Die Forschungsfrage dieser Arbeit lautet: Inwiefern beeinflussen Innovationen in SSA (Sub-Sahara Afrika) das Wirtschaftswachstum? Dabei soll erörtert werden, welchen Einfluss Innovationen auf die Armut der Bevölkerung haben. Sind Innovationen der Schlüssel zum Erfolg zur Armutsbekämpfung in SSA?
Unter den zehn Ländern mit der höchsten Anzahl an Startups weltweit sind drei aus SSA. Bill Gates schrieb in seinem Blog im Januar 2017 über Afrika „It’s one of my favourite places to go for a fresh perspective on how the world is improving.” Das ZDF veröffentlichte im April 2017 eine Dokumentation mit dem Titel „Smart Africa – Geschichten aus Silicon Savannah“. Der langjährige UN-Mitarbeiter Andreas Sieren nennt sein Buch „Afrika Boom-Die große Überraschung des 21. Jahrhunderts“. „It’s time for an innovative revolution in Africa” titelte der Außenminister Botswanas Anfang 2017 in einem Gastbeitrag auf der Internetseite des Weltwirtschaftsforums.
Aber wieso soll Afrika, insbesondere SSA, so innovativ sein? Ist Afrika nicht der ärmste Kontinent der Erde? Ist SSA nicht die ärmste Region der Welt? Wie passt das zusammen?
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Symbolverzeichnis
1. Einleitung
1.1 Problemstellung und Zielsetzung
1.2 Gang der Untersuchung
2. Theoretische Grundlagen zu Wachstum, Armut und Innovation
2.1 Begriffe und Zusammenhänge
2.1.1 Armut
2.1.2 Wirtschaftswachstum
2.1.3 Innovation
2.1.4 Zusammenhang zwischen Wachstum und Armut
2.2 Wachstumstheorien
2.2.1 Postkeynesianische Wachstumstheorie von Harrod und Domar
2.2.2 Solow-Modell
2.2.3 Endogene Wachstumstheorie
3. Voraussetzungen für Innovation und wirtschaftliche Entwicklung
3.1 Politische Stabilität
3.2 Staatsform
3.3 Bildung
3.4 Finanzierung und Förderung von Innovation
3.5 Gesundheit
4. Aktuelle Situation in SSA
4.1 Gesamtwirtschaftliche Situation
4.2 Innovationsinfrastruktur und Unternehmertum
4.3 Politik und Gesellschaft
4.4 Bildung
4.5 Gesundheitliche Situation
5. Innovationen und deren Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum in SSA
5.1 Innovationen in SSA
5.1.1 M-Pesa
5.1.2 Leap – the mhealth platform
5.1.3 Eneza Education
5.2 Kritische Beurteilung der Auswirkungen von Innovationen in SSA auf das Wirtschaftswachstum
6. Fazit
Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Polititcal Stability Index 2015
Abbildung 2: Global Innovation Index 2017
Abbildung 3: Regionale Verteilung des afrikanischen BIP 2014
Abbildung 4: Gross enrollment ratio (%)
Abbildung 5: Lebenserwartung zum Zeitpunkt der Geburt in Jahren in SSA
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Symbolverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1. Einleitung
1.1 Problemstellung und Zielsetzung
Unter den zehn Ländern mit der höchsten Anzahl an Startups weltweit sind drei aus Sub-Sahara Afrika (SSA).[1] Bill Gates schrieb in seinem Blog im Januar 2017 über Afrika „It’s one of my favourite places to go for a fresh perspective on how the world is improving.”[2] Das ZDF veröffentlichte im April 2017 eine Dokumentation mit dem Titel „Smart Africa – Geschichten aus Silicon Savannah“.[3] Der langjährige UN-Mitarbeiter Andreas Sieren nennt sein Buch „Afrika Boom-Die große Überraschung des 21. Jahrhunderts“.[4] „It’s time for an innovative revolution in Africa” titelte der Außenminister Botswanas Anfang 2017 in einem Gastbeitrag auf der Internetseite des Weltwirtschaftsforums.[5]
Aber wieso soll Afrika, insbesondere SSA, so innovativ sein? Ist Afrika nicht der ärmste Kontinent der Erde? Ist SSA nicht die ärmste Region der Welt? Wie passt das zusammen?
Die Region SSA ist eine der ärmsten weltweit. SSA bezeichnet den südlich der Sahara gelegenen Teil des Kontinents und beinhaltet 49 der 54 afrikanischen Staaten. In SSA leben eine Milliarde Menschen (13,1 Prozent der Weltbevölkerung). Die Region hat eine Fläche von 24,3 Millionen Quadratkilometern (18,1 Prozent der Weltlandfläche).[6]
Gerade im Vergleich von SSA mit der Europäischen Union (EU) fallen enorme Unterschiede bei der Wirtschaftskraft auf. 2015 betrug das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der EU insgesamt 16,32 Billionen US Dollar (USD), das BIP von SSA lag bei 1,6 Billionen USD. Hierbei ist die Wirtschaftskraft von SSA kleiner als die von Italien (1,82 Billionen USD). Dabei leben in Italien lediglich 60,73 Millionen Menschen, das sind 6,61 Prozent der Einwohner SSAs.[7]
Instabile staatliche Strukturen, Korruption, bewaffnete Konflikte, politische und ethnische Spannungen, Staatsverschuldung, mangelnde Infrastruktur, klimatische Bedingungen etc. tragen dazu bei, dass der Fortschritt seit Jahrzehnten behindert wird.[8] Diese Faktoren sind ein Grund dafür, dass unter den 30 am wenigsten entwickelten Ländern weltweit 28 aus diesem Teil Afrikas stammen.[9] Die Lebenserwartung liegt bei 59 Jahren, während sie in den Industrieländern 78 Jahren beträgt.[10] Mehr als 20 Prozent der Menschen sind unterernährt. 70 Prozent der Menschen leben ohne adäquate Sanitärversorgung, 40 Prozent ohne ausreichende Wasserversorgung. Immunschwäche Krankheiten wie AIDS, Malaria und Tuberkulose können sich leicht verbreiten.[11] 70 Prozent aller HIV/ AIDS infizierter Menschen leben in dieser Region, das sind 25,8 Millionen Menschen.[12]
Dennoch hat SSA im ersten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts die längste Wachstumsphase seit den 1960er Jahren erlebt. Die durchschnittliche Wachstumsrate lag bei fast sechs Prozent. Neun der 20 Länder mit dem größten Wirtschaftswachstum weltweit (gemessen am BIP) sind aus SSA. Mit einem Wirtschaftswachstum von 8,5 Prozent belegt die Elfenbeinküste Platz zwei weltweit. Von 49 gelisteten Staaten aus SSA konnten 2015 39 ihren Human Development Index verbessern, lediglich vier haben ihren Wert verschlechtert.[13]
104 Tech-Hubs, sogenannte Technologiezentren, gibt es in SSA. In diesen Inkubatoren werden Startups, junge innovative Unternehmen, gegründet.[14] Außerdem haben die meisten Länder ein Ministerium für Wissenschaft und Technologie.[15] Auch im Ausland ist der afrikanische Innovationsgeist bereits aufgefallen. Der britische Unternehmer und Milliardär Richard Branson, Gründer der Virgin Gruppe, gründete in Südafrika das Branson Centre of Entrepreneurship, um junge Unternehmer mit Wissen, Kontakten und Finanzierung zu unterstützen. Microsoft, IBM, Samsung und Google haben bereits im Silicon Savannah (Startup-Ökosystem Kenias, angelehnt an das „Silicon Valley“) investiert. Eine Gründerwelle hat SSA erfasst.[16]
Die Forschungsfrage dieser Arbeit lautet: Inwiefern beeinflussen Innovationen in SSA das Wirtschaftswachstum? Dabei soll erörtert werden, welchen Einfluss Innovationen auf die Armut der Bevölkerung haben. Sind Innovationen der Schlüssel zum Erfolg zur Armutsbekämpfung in SSA?
