Eine Geschichte zu haben, ist heutzutage von großer Bedeutung. Jede Person kann in gewissermaßen nur existieren, wenn sie ihre Vergangenheit belegen kann. Dies ist zum Beispiel von großer Bedeutung, wenn zu Beginn einer Ausbildung der Lebenslauf vorgelegt werden muss. Denn nur so kann man auf andere Mitmenschen erklärbar wirken. Was jedoch viele nicht sehen oder verstehen, ist die Lebensgeschichte der Menschen selbst. Diese Geschichte lässt sich nicht auf dem Papier nachverfolgen. Man kann sie nur durch die Personen selbst miterleben oder nachempfinden. Einige dieser Menschen haben eine schwere Geschichte hinter sich, tragen diese immer mit sich herum und verstauen sie tief in ihren hintersten Gedanken. An diesem Punkt kann die Biografiearbeit und –forschung eine große Hilfe darstellen. Sie können helfen, den betroffenen Menschen besser zu verstehen und dessen Geschichte aufzuarbeiten. Daher befasst sich die folgende Hausarbeit mit dem Thema „Biografiearbeit und Biografieforschung in der sozialen Arbeit“. Dabei soll vor allem die Frage geklärt werden: Sind die Biografiearbeit und die Biografieforschung für die soziale Arbeit geeignet? Zuerst wird der Begriff „Biografie“ definiert. Den ersten Hauptpunkt stellt die Biografiearbeit dar. Hierbei wird zu Beginn die Biografiearbeit selbst definiert. Anschließend werden die Anfänge der Biografiearbeit geschildert, wobei sich auf die Biografiearbeit mit Erwachsenen, alten und geistig behinderten Menschen und Kindern beschränkt wird. Die Kindheit und die Arbeit werden als Themen der Biografiearbeit vorgestellt. Im Nachhinein werden die Methoden „Lebensbaum, Musik und Körpergeschichte“ erklärt. Zum Schluss werden die Ziele der Biografiearbeit noch kurz aufgearbeitet. Den zweiten Hauptpunkt stellt die Biografieforschung dar, wobei diese zu Beginn ebenfalls definiert wird. Die Anfänge dieser werden im Anschluss erklärt. Die Biografieforschung enthält verschiedene theoretische Konzepte. Von diesen werden Folgende genauer vorgestellt: „Alter und Altersnorm, Generation und Kohorte“. Das „Narrative Interview“ und die „Objektive Hermeneutik“ werden als Methoden der Biografieforschung erklärt. Zum Schluss wird das Ziel der Biografieforschung noch kurz dargestellt. Den vorletzten Punkt bilden die Chancen und Grenzen der Biografiearbeit und -forschung. Das persönliche Fazit bildet den Schluss.
3.1 Definition „Biografiearbeit“
3.2 Anfänge der Biografiearbeit
3.2.1 Biografiearbeit mit Erwachsenen
3.2.2 Biografiearbeit mit alten und geistig behinderten Menschen
3.2.3 Biografiearbeit mit Kindern
3.3 Themen der Biografiearbeit
3.4 Methoden der Biografiearbeit
3.5 Ziele der Biografiearbeit
4 Biografieforschung
4.1 Definition „Biografieforschung“
4.2 Anfänge der Biografieforschung
4.3 Theoretische Konzepte der Biografieforschung
4.3.1 Alter und Altersnorm
4.3.2 Generation und Kohorte
4.4 Methoden der Biografieforschung
4.4.1 Narratives Interview
4.4.2 Objektive Hermeneutik
4.5 Ziel der Biografieforschung
5 Chancen und Grenzen der Biografiearbeit und Biografieforschung
6 Fazit
Quellenverzeichnis
1 Einleitung
„Der Schlüssel der Geschichte ist nicht in der Geschichte, er ist im Menschen. - Théodore Simon Jouffroy“ (Aphorismen, Web.)
Dieses Zitat zeigt sehr schön auf, dass sich der Schlüssel einer Geschichte im Menschen selbst befindet. Denn jede Person hat ihre eigene Geschichte und wird durch diese individuell geprägt.
