Diese Hausarbeit ist im Rahmen eines Referats mit dem Thema „Parteien in Einzelportraits: Die CDU“ entstanden und stellt nicht eine komplette Abhandlung über die CDU dar, sondern betrachtet die CDU als Partei hinsichtlich ihrer Parteiorganisation, ihrer Mitglieder, ihrem Wählerpotential, den speziellen Vereinigungen der Partei und der Konrad Adenauer Stiftung. Die Hausarbeit soll einen generellen Überblick über die verschiedenen Betrachtungsbereiche liefern und kurz die Besonderheiten der CDU aufzeigen, um einen Überblick über die Partei zu liefern.
Haungs bezeichnet die Christlich Demokratische Union (CDU) in seinem Aufsatz in Mintzel und Obereuters Buch „Parteien in der Bundesrepublik Deutschland“ als den „Prototyp einer Volkspartei“. Dennoch gibt es nicht die Volkspartei an sich, sondern es wird differenziert in „Volkspartei“ und „moderne Volkspartei“. Dieser Wandel hat sich auch innerhalb der CDU vollzogen und zeigt, dass man es im Laufe der Zeit seit dem Ende des zweiten Weltkrieg bis heute eigentlich mit „fast zwei verschiedenen Parteien“ (Schönbohm, S.11) zu tun hat, die sich hinsichtlich ihrer Organisationsstrukturen, ihrer Mitglieder und anderer Indikatoren unterscheiden. Diese Unterschiede und Ansatzpunkte des Wandels von der „Volkspartei“ zur „modernen Volkspartei will ich in dieser Hausarbeit behandeln.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Parteiorganisation
2.1 Bundesparteitag
2.2 Bundesausschuss
2.3 Bundesvorstand und Präsidium
2.4 Bundesgeschäftsstelle
2.5 Landes und Kreisverbände
3. Parteimitglieder
3.1 Geschichte der Mitgliederentwicklung
3.2 Altersstruktur und Konfession der Mitglieder
3.3 Berufsstruktur und Bildung der Mitglieder
4. Wähler
5. Parteifinanzen
5.1 Einnahmen
5.2 Ausgaben
6. Vereinigungen der CDU
6.1 Die Junge Union Deutschlands (JU)
6.2 Die Christlich Demokratische Arbeitnehmerschaft (CDA)
7. Konrad-Adenauer-Stiftung
8. Resumée
9. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Diese Hausarbeit ist im Rahmen eines Referats mit dem Thema „Parteien in Einzelportraits: Die CDU“ entstanden und stellt nicht eine komplette Abhandlung über die CDU dar, sondern betrachtet die CDU als Partei hinsichtlich ihrer Parteiorganisation, ihrer Mitglieder, ihrem Wählerpotential, den speziellen Vereinigungen der Partei und der Konrad Adenauer Stiftung. Die Hausarbeit soll einen generellen Überblick über die verschiedenen Betrachtungsbereiche liefern und kurz die Besonderheiten der CDU aufzeigen, um einen Überblick über die Partei zu liefern.
Haungs bezeichnet die Christlich Demokratische Union (CDU) in seinem Aufsatz in Mintzel und Obereuters Buch „Parteien in der Bundesrepublik Deutschland“ als den „Prototyp einer Volkspartei“. Dennoch gibt es nicht die Volkspartei an sich, sondern es wird differenziert in „Volkspartei“ und „moderne Volkspartei“. Dieser Wandel hat sich auch innerhalb der CDU vollzogen und zeigt, dass man es im Laufe der Zeit seit dem Ende des zweiten Weltkrieg bis heute eigentlich mit „fast zwei verschiedenen Parteien“ (Schönbohm, S.11) zu tun hat, die sich hinsichtlich ihrer Organisationsstrukturen, ihrer Mitglieder und anderer Indikatoren unterscheiden. Diese Unterschiede und Ansatzpunkte des Wandels von der „Volkspartei“ zur „modernen Volkspartei will ich in dieser Hausarbeit behandeln.
