Fast wie Rezepte aus Kochbüchern klingen die Ratschläge und Anweisungen vieler Experten: eine Prise an besserer Körperhaltung, ein Stück mehr Stimme, etwas mehr von dieser oder jener Kampfkunst und eine gute Mischung aus Durchsetzungsvermögen, Empathie und Zurückhaltung bilden jene psychologischen Voraussetzungen, die eine Veränderung von einer „typischen“ Opferrolle zu einer selbstbewussten Persönlichkeit initiieren soll. Das Zauberwort hinter diesen Rezepten heißt „Gewaltprävention“. Sie assoziiert die adäquate, friedfertige Antwort auf die vermeintlich vorherrschende und allgegenwärtig böse Welt.
Was ist die Realität der Gewaltprävention: muss sie zwangsläufig ein symbiotisches Verhältnis zur Kampfkunst eingehen, um ihrer Absicht nach einer friedfertigen Lösung den nötigen Respekt zu verleihen? Was ist die Realität der Kampfkunst: Besteht das Training wirklich in der Erziehung eines edlen und mutigen Kriegers, dem die Anwendung von Handlungen durch einen Bösewicht aufgezwungen wird und der Techniken im Ernstfall sogar (wie heilende Substanzen) dosieren kann?
Abschließend die Frage an uns selbst: fühlen wir uns informiert genug, um uns eine Meinung über Gewaltprävention und Kampfkunst bilden zu können? Wie groß ist unser Wissen, wie groß unser Unwissen? Dieses Buch befasst sich im Kern mit der Kampfkunst und setzt diese in einen bewusst kritischen Kontext zu gewaltpräventiven Maßnahmen. Auf die Gewaltprävention selbst wird nur vereinzelt eingegangen, da sich ihre Existenz längst als adäquate Antwort auf die in der Gesellschaft vorherrschende Frage nach Schutz und Sicherheit auf verschiedenen Ebenen etabliert hat.
Inhalt
1 Einleitung
2 Background – Wissen ist Macht!
2.1 Definitionen
2.1.1 Kampfkunst (KK)
2.1.2 Kampfsport (KS)
2.1.3 Gewaltprävention (GP)
2.2 Geschichtliche Hintergründe
2.2.1 Geschichte der Kampfkünste
2.2.2 Geschichte der Gewaltprävention
2.3 Der Ernstfall – eine Spielwiese?
2.3.1 Brisante Situationen
2.3.2 Deeskalationstraining
2.3.3 Komplexität des Ernstfalls
2.3.4 Kampfkunst in der Realität
3 Vorurteile – ein Vorurteil?
3.1 Was sind Vorurteile?
3.2 Die gängigsten Vorurteile
3.2.1 Wer eine Kampfkunst betreibt, ist unbesiegbar
3.2.2 Als Kampfkünstler muss man „warnen“
3.2.3 Kampfkunst auf der Straße
3.2.4 Frauen werden häufiger Opfer von Gewalttaten
4 Die Menschen hinter der Kampfkunst
4.1 Zielgruppen
4.1.1 Kampfkunst-Interessierte
4.1.2 Opfer
4.1.3 Täter
4.1.4 Sonstige Zielgruppen
4.2 Anbieter und deren Angebote
4.2.1 Vereine
4.2.2 Volkshochschulen
4.2.3 Schulen
4.2.4 Polizei
4.3 Anforderungen an die Trainer
4.3.1 Die Problemlage
4.3.2 Anforderungsprofil an Leiter von Projekten
5 Das Finale
6 Literatur
7 Rechtsquellen
1 Einleitung
Fast wie Rezepte aus Kochbüchern klingen die Ratschläge und Anweisungen vieler Experten: eine Prise an besserer Körperhaltung, ein Stück mehr Stimme, etwas mehr von dieser oder jener Kampfkunst und eine gute Mischung aus Durchsetzungsvermögen, Empathie und Zurückhaltung bilden jene psychologischen Voraussetzungen, die eine Veränderung von einer „typischen“ Opferrolle zu einer selbstbewussten Persönlichkeit initiieren soll. Das Zauberwort hinter diesen Rezepten heißt „Gewaltprävention“. Sie assoziiert die adäquate, friedfertige Antwort auf die vermeintlich vorherrschende und allgegenwärtig böse Welt.
