Wie geht man mit Krisenerfahrungen um? Welches Kommunikationsdesign und welche Ästhetik haben Medien, wenn sie sich neu strukturieren oder massenhaft genutzt werden? Wie wirken sich Technisierung und Rationalisierung des Alltags auf die menschliche Wahrnehmung aus? Zu welchen soziokulturellen Resultaten führen künstlerische Artikulationen, die in derartigen Umfeldern entstehen? Wie interagieren sie? Welches Körperbewusstsein resultiert daraus? Inwieweit ist Film ein adäquates Transportmedium, um kollektiv vorhandene Geisteshaltungen abzubilden?
Diese allgemein gehaltenen Fragen waren Ausgangspunkte für Überlegungen, wie die „Maschine“ und der „Mensch“ zusammengedacht werden können. Auf unterschiedlichen Plateaus zwischen Abstrakt und Konkret angesiedelt, soll der Versuch unternommen werden, Konzepte aufzuzeigen, wie in der Zeit zwischen dem Ersten und dem Zweiten Weltkrieg die „Maschine“ Einzug hielt in die künstlerischen Artikulationen des Films.
Die Zwischenkriegszeit ist eine Zeit der großen Umbrüche, in denen die unterschiedlichen sozialen, ideologischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen für die folgenden Jahrzehnte angedacht wurden. In diese Periode fällt auch die Etablierung der Medien als Massenmedien: Mit Radio, Grammofon, Kino, den ersten Ansätzen von Fernsehen, von Werbe- und Gebrauchsgrafik werden Situationen geschaffen, die mit den traditionellen Informationsflüssen brechen, demokratische und demokratie-bewusstseinsbildende Identitäten schaffen und gleichzeitig neue Hierarchien strukturieren. Produktion und Distribution verlagern sich von den bürgerlichen in populäre/ proletarische Kreise. Es ist der Beginn einer sich neu formierenden Kultur, in der Massenhaftigkeit, Reproduktion, Bedürfniserweckung und -befriedigung, Rationalisierung und Zweckgebundenheit wertbestimmend werden.
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Inhaltsverzeichnis
- Einl eitung
- Erkenntnisinteresse
- 1 ANSCHLÄGE AUF DAS ALTE SYSTEM
- VERLUST DER SINGULÄREN AUTORITÄT
- Einl eitung
- Massenhaftigkeit
- Autorität contra Avantgarde?
- Exkurs: Maschinen-Ästhetizismus
- „WEISSES RAUSCHEN"
- 11 REPRODUKTION
- Mediale Realität und „Prothesengott"
- Regressiver Anachronismus
- BEWEGUNG ALS INDIKATOR FÜR MODERNE
- Bewegung und Beschleunigung
- Bewegung und Montage
- SOZIOPOLITISCHE SITUATION DER VÆIMARER REPUBLIK NACH 1918
- Deutschlands Weg zwischen Krtse
- Geistiges Klima und Film: Caligarismus und
- SOZIOPOLITISCHE SITUATION DER UdSSR NACH 1917
- Russische Filmproduktion
- 111 FILM ALS REVOLUTIONÄRE KULTURTECHNIK
- Mit Kühltürmen, inszeniert als Punkte und Linien, zu einem neuen Bewusstsein
- KONSTRUKTIVISMUS UND
- Russischer Maschinenkult: Dziga Vertov
- Wolkenk_ratzermythos
- IV IN METROPOLIS
- Chaos und Ordnung
- Die architektonische
- Die
- Die
- Die
- Der mystische
- Die
- Hütte von Rotwang
- Verortung von Metropolis undNS-Bau
- Frau und
- KONSTRUKTION
- V DOKUMENTATION
- „Produkt10 ns obj ekte"
- Die industrielle Wirklichkeit
- UND
- Sozialreportage
- ENTHISUASMUS - DIE
- Einl eitung
- Montage I: Perzeption
- Montage 11: Materialhaftigkeit
- Optische Musik
- weiterführende
- Abspann
- Ve rwendete
- Referenzen
- Lebenslauf
- und
- Titel;
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit beschäftigt sich mit Technikkonzepten in der Zwischenkriegszeit anhand der Filme Metropolis und Enthusiasmus. Sie analysiert, wie die „Maschine" in die künstlerischen Artikulationen des Films Einzug hielt und welche soziokulturellen Resultate daraus resultierten. Die Arbeit untersucht die Rolle des Films als Transportmedium für kollektive Geisteshaltungen und beleuchtet das Zusammenspiel von Technisierung, Medialität und Körperbewusstsein.