Eine Geschichte zu haben, ist heutzutage von großer Bedeutung. Jede Person kann in gewissermaßen nur existieren, wenn sie ihre Vergangenheit belegen kann. Dies ist zum Beispiel von großer Bedeutung, wenn zu Beginn einer Ausbildung der Lebenslauf vorgelegt werden muss. Denn nur so kann man auf andere Mitmenschen erklärbar wirken.
Was jedoch viele nicht sehen oder verstehen, ist die Lebensgeschichte der Menschen selbst. Diese Geschichte lässt sich nicht auf dem Papier nachverfolgen. Man kann sie nur durch die Personen selbst miterleben oder nachempfinden. Einige dieser Menschen haben eine schwere Geschichte hinter sich, tragen diese immer mit sich herum und verstauen sie tief in ihren hintersten Gedanken.
An diesem Punkt kann die Biografiearbeit und –forschung eine große Hilfe darstellen. Sie können helfen, den betroffenen Menschen besser zu verstehen und dessen Geschichte aufzuarbeiten. Daher befasst sich die folgende Hausarbeit mit dem Thema „Biografiearbeit und Biografieforschung in der sozialen Arbeit“. Dabei soll vor allem die Frage geklärt werden: Sind die Biografiearbeit und die Biografieforschung für die soziale Arbeit geeignet?
Zuerst wird der Begriff „Biografie“ definiert. Den ersten Hauptpunkt stellt die Biografiearbeit dar. Hierbei wird zu Beginn die Biografiearbeit selbst definiert. Anschließend werden die Anfänge der Biografiearbeit geschildert, wobei sich auf die Biografiearbeit mit Erwachsenen, alten und geistig behinderten Menschen und Kindern beschränkt wird. Die Kindheit und die Arbeit werden als Themen der Biografiearbeit vorgestellt. Im Nachhinein werden die Methoden „Lebensbaum, Musik und Körpergeschichte“ erklärt. Zum Schluss werden die Ziele der Biografiearbeit noch kurz aufgearbeitet. Den zweiten Hauptpunkt stellt die Biografieforschung dar, wobei diese zu Beginn ebenfalls definiert wird. Die Anfänge dieser werden im Anschluss erklärt. Die Biografieforschung enthält verschiedene theoretische Konzepte. Von diesen werden Folgende genauer vorgestellt: „Alter und Altersnorm, Generation und Kohorte“. Das „Narrative Interview“ und die „Objektive Hermeneutik“ werden als Methoden der Biografieforschung erklärt. Zum Schluss wird das Ziel der Biografieforschung noch kurz dargestellt. Den vorletzten Punkt bilden die Chancen und Grenzen der Biografiearbeit und -forschung. Das persönliche Fazit bildet den Schluss.
2 Definition „Biografie“
Der Duden definiert „Biografie/Biographie“ wie folgt: „ 1. Beschreibung der Lebensgeschichte einer Person, 2. Lebenslauf, Lebensgeschichte eines Menschen“ (Duden, Web.)
Die Biografie ist im Großen und Ganzen die Lebensgeschichte einer Person. Hierbei wird sich nicht an Daten oder Fakten orientiert, wie man sie in einem gängigen Lebenslauf findet. Die Biografie eines Menschen wird immer wieder neu gestaltet, da hierbei nicht nur die Vergangenheit eine große Rolle spielt, sondern auch Geschehnisse in der aktuellen Lebenssituation (vgl. Lattschar/Wiemann 2011: S.13)
3 Biografiearbeit
In diesem Punkt wird sich nur mit der Biografiearbeit beschäftigt. Zu Beginn wird die „Biografiearbeit“ definiert. Im Anschluss Folgen Punkte, die sich mit den Anfängen der Biografiearbeit auseinandersetzen, deren Themen, Methoden und Zielen
3.1 Definition „Biografiearbeit“
Bei der Biografiearbeit handelt es sich um Erinnerungsarbeit (vgl. Ruhe 2014: S.24). „Die Biografiearbeit ist eine strukturierte Methode in der pädagogischen und psychosozialen Arbeit, die Kindern, Jugendlichen, Erwachsenen und alten Menschen ermöglicht, frühere Erfahrungen, Fakten, Ereignisse des Lebens zusammen mit einer Person ihres Vertrauens, zu erinnern, zu dokumentieren, zu bewältigen und zu bewahren“ (Lattschar/Wiemann 2011: S.13) Hierbei können sich die Personen mit ihrer Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft beschäftigen.
