Die globale Kultur ist ein Produkt der ständig vernetzten und automatisierten Gesellschaft. Informationen werden durch Computer verarbeitet, zu neuen zusammengefügt und daraus für den Menschen Handlungen und für ihn relevante Informationen abgeleitet. Als Grundlage dieser Errungenschaft muss die Schrift angesehen werden, die die Automatisierung von Informationen erst möglich machte und damit auch die globale Kultur maßgeblich begünstigt hat.
Software und Algorithmen bestehen aus Schriftzeichen, Nachrichten würden ohne Schrift nicht funktionieren und Webseiten, die uns länderübergreifend informieren wollen, wären ohne die Schrift nicht annähernd so reizvoll. Die Literalität ist demnach eine Grundvoraussetzung für die Globalisierung. Wer nicht lesen und schreiben kann, kann an der modernen Gesellschaft nicht teilhaben.
Folgend soll aufgezeigt werden, welche Auswirkungen die umfassende Lese- und Schreibfähigkeit auf eine Kultur hat. Grundlage der Darstellung ist das Essay „Die Konsequenzen der Literalität“ von Jack Goody und Ian Watt. Um die Auswirkungen zu verstehen, wird zunächst beschrieben, wie Traditionen von oralen Kulturen aussahen, um dann die Konsequenzen unserer heutigen literalen Kultur zu verstehen. Dabei wird vor allem auf die Entwicklung der Schrift eingegangen.
Um zu zeigen, wie die heutige Schrift die Globalisierung maßgeblich begünstigt hat, soll Harry Redner mit seinem Buch „Conserving cultures: technology, globalization, and the future of local cultures.“ die Gedanken von Goody und Watt weiterführen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Traditionen von nicht-literalen Kulturen
- 3. Unterscheidung der Schriftarten
- 3.1 Bilderschriften und Logogramme/Wortzeichen
- 3.2 Phonetische Schrift
- 4. Konsequenzen der Schrift
- 5. Schrift und Globalisierung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Einfluss der phonetischen Schrift auf die Globalisierung. Sie analysiert die Unterschiede zwischen oralen und literalen Kulturen und beleuchtet die Konsequenzen der Literalität für die Entwicklung der Gesellschaft. Der Fokus liegt auf der Rolle der Schrift als Grundlage für Informationsverarbeitung und -verbreitung im Kontext der globalisierten Welt.
- Der Einfluss der Schrift auf die Entwicklung von Kulturen
- Vergleich zwischen oralen und literalen Kulturen
- Die phonetische Schrift als Voraussetzung für die Globalisierung
- Die Bedeutung von Lese- und Schreibfähigkeit für die Teilhabe an der modernen Gesellschaft
- Der Zusammenhang zwischen Alphabetisierungsrate und Internetnutzung
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung stellt die These auf, dass die Schrift, insbesondere die phonetische Schrift, eine grundlegende Voraussetzung für die Globalisierung ist. Sie argumentiert, dass die Automatisierung von Informationen, die durch die Schrift ermöglicht wird, die Grundlage der globalisierten, vernetzten Welt bildet. Der Text kündigt an, die Auswirkungen umfassender Lese- und Schreibfähigkeit auf Kulturen zu untersuchen, wobei das Essay "Die Konsequenzen der Literalität" von Jack Goody und Ian Watt als Grundlage dient. Der Vergleich von oralen und literalen Kulturen soll dazu beitragen, die Konsequenzen der heutigen literalen Kultur zu verstehen. Die Einleitung stellt zudem einen Zusammenhang zwischen der zunehmenden Internetnutzung und der Globalisierung her, wobei ein deutlicher Bezug auf die Alphabetisierungsrate hergestellt wird, die eng mit der Internetnutzung korreliert.
