Bei der Ausarbeitung meiner Hausarbeit ist es mir wichtig neben der Analyse und Interpretation festzustellen, ob die didaktische Verwendung dieses Gleichnisses dem exegetischen Sinn des Gleichnisses adäquat ist. Es ist mir wichtig herauszufinden in wie fern es sinnvoll ist dieses Gleichnis den Kindern nahe zu bringen. Das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg finde ich persönlich besonders interessant, da es nicht um unser Empfinden von Recht geht, sondern um die Gerechtigkeit Gottes.
Inhaltsverzeichnis
1. Fragestellung
2. Bezeichnung
3. Analyse des Textes
3.1 Kontext
3.2 Struktur
3.3 Ort und Zeit
4. Interpretation Mt 20,1 – 20,16
4.1 Interpretation Vers für Vers
4.2 Interpretation der Figur des Verwalters
4.3 Interpretation der Werbungsszene
5. Übertragung/ Auswertung
6. Literaturverzeichnis
Das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg (Mt 20,1-16)
1. Fragestellung
Bei der Ausarbeitung meiner Hausarbeit ist es mir wichtig neben der Analyse und Interpretation festzustellen, ob die didaktische Verwendung dieses Gleichnisses dem exegetischen Sinn des Gleichnisses adäquat ist. Es ist mir wichtig herauszufinden in wie fern es sinnvoll ist dieses Gleichnis den Kindern nahe zu bringen. Das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg finde ich persönlich besonders interessant, da es nicht um unser Empfinden von Recht geht, sondern um die Gerechtigkeit Gottes.
2. Bezeichnung
Obwohl das Gleichnis auch andere Namen erhielt - vom gleichen Lohn für verschiedene Arbeit, vom gütigen Hausherrn, von der seltsamen Gerechtigkeit Gottes -, überwiegt die alte, zu bevorzugende Bezeichnung von den Arbeitern im Weinberg.[1]
3. Analyse des Textes
3.1 Kontext
Matthäus hat das Gleichnis 20,1-16 mit dem vorausgehenden Stück 19,16-30 verbunden und dabei ein für ihn typisches literarisches Verfahren angewandt. Er schließt Redeabschnitte gerne durch Gleichnisse ab, die öfter in generalisierende Mahnworte einmünden. So auch in 20,1-16. Die Gleichniseinleitung schließt an den vorausgehenden Kontext an. Der Evangelist hat das Gleichnis verwendet, um den in 19,30;20,16 abstrakt ausgesagten eschatologischen Vorgang näher zu beschreiben. Das Gleichnis spricht nach ihm von der himmlischen Lohnauszahlung im Endgericht.
Durch die beiden Sätze 19,30 (Mk 10,31) und 20,16 hat Matthäus das Gleichnis gerahmt. Diese Klammer um das Gleichnis ist sehr ernst zu nehmen. Dies um so mehr, als Matthäus den Wortlaut von 19,30 in 20,16 nicht einfach wiederholt, sondern variiert. Er kehrt die Satzglieder um und dies hat den Effekt, dass die Aussage: “Die Letzten werden Erste sein“ (19,30b; 20,16a) dem Gleichnis unmittelbar vorausgeht bzw. nachfolgt, während die Aussage über „die Ersten“ in 19,30a relativiert scheint und in 20,16 am Schluss steht. 20,16 ist im Sinne des Matthäus nicht einfachhin eine allgemeine geltende Regel für das Eschaton. Weil der Satz eine Folgerung aus dem Gleichnis zieht, muss seine Intention vom Gleichnis her erfasst werden. Er ist Trostwort und Mahnung zugleich. Denjenigen in der Rolle der „Letzten“ bietet er Trost, für diejenigen in der Rolle der „Ersten“ aber ist er Mahnung.
Der eschatologische Mahnsatz, dass „Letzte“ zu „Ersten“ werden und umgekehrt, könnte zum Ausdruck bringen, das im eschatologischen Gericht die zeitlich später Berufenen den „Ersten“ keinen Nachteil haben, die zeitlich früher Berufenen gegenüber den „Letzten“ keinen Vorteil, sofern sie nur dem Ruf Folge geleistet haben.[2]
Der in einer beträchtlichen Zahl von Textzeugen angefügte Satz „Viele sind berufen, wenige aber auserwählt“ (vgl Mt 22,14) ist aus textkritischen Gründen sekundär, daher werde ich nicht näher darauf eingehen.