2. Parteiorganisation
Im Folgenden möchte ich die Organisation der CDU in Deutschland etwas näher betrachten. Dazu werde ich an Hand des Schaubilds der Organisationsstruktur und der Gremien der CDU in Deutschland die Struktur der Partei erklären. Für eine Partei ist eine gute Parteistruktur und ein optimaler föderaler Aufbau sehr wichtig um möglichst alle Mitglieder an dem politischen Entscheidungsfindungsprozess der Partei zu beteiligen und um es den Mitgliedern zu ermöglichen selbst die Politik der Partei mitzugestalten.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Schaubild 1: Organisationsstruktur und Gremien der CDU Deutschlands
2.1 Bundesparteitag
Der Bundesparteitag ist das höchste Gremium der Partei und setzt sich zusammen aus den Delegierten der Landesverbände, die auf den jeweiligen Kreis- und Landesparteitagen gewählt wurden, den Ehrenvorsitzenden der CDU, der Vorstandschaft und dem Präsidium der Partei. Auf dem Bundesparteitag, der alle zwei Jahre stattfindet, waren in Düsseldorf, im Jahr 2004, 1001 Delegierte stimmberechtigt. Dort wird der Bundesvorstand gewählt und wichtige „Grundlinien der Politik“ und das Parteiprogramm der CDU beschlossen. Das Parteiprogramm soll „als Grundlage für die Arbeit der CDU-Fraktionen und die von der CDU geführten Regierungen in Bund und Ländern verbindlich“ sein. (vgl. Parteienstatut der CDU) Der Bundesparteitag ist zwar das höchste Gremium innerhalb der CDU, dennoch werden fast alle wichtigen Entscheidungen vorher in den Gremien, wie Vorstandschaft und Präsidium abgesprochen und dann auf dem Bundesparteitag zu Ratifizierung den Delegierten vorgelegt. Der Bundesparteitag dient damit eher der Selbstdarstellung der Partei in den Medien und wird meist vor wichtigen Wahlen oder Richtungsentscheidungen angesetzt, um dadurch die Aufmerksamkeit der potentiellen Wähler und der Bevölkerung an sich auf die Partei und ihre führenden Politiker zu lenken. Als Beispiel für eine solche Taktik kann der Bundesparteitag der FDP vor den Landtagswahlen in Nordrhein-Westfalen angeführt werden. Der Bundesparteitags ist aber im Laufe der Zeit immer wichtiger geworden. Beschränkte er sich in den 1950er und 1960er Jahren noch auf die Unterstützung der Politik Adenauers und der von ihm regierten Bundesregierung, weitete sich die politische Diskussion innerhalb der Partei auf Bundesparteitagen erheblich aus. So wurden in den 1970er Jahren viele Anträge aus den Parteigliederungen auf dem Bundesparteitag entschieden und so versucht, die Interessen der gemeinen Mitglieder in die Bundespolitik der CDU mit einzubinden.
2.2 Bundesausschuss
In den Bundesausschuss oder auch „kleinen Parteitag“ entsenden die Landesverbände auf 7500 Mitglieder je einen Delegierten. Die Vereinigungen entsenden jeweils einen Vertreter und die Vorsitzenden der Bundesfachausschüsse sind ebenfalls Mitglied im Bundesausschuss.
Der Bundesausschuss ist zuständig „für alle politischen und organisatorischen Fragen der Bundespartei, soweit sie nicht dem Bundesparteitag vorbehalten sind“ (Parteienstatut der CDU) Laut der Satzung der CDU haben das Präsidium und der Bundesvorstand dem Bundesausschuss mindestens drei Mal jährlich von ihrer Arbeit und ihren geplanten Aktionen und Entscheidungen zu berichten. Die Bundestagsfraktion berichte im Ausschuss über ihre Arbeit. Außerdem geben die Mitglieder aus dem Europäischen Parlament Auskünfte über aktuelle Entwicklungen in Europa. Darüber hinaus werden bestimmte Programme beschlossen, die nicht eines Parteitags bedürfen und er beschließt unter anderem Aktionsprogramme gegen bestimmte Gesetze und kann Informationsveranstaltungen zu gewissen Themen geben um dadurch Einfluss Aufmerksamkeit in der Bevölkerung zu erreichen. Der politische Einfluss des Bundesausschusses ist allerdings nicht sehr groß.