Kampfkunst - ein Wort mit hoher Widersprüchlichkeit: wie kann man kämpfen und zugleich künstlerisch tätig sein? Ist die Kampfkunst eine geheimnisvolle Ideologie der Friedfertigkeit, die faszinierende Begegnung mit physikalischen Gesetzen, das uralte Wissen über die inneren, geistigen Kräfte oder das Bedürfnis, asiatische Philosophie erleben zu wollen? Verniedlicht bzw. verharmlost das Wort „Kunst“ nicht den Kampf um Sieg oder Niederlage, Gesundheit oder körperlichen Schädigungen (evtl. Behinderungen), Leben oder Tod? Ist es letztlich die Kunst des Überlebens eines Kampfes, die das Wort „Kampfkunst“ prägt?
Was ist die Realität der Gewaltprävention: muss sie zwangsläufig ein symbiotisches Verhältnis zur Kampfkunst eingehen, um ihrer Absicht nach einer friedfertigen Lösung den nötigen Respekt zu verleihen?
Die Realität der Kampfkunst: wie wird sie in Deutschland praktiziert? Besteht das Training wirklich in der Erziehung eines edlen und mutigen Kriegers, dem die Anwendung von Handlungen durch einen Bösewicht aufgezwungen wird und der Techniken im Ernstfall sogar (wie heilende Substanzen) dosieren kann? Wird man als Kampfkünstler reifer, edler, friedfertiger, unfehlbar und unbesiegbar? Und letztlich: ist die Anwendung der Kampfkunst wirklich nur das Ende einer Kette präventiver Fehlversuche, um mit ruhigerem Gewissen die konsequente Weiterführung einer Auseinandersetzung mit anderen Mitteln zu rechtfertigen?
Abschließend die Frage an uns selbst: fühlen wir uns informiert genug, um uns eine Meinung über Gewaltprävention und Kampfkunst bilden zu können? Wie groß ist unser Wissen, wie groß unser Unwissen? Sind wir ehrlich zu uns und suchen wir nach Ehrlichkeit und Wahrheit oder ist unsere Sehnsucht nach einer heilen und vollkommenen Welt mit ihrer Realitätsfremde größer? Welche Rolle spielen die Medien in diesem Verflechtungs-Dschungel von vergangener und gegenwärtiger Geschichte?
Dieses Referat befasst sich hauptsächlich mit der Kampfkunst und setzt diese in einen bewusst kritischen Kontext zu gewaltpräventiven Maßnahmen. Auf die Gewaltprävention selbst wird nur vereinzelt eingegangen, da sich ihre Existenz längst als adäquate Antwort auf die in der Gesellschaft vorherrschende Frage nach Schutz und Sicherheit auf verschiedenen Ebenen etabliert hat.
Das Referat wird sich an den oben gestellten Fragen orientieren und den Leser an einigen evtl. auch neueren Gedanken beteiligen. Dabei soll eine kritische, vor allem aber sachliche Auseinandersetzung mit dem vielleicht neu gewonnen Informationen und ihren Zusammenhängen geboten werden. Der „rote Faden“ des Referates orientiert sich an der Abarbeitung folgender Punkte:
- Eine Definition der wichtigsten Begriffe, um eine einheitliche Basis zu schaffen.
- Geschichtliche Hintergründe der Kampfkunst und der Gewaltprävention werden u. a. klären, wo die Wiege der Kampfkünste zu finden ist.
- Opfer und Täter haben ihn bereits durchlebt, viele möchten den Kontakt mit ihm vermeiden: der Ernstfall.
- Vorurteile haben großen Einfluss auf unsere Entscheidungsfähigkeit. Daher etwas Informatives über Vorurteile mit repräsentativen Beispielen aus der Kampfkunst.
- Wer nimmt an gewaltpräventiven Projekten, bei denen Kampfkunst eine zentrale Rolle spielt, eigentlich teil? Hier wird es erklärt.
- Es wird geklärt, welche Anbieter gewaltpräventive Maßnahmen im Zusammenhang mit Kampfkunst durchführen und was alles angeboten wird.
- Hier geht es um die Qualifikation der Trainer von Projekten und der Frage: ist ein schwarzer Gürtel zum Leiten solcher Projekte ausreichend?
