Einleitung
Als Legasthenie 1 wird eine ausgeprägte Lernstörung in den Bereichen Lesen und Rechtschreiben bezeichnet. Die Legasthenie ist dabei nicht auf mangelnde Schulbildung, eine zu geringe Intelligenz oder eine vom Patienten ausgehende unzureichende Lernbereitschaft zurückzuführen. Es gibt zwei unterschiedliche Positionen: die eine nimmt psychogene und soziokulturelle Faktoren an, die andere eher die somatoformen Faktoren.2 In den letzten 20 Jahren wurden speziell durch die Hirnforschung den neurobiologisch begründbaren Ursachen mehr Bedeutung zugemessen.. Bei Untersuchungen zur Genetik wurde festgestellt, dass bis zu 60% der Varianz der Störungen genetisch erklärt werden können.3
Mit großer Wahrscheinlichkeit treten die Lese- und Rechtschreibschwäche gemeinsam auf. Der Betroffene kämpft dabei mit den charakteristischen Probleme beim Lesen oder Schreiben. Die Patienten weisen dabei oft als Symptome eine niedrige Lesegeschwindigkeit, häufiges Stocken, Verlieren der Zeile im Text, aber auch das Auslassen, Vertauschen oder Hinzufügen von Wörtern, Silben oder einzelnen Buchstaben auf. Oft kann das Gelesene nur unzureichend wiedergegeben bzw. interpretiert werden. Der Legastheniepatient hat aber auch ebenso charakteristische Probleme in der Rechtschreibung. Hierbei kommt es zum Beispiel oft zu einer hohen Fehlerzahl bei ungeübten Diktaten, aber auch bei abgeschriebenen Texten. Oft werden die Wörter teilweise fragmenthaft, im selben Text häufig auch mehrfach unterschiedlich, falsch geschrieben. Hinzu kommen auffallend viele Grammatik- und Interpunktionsfehler und oft eine unleserliche Handschrift. Schwierigkeiten beim Lesen und vor allem die Verlangsamung können eine eingeschränkte Wissensaufnahme in den übrigen Lernfächern verursachen, weil z.B. im vorgegebenen Zeitrahmen das Wissen nicht aufgenommen bzw. niedergeschrieben werden kann. Legasthenie kann somit schnell dazu führen, dass die gesamte schulische Leistung erheblich beeinträchtigt wird. Doch wie wird Legasthenie diagnostiziert und wenn einmal festgestellt wie wird der Umgang damit gefördert? Diese Hausarbeit soll aufzeigen, wie und wann gefördert wird und welche verschiedenen Maßnahmen und Ansätze vorhanden sind.
Inhalt
Einleitung
1. Diagnose, Ansätze und Methoden
1.1 Bielefelder Screening (BISC)
1.2 Differenzierungsprobe Breuer und Weuffen
1.3 Salzburger Lese- und Rechschreibtest
1.4 Züricher Lesetest
2. Förderung, Ansätze und Methoden
2.1 Förderung in der Schule
2.2 Förderprogramme
2.2.1 Kieler Rechtschreibaufbau
2.2.2 Förderprogramm von Kossow
3. Fazit
4. Literaturverzeichnis
5. Selbstständigkeitserklärung
Einleitung
Als Legasthenie[1] wird eine ausgeprägte Lernstörung in den Bereichen Lesen und Rechtschreiben bezeichnet. Die Legasthenie ist dabei nicht auf mangelnde Schulbildung, eine zu geringe Intelligenz oder eine vom Patienten ausgehende unzureichende Lernbereitschaft zurückzuführen. Es gibt zwei unterschiedliche Positionen: die eine nimmt psychogene und soziokulturelle Faktoren an, die andere eher die somatoformen Faktoren.[2] In den letzten 20 Jahren wurden speziell durch die Hirnforschung den neurobiologisch begründbaren Ursachen mehr Bedeutung zugemessen.. Bei Untersuchungen zur Genetik wurde festgestellt, dass bis zu 60% der Varianz der Störungen genetisch erklärt werden können.[3]
