Im Rahmen dieser Arbeit wird die Bevölkerungsentwicklung an Hand von Fertilität und Migration insbesondere in Deutschland untersucht. Vorab werden verschiedene Maße zur Berechnung von Fertilität und Migration dargestellt. Im Anschluss findet eine Auswertung geeigneter Studien statt, die sowohl auf die Entwicklung von Fertilität und Migration in Deutschland in der Vergangenheit eingehen, als auch Prognosen für die Zukunft berechnen.
Deutschland hat die typische Entwicklung eines Industriestaates durchlaufen. Bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts fand der erste demographische Übergang statt. Nach dem 2. Weltkrieg folgten dann die Merkmale eines wohlhabenden Industrielandes: sinkende Fertilität, alternde Bevölkerung, steigende Zuwanderungszahlen. Durch die Babyboom- Generation und deren Nachkommen, sowie den positiven Wanderungssaldo stieg die Bevölkerungszahl bis Ende der 1990er Jahre weiter an. Doch seitdem stagniert sie. Die Fertilität sollte die Mortalität eines Landes übersteigen, so dass Generationen vollständig ersetzt werden können. Dies ist in Deutschland seit den 1970er Jahren nicht mehr der Fall. Seitdem ist die zusammengefasste Geburtenziffer, die durchschnittliche Zahl Kinder, die eine Frau lebend zur Welt bringt, kleiner als 2,1, dem Wert der zur vollständigen Ersetzung einer Generation notwendig ist. Sie liegt heute bei 1,4 Kindern pro Frau. Die Folge dieser sinkenden Fertilität ist die Überalterung der Gesellschaft, da auch die Lebenserwartungen ständig ansteigen. Dies führt zu erheblichen wirtschaftlichen und politischen Problemen. Gerade die Rentenkassen tendieren gegen Null, da die Rentnergenerationen immer größer werden, aber keine jungen Beitragszahler nachwachsen. Ebenso leiden viele andere wirtschaftliche Zweige unter der alternden Bevölkerung.
In dieser Arbeit wird deutlich wie wichtig die Bevölkerungsvorausberechnungen sind. Nur wenn frühzeitig verlässliche Entwicklungsprognosen zur Verfügung stehen, können rechtzeitig wichtige Schritte zur Problembekämpfung eingeleitet werden. Gerade Politik und Wirtschaft sind von diesen Prognosen abhängig. Die Rentenkassen können langfristig nur ausgeglichen sein, wenn schon vor der tatsächlichen Überalterung der Bevölkerung nach Lösungen gesucht wird. Doch dazu muss diese Überalterung durch Prognosen offensichtlich werden. Gerade statistische Maße sind in diesem Zusammenhang unerlässlich.
Inhalt
Zusammenfassung
1. Einleitung
Bedeutung von Fertilität und Migration für die Bevölkerungsentwicklung
2. Methoden zur Messung von Fertilität und Migration
2.1 Rohe Geburtenrate
2.2 Allgemeine und Totale Fertilitätsrate
2.3 Brutto- und Nettoreproduktionsrate
2.4 Wanderungssaldo
3. Entwicklung von Fertilität und Migration
3.1 Entwicklung von Fertilität und Migration in Deutschland im 20. Jahrhundert
3.2 Folgen der sinkenden Fertilität
3.3 Gründe für die sinkende Fertilität in Deutschland
3.4 Wanderungssaldo als Ausgleich für die sinkende Fertilität?
4. Prognose von Fertilität und Migration in Deutschland
5. Fazit
Literaturverzeichnis
Zusammenfassung Kristina Richartz
Die Komponenten der Bevölkerungsentwicklung
Entwicklung und Prognose von Fertilität und Migration
Im Rahmen dieser Arbeit wird die Bevölkerungsentwicklung an Hand von Fertilität und Migration insbesondere in Deutschland untersucht. Vorab werden verschiedene Maße zur Berechnung von Fertilität und Migration dargestellt. Im Anschluss findet eine Auswertung geeigneter Studien statt, die sowohl auf die Entwicklung von Fertilität und Migration in Deutschland in der Vergangenheit eingehen, als auch Prognosen für die Zukunft berechnen.
