Albert Camus – einer der bekanntesten Autoren der französischen Literatur, hat den Essay „Le myhte de Sisyphe“ im Jahre 1942 veröffentlicht, in einer Zeit die Frankreich wegen des Krieges nicht lächerlich gemacht, aber erniedrigt hatte. Darüber hinaus und ich glaube, dass dies die Hauptursache für diesen Essay darstellt, sind seine privaten Erlebnisse und Schicksalsschläge, die er im Laufe der Zeit zu verarbeiten hatte ausschlaggebend für diesen Essay. Albert Camus musste sich aufgrund seiner Lebenssituation und den Schwierigkeiten, die er in seinem bisherigen Leben bewältigen musste, mit dem Absurden auseinandersetzen.
„Bevor Camus das Absurde theoretisch bewältigte, hatte er es praktisch besiegen müssen. Und die Jahre 1936/37 stellten eine schwere Bewährungsprobe dar: der Ausbruch der Tuberkulose hinderte ihn, die gestellten Ziele zu verwirklichen, ebenso wie die tägliche Sorge um die materielle Sicherung des Lebens; seine politische Parteinahme war mit Enttäuschungen verbunden, das Scheitern seiner Ehe verletzte ihn tief – Selbstmord war für ihn zu jener Zeit, mehr als nur ein gedankliches Problem. Doch 1938 und mindestens bis September 1939 findet er das Vertrauen zurück, dem scheinbar Unvermeidlichen die Stirn zu bieten.“
Ich werde in dieser Arbeit daran arbeiten Albert Camus zu verstehen, darzustellen wie er dazu kam, diesen Essay zu schreiben und eine Schlussfolgerung für „unser“ Leben zu finden. Albert Camus führt verschiedene Personen als Beispiele für Absurde Menschen an, wobei ich mich auf die Person des Don Juan beziehen und diesen näher betrachten werde.
Literatur zu Camus gibt es wie Sand am Meer weshalb ich mich dazu entschlossen habe, mich selber mit dem Thema zu befassen und eigene Schlüsse zu ziehen. Als Literaturgrundlage habe ich die Biographie „Albert Camus - Ein Leben“ von Olivier Todd gewählt, die Übersetzung des „Mythe Sisyphe“, sowie verschiedene andere Literatur zu Albert Camus aus dem Internet.
Inhaltsverzeichnis
0. Einleitung
1. „Le mythe de Sisyphe“ – Wie kam Albert Camus zu zu diesem Essay?
2. Inhalt des „Le myhte de Sisyphe“
3. L’homme absurde - Der absurde Mensch
3.1 Definition des absurden Menschen
3.2 Camus‘ Beispiele für den absurden Menschen
4. Camus und der „Le don juanisme“
5. Fazit
6. Literaturverzeichnis
6.1 Quellen
6.2 Sekundärliteratur
0. Einleitung
Albert Camus – einer der bekanntesten Autoren der französischen Literatur, hat den Essay „Le myhte de Sisyphe“ im Jahre 1942 veröffentlicht, in einer Zeit die Frankreich wegen des Krieges nicht lächerlich gemacht, aber erniedrigt hatte. Darüber hinaus und ich glaube, dass dies die Hauptursache für diesen Essay darstellt, sind seine privaten Erlebnisse und Schicksalsschläge, die er im Laufe der Zeit zu verarbeiten hatte ausschlaggebend für diesen Essay. Albert Camus musste sich aufgrund seiner Lebenssituation und den Schwierigkeiten, die er in seinem bisherigen Leben bewältigen musste, mit dem Absurden auseinandersetzen.