2.3 Bundesvorstand und Präsidium
Der Bundesvorstand besteht aus den Mitgliedern des Präsidiums und 26 weiteren auf dem Bundesparteitag gewählten Mitgliedern. Das Präsidium der CDU Deutschlands setzt sich aus der Vorsitzenden, dem Generalsekretär, den vier stellvertretenden Vorsitzenden, dem Bundesschatzmeister und sieben weiteren vom Bundesparteitag gewählten Mitgliedern zusammen. Soweit sie Mitglieder der CDU sind, gehören auch der Bundeskanzler, der Präsident oder Vizepräsident des Deutschen Bundestages, der Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und der Vorsitzende der EVP-Fraktion des Europäischen Parlamentes dem Präsidium an. Hinzu kommen die CDU-Ministerpräsidenten als kooptierte Mitglieder.
Im Bundesvorstand und im Präsidium werden alle aktuellen Probleme, Programme, Gesetzesentwürfe, Strategien und Handlungen der Partei diskutiert und beschlossen. Das Präsidium und der Vorstand sind die eigentlich höchsten Gremien in der CDU, weil sie oft zusammenkommen und somit aktuell zu den verschiedenen politischen Themen Stellung nehmen können. Zur fachlichen Beratung und Unterstützung kann der Bundesvorstand Bundesfachausschüsse einsetzen. Die CDU Deutschlands hat in der 14. Legislaturperiode insgesamt 15 Bundesfachausschüsse, zwei Arbeitskreise und einen Gesprächskreis eingesetzt. Diese Gremien erarbeiten Konzepte für die Politikfelder Innenpolitik, Bildungspolitik, Sportpolitik, Wirtschafts- und Finanzpolitik, Strukturpolitik, Umwelt- und Energiepolitik, Forschung und Innovation, Agrarpolitik, Medienpolitik, Familien- und Jugendpolitik, Frauenpolitik, Gesellschafts- und Sozialpolitik, Außen- und Sicherheitspolitik, Europapolitik, Entwicklungspolitik, Polizei, Menschenrechte und Kultur. (vgl. Webseite der Partei)
2.4 Bundesgeschäftsstelle
Die Bundesgeschäftsstelle der CDU ist im Konrad-Adenauer-Haus in Berlin beheimatet. Sie ist das „Parteiheim“ der CDU. Hier residiert der oder die Parteivorsitzende und ihre persönlichen Mitarbeiter und außerdem tagt im Konrad Adenauer Haus auch das Präsidium und der Vorstand der Partei. Im Büro für Auswärtige Beziehungen (BAB), pflegen die "Diplomaten" des Konrad-Adenauer-Hauses internationale Kontakte zu Parteien, Stiftungen, Botschaften und sonstigen Institutionen. Sie sind weiterhin für die Vorbereitung und Durchführung von Auslandsreisen der Parteivorsitzenden zuständig. Außerdem ist das Büro des Bundesschatzmeisters der CDU und dem Revisionsbeauftragen dort beheimatet. Die Bundesgeschäftsstelle ist der Anlauf- und Knotenpunkt für sämtliche Gliederungen und Landesverbände in Deutschland. Hier werden die Aktivitäten der Bundesgeschäftsstelle mit den Landes-, Bezirks-, Kreis- und Ortsverbänden der Partei koordiniert. Außerdem sitzt im Konrad Adenauer Haus auch noch der Generalsekretär der Partei und der Geschäftsführer. Darüber hinaus hat die Partei auch ihre eigene Pressestelle, zu deren Aufgaben die Herausgabe von Pressemittelungen, die Vorbereitung von Pressekonferenzen und die Vermittlung von Kontakten zwischen CDU-Politikern und Medien gehört. Für Wahlkämpfe und Kampagnen der Partei gibt es eine Stabsstelle „Strategische Planung/Wahlkämpfe“ in der die Wahlkämpfe organisiert und analysiert werden und außerdem die Reden der Parteivorsitzenden geschrieben werden. Der Bereich „Politische Programme und Analysen“ kümmert sich um die Entwicklungen in den verschiedenen Politikfeldern, die sich im Laufe der Zeit ergeben haben. Weiterhin sind die Bereiche „Marketing und interne Kommunikation“, sowie der Bereich „Internes Management“ und die Finanzverwaltung mit Mitgliederzentrale im Konrad-Adenauer-Haus vertreten.
