Der Bereich der Fernerkundung bietet eine breite Tabelle an verschiedenen Anwendungen, welche von immer mehr Disziplinen für ihre Aufgaben genutzt werden. Dies gilt auch für Applikationen im Bereich der Polizeiarbeit sowie im forensischen Bereich im weiteren Sinn. In der vorliegenden Arbeit wird nun hierzu beispielhaft auf zwei spezifische Anwendungen inklusive deren zugrundeliegenden Technologien eingegangen werden, welche einmal eine sehr kleinmaßstäbige und zum anderen eine etwas großmaßstäbigere Abbildung der Wirklichkeit beinhalten. Erstere wird
repräsentiert durch die Anwendung von Wärmebildkameras, etwa bei der Polizeiarbeit bei der Suche von vermissten Personen oder Leichen. Die Anwendung von Grundradar auf der anderen Seite ist, wenigstens bei luftgestützten Systemen, nur mit einer gröberen Auflösung auf größere Objekte bzw. Strukturen anwendbar. Als Beispiel für die Verwendung dieser Technik wird im zweiten Teil die Suche und Identifikation von Massengräbern im Vordergrund stehen.
Inhalt
I. Einleitung
II. Die Wärmebildtechnik
II.1 Physikalische und technische Grundlagen
II.2 Anwendung in der Polizeiarbeit
III. Das Bodenradar
III.1 Physikalische und technische Grundlagen
III.2 Anwendung im Bereich der Forensik – das Beispiel Massengräber
IV. Zusammenfassung und Ausblick
Literaturverzeichnis
I. Einleitung
Der Bereich der Fernerkundung bietet eine breite Tabelle an verschiedenen Anwendungen, welche von immer mehr Disziplinen für ihre Aufgaben genutzt werden. Dies gilt auch für Applikationen im Bereich der Polizeiarbeit sowie im forensischen Bereich im weiteren Sinn. In der vorliegenden Arbeit wird nun hierzu beispielhaft auf zwei spezifische Anwendungen inklusive deren zugrundeliegenden Technologien eingegangen werden, welche einmal eine sehr kleinmaßstäbige und zum anderen eine etwas großmaßstäbigere Abbildung der Wirklichkeit beinhalten. Erstere wird repräsentiert durch die Anwendung von Wärmebildkameras, etwa bei der Polizeiarbeit bei der Suche von vermissten Personen oder Leichen. Die Anwendung von Grundradar auf der anderen Seite ist, wenigstens bei luftgestützten Systemen, nur mit einer gröberen Auflösung auf größere Objekte bzw. Strukturen anwendbar. Als Beispiel für die Verwendung dieser Technik wird im zweiten Teil die Suche und Identifikation von Massengräbern im Vordergrund stehen.
II. Die Wärmebildtechnik
Die Wärmebildtechnik als Teilbereich der Nachtsichttechnik kann als relativ kompliziert und somit in Bezug auf die erforderlichen Systeme als recht kostspielig angesehen werden. Hierdurch findet sie Anwendung in erster Linie im militärischen Bereich sowie bei Polizei, Grenzschutz und Zollbehörden. Durch eine Sichtbarmachung von Wärmestrahlung auch über große Entfernung hinweg, sowie mit Einschränkungen durch Wolken, Bodenschichten und ähnliche optische Hindernisse hindurch, können hier im Zuge passiver Beobachtung wichtige Erkenntnisse über Lage, Verteilung und weitere Eigenschaften von lebenden oder materiellen Objekten gewonnen werden. Um hierzu spezifischere Aussagen treffen zu können, müssen hierzu jedoch zunächst einige Hintergründe näher erläutert werden.
II.1 Physikalische und technische Grundlagen
Aus dem großen Spektrum elektromagnetischer Strahlung, welches Wellenlängen von 1 milliardstem Millimeter bis zu 10 km aufweist, kann das menschliche Auge nur einen winzig kleinen Ausschnitt wahrnehmen und verarbeiten. Die als violett wahrgenommene Wellenlänge um 400 nm bildet hierbei die untere, die noch als rot wahrgenommene Wellenlänge um 780 nm die obere Grenze des sichtbaren Lichts, wobei unter 400 nm der ultraviolette und über 780 nm der infrarote Strahlungsbereich beginnt (vgl. GLÜCKERT 1992, 20)
Jeder Körper nun sendet aufgrund der ihm inne wohnenden Wärmeenergie Wärmestrahlung aus, wobei sich diese bei normaler Umgebungstemperatur im infraroten Wellenspektrum bewegt, wodurch sie durch das Auge nicht wahrnehmbar ist. Erst bei Temperaturen ab einigen hundert Grad beginnen Körper zu glühen und rot zu leuchten, und zeigen so eine Verschiebung des von ihnen ausgehenden Wellenspektrums in Richtung kurzwelligerer Strahlung an (vgl. WALLRABE 2001, 1).