„Bevor Camus das Absurde theoretisch bewältigte, hatte er es praktisch besiegen müssen. Und die Jahre 1936/37 stellten eine schwere Bewährungsprobe dar: der Ausbruch der Tuberkulose hinderte ihn, die gestellten Ziele zu verwirklichen, ebenso wie die tägliche Sorge um die materielle Sicherung des Lebens; seine politische Parteinahme war mit Enttäuschungen verbunden, das Scheitern seiner Ehe verletzte ihn tief – Selbstmord war für ihn zu jener Zeit, mehr als nur ein gedankliches Problem. Doch 1938 und mindestens bis September 1939 findet er das Vertrauen zurück, dem scheinbar Unvermeidlichen die Stirn zu bieten.“[i]
Ich werde in dieser Arbeit daran arbeiten Albert Camus zu verstehen, darzustellen wie er dazu kam, diesen Essay zu schreiben und eine Schlussfolgerung für „unser“ Leben zu finden. Albert Camus führt verschiedene Personen als Beispiele für Absurde Menschen an, wobei ich mich auf die Person des Don Juan beziehen und diesen näher betrachten werde.
Literatur zu Camus gibt es wie Sand am Meer weshalb ich mich dazu entschlossen habe, mich selber mit dem Thema zu befassen und eigene Schlüsse zu ziehen. Als Literaturgrundlage habe ich die Biographie „Albert Camus - Ein Leben“ von Olivier Todd gewählt, die Übersetzung des „Mythe Sisyphe“, sowie verschiedene andere Literatur zu Albert Camus aus dem Internet.
[1] Der Mythos des Sisiphos, Nachwort von Vincent von Wroblewsky, S. 184, 185, rororo Januar 2001
1. „Le mythe de Sisyphe“ – Wie kam Albert Camus zu diesem Essay?
„Le mythe de Sisyphe“ entsteht in der Zeit von 1940 bis 1941, also während der ersten Phase des zweiten Weltkrieges. Albert Camus hatte bereits im Alter von 23 Jahren (1936/37) den Wunsch, einen moralphilosophischen Essay diesen Inhalts zu schreiben. Gerade in dieser Zeit musste Camus in allen Lebensbereichen schwere Schläge hinnehmen. Angefangen bei seiner Lungenkrankheit, die für ihn ohnehin eine ständige Belastung bzw. Bedrohung darstellte. Eben diese hinderte ihn auch daran die mündliche Prüfung seines Philosophiestudiums abzulegen.
Desweiteren war seine erste Ehe war in schmerzlicher Weise durch die Drogenabhängigkeit und verschiedener anderer Exzesse seiner Frau gescheitert. Von der kommunistischen Partei Algeriens hatte er sich wegen unüberbrückbarer Identifizierungsproblemen trennen müssen.
Albert Camus war in dieser Zeit vollkommen bindungslos und ängstlich und hatte überdies die Sorge, seinen Lebensunterhalt nicht sicherstellen zu können.
Camus kommt zu diesem Zeitpunkt zu der Auffassung, dass das Leben undurchschaubar und unbeeinflussbar sei. Äußere Zielstellungen und Sinngebungen seien bedeutungslos und nicht der Mühe wert. Er zeigt mit Sisyphe einen Menschen am „Nullpunkt“ seines Daseins auf. Camus überlegt, wie er sich diesem persönlichen Dilemma entziehen kann und kommt zu der Auffassung, dass ihm die philosophische Anstrengung dabei helfen soll, sich seiner Situation zu bemächtigen.
Ihn drängt es, eine Antwort darauf zu finden, wie man sich in jenen Lebens- und Sinnkreisen verhalten soll, wenn man weder an Gott noch an die Vernunft glaubt.
„Juger que la vie vaut ou ne vaut pas la peine d’être vécue, c’est répondre à la question fondamentale de la philosophie.“[1]
Die philosophische Reflexion hilft ihm bei seiner eigenen Lebensbewältigung, indem er seine Probleme und die aus ihnen entstehenden Überlegungen als allgemeine, als Sinn- und Grundfrage menschlichen Lebens schlechthin begreift.
Nietzsches Einstellung zur Sinnfrage, man solle das Leid trotzig-freudvoll annehmen und überwinden, indem man die traditionellen Moralvorstellungen vernichtet und
neue Werte errichtet, imponierte Camus besonders. Daran wird deutlich, dass es ihn drängte, die echten Wege zur Wahrheit wiederzufinden gegen die Vernunft.
