Der Mathematikdidaktiker Lynn Arthur Steen hat seine Disziplin als ein „Feld der Unordnung“ bezeichnet. Die vorliegende Arbeit soll diese Bewertung stützen und gleichzeitig Ursachen nennen, die zu der Unordnung geführt haben könnten. Außerdem sollen Gedanken geäußert werden, die zu einer geordneten Didaktik beitragen könnten.
Die Frage nach dem Nutzen der Mathematik, vor allem nach dem gesellschaftlichen Nutzen, hat nahezu zwangsläufig die vielen Paradigmenwechsel der Schulmathematik der letzten 50 Jahre bewirkt. Vor allem hat die rasante technische Entwicklung der vergangenen Jahrzehnte Anlass gegeben, die in der Schule bisher vermittelte Rechenkunst neu zu bewerten. Weithin hat sich die Überzeugung durchgesetzt, dass Kindern nichts beigebracht werden müsse, was Maschinen schneller und besser können. Dies Buch erläutert eine entgegengesetzte Überzeugung. Danach ist deutlich zu unterscheiden zwischen der Notwendigkeit der Beherrschung des Rechnens im Zusammenhang mit einer Problemlösung und dem Rechnenlernen im Zusammenhang mit dem Mathematiklernen. Der Sinn des Rechnenlernens im Zusammenhang mit dem Mathematiklernen wird in diesem Buch ausgearbeitet. Außerdem werden Aspekte der Computernutzung beleuchtet, die nach Auffassung des Autors noch immer keinen rechten Eingang in die Schulmathematik gefunden haben, obwohl gerade darin der besondere Vorzug elektronischer Werkzeuge zum Betreiben von Mathematik zu sehen wäre.
Inhaltsverzeichnis
- Vorschläge zu einer Didaktik der Mathematik
- Wechsel der Zielsetzungen von Mathematikunterricht
- Bis 1965
- Mengenlehre
- Verbindliche Einführung elektronischer Werkzeuge
- Kompetenzorientierung
- Grundsätzliche Ziele des Mathematikunterrichts
- Mathematik als Spiel des Geistes erleben
- Die Schönheit der Mathematik wahrnehmbar machen
- Das Wesen der Mathematik erkennbar machen
- Mathematiktypische Handlungen
- Mathematik als Teil der Allgemeinbildung
- Mathematik als Teil der Berufs- und Studienvorbereitung
- Das Wesen der Mathematik
- Mathematik ist die Lehre von den Strukturen
- Mathematik ist das Erkennen und Beschreiben von Mustern
- Mathematik ist Darstellung und Repräsentationswechsel
- Mathematik ist eine Sprache mit eigener Kurzschrift
- Mathematik ist vergegenständlichende Abstraktion [5]
- Mathematik ist das Beweisen des Wahrheitsgehaltes von Aussagen
- Voraussetzungen dem MU folgen zu können
- Warum das Lehren und Lernen von Mathematik schwierig ist
- Zur Vermittlung von Mathematik erforderliche Tugenden
- Neurologische Voraussetzungen
- Das Erlebnis mathematischer Wissensbildung
- Erst denken, dann rechnen
- Beitrag der Semiotik zur Mathematikdidaktik
- Fundamentale Ideen und Kompetenzen
- Fundamentale Ideen
- Kompetenzen
- Weitere Perspektiven auf die vorgeschlagene Didaktik
- Die Sinnfrage
- Dyskalkulie
- Jeder kann Mathematik lernen
- Lernen durch Verstehen, gibt es eine Alternative?
- Über Mathematik
- Weg vom Kalkül, hin zum Prozess!
- Wie wird mathematisches Wissen gewonnen?
- Was Mathematikunterricht vermitteln sollte, aber nicht immer vermittelt
- Wie alles beginnt
- Herleiten als Nachweis für Verstehen
- Begriffe
- Geometrie
- Aufbau des Zahlensystems
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieses Werk befasst sich mit der Mathematikdidaktik und präsentiert Vorschläge für eine neue Didaktik der Mathematik. Es kritisiert die aktuelle Praxis des Mathematikunterrichts und die politischen Entscheidungen, die diesen beeinflussen. Der Autor argumentiert, dass der Fokus auf ökonomische Interessen die Bildung des Individuums und die Förderung einer tieferen Auseinandersetzung mit der Mathematik vernachlässigt.
- Der Wandel der Zielsetzungen des Mathematikunterrichts im Laufe der Zeit
- Die Bedeutung der Mathematik als Spiel des Geistes, ihre Schönheit und ihr Wesen
- Die Notwendigkeit einer fundierten Didaktik, die die Herausforderungen des Lehrens und Lernens von Mathematik berücksichtigt
- Die Rolle von fundamentalen Ideen und Kompetenzen im Mathematikunterricht
- Alternativen zur traditionellen Kalkül-orientierten Lehre
Zusammenfassung der Kapitel
- Vorschläge zu einer Didaktik der Mathematik: Dieses Kapitel beleuchtet den Wandel der Zielsetzungen des Mathematikunterrichts im Laufe der Zeit und kritisiert den Fokus auf ökonomische Interessen. Es argumentiert für eine Bildung des Individuums, die die Schönheit und das Wesen der Mathematik erfahrbar macht.
- Fundamentale Ideen und Kompetenzen: Dieses Kapitel stellt grundlegende Ideen und Kompetenzen vor, die für eine effektive Didaktik der Mathematik unerlässlich sind.
- Weitere Perspektiven auf die vorgeschlagene Didaktik: Dieses Kapitel diskutiert verschiedene Aspekte der vorgeschlagenen Didaktik, darunter die Sinnfrage, Dyskalkulie, Lernen durch Verstehen und die Wichtigkeit des Prozesses im Mathematikunterricht.
Schlüsselwörter
Mathematikdidaktik, Bildungsideal, Mathematikunterricht, Spiel des Geistes, Schönheit der Mathematik, Lernen durch Verstehen, Kompetenzen, Dyskalkulie, Prozessorientierung,
- Quote paper
- Roland Schröder (Author), 2017, Mathematikdidaktik, ein Feld der Unordnung?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/386000