1.2 Gang der Untersuchung
Um diese Frage zu beantworten, werden in Kapitel 2 die theoretischen Grundlagen untersucht. Dabei werden die Begriffe Innovation, Wachstum und Armut definiert. Daraufhin wird der Zusammenhang zwischen Wachstum und Armut erläutert. Im Kapitel 2.2 wird verdeutlicht, wie Innovationen entstehen und welchen Einfluss sie auf das Wirtschaftswachstum haben. Diesbezüglich werden die postkeynesianische Wachstumstheorie von Harrod und Domar, das Solow-Modell und die endogene Wachstumstheorie untersucht. In Kapitel drei werden die Voraussetzungen für Innovationen erläutert. Im folgenden Kapitel vier wird die aktuelle Situation in SSA analysiert. Dabei wird auf die politische und wirtschaftliche Situation der Region eingegangenebenso wie auf die gesundheitliche Situation der Bevölkerung und die Innovationsinfrastruktur. Darauffolgend wird untersucht, welches Potential verschiedene Innovationen haben, um die wirtschaftliche Entwicklung positiv zu beeinflussen. Es folgt eine kritische Beurteilung der Wirkung von Innovationen auf das Wirtschaftswachstum in SSA.
2. Theoretische Grundlagen zu Wachstum, Armut und Innovation
2.1 Begriffe und Zusammenhänge
Im Folgenden werden die Begriffe Armut, Wachstum und Innovation definiert. Außerdem wird der Zusammenhang zwischen Wachstum und Armut analysiert.
2.1.1 Armut
Der Begriff Armut ist vieldeutig und wird unterschiedlich definiert. Der Entwicklungsausschuss der OECD (DAC) versteht unter Armut verschiedene Arten von Entbehrungen im Zusammenhang mit der Unfähigkeit, menschliche Grundbedürfnisse zu befriedigen. Das DAC betrachtet Armut multidimensional. Demnach existieren ökonomische, menschliche, politische, sozio-kulturelle, sowie protektive Armut. Die ökonomische Armut bezieht sich auf das Einkommen, also den Lebensunterhalt, welcher mittels eines Arbeitsverhältnisses erzielt wird. Die menschliche Armut beinhaltet deutliche Defizite in der Gesundheit und in der Bildung. Die Befähigung, gesellschaftliche Prozesse mitgestalten zu können ebenso wie das Wahlrecht, wird durch die politische Armut eingeschränkt. Der gesellschaftliche Status und die Würde des Menschen werden bei der sozio-kulturellen Armut beeinträchtigt. Die protektive Armut bezieht sich auf das Risiko, Schmerz zu erleidenebenso wie auf die Unsicherheit, der Menschen ausgesetzt sind.[17] Zwischen den unterschiedlichen Ausprägungen von Armut gibt es Zusammenhänge. Wenn das Einkommen einer Person nicht ausreicht, um die Grundbedürfnisse zu erfüllen, ist diese Person auch menschlich arm, da dann ihre Gesundheit und Bildung nicht gewährleistet sind. Demzufolge hat die ökonomische Armut Auswirkungen auf die protektive, menschliche und sozio-kulturelle Armut. Im Folgenden wird deswegen insbesondere die ökonomische Armut betrachtet. In der Wissenschaft hat sich die Unterteilung in absolute und relative Armut durchgesetzt.[18]
Nach der Definition der absoluten Armut wird ein Mensch als arm bezeichnet, wenn er nicht in der Lage ist, seinen Lebensunterhalt zu sichern. Er kann seine Grundbedürfnisse nicht befriedigen. Folglich ist das Überleben nicht dauerhaft sichergestellt. Der Bemessungsmaßstab ist das Einkommen.[19] Wer als absolut arm gilt, leidet unter extremer Armut. Als Indikator zur Messung absoluter Armut hat die Weltbank eine globale Armutsgrenze festgelegt. Demzufolge gilt jeder Mensch als absolut arm, der weniger als 1,90 USD am Tag zur Verfügung hat. Bis Oktober 2015 lag die globale Armutsgrenze bei 1,25 USD.[20]
Hingegen wird relative Armut im Verhältnis zu Merkmalen anderer Bevölkerungsgruppen innerhalb einer Gesellschaft festgelegt. Somit ist sie im Zusammenhang mit der jeweiligen Bevölkerung zu betrachten. Charakterisiert wird relative Armut durch unterschiedliche Lebenslagen, die verschiedene Lebenschancen beinhalten. Die Armutsgrenze entsteht in Relation zu dem jeweiligen Wohlstand der Gesellschaft. Demzufolge wird das Existenzminimum nicht absolut bestimmt. Der Bemessungsmaßstab ist ebenso wie bei der absoluten Armut das Einkommen.[21] Der Begriff wird eher in Wohlstandsgesellschaften verwendet, in denen absolute Armut kaum existiert. Als „arm“ gilt derjenige, dessen Einkommen weniger als die Hälfte des Durchschnittseinkommens beträgt. Als „armutsgefährdet“ gilt, wer weniger als 60 Prozent des Medianeinkommens verdient.[22]
2.1.2 Wirtschaftswachstum
Wirtschaftswachstum wird definiert als eine Zunahme der Wirtschaftsleistung im Zeitablauf. Der Wert der Güter und Dienstleistungen in einer Volkswirtschaft nimmt zu. Zur Messung des Wirtschaftswachstums wird das reale Bruttoinlandsprodukt verwendet. Das BIP stellt den Wert aller im Inland produzierten Güter- und Dienstleistungen dar, abzüglich der von anderen Wirtschaftseinheiten bezogenen Vorleistungen zu Marktpreisen eines Basisjahres oder zu Marktpreisen der Vorperiode. Demnach betrachtet das BIP das Gesamteinkommen der betrachteten Volkswirtschaft. Wichtig hierbei ist die Differenzierung zwischen einer Steigerung des realen BIP allgemein und einer Steigerung des realen BIP pro Kopf. Wenn das reale BIP nämlich langsamer ansteigt als die Bevölkerung, verschlechtert sich die durchschnittliche Versorgung der Bevölkerung, obwohl das reale BIP steigt.[23]
