Einleitung
In dieser Arbeit möchte ich mich mit der gerade auch in den Medien und der Öffentlichkeit aktuellen Thematik der Fremdenfeindlichkeit bzw. dem Rassismus befassen. In diesen Tagen erleben wir einmal mehr, wie hoch brisant und wichtig die Auseinandersetzung mit diesem Phänomen ist. Gerade in Deutschland ist diese Debatte äußerst sensibel; erinnern wir uns doch noch allzu satrk an die menschenverachtende Verfolgung und Vernichtung der Juden im zweiten Weltkrieg durch die Nationalsozialisten. Hier soll es jedoch keinesfalls um eine Beurteilung der damaligen Betroffenen gehen oder um dieses Ereignis als solches, sondern in dieser Arbeit möchte ich zum einen Differenzierungen im Begriffsreportoire schaffen, zum anderen aber auch Daten aus Erhebungen für sich sprechen lassen. Es soll danach klar werden, was Rassismus bzw. Fremdenfeindlichkeit nun eigentlich ist und wie jeder von uns ihn täglich begegnet.
Gedenkt man der aktuellen Situation , so wird einem klar, dass der Rassismus noch längst nicht beseitigt worden ist, trotz der immer erneuten Aufklärung über das ,,Dritte Reich" in den Schulen. Scheinbar finden sich immer noch Menschen, die sich Organisationen der rechten Szene anschließen. So denkt die Regierung um Kanzler Schröder darüber nach, die NPD zu verbieten. Ist das jedoch die Lösung? Ich wage es zu bezweifeln. Denn diese radikale Form des Rassismus, nämlich Menschen durch die Strassen zu hetzen und zu mißhandeln, ist nur eine Form der Fremdenfeindlichkeit, unbestritten die extremste und gefährlichste. Dennoch darf man nicht andere, subtilere Arten dieses Phänomens übergehen. Denn die gedankliche Basis für solche Auswüchse liegt in der gesamten Bevölkerung, d.h. auch bei den Politikern und Medien. Rassismus bzw. Fremdenfeindlichkeit hat verschiedene Nuancen, die eben auf divergente Arten in Erscheinung treten. Die Frage, die sich hier stellt, ist die, ob man erst Rassist ist, wenn man Menschen in der direkten körperlichen oder auch verbalen Form angreift.
So werde ich im ersten Kapitel zunächst einmal die häufigst benutzten Begriffe für das hier bahandelte Thema versuchen voneinander abzugrenzen. Es wird schnell klar werden, inwieweit sich die Begriffe unterscheiden oder aber auch Übereinstimmungen zeigen.
Im folgenden Kapitel möchte ich dann einen historischen Abriss von Fremdenfeindlichkeit bzw. Rassismus geben. Das meint, wie sich diese Erscheinungen im Laufe der Zeit ,,entwickelt" haben.
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Inhaltsverzeichnis
- Kapitel 1: Abgrenzung Rassismus, Ausländerfeindlichkeit, Fremdenfeindlichkeit
- 1.1 Rassismus
- 1.2 Ausländerfeindlichkeit
- 1.3 Fremdenfeindlichkeit
- Kapitel 2: Die geschichtliche Entwicklung der Darstellungsform des Anderen als Voraussetzung für Fremdenfeindlichkeit, Ausländerfeindlichkeit und Rassismus
- 2.1 Die Darstellung des Anderen in Europa während der Kolonialzeit
- 2.2 Die Wissenschaft als „Begründer“ des Rassismus
- 2.3 Zusammenfassung
- Kapitel 3: Fremdenfeindlichkeit in Deutschland
- 3.1 Was beinhaltet Fremdenfeindlichkeit?