2.5 Landes und Kreisverbände
Auf der Ebene der Landes- und Kreisverbände gibt es die gleichen Strukturen wie auf der Bundesebene. Es gibt Landesparteitage und Kreistage. Außerdem werden Delegierten-versammlungen abgehalten, bei der die Mitglieder sich direkt in die Politik der CDU einbringen und bei denen ihre Vorschläge diskutiert werden können. Auf der kommunalen Ebene gibt es Mitgliederversammlungen der Ortsvereine und deren Vorstände, in denen die Kommunalpolitik und die Gestaltung der Politik in dem Umfeld der Gliederung beraten wird. Diese Strukturen waren aber nicht immer in diesem Maße vorhanden, sondern sind erst Mitte der 70er Jahre in einer Strukturreform der CDU entstanden, in der beschlossen wurde, dass die Partei nur zur Volkspartei werden könnte, wenn sie auf den unteren Ebenen der Parteiorganisation stark vertreten ist und dadurch viele Mitglieder gewinnen kann. Diese Strategie der Bundesebene ging auf und nun gibt es flächendeckend in ganz Deutschland Gliederungen der CDU auf kommunaler Ebene.
3. Parteimitglieder
Eine Volkspartei wie die CDU lebt stärker als jeder andere Parteitypus von ihrer zahlreichen und möglichst breit angelegten Mitgliederzahl und Mitgliederorganisation. Die Mitglieder sind sozusagen das „Kapital einer Partei“ (Bürklin/Neu/Veen S.11) ohne deren freiwillige Mitarbeit eine große Partei wie die CDU nicht handlungsfähig wäre. Die Parteimitglieder sind dabei in einer Vermittlerrolle zwischen den Wählern und der Partei und versuchen politische Themen und Interessen der Parteien für den gemeinen Wähler verständlich zu machen. Außerdem sind sie die „Ideenschmiede der Politik“ (ebenda S.11), aus der der politische Nachwuchs heranwächst und in dem Rahmen er das nötige politische Handwerkszeug erlernen kann. Deswegen lohnt es sich, die Mitgliederentwicklung und die strukturellen Besonderheiten der CDU-Mitglieder genauer zu betrachten, um daraus Schlüsse auf die Politik und das Wirken der CDU zu ziehen.
3.1 Geschichte der Mitgliederentwicklung
In allen Zeitungen wird mit Schlagzeilen wie „Die Leute wollen nicht mehr in einer Partei sein“ (Der Morgen, 11.3.1991) oder „Den Parteien laufen die Mitglieder weg“ (Berliner Zeitung, 30.1.1993) darauf hingewiesen, dass die politischen Parteien Probleme haben ihre Parteimitglieder sich zu binden und dass immer mehr Mitglieder der Partei den Rücken kehren. Von diesen massiven Mitgliederverlusten sind allerdings nicht nur die Parteien betroffen, sondern auch andere Großorganisationen wie die Kirche oder die Gewerkschaften. Außerdem lässt sich beobachten, dass die Mitglieder dieser Großorganisationen immer älter und junge Menschen von diesen Organisationen schlecht oder gar nicht angesprochen werden. Die CDU stellt dabei einen Sonderfall unter den Parteien der Bundesrepublik Deutschland dar. Betrachtet man die Geschichte der CDU genauer, stellt man fest, dass sie sich vom „Kanzlerwahlverein“ in den 1950er Jahren unter Konrad Adenauer, in den 1970er Jahren zu einer Volks- und Mitgliederpartei gewandelt hat.
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- Arbeit zitieren
- Markus Wagner (Autor:in), 2005, CDU- Parteiorganisation, Mitglieder, Wähler, Finanzierung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/41090
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