Außerdem kann zwischen quantitativem und qualitativem Wachstum unterschieden werden. Das quantitative Wachstum beinhaltet die mengenmäßige Zunahme der gesamtwirtschaftlichen Produktion im Sinne der Zunahme einer Sozialproduktgröße (z. B. BIP). Qualitatives Wachstumszielt, neben der reinen Steigerung der gesamtwirtschaftlichen Produktionsmenge, auf die Verbesserung derLebensqualitätder Menschen, die Schonung der Umwelt oder z. B. auf eine gerechte Einkommensverteilung ab. Die Messung des qualitativen Wachstums ist sehr komplex, weswegen in dieser Arbeit das quantitative Wachstum betrachtet wird.[24]
2.1.3 Innovation
Eine Innovation ist etwas „Neuartiges“. Das Wort leitet sich aus dem lateinischen Verb „innovare“ ab, was erneuern bedeutet. Folglich heißt Innovation wörtlich Erneuerung oder Neuerung. Neuartig bedeutet in diesem Zusammenhang mehr als neu, da es eine Änderung der Art und nicht nur dem Grade nach meint. Somit stellt eine Innovation mehr dar als lediglich eine graduelle Verbesserung oder die Lösung eines technischen Problems. Als Innovationen gelten neuartige Produkte, Verfahren, Vertragsformen oder auch Vertriebswege.[25]
Der Ökonom Joseph Alois Schumpeter hat den Innovationsbegriff in die Wirtschaftswissenschaften und in den Sprachgebrauch eingeführt. Die Idee der Innovation ist bereits in seinem 1911 erstmals erschienen Werk „Die Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung“ vorhanden, wobei er den Begriff selber erst seit 1939 verwendete.[26] Er definiert das Wesen von Innovation als „Durchsetzung neuer Kombinationen“, die nicht kontinuierlich erfolgt, sondern „diskontinuierlich“ auftritt. Nach Schumpeter ist Innovation die Durchsetzung einer neuen technischen oder organisatorischen Lösung und nicht allein ihre Erfindung. Mit der Idee der Durchsetzung neuer Kombinationen und dem disruptiven Charakter enthält Schumpeters Werk Merkmale von Innovation, die bis heute relevant sind.[27] In der heutigen Innovationsliteratur wird zwischen einem breiten und engen Innovationsbegriff unterschieden. Der breite Innovationsbegriff umfasst die Invention (Erfindung, Entdeckung), die Durchsetzung einer Neuerung, die Diffusion (Verbreitung einer Neuerung) ebenso wie die Imitation. Die enge Begriffsauslegung sieht als Innovation lediglich die Phase der Durchsetzung einer Neuerung. Um sowohl der Entstehung, als auch der Durchsetzung der Neuerung gerecht zu werden, wird vermehrt eine „mittlere“ Auslegungsvariante gewählt. Demnach ist Innovation die Entwicklung und Durchsetzung einer technischen, organisatorischen, geschäftsbezogenen, institutionellen oder sozialen Problemlösung. Diese wird als grundlegend neu wahrgenommen, von relevanten Anwendern akzeptiert und von Innovatoren in der Erwartung eines Erfolgs betrieben.[28]
2.1.4 Zusammenhang zwischen Wachstum und Armut
Globalisierungsgegner stellen sich vermehrt gegen die These, dass gesamtwirtschaftliches Wachstum zur Bekämpfung der Armut beiträgt. Aber die Ergebnisse der Ökonomen, die den Zusammenhang zwischen der Armutsentwicklung und dem gesamtwirtschaftlichen Wachstum in Querschnitts- und Panelanalysen untersucht haben, sind deutlich.[29] Die Ökonomen Dollar und Kraay, Mitglieder der Development Research Group der Weltbank, untersuchten in ihrer Arbeit „Growth is Good for the Poor“, den Zusammenhang zwischen Wachstum und Armut. Sie betrachteten 80 Länder über vier Jahrzehnte. Eine wesentliche Erkenntnis ihrer Analyse ist, dass ein Anstieg des durchschnittlichen Pro-Kopf-Einkommens einen ebenso hohen Anstieg des Einkommens des ärmsten Fünftels der Bevölkerung erzeugt hat. Sie schätzen, dass mehr als 80 Prozent der Unterschiede im Einkommen der Armen aus den Unterschieden im durchschnittlichen Pro-Kopf-Einkommen abzuleiten sind. Darüber hinaus weisen Dollar und Kraay verschiedene verbreitete Thesen zurück. Sie verdeutlichen, dass es keinen Nachweis für die sogenannte Kuznets-Kurve gibt. Die Kuznets-Kurve besagt, dass sich die Einkommensungleichheit im Entwicklungsprozess zunächst verstärkt und erst später wieder verringert. Die Korrelation zwischen dem Einkommen der Armen und dem gesamtwirtschaftlichen Wachstum ist für Länder auf einem niedrigen Entwicklungsniveau genauso stark wie für fortschrittlich entwickelte Volkswirtschaften. Außerdem stellen sie klar, dass sich die Relation zwischen Wachstum und Armut nicht in Wachstums- und Krisenzeiten unterscheidet. Die Folge von gesamtwirtschaftlichen Krisen ist also nicht, dass die Einkommen der Armen überdurchschnittlich sinken. Des Weiteren widersprechen sie der These, dass nur die Reichen, nicht aber die Armen, von der Globalisierung profitieren. Die Reduktion von Armut durch Wachstum ist nämlich im Zeitablauf unverändert geblieben.[30] Der Ökonom Gundlach bestätigt in einer modifizierten Regressionsanalyse, dass die Zunahme des BIP pro Kopf zu einer proportionalen Steigerung des Einkommens besonders armer Bevölkerungsschichten geführt hat.[31]
2.2 Wachstumstheorien
Die Wachstumstheorie ist ein Zweig der Volkswirtschaftslehre, der es sich als Ziel setzt, die Ursachen von Wirtschaftswachstum und die Bedingungen für ein andauerndes, gleichgewichtiges Wachstum zu erklären. Wirtschaftliches Wachstum wird in den Wachstumsmodellen als Veränderung des realen BIP pro Kopf definiert. Die in der Ökonomik vorherrschende, modellmäßig gestützte Wachstumstheorie, beginnt nach dem zweiten Weltkrieg. Zentrale Fragen sind: Warum sind Wachstum und Wohlstand derart unterschiedlich auf der Welt verteilt? Von welchen Bedingungen sind Aufholprozesse ärmerer Staaten abhängig? Welche Rolle kann und soll die Politik spielen?[32]
Im Folgenden wird die postkeynesianische Wachstumstheorie, das Solow-Modell ebenso wie die endogene Wachstumstheorie erläutert.