Mit großer Wahrscheinlichkeit treten die Lese- und Rechtschreibschwäche gemeinsam auf. Der Betroffene kämpft dabei mit den charakteristischen Probleme beim Lesen oder Schreiben. Die Patienten weisen dabei oft als Symptome eine niedrige Lesegeschwindigkeit, häufiges Stocken, Verlieren der Zeile im Text, aber auch das Auslassen, Vertauschen oder Hinzufügen von Wörtern, Silben oder einzelnen Buchstaben auf. Oft kann das Gelesene nur unzureichend wiedergegeben bzw. interpretiert werden. Der Legastheniepatient hat aber auch ebenso charakteristische Probleme in der Rechtschreibung. Hierbei kommt es zum Beispiel oft zu einer hohen Fehlerzahl bei ungeübten Diktaten, aber auch bei abgeschriebenen Texten. Oft werden die Wörter teilweise fragmenthaft, im selben Text häufig auch mehrfach unterschiedlich, falsch geschrieben. Hinzu kommen auffallend viele Grammatik- und Interpunktionsfehler und oft eine unleserliche Handschrift. Schwierigkeiten beim Lesen und vor allem die Verlangsamung können eine eingeschränkte Wissensaufnahme in den übrigen Lernfächern verursachen, weil z.B. im vorgegebenen Zeitrahmen das Wissen nicht aufgenommen bzw. niedergeschrieben werden kann. Legasthenie kann somit schnell dazu führen, dass die gesamte schulische Leistung erheblich beeinträchtigt wird. Doch wie wird Legasthenie diagnostiziert und wenn einmal festgestellt wie wird der Umgang damit gefördert? Diese Hausarbeit soll aufzeigen, wie und wann gefördert wird und welche verschiedenen Maßnahmen und Ansätze vorhanden sind.
1. Diagnose, Ansätze und Methoden
1.1 Bielefelder Screening (BISC)
Bei vielen Kindern tritt auf eine bestimmte Art und Weise Legasthenie auf. Es können folgende Auffälligkeiten vereinzelt beobachtet werden, z.B. ein verzögerter Sprechbeginn, eingeschränktes Sprachverständnis, Sprechschwierigkeiten, soweit keine körperlichen Ursachen erkennbar sind (z.B. Hörstörung), Probleme beim Erkennen von Reimen und Silben. Es ist allerdings nicht möglich, bereits vorschulisch eine Legasthenie zu diagnostizieren oder zu behandeln. Eine recht gute Vorhersage erlauben standardisierte Verfahren, die in den letzten Jahren publiziert wurden (Bielefelder Screening zur Früherkennung von Lese-Rechtschreibfähigkeit BISC)[4]. Dieses Verfahren wird in der zweiten Hälfte des letzten Kindergartenjahres eingesetzt. Das Bielefelder Vorschulscreening gilt als das Beispiel deutschsprachiger Verfahren. Faktoren, die im Zusammenhang mit der Entwicklung einer Legasthenie stehen, sind im Wesentlichen Einschränkungen in Fähigkeiten, wie z.B. die Wahrnehmung und Unterscheidung von Silben und Lauten. Deshalb werden bei diesem Verfahren Wortpaare auf ihre Klangähnlichkeit oder Wörter in ihre Silben getrennt, um so die phonologische Bewusstheit der Kinder unter Beweis zu stellen.
1.2 Differenzierungsprobe Breuer und Weuffen
Ein weiteres Verfahren ist das von Breuer und Weuffen[5]. Bei diesem Typ werden vor allem die Defizite auf der Ebene der Sprachdifferenzierung erfasst. Vorteil hier ist, dass es vorschulisch und nach Schuleintritt eingesetzt werden kann. Durch die „Differenzierungsprobe“ soll nachgewiesen werden, in welchen Wahrnehmungsbereichen Defizite vorliegen. Hier wird meist schon eine Förderung in Betracht gezogen. Die Wahrnehmungsbereiche, nach denen differenziert wird, sind
- die phonematisch-akustische Differenzierungsfähigkeit,
- die sprechmotorisch-kinästhetische,
- die intonatorisch-melodische Differenzierungsfähigkeit,
- die rhythmische Differenzierungsfähigkeit und
- die optisch-graphomotorische Differenzierungsfähigkeit.
[...]
[1] Werth, Reinhard, 2001, S.9-11
[2] Schulte-Körne, Gerd , 2001, S.4
[3] Schulte-Körne, Gerd , 2001, S. 4
[4] Klicpera/Schabmann, 2003, S. 205-206
[5] Klicpera/Schabmann, 2003, S. 207
- Citation du texte
- Magister Bildungsmanagement Heiko Wulschner (Auteur), 2004, Lese- und Rechtschreibstörungen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/39845
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