3.2 Anfänge der Biografiearbeit
Bereits vor Jahrtausenden haben die Menschen damit begonnen ihr Leben in Form von Autobiografien festzuhalten. Selbst in der damaligen Zeit hatten die Personen den Drang ihr Leben zu reflektieren. In den folgenden drei Punkten werden die Anfänge der Biografiearbeit mit Erwachsenen, alten und geistig behinderten Menschen und Kindern dargestellt (vgl. Lattschar/Wiemann 2011: S.15).
3.2.1 Biografiearbeit mit Erwachsenen
Im Jahr 1970 wurde damit begonnen autobiografisches Material in der Erwachsenenpädagogik zu analysieren, auszuwerten und zu interpretieren. Das „biografische Lernen“ war hierbei ein sehr wichtiger Begriff. Die Person sollte hierbei dessen Lebensgeschichte reflektieren und daraus lernen, sich im pädagogischen und persönlichen Handeln umorientieren und sich der eigenen Biografie bewusster werden (vgl. Lattschar/Wiemann 2011: S.22).
3.2.2 Biografiearbeit mit alten und geistig behinderten Menschen
In den 1960er Jahren wurde sich in den USA erstmals mit der Biografie von älteren Menschen befasst (vgl. Lattschar/Wiemann 2011: S.23). 1963 wurde das „Life Review“ – Konzept von Robert N. Butler entwickelt (vgl. ebd.). Denn dieser bemerkte, dass sich die älteren Menschen gerne mit ihrem vergangenen Leben auseinandersetzten und sich damit beschäftigten. In den USA und England kam es in den 1970er und 1980er Jahren zu „Erinnerungsgruppen“ (vgl. ebd.). In diesen Gruppen konnten sich die Teilnehmer gemeinsam an ihr Leben erinnern. Ab den 1980er Jahren betrieb auch Deutschland Biografiearbeit (vgl. ebd.). Im Gesamten wird dabei zwischen gesprächs- oder aktivitätsorientierter Biografiearbeit unterschieden (vgl. ebd.). Bei der gesprächsorientierten Biografiearbeit möchte man mehr über das gelebte Leben der älteren Menschen erfahren, um daraus Rückschlüsse für die Pflege zu ziehen. Bei der anderen wiederherum möchte man die Menschen im Alter fördern und ihre Kompetenzen erhalten.
Bei geistig behinderten Personen, wurde sich nie besonders für ihre Vergangenheit interessiert (vgl. ebd.). Indem sich die Biografiearbeit ihren Gegebenheiten anpasst, können sie ihre Leben greifbar in Erinnerung behalten.
3.2.3 Biografiearbeit mit Kindern
Eine sehr schöne Form des Biografiearbeitens ist die Form des Fotografierens. Viele Eltern halten all die schönen Momente mit ihren Kindern in Form von Fotos fest und dokumentieren somit in gewisser Weise das Leben dessen. Kinder, die unter familiären Umbrüchen oder Verlusten zu kämpfen haben, verfügen oft nicht über Fotoalben oder Dokumentationen über ihr Leben. Biografiearbeit kann bei der Rekonstruktion der Vergangenheit helfen.
Anfang der 1980er Jahre wurde das biografische Arbeiten mit Kindern in den USA, Großbritannien und den Niederlanden begonnen. Erst gegen Ende der 1980er in Deutschland (vgl. Lattschar/Wiemann 2011: S.24).
