Einleitung
„Mit 93 Pullis zum Abitur“ – Warum Handlungs- und Produktionsorientierung?
1.1 Das Langeweile Syndrom
In der Einleitung des von ihm herausgegebenen Bandes „Imaginative und emotionale Lernprozesse im Deutschunterricht“ merkt Spinner an, dass die Kritik an der einseitig kognitven Ausrichtung des Deutschunterrichts fast ebenso alt sei, wie das Fach und seine Zielsetzung den „ganzen Menschen mit seinen Sinneserfahrungen, seinen Gefühlen, seiner Phantasie, seinem Denken anzusprechen“ (Spinner 1995: 7).
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Langeweile Syndrom
- Schüler — Nebentätigkeiten
- Produktions- und Handlungsorientierung als mögliche Lösung des Nebentätigkeiten-Problems
- Das historische Umfeld
- Eine kranke Ameise und pädagogische Fahrräder
- Verschiedene Konzepte von Handlungs- und Produktionsorientierung
- Gerhard Haas: Handlungs- und produktionsorientierter Literaturunterricht
- Die aktuelle Unterrichtssituation
- Warum ein handlungs- und produktlonsorientl erter Literaturunterricht
- Ziele eines handlungs- und produktlonsorientierten Literaturunterrichts
- Handlung s orientierter Unterricht — mit Texten handelnd umgehen
- Folgen fir die Unterrichtsweise
- Günter Waldmann: Produktiver Umgang mit Literatur im Unterricht
- Waldmanns „Grundriss einer produktiven Hermeneutik"
- Vorüberlegungen
- Texttheoretische Überlegungen
- Der literarische Autor
- Der literarische Leser
- Modellskizze einer produktiven Hermeneutik
- Didaktisches Phasenmodell literartschen Textverstehens
- Vorphase
- I. Phase: Lesen und Aufnehmen literarischer T exte
- 2. Phase: Konkretisierende subjektive Aneignung Ilterartscher Texte
- 3. Phase: Textuelles Erarbeiten literarischer Texte
- 4. Phase: Textüberschreitende Auseinandersetzung mit Literatur
- Produktive Erfahrungen mit Literatur anstelle von Analyse und literaturwissenschaftlichem F achwissen?
- Vergleich
- Gemeinsamkeiten und Differenzen bei Waldmann und Haas
- Kritik
- Kügler
- Fingerhut
- Eigene Stellungnahme und Bewertung
- Literatur
- Das Langeweile-Syndrom im Unterricht
- Die Bedeutung von Handlungs- und Produktionsorientierung für die Motivation und das Lernen von Schülern
- Die historische Entwicklung von produktiven Verfahren im Literaturunterricht
- Die Rolle von Fantasie und Kreativität im Literaturunterricht
- Die Einordnung von Handlungs- und Produktionsorientierung in ein didaktisches Phasenmodell des Literaturverständnisses
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit „Handlungs- und Produktionsorientierung im Literaturunterricht" von Marius Diekmann befasst sich mit der Frage, warum Handlungs- und Produktionsorientierung im Literaturunterricht sinnvoll sind und wie diese Konzepte in der Praxis umgesetzt werden können. Die Arbeit analysiert verschiedene Konzepte von Handlungs- und Produktionsorientierung, insbesondere die Ansätze von Gerhard Haas und Günter Waldmann, und setzt diese in Bezug zu aktuellen Herausforderungen im Bildungswesen.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung der Arbeit stellt das „Langeweile-Syndrom" im Unterricht vor, das durch eine einseitig kognitive Ausrichtung und lehrerzentrierte Unterrichtsgestaltung entsteht. Die Schüler reagieren auf diese Langeweile mit Nebentätigkeiten, die von den Lehrern oft als Störungen wahrgenommen werden. Die Arbeit argumentiert, dass Handlungs- und Produktionsorientierung eine Lösung für dieses Problem bieten können.
Im zweiten Kapitel wird das historische Umfeld von Handlungs- und Produktionsorientierung beleuchtet. Es werden reformpädagogische Ansätze, wie z.B. der Ansatz von Célestin Freinet, vorgestellt, die die Bedeutung von Selbsttätigkeit und Kreativität im Unterricht hervorheben. Die Arbeit zeigt, dass die Entwicklung von Handlungs- und Produktionsorientierung in der Literaturdidaktik eng mit der Kritik an traditionellen, rein analytischen Unterrichtsformen verbunden ist.
Das dritte Kapitel befasst sich mit verschiedenen Konzepten von Handlungs- und Produktionsorientierung. Es wird die Arbeit von Gerhard Haas vorgestellt, der die Bedeutung von emotionaler Intelligenz und sinnlicher Erfahrung im Literaturunterricht betont. Haas argumentiert, dass Handlungs- und Produktionsorientierung eine Möglichkeit bieten, Schüler mit unterschiedlichen Begabungstypen anzusprechen und sie zu motivieren.
Weiterhin wird das Konzept von Günter Waldmann vorgestellt, der einen „Grundriss einer produktiven Hermeneutik" entwickelt. Waldmann analysiert die Prozesse des literarischen Verstehens und stellt ein didaktisches Phasenmodell vor, das verschiedene produktive Verfahren in den Unterricht integriert. Die Arbeit zeigt, dass Waldmann die Bedeutung von Fantasie und Kreativität im Literaturunterricht betont und produktive Verfahren als Ergänzung zu analytischen Methoden betrachtet.
Das vierte Kapitel vergleicht die Konzepte von Haas und Waldmann und zeigt Gemeinsamkeiten und Differenzen auf. Es wird deutlich, dass beide Ansätze die aktive Beteiligung der Schüler im Unterricht fördern und auf unterschiedliche Begabungen eingehen. Haas betont die Bedeutung der sinnlichen Erfahrung, während Waldmann den Fokus auf die analytischen Prozesse des Literaturverständnisses legt.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Handlungsorientierung, Produktionsorientierung, Literaturunterricht, Langeweile-Syndrom, Schülermotivation, Kreativität, Fantasie, Didaktik, Hermeneutik, Gerhard Haas, Günter Waldmann, Célestin Freinet, analytischer Unterricht, sinnliche Erfahrung, emotionale Intelligenz, Lesehaltung, Textverständnis, Phasenmodell, Intertextualität, Kritik, Kügler, Fingerhut.
- Citar trabajo
- Marius Diekmann (Autor), 2000, Handlungs- und Produktionsorientierung im Literaturunterricht, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/3869
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