Die Femme fatale ist eine der am wenigsten greifbaren Figuren in der Literatur. Schon seit der Antike gibt es Frauengestalten, die sich durch typische Merkmale der Femme fatale charakterisiert werden. Nicht nur Carmen, Lulu, Salome und Judith, sondern auch die historischen Personen wie Semiramis, Kleopatra und Maria Stuard sind Teil der Begriffsentwicklung der Femme fatale, die sich in der Literatur realisieren. Gerade in der Epoche des Fin de siecle war der Mythos des mannermordenden Weibes sehr beliebt. Mit Zuhilfenahme von antiken oder biblischen Vorbildern liesen viele Dichter die Bedrohung durch die Frau wiederbeleben. Somit findet die damonische, weibliche Sinnlichkeit ihren Ausdruck in der Figur der Femme fatale, der spater zu einem Topos wird. Laut Carola Hilmes ist die Femme fatale eine,,reizvolle und gefahliche” Frau, die durch ihre Verfuhrungskunste nur eine Funktion hat – die ihr ins Nezt gegangenen Manner zu vernichten. Aus dieser Zusammensetzung entstehen die verschiedenen Geschichten und die unterschiedlichen Frauengestalten.Um dem Phanomen naher betrachten zu konnen, mussen primar die Grunde fur das verstarkte Auftreten der Femme fatale im Fin de siecle vorgebracht werden. Das Ziel dieser Arbeit ist die Untersuchung der Gestalt der Femme fatale als eine Kunstfigur, die im ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts als ein charakteristisches Bild dargestellt wird und die Krise im Fin de siecle – Weltschmerz, Endzeitstimmung, Orientierungsverlust – in sich eng verknupft. Zuerst is es erforderlich, Begriffe wie Fin de siecle und Dekadenz zu definieren, ohne die ein Verstandnis der Konstruktion dieser Frauengestalt nicht moglich ist. Desweiteren folgteine Erklarung daruber, warum der Typus Femme fatale in der Epoche des Fin de siecle so verbreitet ist. Hierbei werden zum einen die Eigenschaften, Merkmale und Motivkomplexe des Mythos der Femme fatale im 19. Jahrhundert erlautert und zum anderen die Erscheinungsformen, die diese Figur vor allem in den Werken von russischen Symbolisten Brjusov V. und Sologub F. gefunden hat. Anschliesend wird zur Analyse der Femme fatale als Projektion mannlicher Angste und Wunsche ubergegangen. Parallel wird dieses Phanomen mit Beispielen aus Brjusovs,,Kleopatra“ erlautert. Eine Darstellung der Femme fatale als Carica dargestellt erfolgt im Kapitel 4. Weiterhin wird das Werk,,Ona ljubila blesk i radost'...“ von Sologub analysiert, wobei samtliche Klischees der Femme fatale dargestellt werden.
Inhaltverzeichnis
1. Einleitung
2. Kulturgeschichtlicher Hintergrund: Dekadenz-Begriff
3. Das Frauenbild in der dekadenten Literatur
3.1. Die Femme fatale als Projektion männlicher Wünsche und Ängste
4. Die Femme fatale als Göttin-kritischer Blick
4.1. Eros und Thanatos-Aspekt der Femme fatale
5. Die Gedichtanalyse von F. Sologub ,,Ona ljubila blesk i radost'...“
6. Fazit
7. Literaturverzeichnis
8. Anhang
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- Viktoriia Wagner (Author), 2014, Kleopatra als Femme fatale in der Lyrik von V. Brjusov und F. Sologub, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/388187
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