- 3.2 Fremdenfeindlichkeit innerhalb der Bevölkerung
- 3.3 Zusammenhänge zwischen Fremdenfeindlichkeit und anderen Variablen
- 3.3.1 Fremdenfeindlichkeit: Ost versus West
- 3.3.2 Geschlecht, Alter, Bildung und Fremdenfeindlichkeit
- 3.3.3 Arbeitslosigkeit und Fremdenfeindlichkeit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das komplexe Phänomen der Fremdenfeindlichkeit in Deutschland. Ziel ist es, die Begriffe Rassismus, Ausländerfeindlichkeit und Fremdenfeindlichkeit voneinander abzugrenzen und die geschichtliche Entwicklung dieser Erscheinungen zu beleuchten. Darüber hinaus werden empirische Daten analysiert, um Zusammenhänge zwischen Fremdenfeindlichkeit und soziodemografischen Faktoren aufzuzeigen.
- Abgrenzung der Begriffe Rassismus, Ausländerfeindlichkeit und Fremdenfeindlichkeit
- Historische Entwicklung von Fremdenfeindlichkeit und Rassismus
- Manifestationen von Fremdenfeindlichkeit in der deutschen Bevölkerung
- Zusammenhänge zwischen Fremdenfeindlichkeit und sozioökonomischen Faktoren (z.B. Arbeitslosigkeit, Bildung)
- Analyse von Strategien zur Bekämpfung von Fremdenfeindlichkeit
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1: Abgrenzung Rassismus, Ausländerfeindlichkeit, Fremdenfeindlichkeit: Dieses Kapitel befasst sich mit der Definition und Abgrenzung der Begriffe Rassismus, Ausländerfeindlichkeit und Fremdenfeindlichkeit. Es wird deutlich gemacht, dass diese Begriffe oft synonym verwendet werden, jedoch unterschiedliche Dimensionen und Bedeutungen aufweisen. Anhand von Beispielen und Definitionen, wie der der Arbeitsgruppe SOS-Rassismus der Universität Marburg, werden die jeweiligen Merkmale und Unterschiede herausgearbeitet. Der Fokus liegt auf der Unterscheidung zwischen der bloßen Wahrnehmung von Unterschieden und der instrumentalisierten Verwendung dieser Unterschiede zum eigenen Vorteil, ein zentrales Element rassistischer Ideologien.
Kapitel 2: Die geschichtliche Entwicklung der Darstellungsform des Anderen als Voraussetzung für Fremdenfeindlichkeit, Ausländerfeindlichkeit und Rassismus: Dieses Kapitel beleuchtet die historische Entwicklung der Darstellung des „Anderen“ in Europa, insbesondere im Kontext der Kolonialzeit. Es analysiert, wie die Konstruktion des „Anderen“ als minderwertig oder gefährlich die Grundlage für Fremdenfeindlichkeit, Ausländerfeindlichkeit und Rassismus gelegt hat. Die Rolle der Wissenschaft bei der Legitimierung rassistischer Ideologien wird kritisch untersucht. Das Kapitel betont die Bedeutung historischer Kontexte für das Verständnis gegenwärtiger Formen von Fremdenfeindlichkeit.
Kapitel 3: Fremdenfeindlichkeit in Deutschland: Dieses Kapitel untersucht die Verbreitung und die Ursachen von Fremdenfeindlichkeit in Deutschland. Es analysiert Daten aus empirischen Studien, um Zusammenhänge zwischen Fremdenfeindlichkeit und verschiedenen Variablen wie dem Wohnort (Ost/West), Geschlecht, Alter, Bildung und Arbeitslosigkeit aufzuzeigen. Die Analyse zielt darauf ab, die komplexen Ursachen von Fremdenfeindlichkeit zu verstehen und potentielle Ansatzpunkte zur Bekämpfung des Phänomens zu identifizieren. Die Ergebnisse dieser Studien werden detailliert erläutert und in ihren soziologischen Implikationen diskutiert.