In Großbritannien ist es eine gängige Methode, Kindern, die einen Lebensumbruch erleiden, ein Lebensbuch zu erstellen. Darin befinden sich wichtige Daten von ihnen, ihren Eltern und ihren bisherigen Stationen in ihrem Leben. Wenn die Kinder zu Pflegeeltern kommen sollen, werden diese ebenfalls gebeten, ein Lebensbuch von ihnen anzufertigen. Das Kind erhält bei der Anbahnung beide Lebensbücher, um einen leichteren Übergang in einen anderen Lebensraum zu erhalten. Ebenso ist es für die Pflegeeltern hilfreich, da sie ein „Bild“ des Kindes bekommen. Bei Adoptionsverfahren kann dies ebenso eine sehr hilfreiche Methode sein. Hierbei ist und war die Biografiearbeit von großer Bedeutung (vgl. ebd.).
3.3 Themen der Biografiearbeit
Das Leben von Personen kann man nicht nach einem bestimmten Schema sortieren, aber man kann es von verschiedenen Standpunkten aus betrachten. Die Themen der Biografiearbeit sind sich in vielen Punkten sehr ähnlich und lassen sich schwer voneinander trennen. In den folgenden zwei Punkten werden verschiedene Themen der Biografiearbeit dargestellt, um einen besseren Einblick zu erhalten.
3.3.1 Kindheit
In der Biografiearbeit spielt das Thema „Kindheit“ eine sehr wichtige Rolle. Denn in dieser Lebensphase sind die Personen sehr leicht prägbar. „Das Leben der Menschen bildet auf vielfältig veränderte, verschleierte oder verstellte Art das ab, was Kinder erlebt, erlitten oder freundlich erfahren haben“ (Ruhe 2014: S.76)
Die Bindungsfähigkeit der Eltern ist das wichtigste Element, damit ein Leben gelingt. Denn bereits in der frühen Phase der Kindheit bietet diese Fähigkeit eine gewisse Sicherheit. Der Säugling ist der Welt gewissermaßen ausgeliefert und kann sich nicht selbst versorgen. Wenn sich die Eltern um den Säugling kümmern und ihn versorgen, schenken sie ihm Zuwendung. Dadurch lernt dieser, dass er sich in einer sicheren Umgebung aufhält und beschützt wird, wodurch er sich an die Eltern bindet. Diese ersten Bindungserfahrungen sind vermutlich die ersten Erfahrungen, die der Säugling nach der Geburt erlebt. Alle weiteren Erfahrungen, die er in seinem Leben macht, schließen sich an die ersten seines Lebens an und können den Menschen in seiner Art prägen (vgl. Ruhe 2014: S.76 ff.).
Ebenso kann die Kindheit von der Gesellschaft, den Geschwister, den Schulerfahrungen, der Freizeit und der Bindungslösung von den Eltern geprägt werden. Wichtig bei der Biografiearbeit mit dem Thema „Kindheit“ ist, dass sich die Personen bewusst über den Wandel der Kindheit sind. Denn über die Jahre hat jede Generation andere Erfahrungen in der Kindheit gemacht (vgl. Ders.: S.79).
Beispiele für Fragen zu dem Thema „Kindheit“ sind:
Was ist die früheste Erinnerung?
Welche Erinnerung gibt es an Kindergärtnerinnen oder Erzieher?
Wie straften die Eltern?
Womit hörte Ihre Kindheit auf; erinnern Sie ein markantes Ereignis?
3.3.2 Arbeit
Heutzutage macht die Arbeit einen Großteil des Lebens aus und bestimmt den Menschen in einer gewissen Art und Weise. Denn ohne eine geregelte Arbeit erhalten die Menschen auch kein geregeltes Einkommen. Aber die Menschen arbeiten heutzutage nicht nur aufgrund des benötigten Geldes. Durch die Arbeit können sie sich selbst darstellen, sich einen eigenen Status erarbeiten und sozialen Kontakt pflegen. In gewissen Maßen ist Arbeit eine Selbstverwirklichung, wodurch sich die Menschen kreativ entfalten und sogar die Gesellschaft verändern können (vgl. Ruhe 2014: S.95).