Im zweiten Kapitel werden sechs verschiedene Fertilitätsmaße sowie der Wanderungssaldo vorgestellt. Die Fertilitätsmaße bauen alle aufeinander auf. Die hier vorgestellten entsprechen den in der Literatur geläufigsten. Begonnen wird mit dem einfachsten und am meisten verbreiteten Maß, der rohen Geburtenrate. Diese wird in einem zweiten Schritt zur allgemeinen Fertilitätsrate erweitert, indem nicht mehr alle Personen, sondern nur noch Frauen im gebärfähigen Alter als Bezugswert genommen werden. Anschließend findet die Einführung des ersten kumulierten Fertilitätsmaßes, der totalen Fertilitätsrate statt. Diese stellt sich als Addition einzelner allgemeiner Fertilitätsraten dar. Im letzten Schritt werden dann zwei Reproduktionsmaße erläutert, die Brutto- und Nettoreproduktionsrate. Die Bruttoreproduktionsrate baut wieder auf der allgemeinen Fertilitätsrate auf. Dieses Mal wird allerdings die Einschränkung vorgenommen, dass nur weibliche Nachkommen von Bedeutung sind. Die Nettoreproduktionsrate hingegen setzt sich anders zusammen. Sie hat den Vorteil, dass auch die Sterblichkeit Einfluss nimmt auf das Ergebnis, welches somit realitätsnäher ist.
Im dritten Kapitel wird die Entwicklung von Fertilität und Migration in Deutschland in der Vergangenheit betrachtet und Gründe für die sinkende Fertilität und deren Folgen diskutiert.
Deutschland hat die typische Entwicklung eines Industriestaates durchlaufen. Bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts fand der erste demographische Übergang statt. Nach dem 2. Weltkrieg folgten dann die Merkmale eines wohlhabenden Industrielandes: sinkende Fertilität, alternde Bevölkerung, steigende Zuwanderungszahlen. Durch die Babyboom-Generation und deren Nachkommen, sowie den positiven Wanderungssaldo stieg die Bevölkerungszahl bis Ende der 1990er Jahre weiter an. Doch seitdem stagniert sie. Die Fertilität sollte die Mortalität eines Landes übersteigen, so dass Generationen vollständig ersetzt werden können. Dies ist in Deutschland seit den 1970er Jahren nicht mehr der Fall. Seitdem ist die zusammengefasste Geburtenziffer, die durchschnittliche Zahl Kinder, die eine Frau lebend zur Welt bringt, kleiner als 2,1, dem Wert der zur vollständigen Ersetzung einer Generation notwendig ist. Sie liegt heute bei 1,4 Kindern pro Frau. Die Folge dieser sinkenden Fertilität ist die Überalterung der Gesellschaft, da auch die Lebenserwartungen ständig ansteigen. Dies führt zu erheblichen wirtschaftlichen und politischen Problemen. Gerade die Rentenkassen tendieren gegen Null, da die Rentnergenerationen immer größer werden, aber keine jungen Beitragszahler nachwachsen. Ebenso leiden viele andere wirtschaftliche Zweige unter der alternden Bevölkerung.
Im vierten Kapitel werden Prognosen über die zukünftige Bevölkerungsentwicklung Deutschlands analysiert. Für die Zukunft wird eine sinkende Bevölkerungszahl prognostiziert, da auch der positive Wanderungssaldo langfristig diese geringe Geburtenziffer nicht ausgleichen kann. Die Folgen der sinkenden Fertilität nehmen immer weiter zu. Die Bevölkerung Deutschlands wird immer älter und die daraus resultierenden wirtschaftlichen Probleme, insbesondere Rentenprobleme verschärfen sich. Selbst im besten prognostizierten Fall schrumpft die Bevölkerung. Es müssen also Lösungen gefunden werden, um diese Probleme aufzuhalten. Man muss jetzt schon der zukünftigen Entwicklung entgegen arbeiten, da sie unvermeidbar ist. Statistische Prognosen sind viel zu zuverlässig, als dass auf eine andere Entwicklung der Bevölkerungszahlen gehofft werden könnte.
