen Prozesse der Phraseologiebildung zu erlangen. Seine Nachfolger wie Cernyseva, Telija, Kunin, Sabitova beschäftigten sich auch mit der Phraseologie anderer Sprachen außer dem Russischen, z. B. des Französischen, Englischen und Deutschen.
Wie oben schon angesprochen, wird in der russischen Forschungsrichtung, die Phraseologie als selbständige sprachwissenschaftliche Disziplin gesehen, wohingegen sie nach Meinung anderer Linguisten eine Unterdisziplin innerhalb der Lexikologie darstellt. Die Befürworter der ersten Systematik betonen, dass die Phraseologismen Besonderheiten aufweisen, die einfachen Wörtern fehlen, zum Beispiel die Tatsache, dass ihr Sinn sich nicht aus den einzelnen Komponenten ergibt. Allerdings haben Phraseologismen wie Wörter eine Benennungsfunktion und sind als solche im Lexikon gespeichert, was für den zweiten Standpunkt spricht. Dieser wird z.B. von B. Hansen, K. Hansen, A. Neubert, M. Schentke, R. Gläser (vgl. Azevedo do Campo 1998, 50f.) vertreten. Ferner sahen Forscher aus dem slawischen Raum die Idiomatizität als das entscheidende Kriterium für die Zugehörigkeit einer Wendung zum Forschungsbereich der Phraseologie und untersuchten folglich nur idiomatische Phraseologismen. In der westeuropäischen Forschung wird die Idiomatik hingegen als Teilbereich der Phraseologie verstanden.
Bis vor ca. 35 Jahren blieben Fragen zur Phraseologie von der deutschsprachigen Germanistik nahezu unberücksichtigt. Es wurden lediglich Sprichwörter und Redensarten gesammelt und untersucht. Vor allem von Forschern aus der damaligen DDR wurden die Ansätze osteuropäischer Sprachwissenschaftler schließlich aufgegriffen und eingehendere theoretische Arbeiten zur Phraseologie verfasst. Heute wurde der Vorsprung der russischen Forschung von deutschen und anderen europäischen Wissenschaftlern aufgeholt und die Phraseologie erfreut sich großen Interesses in der europäischen Linguistik. Ein Indiz dafür sind die jährlich stattfindenden Tagungen, die seit 1988 den Namen EUROPHRAS tragen (Palm, 1995, XI).
Nach H. Thuns Probleme der Phraseologie: Untersuchungen zur wiederholten Rede mit Beispielen aus dem Französischen, Italienischen, Spanischen und Rumänischen (1978) gab Zuluaga mit seiner Introducción al estudio de las expresiones fijas (1980) einen wichtigen Impuls für die Erforschung der Phraseologie des Spanischen. Mit dem Manual de fraseología española von Corpas Pastor steht seit 1996 auch eine aktuelle Einführung in die Phraseologie des Spanischen zur Verfügung. Die Beschäftigung mit Phraseographie und der kontrastiven Phraseologie des Deutschen und Spanischen findet ihren Niederschlag in aktuellen Publikationen, nicht zuletzt in der Veröffentlichung des Diccionario frasológico del español moderno (Varela/Kubarth 1996). Werner Beinhauers Stilistisch-phraseologisches Lexikon spanisch-deutsch (1978) war zur Zeit seiner Veröffentlichung bahnbrechend. Als Vertreter der konfrontativen bzw. konstrastiven Idiomatikforschung für das Spanische und Deutsche dürfen Luz Cox (1991) und Blanca Segura Garcia (1998) nicht unerwähnt bleiben.
3. Terminologie der Phraseologie
Die Tatsache, dass die Phraseologie eine relativ junge linguistische Disziplin ist, die bisher vor allem im spanischen Sprachraum wenig erforscht wurde, hat zu einem „Durcheinander in der Bestimmung der Gegenstände und zu einer Vagheit der Termini geführt“ (Segura 1998, 18). Bei Corpas Pastor findet sich eine Auflistung einiger in der spanischen Forschung verwendeter Bezeichnungen: So sprechen Casares, Haensch oder Hernández zum Beispiel von expresión pluriverbal, unidad pluriverbal lexicalizada y habitualizada oder unidad léxica pluriverbal (s. Corpas Pastor 1996, 17) während Zuluaga (1980, 125) von expresión fija und unidad fraseológica oder fraseologismo spricht. International etablierten sich inzwischen Bezeichnungen, die auf griech.-lat. – phrasis - rednerischer Ausdruck – oder auf griech. idioma - Eigentümlichkeit, Besonderheit – zurückzuführen sind. So entstanden die linguistischen Termini: Phraseologie, Phraseologismus, Phraseolexem bzw. Idiom, Idiomatik, idiomatische Wendung. Im Folgenden werde ich mich an dieser internationalen Terminologieverwendung orientieren, und die Termini Phraseologie, Phraseologismus und Phraseolexem nach kurzer Erläuterung verwenden.
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