2.2.1 Postkeynesianische Wachstumstheorie von Harrod und Domar
Die ersten Wachstumstheorien im engeren Sinne sind die postkeynesianischen Theorien. Die Hauptvertreter sind die Ökonomen Sir Roy Forbes Harrod und der Evesy D. Domar. Ihr Ansatz knüpft an den von Keynes gegründeten Keynesianismus an und ist heute als Harrod-Domar-Modell bekannt.[33] In seinem Werk „General Theory of Employment, Interest and Money“ betrachtet Keynes die wirtschaftliche Entwicklung lediglich aus einer kurz- bis mittelfristigen Perspektive.[34] Harrod und Domar erweitern das keynesianische Grundmodell dahingehend, dass auch langfristiges Wachstum untersucht wird, indem das Zusammenspiel von Einkommens- und Kapazitätseffekten der Nettoinvestitionen näher betrachtet wird. Die Ausgangsbasis von Harrod und Domar stellt die Beschäftigungstheorie von Keynes dar. Sie wollen erklären, unter welchen Bedingungen eine Wirtschaft wächst. Außerdem untersuchen sie, ob bei den Entwicklungsprozessen die Märkte geräumt werden, also ob Angebotsmenge gleich Nachfragemenge gilt.[35]
Substantielle Inhalte eines simplen postkeynesianischen Modells sind folgende: Es wird eine geschlossene Volkswirtschaft betrachtet. Außerdem werden nur reale Größen untersucht. Das Preisniveau wird normiert und spielt keine Rolle. Im Gleichgewicht, bei dem alle Faktoren eingesetzt werden, das heißt keine Unterbeschäftigung vorliegt, muss das Produktionspotential gleich dem tatsächlich umgesetzten BIP sein. Des Weiteren ergibt sich die Änderung des Kapitalstocks, also der Bestand an Sachkapital für Produktionszwecke (Fabrikgebäude, Maschinen etc.), durch die Investitionen. Domar und Harrod gehen, wie Keynes, von einer konstanten marginalen Sparquote (s) ebenso wie von einem fixen Kapitalkoeffizienten (v) in der gesamtwirtschaftlichen Produktionsfunktion aus. Der Kapitalkoeffizient, auch Capital-Output-Ratio genannt, stellt das Verhältnis zwischen dem Kapitaleinsatz und dem gesamtwirtschaftlichen Produktionsergebnis dar. Für die Angebotsseite wird eine proportionale Entwicklung des Outputs im Vergleich zum Kapitalstock angenommen. Getätigte Investitionen führen zu neuen Kapazitäten. Diese werden auch zur Produktion von mehr Gütern genutzt. Damit kein Nachfrageüberhang entsteht, muss die durch die erweiterten Kapazitäten erhöhte Produktion nachgefragt werden. Das hierfür benötigte Einkommen entsteht durch den Einkommenseffekt der Investitionen. Da „s“ und „v“ konstant sind, muss die gesamtwirtschaftliche Nachfrage in genau dem Umfang wachsen wie die Kapazitäten. Diese Gleichgewichtsbedingung impliziert also die Gleichheit von Ersparnissen und Investitionen. Demzufolge müssen auch die Investitionen im gleichen Maße wie die Kapazitäten wachsen.[36]
Festzuhalten ist also, dass die Theorie den Doppelcharakter der Investition in den Vordergrund stellt. Einerseits ist die Nachfrage nach Investitionsgütern ein Teil der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage. Somit setzt sich diese aus der Nachfrage nach Investitionsgütern und der Nachfrage nach Konsumgütern zusammen. Andererseits wird der Kapitalstock durch die Investitionen vergrößert. Somit vergrößert sich das gesamtwirtschaftliche Güterangebot.[37]
Bei Betrachtung der Angebots- oder Potentialseite ist das gleichgewichtete Wachstum umso höher, je größer der Teil des Angebots ist, der für Investitionszwecke verwendet wird. Bei Betrachtung der Nachfrageseite ist das gleichgewichtete Wachstum umso höher, je größer der Teil des Einkommens ist, der gespart wird. Wenn mehr Kapital eingesetzt werden muss, um eine bestimmte Produktionsmenge herzustellen, ist das gleichgewichtete Wachstum ceteris paribus geringer. Deswegen gilt: Je höher der Kapitalkoeffizient v ist, desto niedriger ist das Wachstum.[38]
Im Fall keines technischen Fortschritts sollte das gleichgewichtete Wachstum dem demografisch gegebenen, „natürlichen“ Wachstum des Arbeitsangebots entsprechen. Der technische Fortschritt wird in dem Modell ebenfalls berücksichtigt. Der Kapitalaufwand je Arbeiter, also die Kapitalintensität, wächst bei technischem Fortschritt mit der Rate „m“. Die Arbeitsproduktivität wächst ebenfalls mit dieser Rateebenso wie der Lohn. Die Wachstumsrate „m“ ist die Wachstumsrate des technischen Fortschritts. Bei konstanter Produktion würden im Jahr gemäß der Rate m Arbeitsplätze wegrationalisiert werden.[39]
Eine zentrale Rolle für das Wachstum und die Beschäftigung spielen also Investitionen. Ebenso kann der technische Fortschritt in den Modellrahmen integriert werden. Er stellt hier eine exogene Variable dar. Genauso wie Keynes sehen Harrod und Domar staatliche Eingriffe als notwendig an, wenn sich eine Volkswirtschaft nicht auf dem Gleichgewichtspfad befindet. Der Staat hat zwei wirtschaftspolitische Aufgaben zu übernehmen: Erstens hat er die Bedingungen für private Investitionen günstig zu gestalten. Zweitens soll er aktiv Investitionen lenken, um die Wirtschaft auf einem stetig verlaufenden Wachstumspfad zu halten. Bei Konjunkturschwankungen soll der Staat glättend tätig werden.[40]
Länder, die sich in einer Wirtschaftskrise befinden ebenso wie Entwicklungsländer, haben grundsätzlich ein Überschussangebot an Arbeit. Kapital ist der limitierende Faktor für die wirtschaftliche Entwicklung. Durch Investitionen wird der Kapitalstock erhöht. Folglich erhöht sich die Beschäftigung und damit das Sozialprodukt. Es besteht ein linearer Zusammenhang zwischen (Netto-) Investitionen und Wirtschaftswachstum. Ist die Investitionsquote zu groß, kommt es zu einer Inflation. Ist sie allerdings zu klein, folgt eine Rezession mit steigender Arbeitslosigkeit. Eine einmalige Abweichung vom Gleichgewicht wird zu einem sich selbst verstärkenden Prozess. Ohne staatlichen Eingriff führt eine Rezession zu einer Krise. Ein intensiver Konjunkturaufschwung (z. B. Nachkriegsboom) hat langfristig, ohne staatliche Korrektur, destabilisierende Wirkungen. Wirtschaftswachstum ist in diesem Modell daher immer ein Wachstum auf des Messers Schneide („knife-edge growth“). Ohne staatlichen Eingriff gibt es keine ökonomische Stabilität.[41]
2.2.2 Solow-Modell
Das Solow-Modell, auch Solo-Swan Modell genannt, wurde 1956 vonRobert Merton SolowundTrevor Swanentwickelt. Es erläutert ökonomisches Wachstum mathematisch und ist ein exogenes Wachstumsmodell. Das Solow-Modell bildet die Grundlage der neoklassischen Wachstumstheorie. 1987 erhielt Solow für seine Arbeit über wirtschaftliche Wachstumstheorien den Alfred-Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften.[42]