Seine lebenslange Auseinandersetzung mit seiner Beziehung zum Christentum und zur Religion findet auch in diesem Werk seinen Platz. In der Vorkriegszeit lehnte er den christlichen Glauben als eine Form der Ausflucht in eine unberechtigte Hoffnung ab. In den ersten Kriegsjahren, der Zeit seines Rückzuges, der Krankheit und der starken Auseinandersetzung mit Lebens-und Schaffensproblemen, hatte Camus das künstlerische Werk als Konkurrenz bzw. Gegenkonzept zu Gottes Werk an sich verstanden.
Im Jahre 1939 bricht der zweite Weltkrieg aus und Paris wird in der Folgezeit von deutschen Truppen besetzt. Wer seine persönliche Denkweise und Lebenshaltung bewahren möchte, sich nicht den Umständen ergibt und somit sein Einverständnis verweigert, begibt sich in Lebensgefahr. Camus selbst steht zum Kriegsbeginn nicht in fester Verbindung zur Résistance-Bewegung, ist jedoch stets zur Hilfeleistung bereit. Der Krieg bestätigt und verstärkt Camus‘ Überzeugung von der Absurdität der Welt, drängt ihm aber gleichzeitig zu aktiver Gegenhaltung in Gemeinschaft mit Gleichgesinnten.
1940 wird die Zeitung „Alger Républicain“, bei der er als Mitarbeiter beschäftigt ist, verboten und er muss Alger verlassen. Er geht nach Paris und kann in der Redaktion bei der Pariser Zeitung „Paris-Soir“ arbeiten, mit der er sich nicht identifiziert, die allerdings sein Auskommen sichert. Es ist für Camus eine Zeit der Isolation und Anonymität, des Heimwehs und der Sehnsucht. Aus diesem Jahr der Einsamkeit gehen große schöpferische Leistungen hervor, so auch „Le mythe de Sisyphe“.
Aufgrund seiner politischen Einstellung, aber letztendlich aus personalpolitischen Gründen, wird er bei „Paris-Soir“ entlassen. Zur selben Zeit ist seine Scheidung rechtskräftig und er heiratet Francine Faure im Jahre 1940. Er zieht mit seiner zweiten Ehefrau nach Lyon zu ihrer Familie. Dort fühlt sich Albert Camus allerdings nicht sehr wohl, weil ihm die Lebendigkeit und Betriebsamkeit von Alger fehlt.
Im Februar 1941 schließt er die Arbeiten am „Le mythe de Sisyphe“ ab. Die Veröffentlichung erfolgt im Oktober 1942.
Nicht ein Ereignis brachte Camus in Zweifel, sondern es waren die Vielzahl seiner Erlebnisse, seiner Rückschläge, die ihn dazu bewogen haben, grundsätzlich über sein Leben nachzudenken. Sicherlich spielten die Erlebnisse während seiner Kindheit, Camus verlor früh seinen Vater, die Familie mit ihm den Ernährer - auch eine Rolle dafür, dass er Arbeiten annahm, die lediglich dazu dienten, seine Existenz zu sichern. Camus Leben führte ihn zum „Le mythe de Sisyphe“.
2. Inhalt des „Le myhte de Sisyphe“
Der erste Abschnitt dieser in vier Teile gegliederten Abhandlung trägt den Titel „Un raisonnement absurde“. Hier diskutiert Camus das Grundproblem der gesamten Schrift: Wie kann man angesichts der Absurdität des eigenen Lebens und des Lebens allgemein die Kraft aufbringen, weiter zu leben? Denn daß das Absurde in unserem Leben alltäglich existiert, daran gibt es für Camus keinen Zweifel: Jeder denkende Mensch kommt irgendwann an einen Punkt, an dem er sich fragt, „wofür“ er „das alles“ eigentlich tut, hier ist die Welt nicht mehr zu rechtfertigen, ein Leben nach dem Tod gibt es nicht, "das Universum ist den Illusionen und dem Licht beraubt".