In dieser Arbeit wird deutlich wie wichtig die Bevölkerungsvorausberechnungen sind. Nur wenn frühzeitig verlässliche Entwicklungsprognosen zur Verfügung stehen, können rechtzeitig wichtige Schritte zur Problembekämpfung eingeleitet werden. Gerade Politik und Wirtschaft sind von diesen Prognosen abhängig. Die Rentenkassen können langfristig nur ausgeglichen sein, wenn schon vor der tatsächlichen Überalterung der Bevölkerung nach Lösungen gesucht wird. Doch dazu muss diese Überalterung durch Prognosen offensichtlich werden. Gerade statistische Maße sind in diesem Zusammenhang unerlässlich.
Die Komponenten der Bevölkerungsentwicklung
Entwicklung und Prognose von Fertilität und Migration
1. Einleitung
Im Rahmen dieser Arbeit wird die Bevölkerungsentwicklung an Hand von Fertilität und Migration insbesondere in Deutschland untersucht. Vorab werden verschiedene Maße zur Berechnung von Fertilität und Migration dargestellt. Im Anschluss findet eine Auswertung geeigneter Studien statt, die sowohl auf die Entwicklung von Fertilität und Migration in Deutschland in der Vergangenheit eingehen, als auch Prognosen für die Zukunft berechnen.
Bevölkerungsentwicklung ist in der Literatur gerade seit Mitte des 20. Jahrhunderts ein viel diskutiertes Thema, nicht nur in Deutschland, sondern weltweit. Die natürliche Bevölkerungsbewegung wird durch die zwei wesentlichen Komponenten Fertilität (Fruchtbarkeit) und Mortalität (Sterblichkeit) definiert (vgl. Bähr 1997, S. 174). Doch gerade in den Industriestaaten und auch in Deutschland trägt diese natürliche Bevölkerungsbewegung seit den Babyboom-Jahren kaum noch zur Veränderung der Bevölkerungszahl bei. Viel mehr ist eine dritte Komponente wesentlich entscheidend, der Migrationssaldo (vgl. Bähr 1997, S. 10). Industriestaaten stellen begehrte Einwanderungsländer für Arbeitsmigranten, Asylbewerber und Flüchtlinge dar. In (West-)Deutschland herrscht seit dem zweiten Weltkrieg überwiegend ein positiver Migrationssaldo, d. h. die Zahl der Einwanderer überwiegt die Zahl der Auswanderer (vgl. Münz u. a. 1997, S. 38). Dieser positive Migrationssaldo hat eine wichtige Bedeutung für Deutschland, da er die sinkende Fertilität teilweise ausgleicht. Somit wird das Eintreten der mit sinkender Fertilität verbundenen Probleme verlangsamt. Man hat mehr Zeit nach Lösungen zu suchen.
Trotzdem bleibt die Fertilität einer Bevölkerung weiterhin die wichtigste Komponente in der Bevölkerungsentwicklung. Die Fertilität sollte die Mortalität eines Landes übersteigen, so dass Generationen vollständig ersetzt werden können. Dies ist in Deutschland seit den 1970er Jahren nicht mehr der Fall. Seitdem ist die zusammengefasste Geburtenziffer, die durchschnittliche Zahl Kinder, die eine Frau lebend zur Welt bringt, kleiner als 2,1, dem Wert der zur vollständigen Ersetzung einer Generation notwendig ist (vgl. Statistisches Bundesamt 2003, S.11). Nach Wood (1994) ist es wichtig Fertilität von Fruchtbarkeit zu unterscheiden. Fertilität ist demnach die Geburt eines lebenden Kindes, während Fruchtbarkeit die biologische Fähigkeit einer Schwangerschaftsempfängnis darstellt[1].
