Nicht nur im wirtschaftlichen, sondern auch im gesellschaftlichen Bereich hat das Prinzip – oder Phänomen – „Discount“ enorme Auswirkungen. Gerade in Deutschland haben im Lebensmitteleinzelhandel die so genannten „Discounter“ wie Aldi oder Lidl ihre Marktanteile auf über 40% gesteigert. Diese Arbeit beschäftigt sich jedoch nicht nur mit dem Erfolg der Discounter auf dem Heimatmarkt, sondern analysiert insbesondere die Potentiale der Internationalisierung im europäischen Ausland.
Dabei werden zuerst Grundzüge des Discountprinzips als Handelskonzept und dessen Entwicklung in Deutschland beschrieben. Im Anschluss daran werden Besonderheiten der handelsbetrieblichen Internationalisierung im wissenschaftlichen Kontext betrachtet. Neben strategischen Aspekten müssen demnach insbesondere kulturelle Faktoren wie Verbraucherpräferenzen berücksichtigt werden.
Den Hauptteil der Arbeit bilden die Zusammenführung der gewonnenen Erkenntnisse und deren faktenbasierte Übertragung auf ausgewählte Länder bzw. Regionen Europas. Gegenstand der Betrachtung sind Skandinavien in Nord-, Großbritannien ebenso wie Irland in Nordwest-, Frankreich in West sowie Italien beispielhaft in Südeuropa. Festzustellen ist hierbei generell ein Erfolg der Discounter, wenn auch mit stark unterschiedlicher Ausprägung. Dafür sind „harte“ Faktoren wie Urbanisierungsgrad und Konkurrenzsituation ebenso anzuführen wie „weiche“, z. B. Verbraucherpräferenzen oder Tradition. Diese erfolgreich zu nutzen bzw. längerfristig zu beeinflussen, muss das Ziel der Discounter sein.
Die Europäisierung der Discounter hat jedoch nicht nur für die Händler und Verbraucher Auswirkungen, sondern auch für die Lieferanten, die Konsumgüterhersteller. Diese haben traditionell bedingt ihre Kunden eher auf nationaler Ebene betreut. Der wachsenden Internationalisierung der Lebensmitteleinzelhändler stehen sie daher noch nicht ausreichend vorbereitet gegenüber.
Schlussfolgernd lässt sich feststellen, dass die Discounter zwar längst über die deutschen Grenzen hinaus erfolgreich sind, ein Siegeszug wie in ihren Heimatmärkten jedoch nicht überall zu erwarten ist. Vielmehr da, wo es die Konkurrenzsituation zulässt (Beispiel Italien, Osteuropa) – und weniger, wo man sich einer etablierten Handelslandschaft gegenüber sieht (Beispiel Großbritannien).
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Grundlagen des Discountprinzips
- 2.1 Definitionen
- 2.2 Entstehung und Entwicklung des Discountphänomens
- 2.3 Branchen
- 3. Lebensmittelhandel in Deutschland
- 3.1 Markstruktur
- 3.2 Probleme im deutschen Lebensmitteleinzelhandel
- 3.3 Discount als Erfolgsmodell
- 4. Internationalisierung im Handel
- 4.1 Gründe für Internationalisierung
- 4.2 Voraussetzungen und Ziele
- 4.3 Internationalisierungsstrategien für den Handel
- 5. Expansion der Discounter in Europa
- 5.1 Europäisierung deutscher Discounter
- 5.2 Marktbetrachtung Nord- und Nordwesteuropa
- 5.3 Marktbetrachtung Westeuropa
- 5.4 Marktbetrachtung Südeuropa
- 5.5 Marktbetrachtung Osteuropa
- 6. Schlussbetrachtung: Europäisierung des Discounts als Herstellersicht
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit beleuchtet den Erfolg von Discountern mit Fokus auf ihre europäische Expansion und analysiert dessen Ursachen. Der Schwerpunkt der Analyse liegt auf dem Bereich des Lebensmittelhandels, da hier die Ursprünge des Discount-Konzepts liegen.
- Grundlagen des Discountprinzips: Definitionen, Entstehung und Entwicklung, Branchen
- Die Situation des Lebensmittelhandels in Deutschland: Marktstruktur, Probleme, Discount als Erfolgsmodell
- Internationalisierung im Handel: Gründe, Voraussetzungen, Ziele, Strategien
- Expansion von Discountern in Europa: Europäisierung deutscher Discounter, Marktbetrachtungen für verschiedene Regionen
- Europäisierung des Discounts aus Sicht der Hersteller: Auswirkungen auf Markenartikelhersteller (Preisverfall, Markenimage, No-Name-Marken)
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung: Das Discountprinzip wird eingeführt und seine Bedeutung im deutschen Lebensmitteleinzelhandel erläutert. Ziel der Arbeit ist die Analyse der europäischen Expansion von Discountern.
- Kapitel 2: Grundlagen des Discountprinzips: Das Kapitel definiert den Begriff "Discount" und beleuchtet seine Entstehung, Entwicklung und die verschiedenen Branchen, in denen es Anwendung findet.
- Kapitel 3: Lebensmittelhandel in Deutschland: Dieses Kapitel beschreibt die Markstruktur des deutschen Lebensmittelhandels und die Probleme, die sich dort stellen. Der Erfolg des Discountprinzips in Deutschland wird untersucht.
- Kapitel 4: Internationalisierung im Handel: Das Kapitel befasst sich mit den Gründen, Voraussetzungen, Zielen und Strategien der Internationalisierung im Handel.
- Kapitel 5: Expansion der Discounter in Europa: Die Europäisierung deutscher Discounter wird untersucht, wobei verschiedene Regionen Europas betrachtet werden: Nord- und Nordwesteuropa, Westeuropa, Südeuropa und Osteuropa.
Schlüsselwörter
Discount, Lebensmittelhandel, Europäisierung, Internationalisierung, Marktanalyse, Preisführerschaft, Kostenführerschaft, Markenartikel, No-Name-Marken, Herstellerperspektive, Expansion, Lebensmitteleinzelhandel, Handelsinternationalisierung
- Citar trabajo
- Florian C. Kleemann (Autor), 2005, Europäisierung des Discountprinzips im Einzelhandel, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/40581