Dieses Gefühl ist das Erkennen der Absurdität der menschlichen Existenz; Ist diese Erkenntnis einmal da, macht das Weiterleben keinen Sinn mehr, der Selbstmord liegt nahe. Doch ist der Selbstmord für das Absurde eine Lösung, oder "verlangt das Absurde [sogar] den Tod"? Camus verneint diese Frage. Seiner Meinung nach "hebt der Selbstmord das Absurde auf", aber auf seine Art, denn "er zieht es mit in den Tod" - der Mensch kann ihm also auch dort nicht entkommen, nach der einmaligen Erkenntnis des Absurden bleibt es unwiderruflich bei ihm. Die Erkenntnis des Absurden ist für Camus also ein Punkt, an dem die Welt in sich zusammenbricht, da der Glaube an einen wie auch immer gearteten Sinn des Lebens in sich zusammenfällt. Doch wenn wir nur noch das Absurde für wahr nehmen, warum können wir dies nicht zur "Richtschnur unseres Verhaltens" machen? Die Erkenntnis des Absurden ist also nicht der Endpunkt des Lebens sondern vielmehr ein Punkt, an dem unser Leben einen neuen Sinn bekommt: Wenn wir dem Leben den Sinn
absprechen, so behält es doch immer noch seinen Eigenwert, der ihm durch nichts - außer eben dem Selbstmord - genommen werden kann. Camus will bei der Erkenntnis des Absurden innehalten und diese ungelöste Spannung ertragen; er erreicht damit einen Zustand der "aufmerksamen Bewußtheit, in dem für die Hoffnung kein Platz mehr ist". Wenn es keine Hoffnung mehr gibt, so wird die menschliche Planung hinfällig, "es gibt kein Morgen" mehr, für das man heute schon mitdenken muß - Resultat ist die absolute Freiheit des absurden Menschen. Freiheit ist aber nur eine der Schlußfolgerungen, die Camus aus dieser - eigentlich doch recht unangenehmen - Erkenntnis der Absurdität zieht, die beiden anderen sind Leidenschaft und Auflehnung. Letztere resultiert schlicht aus dem Ausharren in der Erkenntnis der Absurdität, denn das Ausharren ist gleichbedeutend mit dem Annehmen der Herausforderung, die die Absurdität dem absurden Menschen Tag für Tag entgegenbringt. Die Leidenschaft ergibt sich aus dem so intensiv wie möglichen Auskosten der beiden anderen Schlußfolgerungen: Wenn man "sein Leben, seine Auflehnung und seine Freiheit so stark wie möglich" empfindet, lebt man leidenschaftlich - und ein leidenschaftliches Leben bedeutet die "Ausschöpfung alles Gegebenen".
Im Anschluß an diese rein theoretische Diskussion des Lebens im Absurden kommt Camus im zweiten Kapitel seiner Abhandlung – „L’homme absurde“ - zur Lebenspraxis. Er nennt hier Beispiele verschiedener Menschen für ein Leben im Absurden; sie alle zeichnen sich durch einen Drang zum intensiven Leben aus und besitzen eine Wahrheit, die ihnen in ihrem Dasein als Leitfaden dient. Die Gestalten repräsentieren dabei nicht nachahmenswerte Modelle, sondern Beispiele für das Leben nach nur einer einzigen Wahrheit - so wie zuvor Camus in der Absurdität seine Wahrheit gefunden hat. Er zieht nun Beispiele heran, um zu zeigen, daß die von ihm bisher rein theoretisch aufgezeigte Geisteshaltung auch als praktische Handlungsmaxime einsetzbar ist.
[...]
[1] Le myhte de Sisyphe, Albert Camus, S. 17, folio essais, Gallimard
- Arbeit zitieren
- Michael Willmann (Autor:in), 2001, Albert Camus - Le mythe de Sisyphe, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/40923
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