Die Maturaarbeit «Das weiss man doch» befasst sich mit dem Umgang mit der Komplexität von Problemen anhand der Obdachlosigkeit in Stuttgart. Dieser Umgang wird in einem von mir aufgestellten Konzept aufgegliedert. Da das Konzept am Beispiel der Obdachlosigkeit in Stuttgart aufgeführt wird, wird zuerst auf die Ausgangssituation der Obdachlosenproblematik in Stuttgart, in Baden-Württemberg und in ganz Deutschland eingegangen und wichtige Informationen und Eindrücke vermittelt. Dabei werden unter anderem Einzelschicksale von Obdachlosen dokumentiert und beschrieben. Dies soll die Individualität eines jeden Obdachlosen unterstreichen und darauf hinweisen, dass man Obdachlose nicht verallgemeinern sollte. Um sich einen Eindruck zu verschaffen, besuchte ich Notübernachtungen, Wohnungslosenheime und Tagesstätten in Stuttgart und interviewte die dortigen Fachkräfte, Obdachlose und Wohnungslose.
Das Konzept wird in drei verschiedene Hauptumgangsarten gegliedert: Simplifizierung, Vorurteilbildung und Konfrontationsvermeidung.
Die Simplifizierung dient zur Informationsreduktion. Sie wird dazu genutzt, den Umgang mit komplexen Problemen zu erleichtern, indem sie diese so vereinfacht darstellt, dass die Komplexität dabei verloren geht. Die Problematik liegt hier vor allem im Informationsverlust, welcher als Basis für Vorurteile dienen kann.
Die Vorurteilsbildung dient dazu sich nicht mit der Komplexität einer Problematik gedanklich auseinandersetzen zu müssen. Sie bildet eine Art «Ausrede» sich nicht damit befassen zu müssen. Vorurteile entstehen, wenn eine Person das Bedürfnis hat, eine urteilende Aussage über einen Sachverhalt, eine Person etc. zu treffen, ohne diese dabei auf eine ausreichend faktische Grundlage zu basieren.
Die Konfrontationsvermeidung dient dazu, der Problematik, wenn möglich aus dem Weg zu gehen. Sie kann dabei vollständig geleugnet oder (auch nur teilweise) vermieden werden. Dadurch wird man gar nicht erst dazu gezwungen, sich mit der komplexen Problematik auseinanderzusetzen.
Durch ein in Stuttgart von mir durchgeführtes soziales Experiment in Form eines Fragebogens, lässt sich eine starke Tendenz zur Vorurteilsbildung bezüglich der Obdachlosenproblematik erkennen, welche zu grossen Teilen auf den unbewussten Umgang mit der Komplexität der Problematik zurückzuführen ist.
Das Fazit meiner Maturaarbeit besteht aus dem Appell bewusst mit der Komplexität einer Problematik umzugehen.
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- Timothy Dietrich (Author), 2017, Das weiß man doch! Umgang mit der Komplexität von Problemen. Obdachlosigkeit in Stuttgart, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/388431
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