Zu unterscheiden ist beim Infrarotspektrum zwischen dem Nahen Infrarot (0,78-3 µm), dem Mittleren Infrarot (3-5 µm), sowie dem Fernen Infrarot (5-1000 µm). Der Bereich des „thermischen Infrarot“ von 3 µm bis 14 µm ist für die Wärmebildtechnik besonders bedeutend und wird somit oft als eigener Bereich abgegrenzt (vgl. Abb. 1)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 1: Einteilung der elektromagnetischen Wellenlängenbereiche (aus: WALLRABE 2001, 2)
Das schematische Prinzip eines Wärmebildgerätes ist in Abbildung 2 dargestellt:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 2: Funktionsschema eines Wärmebildgerätes (aus: WALLRABE 2001, 3)
Die durch atmosphärische Dämpfung teilweise abgeschwächte Wärmestrahlung trifft zunächst auf eine Optik, welche zumeist aus einer sphärischen Linse besteht. Diese leitet die Strahlen weiter auf einen Detektor, der die Aufgabe hat, das optische Bild in elektronische Signale umzuarbeiten. Dies geschieht mittels matrixförmig angeordneter Einzelelemente, welche je nach Stärke des auftreffenden Photonenstroms elektrische Spannungen erzeugt. Hierbei ist zu beachten, dass das kleinste wahrnehmbare Signal u.a. durch die innere „Rauschspannung“ eines Gerätes determiniert wird, welche von der der Wärmebildkamera eigenen thermischen Energie herrührt. Dieses Problem wird durch aufwendige Kühltechniken eingegrenzt (vgl. WALLRABE 2001, 13f).
Die nach Signalverarbeitung und Digitalisierung zur Verfügung stehenden Pixel (picture elements) können dann durch verschiedene Manipulationsverfahren (etwa Kontrastregelungen, Helligkeitseinstellungen oder auch die Angleichung unterschiedlicher Empfindlichkeiten verschiedener Detektorelemente) optisch aufbereitet werden. Der Output dieses Prozesses schließlich wird als Video-Signal umgeändert und steht somit für die optische Darstellung auf einem Bildschirm zur Verfügung (vgl. ebd., 16).
II.2 Anwendung in der Polizeiarbeit
Der Einsatz von Wärmebildtechniken bei der Polizei ist schon seit geraumer Zeit verbreitet, wurde jedoch bislang in erster Linie eingesetzt zur Verfolgung flüchtiger Täter oder zur Grenzüberwachung. Erst in jüngster Zeit werden Experimente und erste Versuche durchgeführt, um diese Technik auch zur Aufspürung von vermissten Personen bzw. Leichen aus der Luft anzuwenden. Diese Anwendung scheint jedoch vielversprechend: so heben sich etwa Leichen noch Wochen nach dem Ableben in Hinblick auf ihre Temperatur von ihrer Umgebung ab, was u.a. durch Verwesungsprozesse verursacht wird (vgl. http://venus.sat1.de/...). Demzufolge ist es theoretisch möglich, diese auch auf einem aus der Luft aufgenommenen Wärmebild zu erkennen. Der Vorteil einer luftgestützten Anwendung gegenüber einer terrestrischen Lösung liegt auf der Hand: Nur aus der Luft können in kurzer Zeit große Areale diesbezüglich abgesucht werden. Die deutschen Polizeikräfte sind technisch auf eine derartige Aufgabe bereits weitgehend vorbereitet: so kann beispielsweise die Polizeihubschrauberstaffel Bayern einige mit hochmodernen „FLIR-Kameras“ (engl.: Forward Looking Infrared) ausgestattete Helikopter aufweisen (vgl. www.polizei.bayern.de/...), ebenso wie die Polizei Nordrheinwestfalens (vgl. www2.presseservice.nrw.de/...).
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- Florian Dittmar (Autor), 2004, Spezifische Anwendungen der Fernerkundung im Zuge der Polizeiarbeit und forensischer Untersuchungen [Fernerkundung; Forensik; Polizeiarbeit], Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/39190
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