"A Contribution to the Theory of Economic Growth" heißt die Arbeit, in der Solow 1956 einen stabilen Trendverlauf einer Volkswirtschaft beschreibt, deren konjunkturelle Schwankungen das Ergebnis kurzfristigen Marktversagens sind. Als Marktversagen definiert er zyklische Schwankungen bei Beschäftigung und Inflation.[43] Sein Interesse liegt darin, die Ursachen von Marktversagen zu untersuchen. Solows Leistung war es, erstmalig zu zeigen, dass eine kapitalistische Volkswirtschaft eine inhärente Tendenz zur Stabilität aufweist. Somit widerspricht er dem Harrod-Domar-Wachstumsmodell. Nach Solow liefert das Modell von Harrod und Domar keine Erklärung für die Wirtschaftsgeschichte der USA. Er erkannte ein insgesamt konstantes Wachstum von Reallöhnen und Produktivität für die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts, trotz der Weltwirtschaftskrise. Demnach sei dauerhaftes Wachstum in der Realität möglich.[44]
Solow widersprach der Annahme von Harrod und Domar, dass es ein festes Einsatzverhältnis von Kapital und Arbeit gibt. Er war der Überzeugung, wenn es ein gesamtwirtschaftliches Überangebot von Arbeit gibt, der Reallohn tendenziell sinkt. Bei einer gesamtwirtschaftlichen Übernachfrage steigt dieser. Somit entstehen Anreize, den jeweils knappen Faktor zu substituieren. Im Boom steigt der Kapitaleinsatz, während er in der Rezession sinkt. Wenn das Faktoreinsatzverhältnis vom Marktmechanismus bestimmt wird, existiert die im Harrod-Domar Modell behauptete Instabilität nicht. Unter der Annahme, dass die Faktormärkte ausreichend flexibel sind, kehrt eine Volkswirtschaft langfristig nach jeder zyklischen Schwankung auf ihren gleichgewichteten Wachstumsstand zurück.[45]
Die Annahme eines flexiblen Einsatzverhältnisses von Kapital und Arbeit hat eine weitere Folge. Wirtschaftswachstum kann, anders als im Harrod-Domar Modell, nicht mehr dauerhaft durch Netto-Investitionen erklärt werden, da jeder einzelne Faktor einem abnehmenden Grenzertrag unterliegt. Die Proportionalität zwischen Investition und Wirtschaftswachstum ist bei Solow’s Modell nicht mehr existent. Je höher der Kapitalstock bereits ist, desto geringer fällt, aufgrund des abnehmenden Grenzertrags, der Ertrag einer Investition aus. Wenn das Faktoreinsatzverhältnis also nicht fixiert ist, können Investitionen keine dauerhafte Quelle des Wirtschaftswachstums darstelltn.[46]
Der wahre Wachstumsmotor ist nicht der physische Input der Faktoren Arbeit und Kapital, sondern der technische Fortschritt. Technischer Fortschritt wird definiert als Summe aller technologischen und organisatorischen Verbesserungen, die es einer Volkswirtschaft gestatten, mit gegebenem Faktorbestand dauerhaftes Wirtschaftswachstum zu erzeugen. Die Rate des technischen Fortschritts entspricht der langfristigen Wachstumsrate. In dem formalen Modell wird der technische Fortschritt als eine exogene Variable eingeführt.[47]
Im Wachstumsgleichgewicht müssten auch alle anderen Variablen, wie etwa Arbeitsproduktivität, Kapitalintensität und Reallohn, mit der Rate des technischen Fortschritts wachsen. Wird das gleichgewichtete Wachstum gestört, finden Anpassungsprozesse statt. Im Verlauf dieser Anpassungsprozesse haben die Investitionen einen vorübergehenden Einfluss auf das Wirtschaftswachstum. Allerdings können langfristig die Einkommen der Arbeitnehmer im gesamtwirtschaftlichen Durchschnitt nur mit der Rate des technischen Fortschritts ansteigen.[48]
Mit einer einzigen alternativen Annahme beweist das Solow-Modell, dass ein gleichgewichteter Wachstumspfad keine unwahrscheinliche Ausnahme ist. Er ist der zu erwartende Normalfall. Außerdem verdeutlicht er, dass Investitionen keine Auswirkungen auf dauerhaftes Wirtschaftswachstum haben.[49]
Solow belegte die empirische Evidenz des Modells 1957 mittels Wachstumsdaten aus den USA. Das Residuum, also der nicht erklärte Teil seiner auf physischen Inputs basierten Schätzgleichung, hat entscheidend das Wachstum bestimmt. Dieses sogenannte „Solow-Residuum“ ist der nicht durch die Schätzgleichung erfasste technische Fortschritt in Form der totalen Faktorproduktivität. Es bewahrheitete sich, dass der Großteil des jährlichen Wachstums auf den technologischen Fortschritt zurückzuführen ist.[50]
Bis zum Ende der 80er Jahre hat das Solow-Modell für entwicklungstheoretische Überlegungen keine zentrale Rolle gespielt. Dies hatte vor allem drei Gründe: Erstens kann das Modell die Ursache von Wachstum nicht gänzlich erklären. Es führt sie lediglich auf den technischen Fortschritt als Restgröße zurück. Zweitens verlief das Wirtschaftswachstum der meisten Entwicklungsländer unstetig. Drittens prognostiziert das Modell einen schnellen Aufholprozess der weniger entwickelten Länder. Diese Annahme wird im Modell als Konvergenzthese bezeichnet. Die genannten Gründe wurden bei einer neuen Generation von Wachstumsmodellen, den endogenen Wachstumstheorien, berücksichtigt. Dennoch bewiesen diese in entwicklungspolitischen Themen keine bessere empirische Plausibilität als das Solow-Modell.[51]
Anfang der 80er Jahre wurden erstmals große, internationale Datensätze verfügbar. Damit gelangte auch die Theorie des wirtschaftlichen Wachstums wieder ins Zentrum der makroökonomischen Forschung. In den 90ern wurde das Modell erweitert und erlebte eine Renaissance. Die Ökonomen Mankiw, Romer und Weil fügten Humankapital als weiteren Faktor hinzu und lösten somit mehrere empirische Probleme. Das erweiterte Solow-Modell kann internationale Einkommensunterschiede erklären. Außerdem erläutert es den großen Einfluss von Humankapital auf das Nationaleinkommen.[52]
Durch die Berücksichtigung des Faktors Humankapital kann das erweiterte Modell ebenfalls erläutern, wieso es keine deutlichen Aufholprozesse vieler Entwicklungsländer gibt und gab. Finanz- und Sachkapital kann vergleichsweise einfach von einem wohlhabenden in ein armes Land übertragen werden, anders als Humankapital, welches relativ immobil ist. Des Weiteren benötigen Investitionen in Humankapital einen längeren Zeitraum, bevor diese deutliche Erträge aufweisen.[53]