Der weitere Kontext ist bestimmt durch Mk. Aufriss, dem Mt mit charakteristischen Abänderungen folgt: die Frage des Petrus über den Lohn der Nachfolge (Mt 19,27.29 vgl Mk 10,28-30) und die dritte Leidensankündigung (Mt 20,17-19 par Mk 10,32-34). Das in Mt vorliegende Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg umfasste demnach die Verse Mt 20,1-15. Die Einleitungsformel zeigt, dass sie dem Mt-Sondergut entstammt. Das Gleichnis selbst weist weder Spannungen noch Brüche auf; es gibt nichts, was ohne Schaden herausgelöst werden könnte. Es ist also von redaktionellen Eingriffen unberührt.[3]
3.2 Struktur
Im wesentlichen gliedert sich die durch V.1 als Basileia-Gleichnis gekennzeichnete Erzählung in drei Teile: die Werbung und Einstellung der Arbeiter (V.1-7), ihre Auszahlung (V.8-10) und der Schlussdialog (V.11-15). Das rahmende Schlusslogion (Mt 20,16) korrespondiert Mt 19,30. Jeder der ersten beiden Teile beginnt mit einer Zeitangabe: am Morgen, als es Abend wurde (V.1 und V.8). Die Geschichte ist eingespannt in einen Tagesablauf. Ort der Handlung sind im ersten Teil Marktplatz und Weinberg. Geht hier der Hausherr den Arbeitern nach, so begeben sich diese im zweiten Teil zu ihm zur Löhnung. Dieser ist für die gesamte Erzählung der Handlungssouverän[4].
3.3 Ort und Zeit
Das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg ist allein bei Matthäus auffindbar. Und zwar in 20,1-20,16. Kurz vorher, nämlich in 19,1, berichtet Matthäus: „Als Jesus diese Reden beendet hatte, zog er aus Galiläa weg und kam in das Gebiet von Judäa jenseits des Jordan.“ Unmittelbar nach dem Gleichnis in 20,17 erzählt Matthäus: „Auf dem Gange nach Jerusalem nahm Jesus die Zwölf beiseite und sprach unterwegs zu ihnen: „Siehe wir ziehen hinauf nach Jerusalem, und der Menschensohn wird den Hohenpriestern und Schriftgelehrten übergeben werden und sie werden ihn zu Tode verurteilen.“
Schon in 20,29 ff wird der Aufenthalt Jesu in Jericho und in 21,1 ff. der Palmeneinzug in Jerusalem erzählt. Daraus ergibt sich mit aller Wahrscheinlichkeit, dass Jesus das Gleichnis auf seinem Zug nach Jerusalem zum Todespascha vorgetragen hat, und zwar mit der nämlichen großen Wahrscheinlichkeit nicht vor dem Volke, sondern im engeren Kreise der Apostel, denn Matthäus berichtet, dass nach der Episode mit dem reichen Jüngling Petrus zum Meister sprach: „Siehe, wir haben alles verlassen, und sind dir nachgefolgt, was wird uns dafür zuteil werden?“ (19,27). Und letztere Frage bildete den nächsten Anlass zu unserem Gleichnis.[5]
[...]
[1] Joachim Gnilka; Das Matthäusevangelium 2.Teil; Herder; Freiburg Basel Wie; 1988; S.175
[2] Ludger Schenke (Hrsg.); Studien zum Matthäusevangelium: Verlag Katholisches Bibelwerk GmbH; Stuttgart; 1988; S.247ff
[3] Hans Weder; Die Gleichnisse Jesu als Metaphern; Vandenhoeck & Ruprecht;Göttingen; 1984; S.219
[4] Joachim Gnilka; Das Matthäusevangelium 2.Teil; Herder; Freiburg Basel Wien; 1988; S.175
[5] Karl Weiss; Die Frohbotschaft Jesu über Lohn und Vollkommenheit, Aschendorffschen Verlagsbuchhandlung; Münster; 1927; S.11f
- Citation du texte
- Valeria Cinquegrani (Auteur), 2005, Das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/40058
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