Schlüsselwörter
Fremdenfeindlichkeit, Rassismus, Ausländerfeindlichkeit, Deutschland, Geschichte, Kolonialismus, Empirie, Soziodemografie, Arbeitslosigkeit, Bildung, Diskriminierung, „Anderer“, Identität.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Analyse von Fremdenfeindlichkeit in Deutschland
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert das komplexe Phänomen der Fremdenfeindlichkeit in Deutschland. Sie grenzt die Begriffe Rassismus, Ausländerfeindlichkeit und Fremdenfeindlichkeit voneinander ab und untersucht deren geschichtliche Entwicklung. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Analyse empirischer Daten, um Zusammenhänge zwischen Fremdenfeindlichkeit und soziodemografischen Faktoren aufzuzeigen.
Wie werden die Begriffe Rassismus, Ausländerfeindlichkeit und Fremdenfeindlichkeit abgegrenzt?
Kapitel 1 widmet sich der genauen Definition und Abgrenzung dieser drei Begriffe. Es wird herausgestellt, dass sie oft synonym verwendet werden, aber unterschiedliche Dimensionen und Bedeutungen haben. Anhand von Beispielen und Definitionen (z.B. der Arbeitsgruppe SOS-Rassismus der Universität Marburg) werden die Merkmale und Unterschiede präzise erklärt. Der Fokus liegt auf der Unterscheidung zwischen der bloßen Wahrnehmung von Unterschieden und deren instrumentalisierter Verwendung zum eigenen Vorteil, ein Kernmerkmal rassistischer Ideologien.
Welche historische Entwicklung wird beleuchtet?
Kapitel 2 untersucht die historische Entwicklung der Darstellung des „Anderen“ in Europa, besonders im Kontext der Kolonialzeit. Es analysiert, wie die Konstruktion des „Anderen“ als minderwertig oder gefährlich die Grundlage für Fremdenfeindlichkeit, Ausländerfeindlichkeit und Rassismus geschaffen hat. Die Rolle der Wissenschaft bei der Legitimierung rassistischer Ideologien wird kritisch betrachtet. Die Bedeutung historischer Kontexte für das Verständnis heutiger Formen von Fremdenfeindlichkeit wird hervorgehoben.
Welche empirischen Daten werden analysiert?
Kapitel 3 analysiert die Verbreitung und Ursachen von Fremdenfeindlichkeit in Deutschland anhand empirischer Daten. Es untersucht Zusammenhänge zwischen Fremdenfeindlichkeit und Variablen wie Wohnort (Ost/West), Geschlecht, Alter, Bildung und Arbeitslosigkeit. Ziel ist es, die komplexen Ursachen zu verstehen und Ansatzpunkte zur Bekämpfung zu identifizieren. Die Ergebnisse der Studien werden detailliert erläutert und in ihren soziologischen Implikationen diskutiert.
Welche Schlüsselthemen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Abgrenzung der Begriffe Rassismus, Ausländerfeindlichkeit und Fremdenfeindlichkeit, die historische Entwicklung von Fremdenfeindlichkeit und Rassismus, Manifestationen von Fremdenfeindlichkeit in der deutschen Bevölkerung, Zusammenhänge zwischen Fremdenfeindlichkeit und sozioökonomischen Faktoren (z.B. Arbeitslosigkeit, Bildung) und die Analyse von Strategien zur Bekämpfung von Fremdenfeindlichkeit.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Fremdenfeindlichkeit, Rassismus, Ausländerfeindlichkeit, Deutschland, Geschichte, Kolonialismus, Empirie, Soziodemografie, Arbeitslosigkeit, Bildung, Diskriminierung, „Anderer“, Identität.
Wo finde ich mehr Informationen zum Thema?
Diese FAQ bieten einen Überblick über die Arbeit. Für detaillierte Informationen wird auf den vollständigen Text verwiesen (hier würde der Link zum vollständigen Dokument stehen).
- Quote paper
- Matthias Janßen (Author), 2000, Fremdenfeindlichkeit in Deutschland, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/4096