Der zentrale Kritikpunkt an dem Modell ist, dass das Wachstum durch eine Variable, den technischen Fortschritt, erklärt wird, deren Entstehen nicht näher hinterfragt wird. Wirtschaftspolitische Handlungsempfehlungen sind nur schwer abzuleiten, da keine Hinweise gegeben werden, inwiefern der technische Fortschritt zu beeinflussen ist. Der technische Fortschritt ist nicht modellendogen und dadurch nicht durch zielgerichtete Aktivitäten zu beeinflussen. Endogene Wachstumstheorien sind entstanden, um die genannten Defizite zu beseitigen. Die Kernaussage des neoklassischen Modells, dass es beim Wachstum nicht auf physische Inputs von Faktoren, sondern auf den technischen Fortschritt ankommt, hat für entwickelte Volkswirtschaften bis heute Gültigkeit.[54]
2.2.3 Endogene Wachstumstheorie
Die endogene Wachstumstheorie, auch neue Wachstumstheorie genannt, erklärt, inwiefern technischer Fortschritt aus wirtschaftlichen Aktivitäten resultiert und wie dieser Fortschritt langfristiges Wirtschaftswachstum generiert. In den 1980er Jahren wurde sie entwickelt und gilt als Kritik und Antwort auf neoklassische Wachstumsmodelle, wie das Solow-Modell. Robert E. Lucas, Träger des Alfred-Nobel-Gedächtnispreises für Wirtschaftswissenschaften sowie Paul M. Romer, seit 2016 Chefökonom der Weltbank, gelten als die Begründer der endogenen Wachstumstheorie. Während Romer als Schöpfer der Forschungs- und Entwicklungsmodelle gilt, ist Lucas ein Vertreter der Humankapitalmodelle. Beinahe alle neuen endogenen Wachstumsmodelle basieren auf dem neoklassischen Wachstumsmodell. Durch einige Modifikationen kommen sie jedoch zu grundsätzlich anderen Resultaten als die neoklassischen Modelle.[55]
Die Konvergenzthese der neoklassischen Wachstumstheorie, die annimmt, dass ärmere Volkswirtschaften schneller wachsen als reiche, steht im Mittelpunkt der Kritik von endogenen Wachstumstheoretikern. Um langfristiges Wirtschaftswachstum zu generieren, kommt es auf noch zu spezifizierende Bedingungen an. Konvergierendes Wachstum ist in den Marktwirtschaften Europas und Nordamerikas zu erkennen. Die Konvergenzgeschwindigkeiten des Solow-Modells liegen allerdings deutlich höher. In Entwicklungsländern ist kein Konvergenzprozess zu erkennen. Deswegen gilt die Konvergenzthese bis heute als unbelegt. Außerdem haben endogene Wachstumstheorien das Ziel, technischen Fortschritt zu erklären und nicht, wie neoklassische Modelle, exogen vorzugeben. Es reicht dabei nicht aus, lediglich weitere Variablen (z. B. Humankapital) mit einzubeziehen. Deswegen soll die Modellierung der Prozesse, die zu technischem Fortschritt führen, erfolgen.[56]
Alle endogenen Wachstumsmodelle lösen sich von der neoklassischen Annahme einer im Zuge der Kapitalintensivierung abnehmenden Grenzproduktivität des Kapitals, da dieser Faktor das entscheidende Hemmnis für einen dauerhaften Wachstumsprozess des Pro-Kopf-Einkommens darstellt. Die ökonomische Begründung für diese Annahme ist, dass bei Investitionen in Human- und Sachkapital externe Effekte auftreten können, welche nicht nur das Einkommen des Investors, sondern auch das anderer Produzenten erhöhen können. Diese Externalitäten können sowohl in einem Sektor als auch zwischen verschiedenen Sektoren auftreten. Hieraus resultieren gesamtwirtschaftliche Synergieeffekte, welche ein dauerhaftes Wachstum ermöglichen.[57]
Seit den Veröffentlichungen von Romer und Lucas kam es zu zahlreichen Publikationen von endogenen Wachstumsmodellen. Sie haben gemein, dass sie den Wachstumsprozess endogen erklären, jedoch generell sehr unterschiedliche Konzepte sind. Aufgrund dessen ist es nicht möglich, von einer einheitlichen Theorie zu sprechen. Generell werden endogene Wachstumsmodelle in Forschungs- und Entwicklungsmodelle und Humankapitalmodelle gegliedert.[58]
Forschungs- und Entwicklungsmodelle untersuchen insbesondere Externalitäten, die aufgrund der Wissensproduktion in der Forschung und Entwicklung auftreten. Hierbei wird zwischen gesamtwirtschaftlichen und einzelwirtschaftlichen Skalenerträgen unterschieden. Es werden gesamtwirtschaftlich steigende Skalenerträge unterstellt. Die mikroökonomische Begründung hierfür ist, dass Unternehmen das durch Forschung und Entwicklung erlangte Wissen nie komplett patentrechtlich schützen können, weil Eigentumsrechte in der Realität nur partiell durchsetzbar sind. Somit können andere Unternehmen Teile dieses Wissens unentgeltlich als Produktionsfaktor nutzen. Die innovativen Unternehmen vernachlässigen im einzelwirtschaftlichen Kalkül die gestiegenen Erträge der anderen Unternehmen. Die Folge ist, dass die einzelnen Unternehmen auf einzelwirtschaftlicher Ebene mit konstanten Skalenerträgen produzieren. Die Wirtschaftssubjekte treffen einzelwirtschaftlich optimale Entscheidungen über die Höhe der Forschungs- und Entwicklungsausgaben. Aus gesamtwirtschaftlicher Sicht treffen sie jedoch suboptimale Entscheidungen, da sie die positiven externen Effekte, die durch die Diffusion des Wissens entstehen, nicht berücksichtigen. Folglich investieren sie gesamtwirtschaftlich zu wenig. Die genannten Externalitäten geben einen Ansatzpunkt für wohlfahrtssteigernde, wirtschaftspolitische Interventionen.[59]
Um die Differenz zwischen wohlfahrtsoptimaler und tatsächlicher Forschungs- und Entwicklungsaktivität genau zu analysieren, wird zwischen 3 Gruppen unterschieden, welche von den Externalitäten profitieren. Die erste Gruppe bilden die Konsumenten, deren Wahlmöglichkeiten sich verbessern. Die Konsumentenrente steigt. Dieser externe Effekt wird als Konsumenteneffekt bezeichnet.[60]
Die zweite positive Externalität ist das allgemeine Grundlagenwissen, welches als Nebenprodukt durch Forschung und Entwicklung der innovativen Unternehmen entsteht. Dieses Wissen lässt sich nicht patentrechtlich schützen, weswegen andere Marktteilnehmer von der Nutzung dieses Wissens nicht ausgeschlossen werden können. Aufgrund dieser Wissensdiffusion werden zukünftige Forschungs-und Entwicklungsarbeiten in einer Volkswirtschaft produktiver und kostengünstiger. Diese Externalität stellt den Wissenseffekt dar. Da forschende Unternehmen dieses Wissen nicht internalisieren können, ist der gesamtwirtschaftliche Forschungs- und Entwicklungsaufwand zu gering.[61]