2. Methoden zur Messung von Fertilität und Migration
Zur Prognose zukünftiger Bevölkerungszahlen ist das Verhältnis zwischen Fertilität, Mortalität und Migration zu berechnen. Dies lässt sich am besten in einer demographischen Grundgleichung festhalten:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
wobei: Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten = Bevölkerung zum Zeitpunkt t
[Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten] = Bevölkerung zum Zeitpunkt t+n
[Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten] = Zahl der Geburten zwischen t und t+n
[Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten] = Zahl der Sterbefälle zwischen t und t+n
[Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten] = Zuwanderungen zwischen t und t+n
[Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten] = Abwanderungen zwischen t und t+n (vgl. Bähr 1997, S. 173).
Hier ist es besonders wichtig die Maße mit denen Fertilität (Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten) und Mortalität (Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten) berechnet werden, sowie die Definitionen für Zuwanderungen und Abwanderungen zu kennen, um verschiedene Prognosen miteinander vergleichbar zu machen.
Fertilität ist komplizierter zu berechnen als Mortalität, da es ein multidimensionaler und kumulativer Prozess ist. Gebären von Kindern ist ein wiederholbares Ereignis, welches selbst in einem Jahr häufiger erfolgen kann. Es gibt viele verschiedene Maße zur Berechnung von Fertilität. Dennoch überschneiden sie sich in der Literatur weitestgehend. Grundsätzlich gibt es zwei Formen der direkten Fruchtbarkeitsmessung:
„1. Die Ermittlung von Fertilitätsraten: Dabei werden die Anzahl der in einem Kalenderjahr lebendgeborenen Personen auf die Gesamtbevölkerung oder auf Teilgruppen der Bevölkerung bezogen.
2. Die kumulative Betrachtung der Fertilität: Dabei wird für eine fiktive Ausgangsmasse die Anzahl der lebendgeborenen Kinder bis zu einem bestimmten Lebensalter oder während des ganzen Lebens betrachtet.“ (vgl. Bähr 1997, S. 182)
Viele Autoren legen großen Wert auf den Unterschied zwischen verheirateten und unverheirateten Frauen (vgl. Wood 1994, S. 27; Bähr 1997, S. 184-185). Es ist nicht zu leugnen, dass die Wahrscheinlichkeit für eine verheiratete Frau ein Kind zu bekommen sehr viel höher ist als diese für eine unverheiratete Frau. Dennoch sind im 21. Jahrhundert immer mehr moderne Lebensformen üblich geworden (alleinerziehende Personen, unverheiratete Paare etc.), so dass in dieser Arbeit die Heiratsraten als Einflussfaktor auf die Fertilität unbeachtet bleiben.
Für die Migration gibt es weitaus weniger übereinstimmende Literatur. Im Gegenteil, in diesem Bereich gibt es nicht einmal üblicherweise gebräuchliche Maße. Somit beschränkt sich diese Arbeit auf den einfachen Migrationssaldo. Hier ist die Definition von Einwanderern und Auswanderern entscheidend[2].
[...]
[1] „Fertility is defined by demographers as the production of a live birth, that is, a child born alive (Pressat, 1985). As such, it is to be distinguished from fecundity, which is defined as the biological capacity to reproduce.” (Wood 1997, S. 3)
[2] Zu Unterscheiden sind Ein- und Auswanderer nach Distanzen, bzw. ob sie einen Orts- oder sogar Landeswechsel vollziehen. Des Weiteren muss beachtet werden, nach welcher Aufenthaltsdauer Ausländer als Immigranten bezeichnet werden, bzw. wie Saisonarbeiter gesehen werden.
- Citar trabajo
- Kristina Richartz (Autor), 2005, Die Komponenten der Bevölkerungsentwicklung: Entwicklung und Prognose von Fertilität und Migration, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/40618
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