- Zum Abschluss des Referates das übliche Resümee.
Bei der Erstellung des Referates kam erschwerend hinzu, dass sich Literatur im Bereich der Kampfkunst überwiegend mit den asiatischen - vor allem japanischen - Formen beschäftigt. Diese besitzen jedoch keinesfalls repräsentativen Charakter. Ähnliches gilt für die Literatur über Gewaltprävention, die sich hauptsächlich mit Gewalt an Schulen und mit präventiven Möglichkeiten der Jugendarbeit befasst.
Das Referat beschränkt sich daher auf nur wenige Bücher und Veröffentlichungen verschiedener Autoren im Internet und in Fachjournalen, die im Hinblick auf das Thema dieses Referates den Bezug zu der in Deutschland vorherrschenden Realität herstellen.
2 Background – Wissen ist Macht!
2.1 Definitionen
Angesichts der Fülle von Angeboten und deren Repräsentanten existieren entsprechend viele, unterschiedliche Sichtweisen über die Definition von „Kampfkunst“ und „Kampfsport“. Die Einen sehen in jeder solcher Sportarten eine Kunst und deklarieren somit z.B. auch Judo und Karate zur Kampfkunst, andere Gelehrte möchten gerne zwischen dem sportlichen und dem realistischen Aspekt des Kampfes unterscheiden und sehen Kampfkunst als Kunst des Überlebens. Meister Shoshin Nagamini (9. Dan Shurinryu Karate), unterstreicht die Widersprüchlichkeit deutlich: „Karate ist die einzige Kampfkunst, die nicht ‚Sente’ praktiziert, das heißt ‚nicht angreift’, bevor der Gegner angreift. Oft relativieren manche Lehrer diese Forderung, indem sie zwar angreifen, diesen Angriff aber einen ‚Gegenangriff’ nennen. Aber eigentlich ist das (im Karate) unentschuldbar.“[1]
Ebenso geht es dem Begriff der „Gewaltprävention“, der sich allzu oft an der Deklaration von Gewalt aufhängt. Häufig wird die Gewaltprävention als Bestandsaufnahme von Verhaltensregeln für den Ernstfall angesehen oder ihr eine therapeutisch notwendige Form der Selbsterkenntnis für Täter zugeordnet
Von daher ist es sinnvoll, die in diesem Referat benutzten Begriffe einer Deklaration zuzuführen, die eine sinnvolle Basis für einen einheitlichen Wissensstand in Bezug auf das Thema dieses Referates schaffen soll.
2.1.1 Kampfkunst (KK)
„Im deutschsprachigen Raum wird unter Kampfkunst ein wettkampffreier Stil verstanden, der sich mit dem Unterricht von Selbstverteidigung, polizeilichen Eingriffstechniken und/oder militärischem Nahkampf beschäftigt.“[2]
Da sich diese Definition explizit auf die hier in Deutschland existierenden Umstände bezieht, beinhaltet sie sowohl polizeiliche Eingriffstechniken, wie z.B. Techniken aus dem 1969 in Deutschland entstandenen Ju-Jutsu, welches als Ausbildungsprogramm der Polizei und des BGS übernommen wurde, als auch den Gedanken des militärischen Nahkampfes – hier vor allem die Ausbildung von Spezialeinheiten durch das chinesische Wing-Tsun, das philippinische „Kali“ oder das amerikanische „Progressive Fighting System“.
Unter dem Begriff KK sammeln sich zumeist weniger bekannte Vertreter, wie Escrima, Jun-Fan Kung-Fu, Anti-Terrorkampf, Hap-Ki-Do, Ju-Jutsu, Jiu-Jitsu und Pencak-Silat.
2.1.2 Kampfsport (KS)
Dieser Begriff lässt sich leicht über die Trennung beider Wörter definieren:
„(…) Zum Kampfsport gehören alle Kämpfe, die nach Regeln geführt werden und bei denen die Einhaltung der Regeln von einem unbeteiligten Dritten überwacht wird. ‚Kampfsport’ bezeichnet damit alle Formen des Kampfes, die sich zum sportlichen Wettkampf und Vergleich eignen.“[3]
Demnach sind z.B. Judo, Karate, Taekwon-Do und Kickboxen als KS zu definieren, da sie grundsätzlich den Kampf unter sportlichen Aspekten bevorzugen – abgesehen von der Tatsache, dass sämtliche der aufgeführten KS auch einen Selbstverteidigungscharakter für sich beanspruchen.