Die dritte profitierende Gruppe bilden die Arbeitskräfte der innovativen und forschenden Unternehmen. Durch die Forschungstätigkeit bilden sie Humankapital, durch das sie spätestens bei einem Arbeitsplatzwechsel in Form eines höheren Lohns einen Nutzen haben. Aus diesem Grund wird dieser Effekt auch Humanvermögenseffekt genannt.[62]
Alle drei genannten externen Effekte implizieren, dass die gesamtwirtschaftliche Innovationstätigkeit nicht realisiert wird, da die forschenden Unternehmen nicht in der Lage sind, die gesamten Innovationserträge zu internalisieren. Die Wissensbasis der Volkswirtschaft wird vergrößert, die zukünftige Forschungs- und Entwicklungsproduktivität wird gesteigert und es entstehen komplett neue Forschungsfelder (dies gilt in besonderem Maße für Grundlagenforschung). Hieraus ergeben sich große Wachstumschancen für die Volkswirtschaft. Die marktferne Grundlagenforschung ist hiervon abzugrenzen. Sie zeigt ausschließlich positive externe Effekte und ist ein öffentliches Gut.[63]
Bei der Innovationstätigkeit treten ebenfalls Effekte auf, welche nicht ausschließlich positiv sind, wie z. B. der Gewinnzerstörungseffekt. Innovative Unternehmen berücksichtigen in ihrem Optimierungskalkül positive externe Effekte ebenso wenig wie Verluste, die bereits existierende Unternehmen, aufgrund der Innovation, erzielen. Der „business-steal-Effekt“ geht sogar so weit, dass soziale Erträge der vorherigen Innovation durch die „neue“ Innovation zerstört werden. Folglich kompensieren die negativen Effekte die positiven Externalitäten teilweise.[64]
Die Ergebnisse der modelltheoretischen Untersuchungen sowie die steigenden Skaleneffekte sind umstritten. Der Ökonom Jones zeigt in seiner 1995 erschienenen Arbeit „R D-Based Models of Economic Growth“, dass staatliche Eingriffe keinen Einfluss haben auf die langfristige Wachstumsrate. Er testet diesen Zusammenhang empirisch mit einer Zeitreihenanalyse, indem er die Wachstumsdeterminanten der endogenen Theorie variiert. Die Wachstumsdeterminanten beeinflussen demnach nicht messbar das Wachstum, obwohl die modelltheoretischen Überlegungen dies suggerieren. In der Praxis zeigt sich, dass ein deutlicher Anstieg der Forschungs-und Entwicklungsausgaben in der letzten Hälfte des Jahrhunderts keine festzustellenden Auswirkungen auf das Pro-Kopf-Wachstum haben. Er argumentiert, dass die Implikationen der endogenen Wachstumstheorie irrelevant sind, da langfristig den Skaleneffekten nur eine geringe Bedeutung zukommt. Wirtschaftspolitische Interventionen sind nicht in der Lage, langfristiges Wachstum zu erzeugen.[65]
In den Humankapitalmodellen hingegen entsteht Wachstum durch die Akkumulation von Humankapital. Der Ökonom Lucas ersetzt den nicht-akkumulierbaren Faktor Arbeit (außer durch Bevölkerungswachstum) durch den akkumulierbaren Faktor Humankapital. Folglich ist das Wachstum nicht mehr physischen Grenzen unterworfen. Es wird unterstellt, dass Investitionen in Humankapital zu positiven externen Effekten führen. Hierdurch verbessere sich die Produktivität des investierenden Individuums ebenso wie die gesamtwirtschaftliche Produktivität.[66]
Die Vermehrung des Humankapitals hat zwei unterschiedliche Effekte, einen internen und einen externen. Der Interne impliziert, dass eine Humankapitalinvestition die Leistungsfähigkeit des investierenden Wirtschaftssubjekts erhöht. Hierdurch kann es ein höheres Einkommen erzielen. Der externe Effekt besagt, dass nicht nur die investierende Person profitiert, sondern auch produktionssteigernde Wirkungen auf andere Menschen übergehen. Dies erhöht die gesamtwirtschaftliche Produktivität sowie die Wohlfahrt. Das Ergebnis ist vergleichbar mit dem der Forschungs- und Entwicklungsmodelle. Die Wirtschaftssubjekte nehmen die positiven externen Effekte, die mit Bildung einhergehen, nicht in ihr einzelwirtschaftliches Kalkül auf. Hieraus resultiert eine gesamtwirtschaftlich zu geringe Bildungsaktivität. Je höher das durchschnittliche Bildungsniveau, desto stärker wirken die positiven externen Effekte, da die Diffusion des Wissens schneller erfolgt.[67]
Es ist festzuhalten, dass sich aus der Mehrheit der endogenen Wachstumsmodelle zwei zentrale Erklärungsfaktoren des technischen Fortschritts, und demnach des Wirtschaftswachstums, ergeben: Das Humankapital und positive Wissens-Spillovers. Volkswirtschaften, die Ausbildung fördern, egal ob staatlich oder privat, wachsen schneller. Ein gut ausgestaltetes Patentsystem fördert diesen Effektebenso wie der Zugang zu internationalen Märkten. Die Vertreter der endogenen Wachstumstheorie haben erkannt, dass die Wissensproduktion essenziell ist. Verglichen mit anderen Theorien sucht die endogene Wachstumstheorie intensiver nach den grundlegenden Bedingungen für Wohlstand und Wachstum. Gleichwohl bleiben viele grundlegende Fragen der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung ungeklärt. Zum Beispiel: Inwiefern kann der Staat effizient Forschung und Entwicklung fördern? Was verhindert den Aufholprozess ärmerer Länder gegenüber Reicheren? Ist es lediglich das fehlende Wissen oder spielen andere Faktoren ebenfalls eine wichtige Rolle?[68]
[...]
[1] Vgl. Global Entrepreneurship Monitor, Global Report 2016/ 2017, 2017, S. 109.
[2] Gates, Bill , Optimistic , 2017, o. S.
[3] Vgl. ZDF, Smart Africa, 2017, o. S.
[4] Vgl. Hanser-Fachbuch, Afrika-Boom, 2017, o. S.
[5] Vgl. Venson-Motoi, Pelonomi, Innovation, 2017, o. S.
[6] Vgl. von Carlowitz, P.,Röndigs, A., Distribution in Afrika – Distributionslogistik in Westafrika als Beispiel, 2016, S.5.
[7] Vgl. World Bank, EU, 2017, o. S.; World Bank, Sub-Saharan Africa, 2017 , o. S.; World Bank, Italy , 2017, o. S.
[8] Vgl. Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Sub-Sahara Afrika, 2017, o. S.
[9] Vgl. United Nations Development Programme, Development, o. J, o. S.
[10] Vgl. World Bank, Sub-Saharan Africa, 2017, o. S.
[11] Vgl. Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Sub-Sahara Afrika, 2017, o. S.
[12] Vgl. UNAIDS, How AIDS changed everything, 2015, S. 40.
[13] Vgl. IMF, World Economic Outlook, 2017, S.45-51, United Nations Development Programme, Development, o. J., o. S.
[14] Vgl. World Bank, World development report 2016- digital dividends, S. 229-230.
[15] Vgl. NEPAD Planning and Coordinating Agency (NPCA), African Innovation Outlook 2014, 2014, S. 9-10.
[16] Vgl. Schmidt, T., Pfaffenberger, Kay, Liebing, S., Praxishandbuch Wirtschaft in Afrika, 2017, S. 5, S. 12.