Allerdings bringen die heutigen Arbeitssituationen auch gewisse Probleme mit sich. Durch die Verknappung von Arbeit der wohlhabenden Länder sind viele Menschen arbeitslos. Diese können somit nicht mehr an dem gesellschaftlichen Prozess teilnehmen und fühlen sich überflüssig. Ebenso haben sich die Arbeitsformen verändert. Viele Erwachsene können sich mit ihrem Job alleine „nicht über Wasser halten“ und müssen durch einen Nebenverdienst zusätzlich Geld verdienen. Dadurch sind sogenannte Minijobs heutzutage zu einer gängigen Arbeitsform geworden. Für Studenten sind sie eine große Bereicherung, um Geld dazu zu verdienen, für selbstständige Erwachsene sind sie jedoch sehr ungeeignet. Hinzu kommt, dass sich die Arbeitsverhältnisse stark verändert haben. Befristete Arbeitsverträge, Leiharbeit und Zeitarbeit nehmen immer mehr zu, wodurch sich ein Arbeitender nicht mehr sicher fühlt und immer Angst um seinen Arbeitsplatz haben muss (vgl. Ders.: S.97 f.).
Die Biografiearbeit mit dem Thema „Arbeit“ hat eine besondere Bedeutung. Denn für einige Personen ist die Arbeit eine Sinnerfüllung, für andere wiederum eine Pflicht (vgl. Ders.: S.98).
Beispiele für Fragen zu dem Thema „Arbeit“ sind:
Gab es während des Arbeitslebens schwerwiegende Auseinandersetzungen wegen Lohn- oder Tagtarifen?
Wie wurde die Arbeit erlebt und definiert?
Ist der Satz „Ohne Fleiß kein Preis“ die richtige Überschrift über Ihrem Arbeitsleben?
3.4 Methoden der Biografiearbeit
Es gibt viele verschiedene Methoden mit wiederum vielen verschiedenen Varianten, die in der Biografiearbeit angewandt werden. In den folgenden drei Punkten werden drei dieser Methoden vorgestellt und erklärt.
3.4.1 Lebensbaum
Bei der Methode „Lebensbaum“ müssen sich die Teilnehmenden mit dem Zeitverlauf ihres Lebens auseinandersetzen. Das Leben der Personen soll mit der Metapher des Baumes dargestellt und geschildert werden (vgl. Ruhe 2014: S.146 f.).
Der Leiter weist die Gruppe an: „Stellen Sie sich vor, ihr Leben sei ein Baum. Er besteht aus Wurzeln, Stamm, Ästen, Zweigen, Blättern und der Krone. Er wächst auf unterschiedlichen Böden, enthält Wasser, ist Umwelteinflüssen ausgesetzt. Bitte malen Sie Ihre Baum und bezeichnen Sie dessen Teile mit Ihren Lebensereignissen: Was sin Ihre Wurzeln, Ihr Stamm, Ihre Zweige, Ihre Blätter?“ (Ruhe 2014: S.146)
Anschließend werden an die Teilnehmer ausreichend unterschiedliche Buntstifte und große Blätter Papier ausgeteilt. Nach einer gewissen Zeit können sich die Teilnehmer über ihre Bilder unterhalten und klären, wofür die Farben, Formen und Symbole gewählt wurden. Hierbei soll allerdings keinerlei Wertung stattfinden. Die gemalten Bilder werden in dem Arbeitsraum an die Wand oder ähnliches gehangen (vgl. ebd.).
Als Abschluss eignet sich zum Beispiel ein Baum – Gedicht: „Zu leben, allein und frei wie der Baum, brüderlich unter den Bäumen des Waldes, das ist unser Traum“ (Ruhe 2014: S.146)
Durch diese Methode konzentrieren sich die teilnehmenden Personen mehrfach auf das aktuelle Geschehen. Denn mit Bildern und Metaphern können viele Personen besser umgehen, da diese sowohl die emotionale Seite der Person streifen, als auch die handwerkliche. Diese Methode ist für eine Gruppe gedacht, um sich zu besinnen. Sie ist für Kinder, Jugendliche, Erwachsene und auch ältere Erwachsene geeignet (vgl. Ders.: S.147).