Äußerliches Merkmal der KS ist das Tragen von – zumeist – weißen, speziellen Anzügen mit farbigen (Schüler) bzw. schwarzen (Meister) Gürtelgraden. Ebenfalls ist dass Training ohne Schuhwerk (Barfuss) charakteristisch.
2.1.3 Gewaltprävention (GP)
Entscheidender Faktor der folgenden Begriffserklärung der GP ist die umfassende Auseinandersetzung mit der Gewaltprävention auf unterschiedlichen Ebenen. Sie vereinigt alle Möglichkeiten der Vermeidung von Gewalt, umfasst eingreifende, aufklärende und korrigierende Maßnahmen bei den ersten Anzeichen von Gewalt und schließt letztlich die bereits gegenwärtige Form von Gewalt mit ein. Diese Definition lässt sämtliche Interventionen präventiver Arbeit mit den unterschiedlichsten Zielgruppen und Anbietern zu und zeigt somit ihren absolut realitätsnahen Charakter:
„KEUPP(1976, 158 ff.) unterscheidet dabei drei Stufen der Gewaltprävention: primäre, sekundäre und tertiäre Gewaltprävention.
Primäre Gewaltprävention setzt vor dem Auftreten von Gewalt an, um gewaltförmige Einstellungen und Verhaltensweisen erst gar nicht entstehen zu lassen.
Sekundäre Prävention setzt an, wenn sich erste Gewalttendenzen zeigen und zielt sowohl auf strukturellen und interaktionellen Kontext als auch auf Einstellungs- und Verhaltensänderung (z.B. kontextbezogene (präventiv-soziale) als auch individuumsbezogene (präventiv-personale) Maßnahmen der Früherkennung und Behandlung von Problemen und Gefährdungen. z.B. Verhaltenstraining; Erarbeitung und Einhalten von Verhaltensregeln, Jungenarbeit zur Kultivierung von Aggressionen, auf Gewaltfilme orientierte Medienarbeit.
Tertiäre Gewaltprävention setzt an, wenn verfestigte Gewaltformen auftreten und zielt vornehmlich mit korrektiv-personalen Interventionen vor allem auf die Verhaltensmodifikation.“[4]
Trotz der unterschiedlichen Definitionen der Begriffe Kampfsport und Kampfkunst soll im Folgenden in der schriftlichen Ausarbeitung des Referates der Begriff Kampfkunst (KK) als Oberbegriff für beide Definition gelten.
2.2 Geschichtliche Hintergründe
Nach der Ansicht vieler Fachleute tragen Medien wie Kino, DVD, Video und Fernsehen die größte Verantwortung für das Zerrbild der KK in der Öffentlichkeit. Nach ihrer Meinung gäben die so genannten „Eastern“, also Kung-Fu- und Karate-Filme, ein völlig falsches Bild der KK wieder und ließen das eigene, europäische Erbe in Vergessenheit geraten. Sie würden der westlichen Welt die Überlegenheit der fernöstlichen Art zu Kämpfen vermitteln, häufig werde die eigene, europäische KK selbst von Europäern als technisch minderwertiger angesehen. Aber auch die westlichen Action- und Abenteuerfilme (Herkules, Troja, der Gladiator, usw.) hinterlassen im Bezug auf die europäischen Kampfkünste kein realistisches Bild, da die europäischen KK tatsächlich den fernöstlichen mindestens ebenbürtig gewesen seien. Auch hier würde nicht mit roher Gewalt und plumpen Bewegungsabläufen gearbeitet, sondern mit wirkungsvollen und effektiven Techniken, eingebunden in kunstfertigen, eleganten aber auch technisch ausgereiften Bewegungen.[5]
Wo aber ist der Ursprung, die „Wiege“ der Kampfkünste zu suchen? „Die meisten Fachleute, aber auch Laien würden kaum einen Augenblick zögern und Asien (China, Japan, Korea o.ä.) als Wiege der Kampfkünste angeben. Aber stimmt das denn wirklich? Hatten wir Europäer nicht auch unsere Helden, Kämpfer, Ritter?“[6]
Eine kurze geschichtliche Betrachtung - vor allem der KK - soll bestehendes Wissen hinterfragen bzw. ergänzen, um somit Fehlinterpretationen, die auf z. T. widersprüchliche Informationen und Meinungen aufbauen – aufzuarbeiten.