- Die Auswirkungen der Industrialisierung und der Etablierung der Massenmedien auf die Wahrnehmung und die Kunstproduktion
- Die Verbindung von Mensch und Maschine in der Zwischenkriegszeit, insbesondere im Kontext von Technik-Euphorie und -Skeptizismus
- Die Rolle des Films als Medium für Propaganda, Eskapismus und Erkenntnisgewinnung
- Die Bedeutung von Montage, Rhythmus und Geräuschen in der filmischen Gestaltung
- Die soziopolitischen und kulturellen Rahmenbedingungen in Deutschland und der UdSSR im Kontext der Zwischenkriegszeit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Forschungsfragen der Arbeit vor und erläutert das Erkenntnisinteresse. Das erste Kapitel befasst sich mit den Auswirkungen der Industrialisierung und des Ersten Weltkriegs auf die Gesellschaft, die Kunst und die Wahrnehmung. Es werden die Konzepte von „Maschinenkult" und „Technik-Euphorie" eingeführt und die Rolle des Films als Medium für die Verarbeitung von Krisenerfahrungen beleuchtet.
Das zweite Kapitel widmet sich dem Thema der Reproduktion und seinen Folgen für die Kunst, die Gesellschaft und die Wahrnehmung. Es werden die Thesen von Walter Benjamin und Frank Hartmann zur „Aura" und zum „Verlust der Aura" erläutert. Die Bedeutung von Massenhaftigkeit, Aktualisierung und Traditionsverlust im Kontext der modernen Medien wird beleuchtet.
Das dritte Kapitel analysiert die soziopolitischen Situationen in der Weimarer Republik und in der UdSSR nach dem Ersten Weltkrieg. Es werden die Herausforderungen der jungen Republiken, die Rolle des Films als Propagandainstrument und die Einflussnahme des Amerikanismus auf die Filmindustrie dargestellt.
Das vierte Kapitel untersucht die Rolle des Films als revolutionäre Kulturtechnik. Es werden die Konzepte des Konstruktivismus, des Futurismus und des Maschinenkults im Kontext der russischen Avantgarde erläutert. Die Bedeutung von Montage, Rhythmus und Geräuschen in der filmischen Gestaltung wird anhand der Werke von Dziga Vertov und Sergej Eisenstein dargestellt.
Das fünfte Kapitel analysiert die beiden Filme Metropolis und Enthusiasmus im Detail. Es werden die architektonischen Strukturen, die Figuren und die Themen der beiden Filme untersucht. Die Bedeutung von Technik, Stadt und Maschine in den Filmen wird in Bezug auf die soziokulturellen und politischen Verhältnisse der Zeit betrachtet.
Der Abspann fasst die wichtigsten Ergebnisse der Arbeit zusammen und stellt die Relevanz der beiden Filme für die Populärkultur dar.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Mensch-Maschine-Synthese, Technikkonzepte, Zwischenkriegszeit, Film, Metropolis, Fritz Lang, Enthusiasmus, Dziga Vertov, Konstruktivismus, Futurismus, Montage, Rhythmus, Geräusch, Sozialreportage, Propaganda, Amerikanismus, Weimarer Republik, UdSSR, Expressionismus, Maschinenkult, Aura, Reproduktion, Aktualisierung, Traditionsverlust, Körperbewusstsein, Medialität, Wahrnehmung.
- Quote paper
- Heinrich Deisl (Author), 2001, Die Mensch-Maschine. Technikkonzepte in der Zwischenkriegszeit anhand der Filme Metropolis (F. Lang) und Enthusiasmus (D. Vertov), Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/3959
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