Das vorliegende Essay behandelt das Stellungsfeldermodell nach Erich Drach. Er entwickelte ein, für die Sprachwissenschaft, entscheidendes Felderschema, welches den Aufbau des deutschen Satzes darstellt. Moderne Darstellungen des Feldermodells beruhen in der Regel auf fünf Feldern: Vorfeld, linke Klammer, Mittelfeld, rechte Klammer, Nachfeld. Daneben werden, je nach Detailgrad der Darstellung, verschiedentlich weitere Felder benannt (wie z.B. das Vor-Vorfeld), die aber nicht in allen Sätzen eine Rolle spielen. Ziel dieser Proseminararbeit ist es, dem Leser/der Leserin einen verständlichen Grundüberblick der Thematik zu vermitteln.
Inhalt
1. Einleitung
2. Das Stellungsfeldermodell
3. Das Vorfeld
4. Die linke Satzklammer
5. Die rechte Satzklammer
6. Das Mittelfeld
7. Das Nachfeld
1. Einleitung
Im Rahmen des Proseminars Grammatik 2 befassten wir uns mit Stellungsfeldermodell nach Erich Drach. Er entwickelte ein, für die Sprachwissenschaft, entscheidendes Felderschema, welches den Aufbau des deutschen Satzes darstellt. Moderne Darstellungen des Feldermodells beruhen in der Regel auf fünf Feldern: Vorfeld, linke Klammer, Mittelfeld, rechte Klammer, Nachfeld. Daneben werden, je nach Detailgrad der Darstellung, verschiedentlich weitere Felder benannt (wie z.B. das Vor-Vorfeld), die aber nicht in allen Sätzen eine Rolle spielen. Ziel dieser Proseminararbeit ist es dem Leser/der Leserin einen verständlichen Grundüberblick der Thematik zu vermitteln.
2. Das Stellungsfeldermodell
Die Aufgabe des Stellungsfeldermodells ist eine Unterteilung der Sätze in Felder und Klammern und dient der „Beschreibung von Wortstellungsregularitäten des Deutschen“. (Dürscheid 2007, 89). Mit diesem Modell kann man die Syntax des Deutschen und ihre Konstellationen erklären. Wichtig ist die Stellung des finiten Verbs, denn anhand selbiger lässt sich die Art des Satzes definieren. In der unten stehenden Grafik wird die Unterteilung des Satzes veranschaulicht. In weiterer Folge werden die einzelnen Bestandteile der Syntax noch genauer beschrieben.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
(Duden 2009, 866)
3. Das Vorfeld
Das Vorfeld erfüllt in Texten oftmals eine kohäsive Funktion und beschreibt die Position vor dem finiten Verb. Das bedeutet, dass bereits zuvor erwähnte Satzglieder im Vorfeld neu aufgenommen werden, um so eine Einordnung der Informationen in Hinsicht auf Person, Zeit oder Ort zu ermöglichen. Dabei können sich die Phrasen im Vorfeld auf ein einzelnes Wort, ein Satzglied, einen Satz oder manchmal sogar einen ganzen Absatz oder Text beziehen. (Vgl. Duden 2009, 878)
So dienen die Vorfelder im Satzkomplex von [ Gestern ] war Peter im Schwimmbad. [ Er ] war drei Stunden dort. [ Dann ] ging er ins Kino. dazu, zeitliche Struktur herzustellen und bereits Erwähntes wieder aufzunehmen. Das erste Vorfeld, Gestern , kann keinen Bezug auf eine zuvor genannte Information herstellen, sondern gibt an, in welcher Zeit sich die Handlung abspielt. Das Vorfeld „Er“ definiert das Subjekt „ Peter “ und ersetzt selbiges Subjekt durch ein Personalpronomen. Die dritte Vorfeldbesetzung durch Dann leitet eine Sach- bzw. Ablaufänderung ein. Damit ist gemeint, dass Peter, nachdem er im Schwimmbad war, noch etwas anderes tat. Hier gilt es als wesentlich, dass das Vor- und Mittelfeld in einem relativ engen Verhältnis zueinander stehen. So werden des Öfteren einzelne Satzglieder, die sich in einem Nebensatz im Mittelfeld befinden, in einem Hauptsatz in das Vorfeld ausgelagert. Dieser Umstand hat zur Folge, dass das Mittelfeld leer bleibt. (Vgl. Duden 2009, 878) So steht im Nebensatz (Sie glaubt,) [dass] [Peter] [kommt.] das Subjekt Peter im Mittelfeld und die Konjunktion dass besetzt das Vorfeld . Im Hauptsatz [Peter] kommt wird das Subjekt ins Vorfeld ausgegliedert und das Mittelfeld bleibt leer. Sofern es sich nicht um die finite Verbform handelt, kann das Vorfeld auch von einem Prädikatsteil besetzt sein. Dies bringt eine Betonung eines bestimmten Aspektes mit sich, wie am folgenden Beispiel klar wird: [Tanzen] [kann] [Peter] [sehr gut]. Dasselbe gilt für Verbpartikel (fest-stehen, heraus-kommen) und Adjektive (zufrieden sein). (Vgl. Duden 2009, 879)
In Verbzweitsätzen ist die Position des Vorfelds immer besetzt. Es kann aber auch zum Einsatz des sogenannten „Platzhalter-Es“ kommen. Das Wort ansehen inkludiert in seiner Valenz, dass es jemanden gibt (Agens), der eine andere Person (Objekt/Patiens) ansieht. Wenn die ansehende Person im Mittelfeld realisiert werden, kann das Platzhalter-Es (oder: Topik-Es) verwendet werden, um die strenge Regel der Vorfeldbesetzung in Verbzweitsätzen einzuhalten. Es ergibt sich der Satz [Es] sieht [dich] [jemand] [an].Wird der Satz in einen Verbletztsatz umgewandelt verschwindet das „Platzhalter- es“: Jemand sieht dich an. (Ebd. 879)
In seltenen Fällen existiert neben dem Vorfeld auch das sogenannte Vor-Vorfeld. Selbiges hat die Funktion zur Erweiterung des Vorfeldes und kommt hauptsächlich in der gesprochenen Sprache in Sätzen, wie: [ Apropos Schach,] Carlsen hat ausnahmsweise gewonnen., vor. (Vgl. Duden 2009, 885)
4. Die linke Satzklammer
Ein wesentliches Merkmal der linken Satzklammer ist, dass sie mit einer oder gar keiner Wortform besetzt werden kann. Ein weiteres markantes Merkmal ist, dass das finite Verb in Verberst- und Verbzweitsätzen das Feld der linken Klammer besetzt. In Verbzweitsätzen wiederum markiert es demnach die Grenze zwischen dem Vorfeld und dem Mittelfeld. (Vgl. Duden 2009, 876) So trennt im Satz [Du] [bist] [ein nettes Mädchen.] die finite Verbform bist , was gleichzeitig die linke Satzklammer besetzt, das Vorfeld du vom Mittelfeld ein nettes Mädchen .
In Subjunktionalnebensätzen steht die Subjunktion in der linken Satzklammer. Diese gibt an, um welche Art von Nebensatz es sich handelt und bildet somit den syntaktischen Kern des Satzes. Unter dem Sammelbegriff Subjunktionalnebensatz werden Temporal-, Konditional-,Kausal-, Konzessiv-, Final-, Konsekutiv- und Modalsätze zusammengefasst. (Vgl. Duden 2009, 877)
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- Arbeit zitieren
- Gregor Wolfsberger (Autor:in), 2017, Die fünf Felder des Stellungsfeldermodells nach Erich Dach. Der Aufbau eines deutschen Satzes, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/384574
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