2.2.1 Geschichte der Kampfkünste
In Ägypten wurden vor etwa 6000 Jahren schon Formen des unbewaffneten Kampfes praktiziert, die sehr den heutigen KK ähnelten. Laut verschiedener Ansichten, so z. B. auch Mas Oyama, Oberhaupt des Kyokushinkai-Karate[7], wurden die Methoden und Techniken dieser Kampfarten über Kreta nach Griechenland gebracht. Die Kämpfe waren grausam und wurden zumeist auf Leben und Tod ausgetragen. Die damalige KK, in der kaum etwas verboten war, nannte man Pankration (griechisch Allkampf, Gesamtkampf).
Der Welteroberer Alexander d. Große brachte das Treten, Boxen und Ringen um 372 v. Chr. nach Indien. Um 200 v. Chr. kommt der griechische Stil des Ringens nach Rom – es entsteht der griechisch-römische Ringkampf. 146 v. Chr. wurde Griechenland ein Teil des groß-römischen Reiches. Pankration wurde von den Römern für die Gladiatorenkämpfe übernommen. In Griechenland hingegen stellte man langsam die Kämpfe ein, da diese mittlerweile zu grausam und unkultiviert galten.
Erst 520 n. Chr. brachte Bodhidharma, indischer Königssohn, den Buddhismus nach China. Zuvor lernte er die griechischen Kampfmethoden kennen, die sich – verbunden mit indischen Yoga-Übungen – zu einem typisch indischen Stil vermischten.
Der Legende nach gab er sein Wissen den Mönchen im berühmten Shaolin-Kloster in Honan weiter, die er in einer schlechten körperlichen Verfassung vorfand. Um die Mönche auf die meditativen Anforderungen des Buddhismus vorzubereiten, entwickelte Bodhidharma die so genannten 18 Mönchs-Box-Übungen, welche mehr aus meditativen Übungen als tatsächlichen Kampftechniken bestanden. Später wurden die Box-Übungen von anderen Meistern zuerst auf 72, dann auf 170 Techniken erweitert. Hieraus entwickelten sich die verschiedenen Kung-Fu Tierstile (z. B. Schlange, Tiger, Kranich), woraus sich wiederum im Laufe der Zeit unzählige weitere Kung-Fu Stile entwickelten.
Die Europäische Geschichte der KK setzt nach dem in Vergessenheit geratenen Pankration-System erst wieder im frühen Mittelalter ein. A. Talhoffers Fechtbuch aus dem Jahr 1443 ist der erste schriftliche Beleg für die deutsche KK. Im Jahr 1512 erschien Albrecht Dürers berühmte Illustration „Das Ringen im Grübelein“, in dem es um bürgerliche Selbstverteidigungstechniken ging. Leider wurden die Methoden und Kenntnisse Dürers oder Talhoffers, nicht in die heutige Zeit überliefert. Dies ist wohl auf die eher praktisch veranlagten Europäer zurückzuführen, die durch die Einführung von Schusswaffen und die dadurch veränderten Kampftaktiken in den KK keinen Sinn mehr sahen.
Die neuzeitliche Entwicklung der KK:
[...]
[1] Nagamini zitiert in Kernspecht (1992), S. 50.
[2] Wikipedia (2005), unter http://de.wikipedia.org/wiki/Kampfkunst.
[3] Pfeifer (2001), S. 29 ff.
[4] Vgl. Keupp (2001), unter http://www.dasjudoforum.de/judo/judo-chance_in_der_gewaltpraevention.pdf.
[5] Vgl. Kernspecht (1992), S. 291.
[6] Ebd.
[7] Vgl. Oyama (1974).
- Quote paper
- Andreas Liebsch (Author), 2005, Gewaltprävention und Kampfkunst. Wie friedlich ist die Kampfkunst wirklich?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/39712
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