2. Traditionen von nicht-literalen Kulturen: Dieses Kapitel beschreibt die Charakteristika von Kulturen, die hauptsächlich auf mündlicher Überlieferung basieren. Es werden die drei zentralen Elemente oraler Kulturen nach Goody und Watt erläutert: materieller Fundus, Nachahmung von Verhaltensmustern und sprachliche Vermittlung von Wissen. Die direkte mündliche Weitergabe von Wissen wird als zentrales Element hervorgehoben, wobei die Bedeutung von Gesten und Stimmnuancen für das Verständnis betont wird. Der funktionale Charakter der Sprache in oralen Kulturen wird am Beispiel der Lesu-Kultur (mit ihren zahlreichen Wörtern für Schweine) verdeutlicht, um zu zeigen, wie die Anpassung der Sprache an die Bedürfnisse der Umwelt erfolgt. Der Text unterstreicht, dass in Abwesenheit schriftlicher Aufzeichnungen das aktuelle Geschehen prägend ist und die Sprache sich in enger Verbindung mit den Erfahrungen der Gemeinschaft entwickelt. Das Kapitel betont die Bedeutung des Gedächtnisses und mnemonischer Muster für den Erhalt kulturellen Wissens in oralen Gesellschaften.
Häufig gestellte Fragen zum Text: Der Einfluss der phonetischen Schrift auf die Globalisierung
Was ist der Gegenstand dieses Textes?
Der Text untersucht den Einfluss der phonetischen Schrift auf die Globalisierung. Er vergleicht orale und literale Kulturen und analysiert die Konsequenzen der Literalität für gesellschaftliche Entwicklungen. Ein Schwerpunkt liegt auf der Rolle der Schrift für Informationsverarbeitung und -verbreitung in der globalisierten Welt.
Welche Kapitel umfasst der Text?
Der Text beinhaltet folgende Kapitel: 1. Einleitung, 2. Traditionen von nicht-literalen Kulturen, 3. Unterscheidung der Schriftarten (3.1 Bilderschriften und Logogramme/Wortzeichen, 3.2 Phonetische Schrift), 4. Konsequenzen der Schrift und 5. Schrift und Globalisierung.
Was ist die zentrale These des Textes?
Die zentrale These ist, dass die phonetische Schrift eine grundlegende Voraussetzung für die Globalisierung darstellt. Die Automatisierung von Informationen durch die Schrift bildet die Grundlage der vernetzten Welt. Der Text untersucht die Auswirkungen umfassender Lese- und Schreibfähigkeit auf Kulturen und den Zusammenhang zwischen Alphabetisierungsrate und Internetnutzung.
Wie werden orale und literale Kulturen verglichen?
Der Text vergleicht orale und literale Kulturen, indem er die Charakteristika mündlicher Überlieferung (materielle Fundamente, Nachahmung von Verhaltensmustern, sprachliche Wissensvermittlung) beschreibt und diese den Möglichkeiten der schriftlichen Dokumentation gegenüberstellt. Die Anpassung der Sprache an die Bedürfnisse der Umwelt wird am Beispiel der Lesu-Kultur veranschaulicht. Der Text betont die Bedeutung des Gedächtnisses in oralen Kulturen und den Einfluss schriftlicher Aufzeichnungen auf die Informationsverarbeitung und -speicherung.
Welche Rolle spielt die phonetische Schrift im Kontext der Globalisierung?
Der Text argumentiert, dass die phonetische Schrift eine Voraussetzung für die Globalisierung ist, da sie die Automatisierung von Informationen ermöglicht. Die Fähigkeit zu lesen und zu schreiben wird als essentiell für die Teilhabe an der modernen, globalisierten Gesellschaft betrachtet. Ein Zusammenhang zwischen Alphabetisierungsrate und Internetnutzung wird hergestellt.
Welche Quellen werden im Text verwendet?
Der Text bezieht sich explizit auf das Essay "Die Konsequenzen der Literalität" von Jack Goody und Ian Watt als Grundlage für die Untersuchung der Auswirkungen der Literalität auf Kulturen.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Themenschwerpunkte umfassen den Einfluss der Schrift auf die Entwicklung von Kulturen, den Vergleich zwischen oralen und literalen Kulturen, die phonetische Schrift als Voraussetzung für die Globalisierung, die Bedeutung von Lese- und Schreibfähigkeit für die Teilhabe an der modernen Gesellschaft und den Zusammenhang zwischen Alphabetisierungsrate und Internetnutzung.
Was ist die Zielsetzung des Textes?
Die Zielsetzung ist die Untersuchung des Einflusses der phonetischen Schrift auf die Globalisierung, die Analyse der Unterschiede zwischen oralen und literalen Kulturen und die Beleuchtung der Konsequenzen der Literalität für die Entwicklung der Gesellschaft.
- Citation du texte
- Felix Wieduwilt (Auteur), 2015, Die Phonetische Schrift als Bedingung der Globalisierung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/384905