3.4.2 Musik
Es gibt auch Methoden, welche die Biografiearbeit durch die Beschäftigung mit Dokumenten, Medien, Orten oder Gewohnheiten unterstützen. Dazu gehört auch die Musik, denn sie kann die Teilnehmer an Lebensphasen, andere Personen oder bestimmte Ereignisse erinnern (vgl. Ruhe 2014: S. 151).
Wenn die Personen an dieser Methode teilnehmen möchten, muss jeder Einzelne von ihnen seine Lieblingsmusik aus der Jugendzeit und der Gegenwart, in Form einer CD oder als Noten, mitbringen. Allerdings ist es heutzutage auch möglich, die gewünschte Musik im Internet zu suchen und dort abzuspielen (vgl. ebd.).
Im Normalfall kann kein Mensch aktiv zuhören, da das Hören ein passiver Zustand ist. Der Mensch ist den ganzen Tag unzähligen Geräuschen ausgeliefert, sodass er einige von ihnen unterbewusst ausblendet. Jedoch kann sich das Gehörte dennoch im Gehirn abspeichern und sich dort mit anderen Sinneseindrücken vermischen (vgl. ebd.).
Wenn nun eine Person eine bestimmte Musik hört, kann es sein, dass dieser vor dem „inneren Auge“ ein bestimmtes Bild aufleuchtet. Denn Musik verknüpft Geräusche mit Emotionen. Emotionen wiederum verknüpft Gefühle mit Bildern. Ob das durch Musik produzierte Bild aus der virtuellen Welt oder aus der erlebten Vergangenheit stammt, ist jedoch nie ganz sicher (vgl. ebd.).
Musik kann hierbei als ein wichtiger Trigger funktionieren. Denn die Personen nehmen die Musik sowohl passiv als auch aktiv wahr und dadurch können interessante Dinge zum Vorschein kommen. Diese Methode ist für eine Gruppe geeignet, in der sich Erwachsene und ältere Erwachsene befinden. Sie dient zur Besinnung, Begegnung und Bildung (vgl. ebd.).
3.4.3 Körpergeschichte
„Erfahrungen, Erlebnisse und Deutungen festhalten und rekonstruieren“ (Ruhe 2014: S.211). Hierzu gehört auch die Methode „Körpergeschichte“.
Hierbei sollen die teilnehmenden Personen ihren Körper in einer einfachen Grafik skizzieren, in welcher sie dessen Veränderungen einzeichnen. An der/die Teilnehmer werden Blätter ausgeteilt. Für jedes Lebensjahrzent müssen sich diese die entsprechende Anzahl von Blättern nehmen. Die Teilnehmer werden nun aufgefordert Körperumrisse auf die Blätter zu zeichnen und anschließend markante „Körperereignisse“, zum Beispiel eine Operation, in das entsprechende Jahrzehnt zu zeichnen. Ebenso sollen die Körperteile markiert werden, die in diesem Jahrzehnt besonders wichtig für die Person waren. Hierbei werden alle Krankheiten, Operationen etc. chronologisch aufgezeichnet, wobei drei von diesen anschließend genauer besprochen werden (vgl. Ruhe 2014: S:211).
Viele Menschen haben vergessen, ihren Körper als eine Einheit zu betrachten. Sie nehmen zum Beispiel eine schwere Verletzung etc. als eine bittere Erinnerung, die Kopf oder im Herzen sitzt, wahr. Die Verletzung des Körpers selbst wird nur als ein mechanischer Eingriff gesehen. Durch die Psychotherapie wurde bewiesen, dass der Körper auch ein „Gedächtnis“ hat und sich dieses auch auf das Befinden des Menschen auswirken kann (vgl. ebd.).
- Citation du texte
- Anonyme,, 2017, Biografiearbeit und Biografieforschung in der Sozialen Arbeit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/387797
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