[17] Vgl. OECD, The DAC Guidelines- Poverty Reduction, 2001, S. 18.
[18] Vgl. Schmid, S., Wallimann I., Armut. Der Mensch lebt nicht vom Brot allein. Wege zur soziokulturellen Existenzsicherung, 1998, S. 23.
[19] Vgl. Hemmer, H., Wilhelm R., Fighting poverty in developing countries: principles for economic policy, 2000, S. 4.
[20] Vgl. World Bank, Poverty, 2015, o. S.
[21] Vgl. Schmid, S., Wallimann I., Armut. Der Mensch lebt nicht vom Brot allein. Wege zur soziokulturellen Existenzsicherung, 1998, S. 225.
[22] Vgl. Heuser, R., Armut, Armutsgefährdung und Armutsbekämpfung in der Bundesrepublik Deutschland / Poverty, Poverty Risk and Anti-Poverty Policy in Germany, 1997, S. 529., S. 531.
[23] Vgl. Irmen, A., Ist Wirtschaftswachstum systemimmanent?, 2012, S. 2.
[24] Vgl. Möller, H.W., Versuch und Irrtum : Wie Markt und Staat die Volkswirtschaft lenken, 2017, S. 37-38.
[25] Vgl. Hauschildt, J., Salomo S.,Schultz, C., Kock, A., Innovationsmanagement, 2016, S. 3-4.
[26] Vgl. Fichter, K., Hintemann, R., Grundlagen des Innovationsmanagements, 2015, S. 13.
[27] Vgl. Schumpeter, J.A., Business Cycles. A Theoretical, Historical and Statistical Analysis of the Capitalist Process, 1939, S. 84-87.
[28] Vgl. Fichter, K., Hintemann, R., Grundlagen des Innovationsmanagements, 2015, S. 14.
[29] Vgl. Nunnenkamp, P., Thiele, R., Strategien zur Bekämpfung der weltweiten Armut: Irrwege, Umwege und Auswege, 2004, S. 6.
[30] Vgl. Dollar, D., Kraay, A., Growth Is Good for the Poor, 2001, S. 197-225.
[31] Vgl. Gundlach, E., Navarro de Pablo, J., Weisert, N., Education Is Good for the Poor: A Note on Dollar and Kraay, 2001. S. 3-9.
[32] Vgl. Leschke, M., Ökonomik der Entwicklung, 2015, S. 83.
[33] Vgl. Sato, R.., The Harrod-Domar Model vs the Neo-Classical Growth Model, 1964, S. 380.
[34] Vgl. Keynes J.M., The General Theory of Employment, 1937, S. 213-220.
[35] Vgl. Leschke, M., Ökonomik der Entwicklung, 2015, S. 85.
[36] Vgl. Leschke, M., Ökonomik der Entwicklung, 2015, S. 86.
[37] Vgl. Leschke, M., Ökonomik der Entwicklung, 2015, S. 86.
[38] Vgl. Leschke, M., Ökonomik der Entwicklung, 2015, S. 86.
[39] Vgl. Leschke, M., Ökonomik der Entwicklung, 2015, S. 87.
[40] Vgl. Van den Berg, H., Growth theory after Keynes, part I: the unfortunate suppression of the Harrod-Domar model, 2013, S. 8-12.
[41] Vgl. Gundlach, E., Robert M. Solow (*1924): Wachstumstheorie und Entwicklung, 2002, S. 2.
[42] Vgl. Assous, M., Solow’s Struggle with Medium-Run Macroeconomics, 2015, S. 1-2.
[43] Vgl. Solow, Robert M., A Contribution to the Theory of Economic Growth, 1956, S. 65-66.
[44] Vgl. Gundlach, E., Robert M. Solow (*1924): Wachstumstheorie und Entwicklung, 2002, S. 2.
[45] Vgl. Gundlach, E., Robert M. Solow (*1924): Wachstumstheorie und Entwicklung, 2002, S. 3.
[46] Vgl. Gundlach, E., Robert M. Solow (*1924): Wachstumstheorie und Entwicklung, 2002, S. 3.
[47] Vgl. Leschke, M., Ökonomik der Entwicklung, 2015, S. 88.
[48] Vgl. Gundlach, E., Robert M. Solow (*1924): Wachstumstheorie und Entwicklung, 2002, S. 3.
[49] Vgl. Gundlach, E., Robert M. Solow (*1924): Wachstumstheorie und Entwicklung, 2002, S. 3.
[50] Vgl. Leschke, M., Ökonomik der Entwicklung, 2015, S. 88.
[51] Vgl. Gundlach, E., Robert M. Solow (*1924): Wachstumstheorie und Entwicklung, 2002, S. 5.
[52] Vgl. R. Breton, T.R., Were Mankiw, Romer, and Weil Right? A Reconcilation of the Micro and Macro Effects of Schooling on Income, 2011, S. 2.
[53] Vgl. Leschke, M., Ökonomik der Entwicklung, 2015, S. 91.
[54] Vgl. Leschke, M., Ökonomik der Entwicklung, 2015, S. 90-91, S. 95.
[55] Vgl. Homburg, S., Humankapital und endogenes Wachstum, 1995, S. 339.
[56] Vgl. Leschke, M., Ökonomik der Entwicklung, 2015, S. 91.
[57] Vgl. Farhauer, O. , Folgt aus der Theorie des endogenen Wachstums eine neue Wirtschaftspolitik?, 2002, S. 2.
[58] Vgl. Farhauer, O., Folgt aus der Theorie des endogenen Wachstums eine neue Wirtschaftspolitik?, 2002, S. 2.
[59] Vgl. Farhauer, O., Folgt aus der Theorie des endogenen Wachstums eine neue Wirtschaftspolitik?, 2002, S. 3.
[60] Vgl. Farhauer, O., Folgt aus der Theorie des endogenen Wachstums eine neue Wirtschaftspolitik?, 2002, S. 3.
[61] Vgl. Farhauer, O., Folgt aus der Theorie des endogenen Wachstums eine neue Wirtschaftspolitik?, 2002, S. 4.
[62] Vgl. Farhauer, O., Folgt aus der Theorie des endogenen Wachstums eine neue Wirtschaftspolitik?, 2002, S. 4.
[63] Vgl. Farhauer, O., Folgt aus der Theorie des endogenen Wachstums eine neue Wirtschaftspolitik?, 2002, S. 5.
[64] Vgl. Farhauer, O., Folgt aus der Theorie des endogenen Wachstums eine neue Wirtschaftspolitik?, 2002, S. 5.
[65] Vgl. Jones, Charles I., R D-Based Models of Economic Growth, 1995, S. 779-783.
[66] Vgl. Lucas Jr., Robert E., On the mechanics of economic development, 1988, S. 38-41.
[67] Vgl. Farhauer, O., Folgt aus der Theorie des endogenen Wachstums eine neue Wirtschaftspolitik?, 2002, S. 7.
[68] Vgl. Leschke, M., Ökonomik der Entwicklung, 2015, S. 96.
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- David Höhl (Author), 2017, Innovationen als Wachstumsmotor zur Bekämpfung der Armut in Sub-Sahara Afrika, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/384959
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